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Der Sabbat | Teil 4: Anbetung in der Einsamkeit

Die Bibel beschreibt eine besondere Gruppe von Menschen, die ihren Schöpfer an seinem heiligen Sabbattag verehrt, obwohl der Rest der Welt ihn ablehnt. Sie nennt sie die Söhne bzw. die Kinder Zadoks. Diese Gruppe ist einzigartig. Ihre Mitglieder haben ihr Leben Jahuwah wirklich anvertraut. Ihre Wünsche richten sich nach seinem Willen. In ihrem Leben spiegelt sich sein Ebenbild. Zadoks Kinder richten sich in ihrem äußerlichen Erscheinungsbild, in ihren Worten und in ihren Handlungen nach Jahuwahs Anweisungen. Sie gehören ihm und er gehört ihnen. Obwohl sie auch ihren Mitmenschen dienen, dienen die Kinder Zadoks in erster Linie Jahuwah.

"Aber die levitischen Priester, die Söhne Zadoks, [...] die sollen zu mir nahen, um mir zu dienen, und sie sollen vor mir stehen [...]. Sie sollen in mein Heiligtum hineingehen und zu meinem Tisch nahen, um mir zu dienen und meinen Dienst zu besorgen."

"Und über Streitigkeiten sollen sie zu Gericht sitzen, um nach meinen Rechtsbestimmungen zu urteilen. Und meine Gesetze und meine Satzungen sollen sie an allen meinen Festen befolgen und meine Sabbate heilig halten." (Hesekiel 44,14-16.24.)

Einsamer WegDie Kinder Zadoks besitzen eine hohe Berufung. Innerhalb der Zeitalter hat es immer nur eine Handvoll von Menschen gegeben, die dem Allerhöchsten so sehr ergeben waren, dass sie mit ihm einig waren. Ihre Worte und ihre Taten waren Ausdruck der Gedanken und Gefühle des Einen, den sie liebten und dem sie dienten. Diese hohe Berufung erfordert eine besondere Vorbereitung. Man erhält sie nicht durch den Besuch weltlicher Universitäten. Nicht einmal ein Theologieseminar kann die Ausbildung der Menschen gewährleisten, die sich als Söhne und Töchter Zadoks erweisen.

Wenn ein Mann, eine Frau oder ein Kind sich dem göttlichen Willen unterstellt, übernimmt der Himmel für diese Person die Vormundschaft. Jahuwah lenkt die Erfahrungen in ihrem Leben, um ihren Charakter auszubilden und sie für das große Werk ihres Dienstes vorzubereiten. Das Leben der Söhne und Töchter Zadoks ist ein sehr reiches und erfüllendes Leben. Diese Reise bietet einen großen geistlichen Lohn. Doch sie kann auch sehr einsam sein. Mose verbrachte 40 Jahre als Schafhirte in der Wildnis, bevor er wirklich dazu bereit war, als Jahuwahs Sprachrohr aufzutreten. Diese 40-jährige Ausbildungszeit in der Schule des Himmels bereitete ihn auf sein großes Lebenswerk vor. Mose wurde von Jahuwah mit einer hohen Ehre bedacht. Als er darum bat, das Gesicht des Schöpfers sehen zu dürfen, erhielt er die gnädige Antwort:

"Ich will alle meine Güte vor deinem Angesicht vorüberziehen lassen. [...] Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht! [...] Siehe, es ist ein Ort bei mir, da sollst du auf dem Felsen stehen. [...] So stelle ich dich in die Felsenkluft und will dich mit meiner Hand solange bedecken, bis ich vorübergegangen bin. Wenn ich dann meine Hand zurückziehe, so darfst du hinter mir hersehen; aber mein Angesicht soll nicht gesehen werden!" (2. Mose 33,19-23.)

Von diesem Sohn Zadoks heißt es:

"Wenn jemand unter euch ein Prophet des Herrn ist, dem will ich mich in einem Gesicht offenbaren, oder ich will in einem Traum zu ihm reden. Aber nicht so mein Knecht Mose: er ist treu in meinem ganzen Haus. Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht und nicht rätselhaft, und er schaut die Gestalt [Jahuwahs]". (4. Mose 12,6-8.)

Mann allein in der Wüste

Mose erhielt seine Vorbereitung für die hohe Berufung nicht an dem ägyptischen Königshof und von den besten Erziehern, die diese Welt zu bieten hat. Er empfing sie in der Einsamkeit der Wüste, wo er direkt mit seinem Schöpfer im Austausch stand.

