Print

Der Sabbat in der Bibel

"So wurden der Himmel und die Erde vollendet samt ihrem ganzen Heer. Und Gott (Elohim) hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte. Und Gott (Elohim) segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das Gott (Elohim) schuf, als er es machte." (1. Mose 2,1-3.)

Obwohl das Wort "Sabbat" in dieser Textstelle in der englischen Bibel nicht auftaucht, kommt es im hebräischen Text zweimal vor. Diese Stellen werden mit den Worten übersetzt: "Er ruhte". Der Bedeutungsinhalt der Ruhe ist dem hebräischen Wort "Sabbat" erst später hinzugefügt worden. Er beruht auf dem Konzept des Sabbattages und nicht anders herum. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes lautet "aufhören". (Vgl. 1. Mose 8,22.) Der Gebrauch des Wortes legt nahe, dass man es auch mit "Sabbat feiern" übersetzen kann.

Wenn man die hebräische Bibel unvoreingenommen liest, wird dabei deutlich, dass die Feier des Sabbats auf die Schöpfung zurückgeht, obwohl dies nicht immer in den von Interpretationen behafteten Übersetzungen deutlich wird. Die erste Stelle, an der die King James-Bibel den Sabbat erwähnt, liegt zeitlich vor der Gesetzgebung am Berg Sinai. Daher fällt die Behauptung, dass der Sabbat erst beim Sinaibund den Juden gegeben wurde, ohnehin flach.

Der Sabbat und das Manna

"Und er sprach zu ihnen: Das ist es, was [Jahuwah] [...] gesagt hat: Morgen ist eine Ruhe, ein heiliger Sabbat [Jahuwahs] [...]! Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt beiseite, damit es bis morgen aufbewahrt wird! Und sie legten es beiseite bis zum Morgen, wie Mose geboten hatte; und es wurde nicht stinkend, und es war auch kein Wurm darin. Da sprach Mose: Esst das heute! Denn heute ist der Sabbat [Jahuwahs] [...]; ihr werdet es heute nicht auf dem Feld finden. Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebten Tag ist der Sabbat, da wird keines zu finden sein. Es geschah aber am siebten Tag, dass etliche vom Volk hinausgingen, um zu sammeln; und sie fanden nichts. Da sprach [Jahuwah] [...] zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und meine Anweisungen zu halten? Seht, [Jahuwah] [...] hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tag für zwei Tage Brot; so soll nun jeder an seiner Stelle bleiben, und niemand soll am siebten Tag seinen Platz verlassen!" (2. Mose 16,23-29.)

Sabbatvorbereitung - Das volk Israel sammelte MannaAus diesen Bibelversen können wir mit Sicherheit die folgenden Tatsachen entnehmen: 1) Jahuwah ordnete die Einhaltung des Sabbattages an. 2) Jahuwah kennzeichnete den Sabbattag durch das vierfache Manna-Wunder: Am sechsten Tag fiel die doppelte Portion. Die Hälfte dieser Portion verdarb nicht. Am siebenten Tag fiel kein Manna. Und von Tag 1 bis Tag 5 verdarb das aufbewahrte Manna von einem Tag auf den anderen. 3) Einige Israeliten ignorierten den Sabbat und wurden dafür verantwortlich gemacht. 4) Die Leute durften am Sabbat nicht umhergehen, um Manna zu sammeln.

Daraus können wir Schlussfolgerungen ziehen: 1) Die Menge des Mannas war am sechsten Tag doppelt so hoch wie sonst. Am siebenten Tag fiel kein Manna. Dass das Manna, welches man sonst aufbewahrte, verdarb, außer jenes, welches am sechsten Tag gesammelt wurde, demonstriert, dass der Sabbat ein besonderer Wochentag ist. Er kann also nicht von einem einzelnen Menschen oder einer "Kirche" oder "Gemeinde" auf einen beliebigen Tag der sieben Wochentage gelegt werden. 2) Jahuwah verlangte, dass sein Volk dem Sabbatgebot gehorsam war. Es bestand nicht die Option, es zu ignorieren.

Es gibt vier weit verbreitete Argumente, die gegen das Sabbatgebot ins Feld geführt werden und die auf den hebräischen Schriften beruhen. Sie lauten: 1) "Dieses Gebot bezieht sich einfach nur auf einen von sieben Tagen." 2) "Es ist optional." 3) "Es gehört nur zum Zeremonialgesetz, welches zeitlich begrenzt war." 4) "Es sollte nur von den Juden beachtet werden." Der oben genannte Bibeltext macht deutlich, dass die ersten beiden dieser vier Argumente nicht zielführend sind.

Der Sabbat und der Dekalog (die Zehn Gebote)

"Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebten Tag ist der Sabbat [Jahuwahs] [...], deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt. Denn in sechs Tagen hat [Jahuwah] [...] Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat [Jahuwah] [...] den Sabbattag gesegnet und geheiligt." (2. Mose 20,8-11.)

Diese Worte bilden einen Teil des Dekalogs. Und von diesem heißt es, dass er direkt und öffentlich durch Jahuwah selbst verkündet wurde und sich an das gesamte Volk richtete, welches Ägypten verlassen hatte. Es handelte sich dabei um eine Gruppe von mehreren Millionen Menschen. Dieser Bibelabschnitt stellt folgende Behauptungen auf: 1) Das Gebot bezieht sich auf den Wochenzyklus und nicht nur auf einen besonderen Tag. 2) Das Gebot widmet sechs Wochentage der Arbeit. Der Sabbat, der durch das Ausbleiben des Mannas gekennzeichnet wurde, sollte arbeitsfrei sein. 3) Das Gebot verbietet Personen in verantwortlichen Positionen, Individuen, die ihnen untergeordnet sind, am Sabbat irgendwelche Verpflichtungen aufzuerlegen. 4) Zu den Untergeordneten zählen u.a. Kinder, weitere Familienmitglieder, Angestellte, Ausländer und Haustiere. Sie alle besitzen das unveräußerliche Recht, am Sabbat von allen Verpflichtungen frei zu sein. 5) Man soll schon an den sechs Arbeitstagen an den Sabbat denken, damit die wöchentliche Arbeit so organisiert und geplant wird, dass man gar nicht erst in die Versuchung geraten kann, am Sabbat unvorhergesehene Arbeit erledigen zu wollen. 6) Der Grundstückseigentümer ist dafür verantwortlich, dass der Sabbat von allen eingehalten wird, die auf seinem Grund und Boden leben und ihn betreten. 7) Das göttliche Recht für die Einsetzung des Sabbats beruht auf der göttlichen Souveränität. Jahuwah besitzt als Schöpfer das Recht, einen bestimmten Tag zu kennzeichnen, zu segnen und zu heiligen.

Von diesem Text können wir weitere Schlussfolgerungen ableiten: 1) Die Regelungen bezüglich des Sabbats und der damit verbundene Segen gehen über die Umstände der Verteilung des Mannas hinaus. 2) Das soziale Netzwerk von Familien, Arbeitnehmern und ausländischen Mitbürgern wird beachtet. Sogar die Haustiere werden von der Arbeit befreit. 3) Der Sabbat gilt nicht Israel allein, sondern bezieht sich auch auf Ausländer und sogar auf Tiere. 4) Der Sabbat steht in enger Verbindung mit dem Arbeitsprozess. 5) Der Sabbat begrenzt die Autorität der Vorgesetzten über ihre Untergebenen.

Diese Verse beseitigen auch die letzten zwei Argumente, die gegen das Sabbatgebot auf Grund der hebräischen Schriften erhoben werden. Es ist ganz eindeutig eine soziale und moralische Einrichtung und nicht nur Bestandteil eines Zeremonialgesetzes, da es die Rechte der Untergebenen stärkt und die Macht der Vorgesetzten beschränkt. Es geht also über die Rechte der Juden hinaus und bezieht sich auf die allgemeinen Rechte, die jedem Menschen zustehen. Dieses Gebot geht sogar noch über diesen Rahmen hinaus: Es garantiert die Sabbatruhe nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Tiere, die sich im Einflussbereich des Menschen befinden. Die Arbeit zum Lebensunterhalt ist nicht nur auf einen Stamm oder ein Volk beschränkt. Jeder Mensch muss notwendigerweise arbeiten. Man ist unglaublich voreingenommen, wenn man Nichtjuden ihr unveräußerliches Recht verweigert, den Sabbat halten zu dürfen.

Die Natur des Sabbatgebotes ist offensichtlich universell. Dasselbe kann man auch von seiner Gültigkeit sagen. Der Sabbat kann so lange nicht abgeschafft werden, wie die Menschen dazu gezwungen sind, für ihren Unterhalt zu sorgen. Viele meinen, dass das Sabbatgebot bei der Kreuzigung Christi aufgehoben wurde. Doch die Kreuzigung Christi befreite die Menschen nicht von der Notwendigkeit, sich um ihren Lebensunterhalt kümmern zu müssen. Daher blieb die Notwendigkeit, sich von der Arbeit ausruhen zu müssen und zu dürfen, ebenfalls bestehen.

Der Sabbat: Ein ewiger Bund

"Rede du zu den Kindern Israels und sprich: Haltet nur ja meine Sabbate! Denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch für alle eure [künftigen] Geschlechter, damit ihr erkennt, dass ich [Jahuwah] [...] bin, der euch heiligt. Und deshalb sollt ihr den Sabbat halten, weil er euch heilig ist. Wer ihn entheiligt, der soll unbedingt sterben; wer an ihm eine Arbeit verrichtet, dessen Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk! Sechs Tage soll man arbeiten; aber am siebten Tag ist der Sabbat völliger Ruhe, heilig [Jahuwah] [...]. Jeder, der am Sabbattag eine Arbeit verrichtet, der soll unbedingt sterben! So sollen die Kinder Israels den Sabbat halten, indem sie den Sabbat feiern für alle ihre Geschlechter, als ein ewiger Bund". (2. Mose 31,13-16.)

Durch die vorangegangen Texte ist bereits gezeigt worden, dass der Sabbat bei der Schöpfung als ein besonderer Wochentag eingesetzt wurde. Er stellt eine notwendige Verpflichtung dar, die eher eine soziale als eine zeremonielle Bedeutung für die gesamte Menschheit besitzt und immer noch gültig ist. Diese Passage verleiht dem Sabbat eine vollständig neue Dimension. Die zusätzlichen Informationen lauten: 1) Der Sabbat ist ein Zeichen zwischen Jahuwah und Israel. 2) Der Sabbat dient dazu, den Israeliten bewusst zu machen, dass Jahuwah sie ausgesondert hat und heiligt. 3) Auf dem Bruch des Sabbatgebotes steht die Todesstrafe. 4) Der Sabbat ist ein ewiges Bundeszeichen mit Israel. 5) Es werden noch weitere Details bezüglich des Sabbats hier genannt, die besonders auf Israel zugeschnitten sind. Ausländer und Tiere werden an dieser Stelle nicht erwähnt, wie es jedoch im Dekalog der Fall ist.

