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In den letzten Tagen, zuletzt, in den letzten Zeiten

Dieser Artikel stammt nicht von WLC. Wenn wir fremde Quellen verwenden, veröffentlichen wir nur Inhalte, die zu 100% mit der Bibel und den derzeitigen bibelbasierten Glaubenssätzen von WLC übereinstimmen. Deswegen behandeln wir diese Artikel so, als wären sie unsere eigenen. Die Arbeit vieler Diener Jahuwahs ist uns zum großen Segen geworden. Dies stellt jedoch keine Empfehlung dar, auch andere Beiträge jener Autoren zu lesen, denn wir mussten feststellen, dass sie fehlerhaft sind und haben sie von der Veröffentlichung ausgenommen. Leider konnten wir noch kein Missionswerk finden, dass frei von Irrtümern ist. Wenn Sie einige Beiträge (Artikel und Sendungen), die nicht von WLC stammen, erschüttern, bedenken Sie, was in Sprüche 4, Vers 18 steht: Das Verständnis der Wahrheit wird uns stückweise in einem Entwicklungsprozess zuteil – so, als würde immer mehr Licht auf unseren Weg leuchten. Wir halten die Wahrheit höher als das Leben und folgen ihr nach, ganz gleich, wohin sie uns verschlägt.

In den letzten Tagen, zuletzt, in den letzten Zeiten

In der Bibel wird häufig der Ausdruck „in den letzten Tagen“, „zuletzt“, „in den letzten Zeiten“ oder ähnliches verwendet. Des Weiteren lässt sich nicht immer eindeutig feststellen, ob mit mit diesen Ausdrücken die Zeit unmittelbar nach dem Schreiben des Textes durch den Verfasser gemeint ist oder ob es sich um die allerletzten Momente dieser Erde handelt. Einige Formulierungen lassen darauf schließen, dass der erwähnte Tag in die Lebzeit des Sprechers fällt. Es bedarf besonderer Gewissenhaftigkeit, wenn wir uns den Textstellen zuwenden, die diese Formulierungen enthalten.

Hinzu kommt, dass es uns in der heutigen Zeit schwerfällt zu glauben, dass die Verfasser des Neuen Testaments bereits in der „Endzeit“ lebten. Jahrhunderte sind vergangen. Wie kann es sein, dass auch schon damals von der letzten Zeit die Rede war? Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass die Verfasser der Bibel bestimmte Begriffe anders verwendet haben, als wir es heute tun würden. Mit dem Erscheinen von Christus Jahushua in der Welt, um die Erlösung aller Gläubigen zu bewirken, war für sie das wichtigste Ereignis überhaupt eingetreten. Dies war nicht nur irgendein historisches Ereignis, sondern das Ereignis schlechthin. Durch das, was Christus getan hatte, hat sich alles verändert. Von da an, wie lange es auch immer dauern möge bis Jahuwah eingriff und den neuen Himmel und die neue Erde schaffen würde, lebten die Menschen in „der letzten Zeit“. Jene Tage, in denen es den Menschen möglich ist, ihr Vertrauen auf Christus Jahushua zu setzen und Anteil an der Fülle der von ihm bewirkten Erlösung zu haben, unterscheiden sich von allen vorangegangenen Tagen. Es sind Tage der Möglichkeiten. Tage, an denen die Menschen ihr Vertrauen auf den gekreuzigten, auferstandenen und aufgefahrenen Herrn setzen und in das von ihm für Sünder errungene Heilswerk eintreten können.

Gegenwärtige Ereignisse

Der Autor des Hebräerbriefs teilt seinen Lesern mit, dass „er (Jahuwah) in diesen letzten Tagen zu uns geredet (hat) durch den Sohn.“ (Hebräer 1, 2) Petrus sagt, Christus „wurde offenbar gemacht in den letzten Zeiten um euretwillen“ (1. Petrus 1, 20).