Mose erhielt seine Vorbereitung für die hohe Berufung nicht an dem ägyptischen Königshof und von den besten Erziehern, die diese Welt zu bieten hat. Er empfing sie in der Einsamkeit der Wüste, wo er direkt mit seinem Schöpfer im Austausch stand. Jeder Mensch, der ein Kind Zadoks sein möchte, muss sich in ähnlicher Weise erziehen lassen. Es kann sehr einsam sein, seinen Weg zu gehen, wenn man keinerlei Ehrungen von dieser Welt bekommt und auf die fragwürdige Gemeinschaft mit den kirchlichen "Sitzplatzwärmern" verzichtet, die ihr Leben Jahuwah nicht übergeben haben.

Wer sich Jahuwah vollkommen widmet, wird auch dem göttlichen Gesetz gehorsam sein. Er wird auch den Sabbattag heilig halten, von dem im vierten Gebot die Rede ist. Doch sobald man sich zu diesem Gehorsam entschlossen hat, muss man auch dazu bereit sein, Einsamkeit zu ertragen und für sich selbst einzustehen. Der siebente Tag der biblischen Woche kann nur dadurch bestimmt werden, dass man den antiken Luni-Solar-Kalender der Schöpfung gebraucht. Doch diese Verfahrensweise ist unter Priestern, Predigern, Freunden und Familienmitgliedern wahrscheinlich recht unpopulär. Alle Menschen, die ihrer Verpflichtung zur Sabbatheiligung nicht nachkommen und diese ablehnen, werden sich jenen entgegenstellen, die Jahuwah gehorsam sind. Dieser Konflikt bestand schon immer zwischen den Dienern Jahuwah und denen, die ihm nicht dienen wollen. Dies führt dazu, dass die modernen Kinder Zadoks wie auch ihre Brüder und Schwestern in den vergangenen Zeitaltern oft allein Gottesdienst feiern müssen. Zuerst kann sich das falsch anfühlen.

Ist ein Mann daran gewöhnt, unter wunderschönen Buntglasfenstern zu sitzen und inspirierende Predigten und tragende Musik zu hören, kommt ihm die Stille eines Seeufers eventuell weniger "ehrwürdig" vor. Viele Christinnen sind daran gewöhnt, etwas zum Potluck (gemeinsames Essen nach dem Gottesdienst) beizusteuern, die Sabbatschule für die Kinder zu gestalten und an den Gebetstreffen ihrer Ortsgemeinde teilzunehmen. Sie kommen sich möglicherweise überwältigend einsam vor, wenn sie in ihrem Schlafzimmer allein Gottesdienst feiern wollen. Die menschengemachten Gottesdienstgewohnheiten dienen nicht unbedingt zur Verherrlichung des Schöpfers. Ein wunderschön vorgetragenes Lied, welches einer überfüllten Gemeinde zu Ohren gebracht wird, erreicht dennoch nicht die Ohren Jahuwahs, wenn es aus einem Herzen stammt, welches von Stolz und Hochmut erfüllt ist. Jedes einfache Lied, welches in der Stille des eigenen Zuhauses gesungen wird, wird von Jahuwah gesegnet, wenn es aus einem Herzen stammt, welches ihn liebt und ihm gewidmet ist. Sobald die Engel ein solches Lied vernehmen, stimmen sie gerne mit ein. Dann erschallt ein mächtiger Refrain im Chor, der durch die Gewölbe des Himmels hallt und dem Einen Ehre und Freude bringt, der dadurch angebetet wird.

Lass dich nicht verunsichern. Du brauchst nicht meinen, dass deine Anbetung, die du Jahuwah in der Einsamkeit darbringst, für ihn weniger annehmbar oder wertvoll sei, als wenn du unter hundert Kirchgängern knien oder singen würdest. Jahuwah ist an dem Herz des einzelnen Menschen interessiert und er ist ihm nahe. Die Bibel beinhaltet eine Verheißung, die jeder auf sich beziehen kann, der allein Gottesdienst feierst:

"Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte." (Matthäus 18,20.)