Auf Grund dieser Informationen können wir schlussfolgern, dass der Sabbat universale Aspekte besitzt, die im Dekalog geschildert werden. Daneben hat er auch Eigenschaften, die nur mit Israel verbunden sind. Diese Aspekte werden als ewig gültig beschrieben, was nahelegt, dass auch die universalen Aspekte ewig zu gelten haben. Die Unterscheidung der universalen und permanenten Aspekten des Sabbats von den Teilbestimmungen, welche auf Israel begrenzt sind, hat viel Verwirrung verursacht. Christen haben oft unbedacht die universalen und permanenten Aspekte des Sabbatgebots verworfen, weil sie nur über die Teilbestimmungen für Israel informiert waren.

Die Zehn Gebote beinhalten das Sabbatgebot. Mose umschreibt die Zehn Gebote in seiner Predigt in 5. Mose 5. In diesem Fall werden sie speziell auf Israel angewandt. Der Aspekt des Sabbats wird in dem folgenden Vers deutlich erklärt:

"Sechs Tage soll gearbeitet werden, aber der siebte Tag soll euch heilig sein, dass ihr die Sabbatruhe des Herrn feiert. Wer da Arbeit verrichtet, der soll sterben. Am Sabbattag sollt ihr kein Feuer anzünden in allen euren Wohnungen!" (2. Mose 35,2-3.)

Hier kommt eine neue Information hinzu: Es ist am Sabbat verboten, im Haus Feuer anzuzünden. Dabei wird allerdings nicht klar, ob dies eine allgemeine Vorschrift ist oder ob sie nur Israel betrifft. Doch die Verbindung mit der Todesstrafe und die Einbeziehung in denselben Kontext legt nahe, dass sie sich speziell an Israel richtet.

"Ihr sollt jeder Ehrfurcht vor seiner Mutter und seinem Vater haben und meine Sabbate halten, denn ich, [Jahuwah] [...], bin euer Gott." (3. Mose 19,3.)

Hier werden die positiven Befehle des Dekalogs wiederholt. Alle anderen werden eher negativ beschrieben. Die universalen und permanenten Aspekte des Sabbats werden hier bekräftigt.

"Haltet meine Sabbattage und fürchtet mein Heiligtum! Ich bin [Jahuwah]". (3. Mose 19,30.)

Dieser Text ist mehrdeutig. Es ist nicht klar, ob er sich auf die jährlichen Feste, auf den wöchentlichen Sabbat oder auf beides bezieht. Doch im zweiten Fall kann man darin eine Bestätigung des wöchentlichen Sabbats sehen.

"Sechs Tage lang soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung; da sollt ihr kein Werk tun; denn es ist der Sabbat [Jahuwahs] [...], in allen euren Wohnorten." (3. Mose 23,3.)

Hier wird die heilige Versammlung als weiterer Bestandteil des Sabbats genannt. Alles weitere, was hier erwähnt wird, ordnet diesen Bibelvers der Kategorie der permanenten und universellen Aspekte zu, die im Dekalog erwähnt werden. Anderseits scheint die Versammlung auch ein zeremonieller Akt gewesen zu sein. Es wird nicht deutlich, ob es nur allein um den mosaischen Bund geht oder um alle Gläubigen zu allen Zeiten. Doch sicherlich entspricht es dem Charakter dieses Tages, sich mit Gleichgesinnten am Sabbat zu versammeln. Dafür spricht auch die angeordnete Arbeitsruhe. Wir sollen uns an diesem Tag nicht darum kümmern, unseren Unterhalt zu verdienen, sondern uns wird freie Zeit geschenkt, um uns auch zum Gottesdienst versammeln zu können.

In 3. Mose 23 und 4. Mose 28,9-10 werden zeremonielle Verpflichtungen mit Bezug zum Sabbat und zu den anderen jährlichen Festen des mosaischen Bundes erwähnt. Dazu gehören Tieropfer, Trank- und Speisopfer. Dabei müssen wir beachten: Diese zeremoniellen Pflichten werden dem Sabbat in diesem Text zugeordnet, da in der frühen Ekklesia darum ein Streit entbrannte. Hier werden auch die jährlichen Feste als Sabbate bezeichnet (wie z. B. auch der Versöhnungstag in 3. Mose 16). Dennoch werden sie von den wöchentlichen Sabbaten unterschieden. Ein anderer zeremonieller Aspekt des Sabbats bestand darin, die Schaubrote auf den Tisch im Heiligtum zu legen (3. Mose 24,8.). An jedem Sabbat sollte man diese Ordnung vor Jahuwah aufrecht erhalten, indem man die Brote von den Kindern Israels annahm und sie somit an ihren ewigen Bund erinnerte.

Wir verwenden auf worldslastchance.com den Begriff der Gemeinde bzw. der Ekklesia und nicht den der "Kirche", wenn wir uns auf Jahuwahs treue Nachfolger beziehen. Der Grund dafür besteht darin, dass das Wort "Kirche" den griechischen Begriff der "Ekklesia" nicht verständlich macht. Im ganzen Neuen Testament bezieht sich das Wort Ekklesia auf diejenigen, die von Jahuwah herausgerufen worden sind. Das Wort Kirche legt den Fokus mehr auf eine versammelte Gruppe und ist daher irreführend. Christen sind im wahrsten Sinne des Wortes Herausgerufene. Denn die Nachfolger Jahushuas werden von ihm aus den organisierten, gefallenen Kirchen und den sonstigen Tochtergesellschaften Babylons herausgerufen. Nachdem man seinen Warnruf gehört hat und ihm gefolgt ist, soll man nicht wieder in die babylonischen Kirchen und zu ihren Riten und Gebräuchen zurückkehren.

Bei der Aufteilung des verheißenen Landes wurde beachtet, dass auch das Land in jedem siebenten Jahr eine Sabbatruhe bekommen sollte (Vgl. 3. Mose 25.). Dies hat jedoch keine Auswirkung auf den wöchentlichen Sabbat. Auch im nächsten Kapitel geht es um dasselbe Thema, doch der wöchentliche Sabbat wird im selben Vers bekräftigt. "Haltet meine Sabbate und fürchtet mein Heiligtum; ich bin [Jahuwah]"! (3. Mose 26,2.)

In den Abschlusstexten der Bücher des Mose, findet sich eine tragische Geschichte. "Und als die Kinder Israels in der Wüste waren, fanden sie einen Mann, der am Sabbat Holz sammelte." (4. Mose 15,32.)

Das Todesurteil für Sabbatbrecher wurde durch göttliche Offenbarung bestätigt und in diesem Fall auch ausgeführt. Die feierliche Verpflichtung zur Einhaltung des Sabbats wurde durch diesen bedeutsamen Fall bestätigt. Wie uns die Bücher des Mose aufzeigen, war es Jahuwah mit dem Sabbatgebot absolut ernst.

Wir können also zusammenfassend feststellen, dass die Bücher Mose uns darüber informieren, dass der Sabbat von der Schöpfung herrührt. Er ist ein besonderer, unveränderlicher Tag innerhalb der biblischen Woche. Er wird am siebenten Tag der biblischen Woche gehalten. Er ist verbindlich. Er schützt das Recht der Menschen und der Tiere auf Ruhe. Er ist universell und permanent gültig. Das Sabbatgebot verlangt, dass die Aufgaben des Alltags beiseite gelassen werden. Es verschafft den Menschen einen geregelten, freien Tag, an dem sie sich zum Gottesdienst versammeln können und frei von den Sorgen des Alltags sind. Neben den universellen und permanenten Aspekten des Sabbats wurden für Israel noch besondere Bestimmungen bezüglich des Sabbats festgelegt. Er dient als ein Bundeszeichen zwischen Jahuwah und seinem Volk. Die Todesstrafe für Sabbatbrecher gehörte zum bürgerlichen Gesetzbuch Israels. Außerdem kamen noch Vorschriften für Tieropfer, Trank- und Speisopfer und die Regelung der  Darstellung der Schaubrote im Heiligtum dazu.

Der Sabbat in der Geschichte der Könige

In den Geschichtsbüchern der Bibel wird der Sabbat eher im Vorbeigehen erwähnt. Eine dieser Gelegenheiten findet sich im Buch der Könige. Die Geschichte handelt von einer Frau aus Schunem. "Er sprach: Warum gehst du heute zu ihm? Es ist doch weder Neumond noch Sabbat! Sie sprach: Lebe wohl!" (2. Könige 4,23.)

In 2. Könige 11 ist die Geschichte von der Krönung Josias verzeichnet. In seinem Bibelkommentar notiert Adam Clarke die folgenden Bemerkungen mit Bezug auf die Erwähnung des Sabbats in diesem Kapitel. "Es scheint, als ob Jojada einen Sabbattag auswählte, um an diesem den jungen König zu krönen. Denn da dies ein Tag war, an dem sich große Menschenmengen versammelten, würde es nicht zu früh bemerkt werden, dass sich die Menschen versammelten, die in das Geheimnis eingeweiht waren." Diese Geschichte wird im 2. Buch der Chronik im Kapitel 23 wiederholt.

Die letzte Erwähnung des Sabbats in den Büchern, die die Geschichte der Könige erzählen, findet sich in 2. Könige 16,18. "Auch die Sabbathalle, die man am Haus gebaut hatte, und den äußeren Eingang des Königs verlegte er am Haus [Jahuwahs] [...] wegen des Königs von Assyrien."

Die Bücher der Chronik kommentieren mehrere Gesetze aus den Mosebücher. Zunächst wird etwas über die Schaubrote, die am Sabbat ausgestellt wurden, berichtet. "Und etliche von den Söhnen der Kahatiter, von ihren Brüdern, waren über die Schaubrote gesetzt, um sie zuzurichten, Sabbat für Sabbat." (1. Chronik 9,32.)

Auch die besonderen Opfergaben am Sabbattag werden erwähnt. "Auch haben sie [Jahuwah] [...] alle Brandopfer zu opfern, an den Sabbaten, Neumonden und Festen, in der erforderlichen Zahl und nach der Vorschrift, beständig vor [Jahuwah]". (1. Chronik 23,31.) "Siehe, ich will dem Namen [Jahuwahs] [...], meines Gottes (Eloah), ein Haus bauen, um es ihm zu weihen, um wohlriechendes Räucherwerk vor ihm zu räuchern und allezeit Schaubrote zuzurichten und Brandopfer zu opfern, am Morgen und am Abend, an den Sabbaten und Neumonden und an den Festen [Jahuwahs] [...], unseres Gottes. Dies ist Israels Pflicht auf ewig." (2. Chronik 2,4.) "Was an jedem Tag zu opfern war nach dem Gesetz Moses, an den Sabbaten und Neumonden und an den Festzeiten, dreimal im Jahr, nämlich am Fest der ungesäuerten Brote, am Wochenfest und am Laubhüttenfest." (2. Chronik 8,13.) "Auch gab der König einen Teil seiner Habe für die Brandopfer, für die Brandopfer am Morgen und am Abend, und für die Brandopfer an den Sabbaten und Neumonden und Festen, wie es im Gesetz [Jahuwahs] [...] vorgeschrieben ist." (2. Chronik 31,3.)

Die Chroniken enthalten nur einen Hinweis auf die moralische Botschaft, die bei den Propheten mehr betont wird. "So wurde das Wort [Jahuwahs] [...] durch den Mund Jeremias erfüllt: Bis das Land seine Sabbate gefeiert hat, soll es ruhen, solange die Verwüstung währt, bis 70 Jahre vollendet sind!" (2. Chronik 36, 21.)