Die Absicht hinter solchen Passagen besteht darin, etwas mitzuteilen, das sich in jüngster Zeit ereignet hat und in starkem Gegensatz zu dem steht, was in früheren Zeiten geschah. Ähnliche Ausdrucksweisen finden sich auch, wenn sich etwas auf die Zukunft des Empfängers der Botschaft bezieht. Hier heißt es beispielsweise: „Wenn du in der Drangsal bist und dich alle diese Dinge getroffen haben am Ende der Tage, so wirst du zu Jahuwah, deinem Elohim, umkehren...“ (5. Mose 4, 30). Oder als Jahuwah die Menschen daran erinnerte, dass er ihnen in der Wüste das Manna gab: „...,um dich zu demütigen und zu prüfen, damit er dir am Ende Gutes tue“ (5. Mose 8, 16).

Der Zweck solcher Passagen besteht darin, zu verdeutlichen, dass Jahuwah ständig am Werk ist. Sein Volk soll daran erinnert werden, dass Jahuwah in allem, was in ihrem Leben und in der Welt um sie herum geschieht, seine Pläne verwirklicht. So betet der Psalmist: „Lass mich mein Ende wissen, o Jahuwah, und was das Maß meiner Tage ist, damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin!“ (Psalm 39,5)

In den Sprüchen heißt es, dass die Zurechtweisung der rechte Weg ist, um „künftig“ weise zu sein (vgl. Sprüche 19,20). Demgegenüber wird Babylon vorgehalten, dass es sich nicht an „das Ende“ gedacht hat (vgl. Jesaja 47,7 HFA). Die Botschaft dahinter: Wenn Jahuwahs Volk seine Augen darauf gerichtet hält, was er tut, wird es in seinem Glauben gestärkt und ist besser in der Lage, die Bedeutsamkeiten seiner Zeit zu erkennen. Außerdem ist Jahuwahs Volk nie allein und im Stande sein Wirken zu erkennen - vorausgesetzt, es hat Augen, um zu sehen.

Mädchen blickt in die Zukunft

Zukünftige Ereignisse

Oft wird „letzte“ oder „zuletzt“ für einen anderen Zeitpunkt als das Ende der Welt verwendet. Die Propheten sprachen teilweise von einem „Tag“, an dem der Herr tätig werden würde - manchmal in Form von Bestrafung des Bösen, manchmal durch Segen. Es gibt Stellen, die von „dem/den letzten Tag(en)“ sprechen, die sich auf die Zukunft beziehen, ohne dies genauer zu konkretisieren. In derartigen Passagen kann die Bedeutung als „später im gegenwärtigen Zeitverlauf“ verstanden werden, d. h. später im Leben eines Menschen oder - was weitaus häufiger der Fall ist – „später in der Weltgeschichte“. Für den ersten Fall sei auf die Warnung in den Sprüchen verwiesen, dass ein vergeudetes Leben zur Folge hat, dass man „beim Ende seines Lebens“ seufzen wird (vgl. Sprüche 5,11). Zum anderen rief Jakob seine Söhne zu sich, um ihnen zu sagen, was mit ihnen in den „künftigen Tagen“ geschehen würde (vgl. 1. Mose 49,1). Dies bezieht sich auf die ferne Zukunft, aber nicht auf das Ende der Welt. Das Gleiche gilt für die Prophezeiung Moses, dass Israel nach seinem Tod vom rechten Weg abweichen würde, da ihnen „am Ende der Tage“ Unheil widerfahren würde (vgl. 5. Mose 31,29).

Im Neuen Testament geht es nicht so sehr um die Frage, was mit den einzelnen Völkern geschehen wird, sondern darum, wie Jahuwah seine Pläne für die Gemeinde und die einzelnen Gläubigen verwirklichen wird. Petrus erinnert daran, dass eine Prophezeiung darüber, was „in den letzten Tagen“ geschehen würde, durch das Ausgießen des Heiligen Geistes auf die noch junge Gemeinde erfüllt wäre (vgl. Apostelgeschichte 2,17). In diesem Sinne ist auch eine Aussage im Hebräerbrief zu verstehen: Christus ist „einmal offenbar geworden in der Vollendung der Weltzeiten zur Aufhebung der Sünde durch das Opfer seiner selbst.“ (Hebräer 9,26) Die bedeutendsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Wiederkunft des Erlösers und der Umsetzung der Heilsbotschaft sind an die „letzten Tage“ gebunden. Das gilt auch für den Widerstand des Bösen gegen alles Gute. „Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und Lehren von Dämonen anhängen,...“ (1. Timotheus 4,1 LUT). In gewisser Weise haben die Christen schon immer in „den letzten Tagen“ gelebt.