Einzelpersonen sind also aus dieser Verheißung nicht ausgeschlossen. Jahuwah hat besondere Schutzengel abgesandt, die seine irdischen Kinder begleiten und ihnen zur Seite stehen. Jahushua bezog sich auf diese persönlichen Schutzengel, als er die Warnung aussprach:

"Seht zu, dass ihr keinen dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel schauen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel." (Matthäus 18,10.)

Jedes Kind Jahuwahs, das ihn in der Einsamkeit einer Waldlichtung, eines sandigen Seeufers oder eines stillen Raumes anbetet, ist von Engeln umgeben.

"Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche das Heil erben sollen?" (Hebräer 1,14.)

Die bescheidene Hausgemeinde, ob sie nun viele oder wenige Teilnehmer zählt, kann als ein Palast angesehen werden, denn dort wohnen jene, die reich an Glauben sind. Echte Anbetung ist ein Akt der Hingabe. Er entspringt einem Herzen, welches vor Liebe und Dank überfließt. Daher ist es mitunter einfacher, allein zu beten, als sich dabei in der Gesellschaft von sorglosen oder gleichgültigen "Gläubigen" zu befinden. Die Bibel legt nicht fest, welche Form die Anbetung haben soll. Alles, was die Gedanken und die Gefühle des Herzens auf den Schöpfer richtet und die Liebe und Loyalität zu ihm bestärkt, ist ein akzeptabler Bestandteil des Gottesdienstes. 

"Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen." (Markus 2,27.)

Sei dazu bereit, neue Dinge im Gottesdienst auszuprobieren. Was mit einer großen Gruppe möglich ist, kann sich als unpraktikabel erweisen, wenn man nur mit der Familie zusammen oder allein ist. Dennoch ist ein Gottesdienst im kleinen Kreis nicht weniger effektiv und für Jahuwah auch nicht weniger akzeptabel als eine große Gemeinde. Wenn es dir möglich ist, verbringe die heiligen Stunden in der Natur. Auf diese Weise wird dein Herz auf beste Art und Weise auf den Himmel ausgerichtet. 

Auch Elia zählte zu den Söhnen Zadoks. Auch sein Leben war recht einsam, doch es bereitete ihn auf sein Lebenswerk in der Schule des Himmels vor. Jahuwah selbst belehrte ihn darüber, dass der Hohe und Erhabene, der in der Ewigkeit wohnt, im Wind, im Erdbeben oder im Feuer nicht zu finden ist. Die Kommunikation zwischen Mensch und Schöpfer findet nicht bei großer Aufregung oder im Chaos großer Versammlungen und gewaltiger Ereignisse statt. Jahuwah sprach mit einer "Stimme eines sanften Säuselns" zu Elia (1. Könige 19,12.). Diese sanfte, leise Stimme kann man nicht hören, wenn die Anbetung von den traditionellen Riten oder durch die Erwartungen anderer eingeengt wird. Das Herz kann die Stimme des Geliebten am besten vernehmen, wenn es sich weit von dem Lärm unserer modernen, ungläubigen Gesellschaft mit all ihre Ablenkungen entfernt hat. Diese kostbaren Gelegenheiten, Gemeinschaft mit dem Schöpfer des Universums zu pflegen, bereiten die Söhne und Töchter Zadoks darauf vor, hier auf der Erde für das Königreich des Himmels Zeugnis abzulegen.

Glücklicher Mann in der NaturAuch Jahushua beschrieb den großen, geistlichen Lohn, der jenen gegeben wird, die vor dem Allmächtigen in der Stille und der Einsamkeit niederknien, um zu ihm zu beten.

"Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten." (Matthäus 6,6.)

Richte dein Lob und dein Gebet an deinen himmlischen Vater. Sei dir seiner Liebe zu dir gewiss. Er wird deine Anbetung annehmen.

"So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in [Jahushua] [...] sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist." (Römer 8,1.)

Verehre den Schöpfer im Geist und in der Wahrheit an seinem heiligen Sabbattag. Er liebt dich mit einer Liebe, die dich niemals verlassen wird. Es ist nicht wichtig, dass dein Gottesdienst einfach ist und du allein und frei von weltlichem Gehabe bist. In seinen Augen ist er vollkommen in Ordnung.

Er lädt dich ein:

"Mach dich auf [...], komm her, [...] wir wollen aufs Feld hinausgehen [...], wir wollen früh zu den Weinbergen aufbrechen [...]; dort will ich dir meine Liebe schenken!" (Hohelied 2,10; 7,12-13.)