Sowohl der wöchentliche Sabbat als auch die Sabbatruhe für das Land wurden jedoch vernachlässigt. Daraus resultierte letztlich die babylonische Gefangenschaft. Die Erwähnungen des Sabbats im Buch Nehemia, insbesondere am Ende des 13. Kapitels, weisen darauf hin. Es war für Nehemia ein sehr großes Anliegen, nicht noch einmal das Volk in dieselben großen Sünden verfallen zu lassen, die zu der großen Katastrophe geführt hatten. Der Sabbat sollte nie wieder vernachlässigt oder vergessen werden. Nehemia war sich der Tatsache bewusst, dass das Sabbatgebot eine göttliche Offenbarung und nicht nur eine kleine, mosaische Regel darstellt. "Deinen heiligen Sabbat hast du ihnen verkündet und ihnen Gebote, Satzungen und ein Gesetz geboten durch deinen Knecht Mose." (Nehemia 9,14.) Doch Nehemia ignorierte auch nicht die zeremoniellen Aspekte des Sabbats. "Und wir legten uns die Verpflichtung auf, jährlich das Drittel eines Schekels für den Dienst im Haus unseres Gottes zu geben: für die Schaubrote, für das tägliche Speisopfer und das tägliche Brandopfer, [für die Opfer] an den Sabbaten, Neumonden und Festtagen, und für das Geheiligte und für die Sündopfer, um für Israel Sühnung zu erwirken, und für den ganzen Dienst im Haus unseres Gottes." (Nehemia 10,33-34.)

In den Büchern des Mose wird der Sabbat vor allem in Beziehung zum Verbot von Aktivitäten gesetzt, die dem Lebensunterhalt dienen. Nehemia legt den Fokus auf diesen universalen Aspekt des Sabbats und nicht auf dessen zeremonielle Bestandteile. Er beschreibt, dass nicht nur das Ernten, Einsammeln und Kochen, sondern auch das Einkaufen am Sabbat verboten ist. "...und dass, wenn die Völker des Landes am Sabbattag Waren und allerlei Getreide zum Verkauf brächten, wir sie ihnen am Sabbat und an heiligen Tagen nicht abnehmen, und dass wir im siebten Jahr [die Felder] ruhen lassen und auf alle Schuldforderungen verzichten wollten." (Nehemia 10,32.)

Der Sabbat: Vertrauen auf Jahuwah

Mit der Vermeidung der Nahrungsmittelbeschaffung am Sabbat ist ein psychologischer Zusammenhang verbunden. Dies zeigt sich anhand der Schöpfungsgeschichte, der Geschichte vom Manna und auch in der Geschichte Nehemias. Der Hauptzweck des Sabbats bestand darin, der natürlichen Neigung des Menschen entgegenzuwirken, sich selbst als den eigenen Ernährer mittels der Arbeit anzusehen. Er sollte bemerken, dass er von der Güte ihres Schöpfers abhängig ist und dieser für ihn sorgt.

Getreide Im 13. Kapitel wird die Verbindung zwischen dem Nahrungserwerb und dem Sabbat besonders stark verdeutlicht. "Zu jener Zeit sah ich, dass etliche in Juda am Sabbat die Kelter traten und Garben einbrachten und Esel beluden, auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Lasten aufluden und dies am Sabbat nach Jerusalem brachten. Da verwarnte ich sie an dem Tag, da sie die Lebensmittel verkauften. Es wohnten auch Tyrer in [der Stadt], die brachten Fische und allerlei Ware und verkauften sie am Sabbat den Kindern Judas und in Jerusalem. Da stritt ich mit den Vornehmsten von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine schlimme Sache, die ihr tut, dass ihr den Sabbat entheiligt? Machten es nicht eure Väter so, und brachte unser Gott [nicht darum] all dies Unglück über uns und über diese Stadt? Und ihr bringt noch mehr Zorn über Israel, indem ihr den Sabbat entheiligt? Und es geschah, sobald es dunkel wurde in den Toren Jerusalems vor dem Sabbat, da befahl ich, die Tore zu schließen; und ich befahl, man solle sie nicht öffnen bis nach dem Sabbat; und ich stellte einige meiner Diener an den Toren auf, damit man am Sabbattag keine Last hereinbringe. Nun blieben die Krämer und Verkäufer von allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem, ein- und zweimal. Da verwarnte ich sie und sprach: Warum bleibt ihr über Nacht vor der Mauer? Wenn ihr es noch einmal tut, werde ich Hand an euch legen! Von der Zeit an kamen sie am Sabbat nicht mehr. Und ich befahl den Leviten, sich zu reinigen und zu kommen und die Tore zu hüten, damit der Sabbattag geheiligt werde. – Mein Gott (Eloah), gedenke mir auch dessen, und verschone mich nach deiner großen Gnade!" (Nehemia 13,15-22.)

In den Mosebüchern wird der praktische Aspekt noch nicht so weitläufig ausgebreitet. Es geht zunächst einmal einfach darum, jegliche Arbeit zu vermeiden, die dem eigenen Lebensunterhalt dient. Es gibt die Geschichte über das Manna und das Detail, kein Feuerholz zum Kochen zu sammeln. doch davon abgesehen sind die Informationen eher spärlich gesät. Die Passage bei Nehemia legt den Fokus auf das Verbot des Einkaufs und des Verkaufs von Nahrungsmitteln.

Insgesamt betrachtet tragen die Geschichtsbücher nur wenig zu unserem Wissen über die zeremoniellen Aspekte des Sabbats bei. Dennoch erweitern sie unser Verständnis darüber, warum wir an diesem Tag die Alltagsarbeit unterlassen sollen. Zunächst einmal wird der Transport und der Handel mit Nahrungsmitteln unterbunden. Dadurch werden die Anweisungen in den Mosebüchern noch etwas klarer. Auch die Verbindung zwischen dem Sabbat und dem Selbstunterhalt wird deutlicher dargestellt. So können wir erkennen, dass die Funktion des Sabbats auch darin liegt, uns unsere Abhängigkeit ganz praktisch aufzuzeigen: Nicht unsere eigene Arbeit ernährt uns, sondern Jahuwahs Segen und Vorsehung lassen unsere Arbeit Früchte tragen.

Der Sabbat macht uns eindeutig klar, dass wir in unserem Leben ständig von der Fürsorge Jahuwahs abhängig sind, obwohl wir uns sechs Tage in der Woche um unseren Lebensunterhalt bemühen. An diesem Tag haben wir Ruhe und Zeit, um uns diese Tatsache vor Augen zu halten. Leider können die meisten Christen nicht erkennen, dass der Sabbattag ein Ausdruck unserer vollständigen Abhängigkeit von Jahuwah ist. Aus dieser Unkenntnis heraus erwächst ein weiterer Irrtum: Sie können nämlich auch nicht begreifen, wie sich die Gnade zur Erlösung und zum ewigen Leben verhält.

Der Sabbat und die Psalmen

Obwohl die Psalmen in der Zeit des zweiten Tempels gewissermaßen als Gebetsbuch dienen und bei den Festumzügen am Sabbat und an den anderen heiligen Tagen des Judentums verwendet werden, bleibt der Sabbat in ihren Texten weitestgehend unerwähnt. Beispielsweise wird er nur am Rande beim Beginn des 92. Psalms genannt. "Ein Psalmlied. Für den Sabbattag. Gut ist's, [Jahuwah] [...] zu danken, und deinem Namen zu lobsingen, du Höchster." (Psalm 92,1-2.)

Es ist wahrscheinlich, dass das gesamte vierte Buch der Psalmen, zu dem auch Psalm 92 gehört, für den Gottesdienst am Sabbat zusammengestellt wurde.

Der Sabbat und die Propheten

Wie man es erwarten würde, konzentrieren sich die Propheten auf die moralischen Fragen, die mit dem Sabbat verbunden sind. Mit vielen anderen Aspekten des mosaischen Gesetzes gehen sie in ähnlicher Weise um. Vor allem am Anfang des Buches Jesaja wird dies deutlich.

Jesaja

"Bringt nicht mehr vergebliches Speisopfer! Räucherwerk ist mir ein Gräuel! Neumond und Sabbat, Versammlungen halten: Frevel verbunden mit Festgedränge ertrage ich nicht." (Jesaja 1,13.)

Hier lässt Jahuwah durch Jesaja die Heuchelei der Israeliten beklagen, die religiöse Formen als Feigenblatt für ihre Ungerechtigkeiten gebrauchen. Die meisten Propheten behandeln dieses Thema, obwohl sie auch andere Sorgen zum Ausdruck bringen. Dieser Jesajatext bezieht sich besonders auf die zeremoniellen Aspekte des Gottesdienstes am Sabbat.

Jesaja notiert eine Vision. Aber Jesaja betont auch den moralischen Aspekt des Sabbats. Er erkennt, dass die Einhaltung des Sabbats die Gerechtigkeit des Menschen fördert und ihn davon abhält, Böses zu tun. "Wohl dem Menschen, der dies tut, und dem Menschenkind, das daran festhält: der den Sabbat hält, um ihn nicht zu entweihen, und seine Hand davor bewahrt, irgend etwas Böses zu tun!" (Jesaja 56,2.)

Jesaja macht außerdem deutlich, dass jeder Heide, der sich zu dem wahren Gott (Eloah), Jahuwah, bekehrt, auch den Sabbat halten soll und darf. Es soll keinerlei Unterscheidung zwischen ihm und Israel gemacht werden. "Und der Fremdling, der sich dem Herrn angeschlossen hat, soll nicht sagen: [Jahuwah] [...] wird mich gewiss von seinem Volk ausschließen! Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum!" (Jesaja 56,3.)

Die jüdische Kultur betrachtete (wie auch alle anderen Kulturen im Mittleren Osten) die Nachkommenschaft als einen der wichtigsten Aspekte des Lebens. Jesaja gebraucht nun die Bedeutung dieses Aspektes und verbindet sie mit der Bedeutung des Sabbats, um diesen zu erheben. Er macht deutlich, dass die Beachtung des Sabbats zu einer Ansammlung von Schätzen im Himmel führt, die weitaus wichtiger ist, als Kinder zu bekommen. "Denn so spricht [Jahuwah] [...]: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir gefällt, und an meinem Bund festhalten, denen will ich in meinem Haus und in meinen Mauern einen Platz und einen Namen geben, der besser ist als Söhne und Töchter; ich will ihnen einen ewigen Namen geben, der nicht ausgerottet werden soll. Und die Fremdlinge, die sich [Jahuwah] [...] anschließen, um ihm zu dienen und den Namen [Jahuwahs] [...] zu lieben [und] um seine Knechte zu sein, und alle, die darauf achten, den Sabbat nicht zu entheiligen, und die an meinem Bund festhalten." (Jesaja 56,4-6.)