Der endgültige Zustand

Das zentrale Thema in Jahushuas Lehre war „Jahuwahs Königreich“. Mitunter hatte es den Anschein einer gegenwärtigen Realität, teilweise erschien es als ein zukünftiges Ereignis. Das Entscheidende ist jedoch, dass es untrennbar mit Jahushua selbst verbunden ist. Aus dem Neuen Testament geht klar hervor, dass die Ankunft von Christus Jahushua, das Event schlechthin war. Sein stellvertretender Opfertod war die finale Lösung Jahuwahs für das Problem der menschlichen Sünde. Und nachdem es vollbracht war, würde nichts mehr so sein wie zuvor. Für uns heute ist es wichtig zu verinnerlichen, dass Jahushua eine komplette Wende herbeiführte. Er hat das Versöhnungswerk vollbracht, das es den Sündern ermöglicht, Vergebung zu erlangen und dadurch in das Reich Jahuwahs einzugehen als auch Anteil an seinem ewigen Reich zu bekommen. Das verleiht der gesamten Zeit nach der Ankunft Jahushuas eine ganz andere Qualität. Die Verfasser der Heiligen Schrift bringen dies zum Ausdruck, indem sie alles, was nach seinem Erscheinen passiert, als „die letzte Zeit“ oder ähnliches bezeichnen.

Manchmal wird im Neuen Testament vom Ende aller Dinge gesprochen, als ob es sehr bald bevorstünde. In anderen Fällen scheint es eine lange Zeit zu dauern. Wir müssen bedenken, „...dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag!“ (2. Petrus 3,8) Es ist nicht immer einfach, zu beurteilen, ob in einem Bibelabschnitt vom Ende dieser Welt und den damit verbundenen Geschehnissen die Rede ist, oder von einem Ereignis, das noch davor stattfinden wird. Wir sollten bei der Annäherung an schwierige Passagen entsprechende Vorsicht walten lassen. Was jedoch eindeutig feststeht: Jahuwah führt seinen Plan aus. Und dieser umfasst auch einen endgültigen Zustand aller Dinge, in dem sein Wille vollkommen erfüllt sein wird.

Manchmal blicken die Autoren der Bibel über das gegenwärtige Geschehen hinaus auf den endgültigen Zustand von allem, wenn sie die Terminologie von den „letzten Tagen“ verwenden. Dies ist der Fall in einem Abschnitt sowohl in Jesaja als auch in Micha, in denen diese Propheten freudig erwarten, dass das Haus des Herrn an der Spitze der Berge errichtet wird und viele Völker dorthin kommen werden, um Jahuwahs Belehrung zu empfangen, damit sie auf seinen Pfaden wandeln können (vgl. Jesaja 2,2-4; Micha 4,1-5). In der Prophezeiung Hesekiels wird ein ganz anderes Bild gezeichnet: „Zur letzten Zeit“ wird Gog, der oberste Fürst der Mächte des Bösen, gegen Israel aufmarschieren und besiegt werden (vgl. Hesekiel 38-39). Dies ist nicht als Widerspruch zu den vorhergehenden Abschnitten zu verstehen. Es gibt weitere Aussagen sowohl über die endgültige Glückseligkeit als auch über die finale Rebellion der Mächte des Bösen. Das heißt, dass am Ende alles Böse endgültig besiegt und das Reich Jahuwahs für immer errichtet wird.

Mann gestikuliert GierAn mehreren Stellen wird deutlich, dass das Böse in der Endzeit überhandnehmen wird. Mitunter bezieht sich dies auf das tägliche Leben der Gläubigen, wenn Jahushua sagt: „Und ihr werdet von jedermann gehasst sein um meines Namens willen.“ (Matthäus 10,22) Das Böse wird sich jedoch noch weiter ausbreiten: „Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich,...“ (2. Timotheus 3,1-2). „Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln,...“ (2. Petrus 3,3). In der Rede am Ölberg ist nicht eindeutig, ob sich einige der Punkte auf das Leben der Gläubigen inmitten von Ungläubigen oder auf die Endzeit beziehen. Aber es gibt zweifellos eine Anspielung auf das Ende, wenn Jahushua sagt: „...und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden“ (Markus 13,13). Darauf wird auch seine Erklärung des Gleichnisses abzielen: „...die Ernte ist das Ende der Weltzeit;...“ (Matthäus 13,39). In ähnlicher Weise spricht Petrus von dem Heil, als etwas das „...bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit“ (1. Petrus 1,5). Wir sollten hier die Verweise auf „...die sieben letzten Plagen,...“ (vgl. Offenbarung 15,1 & 21,9) beachten, die auf die Unruhen in der Endzeit verweisen.