Wer behauptet, dass das Sabbatgebot aufgehoben wurde, konzentriert sich vor allem auf die zeremoniellen Pflichten, die mit diesem Gebot verknüpft werden. Leider beachtet er dabei nicht des Sabbat als ein Ereignis, welches die Abhängigkeit des Menschen von Jahuwahs Schutz deutlich macht: Jahuwah bewahrt die unveräußerlichen Rechte der Untergebenen. Gegner der Sabbatfeier reden auch niemals davon, dass der Sabbat nicht einfach nur eine Verpflichtung und eine Sicherheitsvorkehrung darstellt, um die Rechte der Menschen und der Tiere zu schützen, sondern auch einen Tag der Freude. Jeder wahre Sabbathalter hat diese Freude bereits erfahren. Auch Jesaja beschreibt den fröhlichen Charakterzug des Sabbats. "Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, dass du nicht an meinem heiligen Tag das tust, was dir gefällt; wenn du den Sabbat deine Lust nennst und den heiligen [Tag] [Jahuwahs] [...] ehrenwert; wenn du ihn ehrst, so dass du nicht deine Gänge erledigst und nicht dein Geschäft treibst, noch nichtige Worte redest". (Jesaja 58,13.)

Abschließend weist Jesaja sogar darauf hin, dass der Sabbat auch zukünftig beachtet werden wird. Je nach dem, unter welchem Blickwinkel man die Prophetie betrachtet, ist der Sabbat entweder Bestandteil der großen Freude der jüdischen Rückkehrer nach der Gefangenschaft oder Teil der  großen Freude, die auf der neuen Erde herrschen wird. "Und es wird geschehen, dass an jedem Neumond und an jedem Sabbat alles Fleisch sich einfinden wird, um vor mir anzubeten, spricht [Jahuwah]". (Jesaja 66, 23.)

Jeremia

Jeremia bezieht sich nicht so häufig auf den Sabbat wie Jesaja. Er bekräftigt nur die Prinzipien der Sabbatfeier, die schon Nehemia erwähnt hat. Jeremia verfasste seine Texte vor Nehemia und zweifellos beeinflusste er dessen Handlungen und Schriften. "So spricht [Jahuwah] [...]: Hütet euch um eurer Seele willen, dass ihr am Sabbattag keine Last auf euch nehmt und sie zu den Toren Jerusalems hineinbringt! Auch sollt ihr am Sabbattag keine Last aus euren Häusern tragen und kein Werk tun; sondern heiligt den Sabbattag, wie ich es euren Vätern geboten habe!" "Wenn ihr nun wirklich auf mich hört, spricht [Jahuwah] [...], und am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt hineintragt, sondern den Sabbat heiligt, so dass ihr an diesem Tag kein Werk tut". "Wenn ihr aber nicht auf mich hört, dass ihr den Sabbattag heiligt und keine Last tragt und nicht am Sabbattag durch die Tore Jerusalems hineingeht, dann werde ich ein Feuer anzünden in ihren Toren; das soll die Paläste Jerusalems verzehren und nicht erlöschen!" (Jeremia 17,21-22.24.27.)

Durch die Lektüre der Schriften Jeremias erkannte Nehemia, dass die Vernachlässigung des Sabbats unter den Gründen für die babylonische Gefangenschaft eine große Rolle gespielt hatte. "Jerusalem gedenkt in den Tagen ihres Elends und ihrer Plünderung an all ihre Kostbarkeiten, die sie hatte von uralten Zeiten her. Als ihr Volk durch die Gewalt des Feindes fiel, gab es niemand, der ihr zu Hilfe kam; ihre Feinde sahen sie und lachten über ihren Untergang." (Klagelieder 1,7. Beachte: In der KJV heißt es: "[...] the adversaries saw her, and did mock at her sabbaths." - "Ihre Feinde sahen sie und lachten über ihre Sabbate." Die deutschen Übersetzungen geben diesen Zusammenhang nicht wieder.). "Er hat seine Hütte verwüstet wie einen Garten, den Ort seiner Festversammlungen hat er zerstört; [Jahuwah] [...] hat in Zion die Festtage und Sabbate in Vergessenheit gebracht und König und Priester verworfen in seinem grimmigen Zorn." (Klagelieder 2,6.)

Hesekiel

Hesekiel bei einer Vision. Hesekiel bringt noch einen ganz anderen Punkt zur Sprache. Er stützt seine Bemerkungen über den Sabbat auf 2. Mose 31,13-16. Dabei betont er die Funktion des Sabbats als Zeichen zwischen Jahuwah und Israel. "Ich gab ihnen auch meine Sabbate, die ein Zeichen sein sollten zwischen mir und ihnen, damit sie erkennen sollten, dass ich, [Jahuwah] [...], es bin, der sie heiligt. Aber das Haus Israel war widerspenstig gegen mich in der Wüste; sie wandelten nicht in meinen Satzungen, sondern verwarfen meine Rechtsbestimmungen, durch die der Mensch lebt, wenn er sie tut, und meine Sabbate entheiligten sie sehr. Da nahm ich mir vor, meinen Grimm über sie auszuschütten in der Wüste und sie aufzureiben." "Weil sie meine Rechtsbestimmungen verworfen und nicht nach meinen Satzungen gelebt hatten, auch meine Sabbate entheiligt hatten, weil ihr Herz nur ihren Götzen nachging." "Und heiligt meine Sabbate, damit sie ein Zeichen sind zwischen mir und euch, damit ihr erkennt, dass ich, [Jahuwah] [...], euer Gott bin!" (Hesekiel 20,12-13.16.20.)

Doch Hesekiel legt das Augenmerk nicht nur darauf, dass der Sabbat ein Zeichen für den besonderen Bund zwischen Jahuwah und Israel ist. Er behandelt auch noch einige andere Fragen in Bezug auf diesen Tag. Dabei geht es vor allem um den Götzendienst und die Tatsache, dass der Sabbat zur Erkenntnis Jahuwahs beiträgt. Er erinnert die Menschheit daran, dass Jahuwah für ihr Leben und ihren Unterhalt sorgt und sie von ihm abhängig sind. Außerdem begrenzt er die Macht der Vorgesetzten gegenüber ihren Untergebenen. Hesekiel erwähnt nun, dass dieses Wissen für die Vermeidung und Bekämpfung des Götzendienstes essentiell ist. Der Abfall Israels hing direkt mit der Vernachlässigung des Sabbattages zusammen. Ebenso besteht auch in den frühen Jahrhunderten des Christentums ein direkter Zusammenhang zwischen der Abkehr von der Sabbatfeier und dem Aufkommen falscher Lehren über Jahuwah (Bsp. Trinitätslehre). Beides ging miteinander Hand in Hand und ereignete sich etwa im selben Zeitraum.

Hesekiel versäumt es auch nicht, seinen Lesern die Ergebnisse des Sabbatbruchs und des Götzendienstes in Israel zu beschreiben. Dasselbe Phänomen trat auch später unter den Christen auf. "Aber [auch] die Söhne waren widerspenstig gegen mich, sie wandelten nicht in meinen Satzungen und befolgten meine Rechtsbestimmungen nicht, dass sie nach ihnen gehandelt hätten – obgleich der Mensch, wenn er sie tut, dadurch lebt; und sie entheiligten meine Sabbate. Da nahm ich mir vor, meinen Grimm über sie auszuschütten und meinen Zorn an ihnen zu vollstrecken in der Wüste." (Hesekiel 20,21.)

Die Sünde des Sabbatbruchs und der Götzendienst werden im Buch Hesekiel auch in Verbindung mit einer korrupten Rechtsprechung gebracht. Man führte die göttlichen Urteile in Streitfällen nicht mehr aus. "Weil sie meine Rechtsordnungen nicht befolgt und meine Satzungen verworfen hatten und meine Sabbate entheiligt und ihre Augen nach den Götzen ihrer Väter gerichtet hatten." (Hesekiel 20,24.)

Zwei Kapitel später weist Hesekiel darauf hin, wie der Bruch des Sabbats die menschliche Wahrnehmung beeinflusst: Eine Person, die den Sabbat bricht, ist irgendwann nicht mehr in der Lage, zwischen heilig und unheilig und zwischen rein und unrein zu unterscheiden. Die Verletzung des Sabbatgebots geht Hand in Hand mit der Idee, dass Unreinheit und Christentum miteinander vereinbar seien. Um uns herum wird heutzutage ohne Skrupel Götzendienst betrieben, der Sabbat ignoriert und man verzehrt abscheuliche Dinge. "Meine Heiligtümer hast du verachtet und meine Sabbate entheiligt." "Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine Heiligtümer; sie machen keinen Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und lehren nicht, zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen. Sie verbergen ihre Augen vor meinen Sabbaten, und ich werde entheiligt in ihrer Mitte." "Überdies haben sie mir auch das angetan: Sie haben an demselben Tag mein Heiligtum verunreinigt und meine Sabbate entheiligt." (Hesekiel 22,8.26;23,38.)

Hesekiel kehrt danach wieder zu dem Thema "soziale Ungerechtigkeiten und der Sabbat" zurück, welches im Kapitel 20 eher nur kurz umrissen wurde. Er sagt den Wiederaufstieg der Gerechtigkeit voraus und verknüpft die Wiedereinsetzung des Sabbats mit der Gerechtigkeit vor dem Gesetz. "Und über Streitigkeiten sollen sie zu Gericht sitzen, um nach meinen Rechtsbestimmungen zu urteilen. Und meine Gesetze und meine Satzungen sollen sie an allen meinen Festen befolgen und meine Sabbate heilig halten." (Hesekiel 44,24.)

Die Prophezeiung des Hesekiel über den zweiten Tempel hat sich nie im Detail erfüllt. Doch zu einem gewissen Grade wurden die zeremoniellen Aspekte des Sabbats wieder aufgenommen. "Dem Fürsten dagegen obliegen die Brandopfer, Speisopfer und Trankopfer für die Feste und die Neumonde und die Sabbate, an allen Festzeiten des Hauses Israel. Er soll das Sündopfer, das Speisopfer, das Brandopfer und die Friedensopfer darbringen, um für das Haus Israel Sühnung zu erwirken." "So spricht Gott, [Jahuwah] [...]: Das Tor des inneren Vorhofs, das gegen Osten sieht, soll während der sechs Werktage geschlossen bleiben; aber am Sabbattag und am Tag des Neumonds soll es geöffnet werden." "Auch das Volk des Landes soll beim Eingang dieses Tores an den Sabbaten und Neumonden vor [Jahuwah] [...] anbeten. Und dies ist das Brandopfer, das der Fürst [Jahuwah] [...] am Sabbattag darbringen soll: sechs makellose Lämmer und einen makellosen Widder." "Wenn aber der Fürst dem Herrn ein freiwilliges Brandopfer oder freiwillige Friedensopfer darbringen will, so soll man ihm das Tor auftun, das gegen Osten sieht, und er soll sein Brandopfer und seine Friedensopfer darbringen, wie er es am Sabbattag zu tun pflegt. Wenn er aber hinausgeht, so soll man das Tor schließen, nachdem er hinausgegangen ist." (Hesekiel 45,17;46,1.3-4.12.)

Hesekiel unterscheidet also sorgfältig zwischen den sozialen und moralischen Aspekten des Sabbats einerseits und den zeremoniellen und symbolischen Aspekten andererseits. Er beschrieb beides in unterschiedlichen Passagen.

Hosea

Zwei weitere Propheten, von denen nur kleine Bücher erhalten sind, verkünden ebenfalls die Botschaft des Sabbats. Hosea schreibt über das Ende der zeremoniellen Darstellung: "Und ich will aller ihrer Freude ein Ende machen, ihren Festen, ihren Neumondfeiern und ihren Sabbaten und allen ihren Feiertagen." (Hosea 2,13.)

Die Botschaft des Hosea ergänzt den Text von Jesaja 1,13. Die religiösen Zeremonien waren als Feigenblatt missbraucht worden, um darunter moralische und soziale Ungerechtigkeit zu verbergen. Die Strafe für Israel bestand also darin, dass ihnen die religiösen Zeremonien genommen wurden. Übrig blieb ein Volk, welches gewissermaßen nackt, verwundbar und bar jeder Entschuldigung für seine Untreue war. Jeder sollte erkennen können, dass Israel gesündigt hatte und dafür bestraft worden war. Der Sabbat spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Denn er beinhaltet sowohl moralische und sozialen als auch zeremonielle Elemente. Auch hier besteht wieder eine auffällige Parallele zu unseren Tagen. Das antike Israel verlor die soziale Gerechtigkeit aus dem Blick, auf die der Sabbat den Fokus legte. Dennoch behielt es die ganze Zeit die Opfer und die damit verbundenen Zeremonien bei. Leider tendieren auch die heutigen Sabbathalter oft dazu, dass sie zwar den Sabbat als einen besonderen Tag und als ein Zeichen des Gehorsams verteidigen, aber dennoch oft nicht bemerken, dass das Sabbatgebot ihnen noch mehr zu sagen hat. Es bezeugt die immerwährende Abhängigkeit des Menschen von Jahuwah, der uns das Lebens schenkt und uns ernährt. Außerdem besitzt es eine praktische Schutzfunktion für die Rechte von Menschen und Tieren, indem es die Befugnisse der Vorgesetzten und sonstigen Verantwortungsträger begrenzt.

Amos

Auch Amos betont die sozialen und moralischen Aspekte des Sabbats, die von den antiken Sabbathaltern vernachlässigt wurden. "Hört dies, die ihr dem Armen nachstellt und die Wehrlosen im Land vernichten wollt, die ihr sagt: »Wann [endlich] ist der Neumond vorüber, damit wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn anbieten, damit wir das Ephamaß verkleinern und das Schekelgewicht erhöhen und die Waage zum Betrug fälschen können [...] ?«" (Amos 8,4-5.)

Die Propheten vergrößern unser Sabbatverständnis in hohem Maße. Zunächst beschreiben sie die zeremonielle Sabbatfeier als eine Form der Heuchelei unter jenen, die dadurch soziale Ungerechtigkeiten überdecken wollen. Jesaja, Hosea und Amos betonen diesen Punkt besonders. Jeremia konzentriert sich auf die Bedeutung des Sabbats als Bundeszeichen zwischen Jahuwah und Israel. Außerdem erfahren wir durch ihn weitere Details über die Beobachtung des Sabbats und seine Vernachlässigung, die zur Wegführung in die babylonische Gefangenschaft beitrug. Auch Hesekiel erwähnt die Rolle, die der Sabbat als ein Zeichen für den speziellen Bund zwischen Jahuwah und Israel spielt. Zugleich zeigt er den Zusammenhang zwischen der Vernachlässigung dieses heiligen Tages und dem Abfall in den Götzendienst auf: Wer den Sabbat verwirft, ist bald nicht mehr dazu in der Lage, zwischen heilig und unheilig und zwischen rein und unrein zu unterscheiden, was auch soziale Ungerechtigkeit vor dem Gesetz nach sich zieht. Hesekiel kündigt aber auch die Wiederherstellung des zeremoniellen Aspekts der Sabbatfeier zur Zeit des zweiten Tempels an. Jesaja führt die Linie weiter. Er informiert seine Leser darüber, dass der Segen des Sabbats auch den ehemaligen Heiden und nicht nur Israel gehört. Die Feier des Sabbats ist seiner Meinung nach ein größerer Schatz als das, was im mittleren Osten als das Kostbarste betrachtet wurde: Die Nachkommenschaft. Der Sabbat wird von ihm auch nicht als eine Last beschrieben, sondern als ein besonderer Grund zur Freude. Auch Jesaja prophezeit, dass der Sabbat nach der Gefangenschaft wieder eingesetzt werden wird. Seine Beschreibung lässt sich sogar auf eine neugeschaffene Erde anwenden.

Der Sabbat und die Evangelien

Der Sabbat wird in den Evangelien öfter erwähnt als in den fünf Büchern Mose. Hätte Jahushuas Absicht darin bestanden, den Sabbat abzuschaffen, hätte er dies gesagt. Stattdessen führte er viele Diskussionen, in denen es darum ging, wie der Sabbat im Detail richtig zu begehen sei. Die Evangelien verfolgen hinsichtlich des Sabbats nicht das Ziel, seine Bedeutung aufzuheben oder abzuschwächen. Sie zeigen uns, wie wir ihn besser einhalten können.

Gesetz und Evangelium werden oft zusammen genannt. Doch leider beabsichtigen die meisten Menschen dabei, beides voneinander zu trennen und einen Kontrast herzustellen, anstatt ihre Einheit zu bewahren. Wenn es wirklich so wäre, dass das Evangelium das Gesetz ersetzt und ablöst, wie viele Christen kämpferisch behaupten, hätte das Alte Testament in der jetzigen Bibel nicht enthalten sein müssen. Doch Jahuwah hat beide Testamente der Bibel für die Christen aufbewahrt. Dieser Fakt sollte uns alarmieren. Wir befinden uns im Irrtum, wenn wir das Gesetz vom Evangelium abtrennen. Denn das eine bildet das Fundament des anderen und das zweite erhellt die Zusammenhänge des ersteren. Christus sagte sogar: "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen." (Matthäus 5,17.)

Der Sabbat wird zuerst im 12. Kapitel des Matthäusevangeliums erwähnt. "Zu jener Zeit ging [Jahushua] [...] am Sabbat durch die Kornfelder; seine Jünger aber waren hungrig und fingen an, Ähren abzustreifen und zu essen. Als aber die Pharisäer das sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist! Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren? Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, welche weder er noch seine Gefährten essen durften, sondern allein die Priester? Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch ohne Schuld sind? Ich sage euch aber: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel! Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«, so hättet ihr nicht die Unschuldigen verurteilt. Denn der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat." (Matthäus 12,1-8.)

Diese Geschichte wird in Markus 2,23-28 und Lukas 6,1-5 wiederholt. Dabei sollte eine Reihe von Informationen beachtet werden. Zunächst einmal besagte eine Interpretation des Gesetzes, dass kein Bruch des Sabbats vorlag, wenn man Getreide einsammelte und aß, solange das Getreide nicht vom  Feld weggeholt wurde. Allein schon auf Grund dieser rabbinischen Interpretation fällt die Anklage auf Sabbatverletzung in sich zusammen. Zweitens stellte der Mangel an Gastfreundschaft der Leute, die hier Jahushua kritisierten, einen Gesetzesverstoß dar. Die Jünger waren gezwungen, sich selbst etwas zu essen zu suchen, um nicht den Sabbat über fasten zu müssen. Die Kritiker selbst hatten die Jünger in diese Situation gebracht. Ihre Feindschaft äußerte sich also gleich auf zweierlei Weise.

Interessanterweise machte Jahushua die Kritiker nicht für die Situation verantwortlich. Stattdessen führte er eine biblische Geschichte an, nämlich eine Geschichte aus dem Leben Davids, um sie dazu zu bringen, ihr Verhalten an diesem Sabbat zu überdenken. Durch seine Interpretation dieser Bibelstelle nutzte Jahushua die Möglichkeit, seine messianische Autorität als der Sohn Davids und seine göttliche Rolle als Ausleger der Schriften deutlich zu machen. Er verweigerte die Anerkennung der rabbinischen Interpretationsmethoden und ersetzte sie durch seine Autorität als Messias. Seine Schriftinterpretation befand sich nicht in Übereinstimmung mit den Regeln der rabbinischen Textauslegung. Er gebrauchte seine eigene Vollmacht.

Die Darstellung seiner messianischen Autorität kommt im letzten Vers zu ihrem Höhepunkt. Im Grunde sagt diese Passage relativ wenig über den Sabbat aus. Das Thema der Geschichte ist die Autorität des Messias. Dennoch lässt uns die Antwort in Markus 2,27-28 stocken. "Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen. Also ist der Sohn des Menschen Herr auch über den Sabbat."

Zunächst einmal verurteilt die Antwort die Implikation hinter dem Gedanken der Pharisäer, dass der Sabbat einen Wert in sich selbst habe, dem der Mensch durch seine Taten Rechnung tragen müsse. Doch in Jahushuas Antwort steckt noch ein weiterer Aspekt, der im ersten Teil des Satzes auftaucht. Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht. Der Sabbat wurde also nicht nur für die Juden eingesetzt, sondern für die gesamte Menschheit. Dieser Ruhetag ist von Jahuwah aus Gnade allen Menschen als ein Geschenk gegeben worden. Wie man nun mit dieser Gabe umgeht, zeigt auf, wie man über ihren Geber denkt.

Die zweite Geschichte erscheint in Matthäus 12,9-14: "Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am Sabbat heilen?, damit sie ihn verklagen könnten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht? Wie viel mehr ist nun ein Mensch wert als ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun. Dann sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde gesund wie die andere. Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten."

Dasselbe Ereignis wird in Markus 3,1-6 und in Lukas 6,6-11 beschrieben. Diese Schilderung unterscheidet sich allerdings von der ersteren. Hier bestätigt Jahushua, dass es vollkommen mit dem Gesetz übereinstimmt, jemanden gesund zu machen. Er bezieht sich dabei auf ein rabbinisches Urteil. Es gab einen Streit unter den Rabbinern über die Frage, ob man ein Tier, welches in eine Grube gefallen ist, am Sabbat dort herausholen könne, ohne das Gesetz zu verletzen. Einige Rabbis bestätigten, dass diese Handlung gesetzeskonform sei. Die Antwort Jahushuas harmoniert also vollkommen mit dem rabbinischen Kontext. Diese Geschichte macht deutlich, dass Jahushua das Sabbatgebot vollkommen anerkannte. Jene, die den Sabbat als abgeschafft ansehen wollen, nehmen an, dass die Abschaffung bei der Kreuzigung, also beim Tod Christi, stattfand. Um ihre These zu stützen, bezeichnen sie Geschichten wie diese als Teil einer Ära, die mit der Kreuzigung beendet wurde. Doch damit begehen sie in der Auslegung einen Fehler. Wenn der Sabbat angeblich schon vor der Kreuzigung durch Jahushua abgeschafft wurde, weil er sich mit seinen Jüngern nicht an das Gebot hielt, macht das Argument dieser Christen, dass der Sabbat als ein Schatten kommender Dinge bei der Kreuzigung abgeschafft wurde, keinen Sinn mehr.

Auch für Sabbathalter ist diese Geschichte sehr interessant. Sie bestärkt sie in der Annahme, dass Taten der Barmherzigkeit für den Sabbat absolut angemessen sind.

Der nächste Bibelvers lautet: "Bittet aber, dass eure Flucht nicht im Winter noch am Sabbat geschieht." (Matthäus 24,20.)