Im Johannes-Evangelium wird auch der Eindruck erweckt, dass Jahuwah für die Seinen in diesen unruhigen Zeiten sorgen wird. Jahushua sagte wiederholt über die, die ihm der Vater „gegeben“ hat, dass er sie „am letzten Tag auferwecken“ wird (vgl. Johannes 6,39; 6,40; 6,43; 6,54). Johannes ist der einzige neutestamentliche Schriftsteller, der den Ausdruck „am letzten Tag“ verwendet - ein Ausdruck, der vermitteln soll, dass Jahushuas Wirken fortwährend bis zum Ende dieses Weltzeitalters stattfindet. Ebenso verdeutlicht der Ausdruck, dass sich Jahushuas Fürsorge auf die komplette Zeit bis zu seiner Wiederkunft erstreckt. Die Kehrseite der Medaille: Wer Jahushua und seine Lehre ablehnt, wird erfahren müssen, dass diese ihn am letzten Tag richten wird (vgl. Johannes 12,48).

Die Gläubigen werden während der gesamten Weltgeschichte mit Schwierigkeiten konfrontiert sein, die bis zum Schluss andauern. Petrus sagt: „Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge.“ (1. Petrus 4,7) Mit der Ankunft Christi ist die Erlösung jetzt immer möglich - und das verändert alles. Die Verfasser des Neuen Testaments wussten jedoch, dass dies nur der Vorgeschmack auf den endgültigen Zustand ist und dieser im Vergleich zur Ewigkeit nicht mehr weit entfernt ist. Dann werden die Gläubigen in die vollkommene Fülle, die das „ewige Leben“ mit sich bringt, eingehen (vgl. Römer 6,22-23).

Entscheidend ist der letzte, große Tag, an dem wir den Siegeszug Jahuwahs erleben werden. Im Alten Testament wird dieser zum Beispiel in jener Stelle von Hiob vorausgesagt: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben. Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen;...“ (Hiob 19,25-26). Diese Verse werfen einige Fragen auf, jedoch enthalten sie auch die klare Erwartung des finalen Endsiegs Jahuwahs. Bevor Jahushua geboren wurde, sagte der Engel zu Maria über das Kind, das sie gebären würde: „...und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“ (Lukas 1,33) Für die Schreiber des Neuen Testaments war die Geburt von Christus Jahushua, der unsere Erlösung bewirken sollte, der Höhepunkt der gesamten Weltgeschichte. Dies brachte eine Reihe von Ereignissen in Gang, u.a. die Erlösung der Sünder und gipfelt in der Errichtung von Jahuwahs Königreich, wie die Offenbarung deutlich macht. Das heißt jedoch nicht, dass alles Böse sofort verschwinden wird. Die Schriften des Neuen Testaments und die Erfahrung machen deutlich, dass das Böse erst einmal fortbesteht. Aus christlicher Sicht ist jedoch entscheidend, dass durch Christi Erlösungswerk bereits alles anders geworden ist. Die Sünde ist bereits endgültig besiegt und die Gläubigen sind schon errettet. Wie lange auch immer es noch bis zum Ende dieser Welt dauern wird: Wir leben in der Endzeit, so wie sie auch die Autoren des Neuen Testaments verstanden haben.

Sanduhr blauer Hintergrund


Dieser Artikel stammt nicht von WLC, sondern von Leon Morris.

Wir haben aus dem Originalartikel alle heidnischen Namen und Titel des Vaters und des Sohnes entfernt und sie durch die ursprünglichen Namen ersetzt. Des Weiteren haben wir auch die in der Heiligen Schrift genannten Namen des Vaters und des Sohnes wiederhergestellt, so wie sie entsprechend dem Original von den Verfassern der Bibel niedergeschrieben wurden. -WLC-Team