Sabbathalter gebrauchen diesen Text als Beweis dafür, dass Christus die Einhaltung des Sabbats auch nach seiner Auferstehung voraussah. Die meisten Christen meinen jedoch, dass der Sabbat, der nur einen Schatten kommender Dinge darstelle, mit der Kreuzigung erfüllt und abgeschafft wurde. Eine weit verbreitete Interpretation dieses Bibelverses lautet: "Der Befehl Jahushuas bezog sich auf die Situation im von Juden dominierten Palästina kurz vor der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr." Die Einhaltung des Sabbats durch die Juden hätte es also den nicht sabbathaltenden Christen schwer gemacht, zu fliehen. Doch dieses Argument wirft einige Fragen auf. Zunächst einmal gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass die Nachfolger Christi zu jener Zeit nicht den Sabbat hielten. Laut Mozna und Bacchiocchi wurde der Sabbat von allen Christen selbst zu Beginn des 2. Jahrhunderts noch gefeiert, obwohl die Einhaltung der Sonntagsruhe zu dieser Zeit schon auf dem Vormarsch war. (Vgl. Samuele Bacchiocchi: From Sabbath to Sunday: A Historical Investigation of the Rise of Sunday Observance in Early Christianity, Biblical Perspectives, 1977.) Jahushuas Prophezeiung bezog sich also eindeutig auf eine Gemeinschaft von Sabbathaltern. Beabsichtigte Jahushua, dass sein Tod die Feier des Sabbats abschaffen solle? Dann hätte er hier die Gelegenheit gehabt, seinen Nachfolgern zu sagen, dass sie mit der Sabbatfeier nach seinem Tod aufhören sollten, da dies ihre Flucht aus Jerusalem begünstigen würde. Doch er ließ diese Chance ungenutzt verstreichen. Offenbar hegte er diese Absicht nicht. Denn er tat nichts weiter, als die Beobachtung des Sabbats weiterhin vorauszusetzen.

Es spielt vorerst keine Rolle, ob dieser Befehl noch für die späteren Generationen relevant war. Der Fakt, dass Christi Nachfolger selbst noch im Jahr 70 n. Chr. Sabbat feierten, entlarvt die These von der Abschaffung bei seinem Tod als irrtümliche Auslegung. Sie ist mit den relevanten Beweistexten nicht in Übereinstimmung zu bringen. Matthäus 24,20 weist darauf hin, dass Jahushua nicht der Meinung war, dass die Sabbatfeier am Kreuz enden würde. Es handelt sich hier also um einen Präzedenzfall, der uns dazu zwingt, eine damit übereinstimmende Auslegung für Kolosser 2,16-17 zu finden. Man kann nicht leugnen, dass der Brief an die Kolosser zum Kanon der Bibel gehört. Es ist daher vorzuziehen, das Sabbatgebot und seine Einhaltung zu akzeptieren und den Vers im Kolosserbrief in Harmonie mit diesem Matthäustext zu sehen, sofern das möglich ist. (Vgl.: Was wurde ans Kreuz genagelt? Eine Untersuchung von Kolosser 2.)

Matthäus 28,1 stellt den letzten Bibelvers in diesem Evangelium dar, der sich auf den Sabbat bezieht. "Nach dem Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen."

Einige Bibelleser schauen hier erst in den griechischen Text. Man kannjedoch sagen, dass die Übersetzung der englischen King James-Bibel im Grunde genommen korrekt ist. Das Wort für "Woche" bedeutet in diesem Kontext tatsächlich "Woche". Der Begriff der "Dämmerung" tut unabhängig von seiner Interpretation dem Fakt keinen Abbruch, dass der Sabbat hier als vergangen beschrieben wird. Die Apostel wussten zu diesem Zeitpunkt noch nichts von der Auferstehung. Das Argument, dass auch hier wieder der Sabbat bestätigt werde, obwohl die Kreuzigung ja schon geschehen war, kann also vernachlässigt werden.

Eine ähnliche Textpassage steht in Markus 16,1: "Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Gewürze, um hinzugehen und ihn zu salben."

Das Markusevangelium beinhaltet noch einige andere Passagen, welche den Sabbat erwähnen, aber im Matthäusevangelium nicht auftauchen. Die erste lautet: "Und sie begaben sich nach Kapernaum; und er ging am Sabbat sogleich in die Synagoge und lehrte. Und sie erstaunten über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geist, der schrie und sprach: Lass ab! Was haben wir mit dir zu tun, [Jahushua] [...], du Nazarener? Bist du gekommen, um uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! Aber [Jahushua] [...] befahl ihm und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Da zerrte ihn der unreine Geist hin und her, schrie mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus. Und sie erstaunten alle, so dass sie sich untereinander fragten und sprachen: Was ist das? Was für eine neue Lehre ist dies? Mit Vollmacht gebietet er auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm!" (Markus 1,21-27.)

Der Sabbat wird in diesen Versen nur nebenbei genannt. Der Fokus liegt wieder auf der Autorität Jahushuas als Messias. Hier besteht also ein Parallele zur ersten Sabbatgeschichte im Matthäusevangelium. Die Sabbatreform, die Jahushua betrieb, ist laut der Darstellung bei Matthäus und Markus sehr eng mit seiner Rolle und seinem Status als Messias verbunden. Hier wird impliziert, dass die Ablehnung des Sabbats zugleich eine Ablehnung des Messias bedeutet. Die Auswirkungen sehen wir in der Praxis: Das "Christentum", welches den Sabbat verworfen hat, verleugnet zugleich Jahushua zumindest dadurch, dass es ihn zu einer "zweiten Person einer Trinität" erklärt hat, anstatt ihn als einzig geborenen Sohn Jahuwahs und als Christus anzunehmen. Lukas schildert die gleiche Geschichte. (Lukas 4,31-37.)

Markus 6,1-5 berichtet, dass Jahushua am Sabbat seine Heimatstadt besuchte. In Verbindung mit dem Sabbat legt Markus noch mehr als Matthäus den Fokus auf die messianische Autorität Jahushuas. Auch in dieser Passage beweist Jahushua seine Stellung durch sein Lehren in Vollmacht. "Und als der Sabbat kam, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher hat dieser solches? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, dass sogar solche Wundertaten durch seine Hände geschehen?" (Markus 6,2.)

Doch Jahushua begegneten in dieser familiären Umgebung nur Zweifel und Unglauben. Aus diesem Grund tat er dort nur wenige Wunder. Er vermied auch die Konfrontation über die Frage, ob man am Sabbat heilen dürfe. Möglicherweise bezieht sich diese Schilderung auf dasselbe Ereignis, von dem in Lukas 4,16 die Rede ist: "Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen."

Jahushua interpretierte nach seiner Lesung aus der Haftarah den Text als eine Prophetie für sein eigenes Lebenswerk. Er wollte Reaktionen dadurch hervorrufen, wie es auch tatsächlich geschah.

Der Sabbat wird nur noch ein weiteres Mal im Markusevangelium erwähnt. Hier geht es darum, dass Joseph von Arimatäa Pilatus um den Körper Jahushuas bittet. "[Es] war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat". (Markus 15,42.)

Derselbe Abend wird in Lukas 23,54.56 beschrieben: "Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an." "Dann kehrten sie zurück und bereiteten wohlriechende Gewürze und Salben; am Sabbat aber ruhten sie nach dem Gesetz."

Es sollte uns nicht überraschen, dass das Sabbatgebot einzuhalten ist. Vielleicht ist es bedeutsam, dass der Sabbat in den Evangelien einfach als eine gegebene Tatsache und nicht als etwas Merkwürdiges betrachtet wird. Johannes drückt sich an einigen Stellen etwas distanzierter aus.

Matthäus behandelt vorrangig die Frage der jüdischen Interpretation des Sabbats. Wie sollte dieser Tag gehalten werden? Für Markus stellt der Sabbat ein Indiz für die messianische Autorität Jahushuas dar. Lukas nimmt noch etwas anderes in den Blick. Nur im Lukasevangelium erfahren wir, dass alle Heilungswunder, die Jahushua selbst initiierte, also ohne, dass er darum gebeten worden wäre, an einem Sabbat stattfanden. Der Sabbat wird hier also eng mit der Barmherzigkeit Jahushuas und seinen entsprechenden Taten verknüpft. Die Unterschiede in den synoptischen Evangelien hinsichtlich der Sabbatdarstellung rühren von den unterschiedlichen Blickwickeln her, die sie generell auszeichnen. Matthäus erscheint uns als der Verfasser eines Evangeliums, der den größten Fokus auf alles Jüdische legte. Markus geht es sehr oft um Macht und Autorität. Lukas konzentriert sich auf die Gnade und soziale Fragen. Es ist also zu erwarten, dass die Unterschiede in ihrer Wahrnehmung sich auch auf die Sabbatfrage niederschlagen.

Einige Heilungswunder, die Jahushua von sich aus bewirkte, kennen wir nur aus dem Bericht des Lukas. Das erste wird so beschrieben: "Er lehrte aber in einer der Synagogen am Sabbat. Und siehe, da war eine Frau, die seit 18 Jahren einen Geist der Krankheit hatte, und sie war verkrümmt und konnte sich gar nicht aufrichten. Als nun [Jahushua] [...] sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Und er legte ihr die Hände auf, und sie wurde sogleich wieder gerade und pries [Jahuwah] [...]. Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass [Jahushua] [...] am Sabbat heilte, und er ergriff das Wort und sprach zu der Volksmenge: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an diesen kommt und lasst euch heilen, und nicht am Sabbattag! Der Herr nun antwortete ihm und sprach: Du Heuchler, löst nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn zur Tränke? Diese aber, eine Tochter Abrahams, die der Satan, siehe, schon Jahre gebunden hielt, sollte sie nicht von dieser Bindung gelöst werden am Sabbattag? Und als er das sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt; und die ganze Menge freute sich über all die herrlichen Taten, die durch ihn geschahen". (Lukas 13,10-17.)

Auch hier bezieht sich Jahushua wieder auf das Beispiel von dem Ochsen in der Grube. Es taucht innerhalb der Mischna im 4. Buch Bava qama 3,10 auf. Es scheint sich dabei um das wichtigste rabbinische Argument zu handeln, welches Jahushua dazu benutzt, um seine Heilungswunder am Sabbat für die Zuschauer verständlich zu machen. Es ist dabei bemerkenswert, dass er sich auf solche Diskussionen überhaupt einlässt. Auf diese Art und Weise bestätigt er, dass das Sabbatgebot bindend ist. Er unterhält sich nur darüber, WIE der Sabbat zu halten ist. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass er seinen Kritikern auf der Grundlage ihrer eigenen Interpretationsmethoden entgegentritt.

Um dieselbe Streitfrage geht es auch im nachfolgenden Kapitel. Hier bezieht sie sich auf ein weiteres Heilungswunder, welches Jahushua von sich aus bewirkte. Auch hier erklärte er durch seine Tat den Sabbat zu einem Tag der Gnade. "Und es begab sich, als er am Sabbat in das Haus eines Obersten der Pharisäer ging, um zu speisen, da beobachteten sie ihn. Und siehe, da war ein wassersüchtiger Mensch vor ihm Und [Jahushua] [...] ergriff das Wort und redete zu den Gesetzesgelehrten und Pharisäern, indem er sprach: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen? Sie aber schwiegen. Da rührte er ihn an, machte ihn gesund und entließ ihn. Und er begann und sprach zu ihnen: Wer von euch, wenn ihm sein Esel oder Ochse in den Brunnen fällt, wird ihn nicht sogleich herausziehen am Tag des Sabbats? Und sie konnten ihm nichts dagegen antworten." (Lukas 14,1-6.)

Johannes hat wieder eine andere Sichtweise auf das Sabbatthema als die Synoptiker. Er gebraucht auch den Begriff "Sohn Gottes" (Sohn Jahuwahs) in anderer Weise. Bei den Synoptikern ist der Begriff "Sohn Gottes" gewissermaßen ein Äquivalent für den Begriff des Christus oder des Messias. Johannes erweitert dieses Konzept und stellt Jahushua als den dar, der vom Vater die Gabe erhalten hat, dass Leben in sich selbst zu haben. Jahushua tritt bei Johannes also auch als Lebensspender auf. Die Anklage, dass sich Jahushua für Jahuwah ausgeben würde, steht in Verbindung mit der Anklage, dass er den Sabbat gebrochen habe. Das Konzept von Jahushua als Lebensspender ist also mit den Heilungen am Sabbat verknüpft.

Diese Verbindung von Aspekten wird schon bei dem ersten Ereignis deutlich, welches Johannes schildert. "Und sogleich wurde der Mensch gesund, hob seine Liegematte auf und ging umher. Es war aber Sabbat an jenem Tag. Nun sprachen die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat; es ist dir nicht erlaubt, die Liegematte zu tragen!" "Und deshalb verfolgten die Juden [Jahushua] [...] und suchten ihn zu töten, weil er dies am Sabbat getan hatte." "Darum suchten die Juden nun noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch [Jahuwah] [...] seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleich machte." (Johannes 5,9-10.16.18.)

Der Text beinhaltet zwei Anklagen. Jahushua wird vorgeworfen, dass er sich für Jahuwah ausgegeben und das Sabbatgebot gebrochen habe. Merkwürdigerweise halten die meisten christlichen Kommentatoren diese zwei Anklagen für zutreffend, anstatt sich auf das Werk und die Botschaft Jahushuas zu konzentrieren und zu erkennen, dass er als Christus das Lebens bringt und auch am Sabbat über den Tod siegt. Sie selbst stellen ihn in der Folge als einen Sabbatbrecher dar, der selbst in Anspruch genommen habe, Jahuwah, der Allmächtige, zu sein. Man kann dies kaum anders als eine Verleumdung und eine Blasphemie betrachten. Solche Kommentare dringen überhaupt nicht zu der Botschaft Jahushuas durch, die von Johannes präsentiert wird. Es stellt ein absolutes Mysterium dar, warum man hier die Behauptungen feindseliger Augenzeugen fraglos akzeptiert und in der Auslegung als Tatsachen darstellt, während man dies in einem anderen Zusammenhang vermeiden würde.

Laut dem Bericht des Johannes gebrauchte Jahushua noch ein anderes Argument, um seine Heilungstaten am Sabbat zu rechtfertigen. "Darum [sage ich euch:] Mose hat euch die Beschneidung gegeben (nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern), und ihr beschneidet den Menschen am Sabbat. Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit das Gesetz Moses nicht übertreten wird, was zürnt ihr mir denn, dass ich den ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe?" (Johannes 7,22-23.)

Er benutzt hier also nicht das Argument vom Ochsen in der Grube, welches aus der Diskussion der Rabbiner stammt. Er bezieht sich direkt auf das Gesetz der Tora. Möglicherweise richtete sich dieses Argument an die Sadduzäer, welche das mündliche Gesetz nicht anerkannten. Die Evangelien berichten also davon, dass Jahushua seine Handlungen am Sabbat gegenüber den Pharisäern mit rabbinischen Argumenten und den Sadduzäern gegenüber mit Argumenten aus der Tora verteidigte.

Johannes präsentiert eindeutig eine andere Art von Taten, die Jahushua am Sabbat verrichtete. "Es war aber Sabbat, als [Jahushua] [...] den Teig machte und ihm die Augen öffnete." "Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von [Jahuwah] [...], weil er den Sabbat nicht hält! Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es entstand eine Spaltung unter ihnen." (Johannes 9,14.16.)

Viele Erzählungen der Evangelien berichten davon, dass die Kritiker Jahushuas immer wieder versuchten, ihn durch Sophisterei (schlaue Fangfragen) auf Glatteis zu führen. Doch Jahushua dreht den Spieß immer um, indem er sie durch eine kluge Antwort verblüffte. Johannes 9 zeigt uns, dass Jahushua die Sabbatfrage benutzte, um eine Spaltung unter seinen Kritikern zu bewirken. Ein oberflächlicher Leser wird auch an dieser Stelle meinen, dass er die feindseligen Anklagen gegenüber Jahushua für bare Münze nehmen kann. Er erkennt nicht die Härte des Konfliktes zwischen Jahushua und seinen Kritikern und auch nicht, wie weise der Sohn Jahuwahs mit ihnen umzugehen wusste.

Zuletzt erwähnt Johannes in seinem Evangelium den Sabbat mit Bezug auf die Kreuzigungsgeschichte. "Weil es Rüsttag war – jener Sabbat war nämlich ein hoher Festtag –, baten die Juden nun Pilatus, damit die Leichname nicht während des Sabbats am Kreuz blieben, dass ihnen die Beine zerschlagen und sie herabgenommen würden." (Johannes 19,31.)

Zusammenfassung: Die Evangelien beschreiben, wie Jahushua mit der Sabbatfrage umgeht. Er hat dieses Ruhetag niemals abgeschafft oder abgelehnt. Er ging auf detaillierte Diskussionen mit seinen Kritikern ein, in denen es um die Frage ging, auf welche Art und Weise man den Sabbat begehen sollte. Er rechtfertigte seine gnädigen Taten an den Sabbattagen, indem er sowohl rabbinische als auch sadduzäische Erklärungsmodelle gebrauchte. Auf diese Weise drehte er den Spieß um und brachte seine Kritiker in Erklärungsnot. Seine Lehren und seine Heilungstaten bestätigten seine messianische Autorität (insbesondere am Sabbat) und belegten nicht zuletzt durch seine Sabbatreform, dass er als Messias auch als Lebensspender auftreten konnte.

Der Sabbat in der Apostelgeschichte und den Briefen

Anders als die Evangelien behandelt die Apostelgeschichte den Sabbat wirklich nur nebenher, ohne auf Fragen nach Theorie und Praxis besonders einzugehen. In diesem Buch bleibt er eine bloße Annahme. Da der Sabbat in den hebräischen Schriften des Alten Testaments und in den Evangelien umfassend dargestellt und diskutiert wird, würde es eine komplexe Argumentation erfordern, um all diese Belege zugunsten der Sabbatfeier zu entkräften. Dieses Thema ist so eng mit den zentralen Aussagen der Evangelien verschlungen, dass man ein komplett neues Evangeliumsmodell präsentieren müsste, um es abtun zu können. Doch genau das versuchen Christen, die den Sabbat bewusst nicht halten wollen.

Die erste Erwähnung befindet sich in Apostelgeschichte 1,12: "Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt."

Die zweite Stelle steht in Apostelgeschichte 13,14: "Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbattag in die Synagoge und setzten sich."

Dieser Text kann auf mehrere Arten ausgelegt werden. Man sollte ihn daher nicht dazu benutzen, die Einhaltung des Sabbattages durch die Apostel in dieser Zeit zu verleugnen oder zu beweisen. Der fünfte Vers legt durch den Ausdruck "Synagoge der Juden" nahe, dass die bloße Erwähnung des Wortes "Synagoge" nicht die jüdische Institution als einen Gegensatz zum Versammlungsplatz der Nachfolger Christi darstellt. Doch die folgenden Verse identifizieren diesen Ort als einen jüdischen Versammlungsplatz und zeigen auf, dass Paulus und sein Begleiter diesen aufsuchten. Falls sie schon nicht an der sabbatlichen Gesetzeslesung teilnehmen wollten, beabsichtigten sie wenigstens, den Juden an diesem Ort die Botschaft Christi zu verkünden. Diese Situation widerlegt also nicht, dass Paulus den Sabbat hielt, sie belegt es aber auch nicht.

Der Sabbat: Paulus predigt vor einer Volksmenge Paulus bezieht bei dieser Gelegenheit einen Hinweis auf den Sabbat in seine Rede mit ein. Der allgemeine Ton dieser Erwähnung ist positiv. Der Kontext ist mit der Beschreibung spezifisch jüdischer Praktiken gefüllt. Daher kann diese Bibelstelle nicht als ein Zeugnis für oder gegen die Beobachtung des Sabbats innerhalb der apostolischen Gemeinden verwendet werden. "Denn die, welche in Jerusalem wohnen, und ihre Obersten haben diesen nicht erkannt und haben die Stimmen der Propheten, die an jedem Sabbat gelesen werden, durch ihren Urteilsspruch erfüllt." (Apostelgeschichte 13,27.)

Der Bezug zur Sabbatfeier unter den Heiden wird erst später im Kapitel hergestellt. Dieser Text zeigt eindeutig auf, dass zu dieser Zeit sich die ehemaligen Heiden nicht an einem Sonntag zum Gottesdienst trafen. "Als aber die Juden aus der Synagoge gegangen waren, baten die Heiden darum, dass ihnen diese Worte [auch] am nächsten Sabbat verkündigt würden." "Am folgenden Sabbat aber versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören." (Apostelgeschichte 13,42.44.)

Die Anwesenheit der ehemals heidnischen Gläubigen bei der Sabbatlesung erscheint in Apostelgeschichte 15 als ein Argument dafür, dass man ihnen nichts weiter auferlegen solle, als dass sie sich vom Götzenopfer, von der Unzucht, von erwürgten Tieren und vom Blut fernhalten sollten. Die Verwendung des Wortes "denn" zu Beginn von Vers 21 legt folgende Überlegung nahe: Wenn diese ehemaligen Heiden nicht den Vorlesungen des Gesetzes beiwohnen würden, müsste man ihnen mehr auferlegen. Außerdem bezieht sich das Wort "Synagoge" hier eindeutig auf die jüdische Institution, da man sich auf die "alten Zeiten" beruft. Doch in der Zeit, in der dieser Text verfasst wurde, besaß der Begriff der Synagoge eine doppelte Bedeutung. Denn dort trafen sich nicht nur die Juden. Wahrscheinlich stellte sie auch für die Nachfolger Jahushuas den ersten Anlaufpunkt und Versammlungsort dar. In diesem Fall müssen wir annehmen, dass die Liturgie zu dieser Zeit auch eine Lesung eines Abschnitts der Tora beinhaltete. Vielleicht gebrauchte man dabei die griechische Sprache. Möglicherweise richtete man sich nach der Gewohnheit Palästinas und sprach Hebräisch und übersetzte jeden Vers direkt. "Denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen, da er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird." (Apostelgeschichte 15,21.)

Mitunter versuchen Sabbathalter, die folgenden Verse als Beweis dafür zu verwenden, dass der Sabbat auch außerhalb der jüdischen Institutionen gefeiert wurde. Doch dabei baut man seine Argumentation auf einer falschen Annahme auf. Man meint, dass das Wort Synagoge sich immer auf die entsprechende jüdische Institution bezieht, doch das ist einfach nicht der Fall. Die zweite falsche Annahme besagt, dass Juden, die Christus nicht kannten, immer ein Gebäude besaßen, in dem sie sich am Sabbat versammeln konnten. Auch dies entspricht nicht der Realität. Dieser Vers kann sich auch auf einen ganz gewöhnlichen Versammlungsplatz für ganz gewöhnliche Juden beziehen. Er kann weder zur Unterstützung noch zur Dementierung in Bezug auf die Sabbatbeobachtung unter den Heiden verwendet werden. "Und am Sabbattag gingen wir vor die Stadt hinaus, an den Fluss, wo man zu beten pflegte; und wir setzten uns und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren." (Apostelgeschichte 16,13.)

Auch der folgende Vers kann nur als Beweis dafür angesehen werden, dass es zur Gewohnheit des Paulus gehörte, der Sabbatfeier der Juden beizuwohnen, um dort das Evangelium Christi zu verkünden. "Paulus aber ging nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen aufgrund der Schriften." (Apostelgeschichte 17,2.) Doch der nachfolgende Vers schließt die Heiden mit ein. Auch diese suchten am Sabbat den Platz der Versammlung auf. " Er hatte aber jeden Sabbat Unterredungen in der Synagoge und überzeugte Juden und Griechen." (Apostelgeschichte 18,4.) Die Apostelgeschichte erwähnt den Sabbat in einem meist jüdischen Kontext. Nur wenige Passagen legen nahe, dass auch die ehemaligen Heiden den Sabbat feierten.

Die Briefe erwähnen das Wort "Sabbat" nur in einem einzelnen Text. "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat." (Kolosser 2,16-17.)

Man hat aus diesem Bibeltext schon sehr viel abgeleitet. Man hält ihn für einen Beleg für die Abschaffung des wöchentlichen Sabbats und meint auf Grund des vorangegangen Verses, dass der Sabbat an "das Kreuz genagelt" worden sei. Doch diese Art von Interpretation verlässt den Boden der exegetischen Prinzipien. Wenn wir die Schriften des Neuen Testaments verstehen wollen, müssen wir die hebräischen Passagen im Alten Testament untersuchen, auf die man sich dort bezieht. Das Neue Testament ist weitestgehend ein Kommentar des Alten Testaments. Zieht man diesen grundlegenden Fakt nicht in Erwägung, erhält man eine Textauslegung, die auf sehr wackeligen Füßen steht. Die fünf Dinge, die in Vers 16 erwähnt werden, finden sich zusammen nur an einer einzigen Stelle wieder, nämlich in 3. Mose 23. Dort werden die Tieropfer und auch die Speis- und Trankopfer beschrieben, die am wöchentlichen Sabbat, am ersten Tag des Monats (Neumondtag) und bei den jährlichen Festen dargebracht werden sollten.

Bei der Interpretation der paulinischen Briefe ist große Sorgfalt notwendig. Petrus, der ein Zeitgenosse des Paulus war und die Umstände weitestgehend kannte, bewertete sie trotzdem als mitunter schwer verständlich. Sogar der moderne Leser, der mit den größten Fähigkeiten und dem größtem Wissen begabt ist, muss feststellen, dass man leicht zu falschen Schlüssen kommen kann, wenn es um die Briefe des Paulus geht. Wir sollten daher wirklich vorsichtig vorgehen, wenn wir dogmatische Schlussfolgerungen aus diesen Texten ziehen wollen.

Paulus schrieb Briefe Die paulinischen Briefe richten sich für gewöhnlich an besonderen Gemeinden (Ekklesiae) und behandeln besondere Probleme, die nicht immer im Detail ausgeführt werden, sondern mitunter nur angedeutet werden. Allen von uns fehlt beim Studium dieser Texte das essentielle Hintergrundwissen. Wenn wir die hebräischen Schriften des Alten Testaments als Erklärungen gebrauchen und mit ihrer Hilfe erforschen, um welches Problem es geht, dürfen wir vielleicht die folgenden, vorsichtigen Annahmen treffen: In der Gemeinde bestand ein Konflikt bezüglich der Speis- und Trankopfer, die zu den drei Kategorien von Festtagen gehörten, die hier erwähnt sind. Paulus antwortete darauf, dass es dem Gewissen des Einzelnen überlassen werden sollte, ob und in welcher Weise er solche Gaben darbringen wolle. Denn diese Opfergaben stellten in jedem Fall nur Schatten der "zukünftigen Dinge" dar, die zu diesem Zeitpunkt jedoch schon erfüllt waren. Dies kann man aus seiner Lehre herauslesen. Wer darüber hinausgehen will, steht möglicherweise in der Gefahr, seine eigenen Vorlieben in den Text hineinzulesen.

Der Text legt nahe, dass die Tieropfer, die jedoch nicht erwähnt werden, auch kein Grund zum Streit waren. Sie konnten ohnehin nur im Tempel von Jerusalem dargebracht werden. Möglicherweise meinten nun einige Christen, dass dasselbe für die Speis- und Trankopfer gelte, während andere dieser Ansicht widersprachen. Der Text weist außerdem darauf hin, dass die Teilnehmer dieser Ekklesia die erwähnten Feste feierten, zu denen auch, aber nicht nur, der Sabbat zählt. Die Antwort des Paulus beinhaltet keinerlei Hinweis darauf, ob diese Feier nun richtig sei, ob sie ersetzt wurde, ob sie verkehrt sei oder eine Notwendigkeit darstelle. Er bezieht sich überhaupt nicht auf solche Fragen. Er sagt nur, dass sich die Christen in dieser Frage nicht richten lassen sollen. Er ist der Meinung, dass es darüber keinen Streit geben sollte. (Vgl.: Was wurde ans Kreuz genagelt? Eine Untersuchung von Kolosser 2.)

Das Wort "Sabbat" taucht an keiner anderen Stelle in den Briefen mehr auf. Dennoch werden einige Bezüge zu diesem Tag hergestellt, die daher für diesen Artikel relevant sein könnten. Die Wortkombination "der siebente Tag" (der Sabbat) wird in Hebräer 4 als ein Symbol für die Ruhe gebraucht, die das Volk Israel noch in Christus besitzt. Diese Passage behandelt jedoch nicht, ob man die Feier des Sabbats beibehalten solle oder nicht.

Zusammenfassung: Die Apostelgeschichte und die Briefe vermitteln sehr wenig Informationen über den Sabbat. Daher bieten sie auch kaum Argumente, um diese Diskussion zu entscheiden. Was wäre nun, wenn hier gelehrt werden würde, dass der Sabbat abgeschafft worden sei? Was würde das beweisen? Es würde nur einen Graben zwischen den Briefen auf der einen Seite und dem Gesetz und dem Evangelium auf der anderen Seite aufreißen. In diesem Falle müssten wir die Briefe als nicht kanonisch und häretisch verwerfen, da sie keine göttliche Offenbarung darstellen könnten. Doch so, wie sie dastehen, harmonieren sie gut mit den Evangelien. Dies verschafft uns ein lebendiges, geistliches Verständnis des Gesetzes im Falle des Sabbatgebots.

Der Sabbat: Denk einmal darüber nach...

Wer das Sabbatgebot als abgeschafft ansehen möchte, lastet mitunter Sabbathaltern den Vorwurf der "Gesetzlichkeit" an. Dabei muss er die logischen Zusammenhänge allerdings etwas vermischen. Denn er selbst bestätigt wahrscheinlich, dass die anderen moralischen Prinzipien des Gesetzes für alle verpflichtend sind. Er erwartet von allen Mitchristen, dass diese nicht ehebrechen, nicht morden, nicht stehlen usw. Man kann nicht auf logische Weise erklären, warum es nun gesetzlich sein soll, dass eine der Zehn Gebote zu halten, es aber nicht gesetzlich sei, die anderen Gebote zu beachten. Die ganze Anklage beruht auf einem bloßen Vorurteil bzw. auf einem Missverständnis, welches besagt, dass alles, was mit dem Sabbat verbunden ist, nur einen zeremoniellen Charakter besitzt und nur ein Schatten zukünftiger Dinge ist. Hier wird ein allgemeines Urteil aufgrund von Teilinformationen getroffen. Für solche Christen muss der Sabbat zwangsläufig mit Tieropfern, Speis- und Trankopfern, der Todesstrafe und der Erneuerung der Schaubrote verbunden oder ganz abgeschafft sein. Leider übersehen die Menschen, die so argumentieren, die moralischen und sozialen Aspekte des Sabbats, welche in den Zehn Geboten genannt werden, und auch die Funktion dieses Tages als Träger der göttlichen Gnade, wie er in den Evangelien dargestellt wird. Wenn es um den Sabbat geht, müssten sich diese Personen also selbst den Vorwurf der Gesetzlichkeit machen.

Man schwächt die Bedeutung des paulinischen Diskurses über das Gesetz an die Galater nicht ab, wenn man den Sabbat hält. Die Beachtung dieses Gebotes oder die Einhaltung der Verbote für Ehebruch und Mord ändern nichts an der Gültigkeit der Aussagen des Paulus. Der Sabbathalter, der Pazifist und der Monogamist können sich alle auf den Grundsatz berufen, der das Verhältnis von Gesetz und Glaube regelt. Der Sabbat unterstützt das Konzept und die Erfahrung der Erlösung durch den Glauben und durch die Gnade, wie aus der Bibel deutlich ersichtlich wurde.

Es gibt vier Hauptargumente, die von Christen gegen die Sabbatfeier ins Feld geführt werden: 1) "Es gibt direkte Befehle für alle anderen der Zehn Gebote im Neuen Testament - außer für das Sabbatgebot." 2) "Jahushua brach das Sabbatgebot und zeigte somit, dass es nicht länger bindend ist." 3) "Der Sabbat besteht nur aus zeremoniellen Verpflichtungen, welche nur ein Schatten zukünftiger Ereignisse sind und "an das Kreuz genagelt" wurden." 4) "Die Texte des Neuen Testamentes beweisen nicht, dass die frühe Ekklesia den Sabbat hielt." Alle vier Argumente sind hier nun adäquat und detailliert beantwortet worden.

Zusammenfassung: Es ist nicht schwierig, die Harmonie zwischen den Bibeltexten im Alten und im Neuen Testament aufzuzeigen, in denen es um den Sabbat geht. Ein solches Studium trägt sogar zum besseren Verständnis der Evangelien bei und unterstützt den Leser bei der Umsetzung ihrer Prinzipien. Das Sabbatgebot verdeutlicht die göttliche Souveränität. Es veranschaulicht Jahuwahs Eigenschaften als Schöpfer und Ernährer. Es begrenzt die Macht der Mächtigen und verwandelt ganz allein unter all den moralischen Geboten die menschliche Gesellschaft von einer, in der das Gesetz des Dschungels regiert, zu einer, in der Gesetz und Ordnung herrschen sollen. Der Sabbat sorgt dafür, dass die Botschaft des Evangeliums vom Leben und der Gnade in die Welt getragen wird. Seine Vernachlässigung zählt zu den großen Faktoren, die dazu beitragen, dass der Einfluss des christlichen Evangeliums in der heutigen Welt so beschränkt ist.

 

_________________________________________________________________________________________