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Daniel 11: Der König des Nordens ist das Osmanische Reich!

Eine tiefgründige Untersuchung von Daniel 11,40-45 macht deutlich,
dass der "König des Nordens" mit dem Osmanischen Reich identisch ist!

Schnörkel, Vögel (einige schauten nach links, die anderen nach rechts), schlangenähnliche oder schneckenähnliche Linien, stilisierte Augen, all das war sehr interessant. Es gab Zeichen, die eine Feder darstellen konnten oder einen Hammer oder so etwas wie einen umgedrehter Schirm (wenn man sie mit zusammengekniffenen Augen betrachtete). Doch all diese Bilder waren bedeutungslos! 1000 Jahre lang konnte niemand übersetzen, was unter ihrer Abfolge zu verstehen sei.

Rosetta Stone

Der Rosetta-Stein enthielt den Schlüssel zum Verständnis der Hieroglyphen.

By © Hans Hillewaert, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3153928

Schließlich wurde im Jahr 1799 eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht. Im Jahr zuvor hatten französische Soldaten Ägypten eingenommen. Sie waren in eine ägyptische Hafenstadt geschickt worden, um dort die Verteidigungsanlagen zu verstärken. Doch an diesem Ort fanden sie auch eine schwer beschädigte Steinsäule. Leutnant Pierre-François Bouchard erkannte, dass sie einen einzigartigen Fund gemacht hatten. Denn auf dem Stein gab es Inschriften in drei Sprachen: Griechisch, demotisches Ägyptisch und Hieroglyphen! Hier bot sich also endlich die Chance, all diese merkwürdig aussehenden Schnörkel und Zeichnungen zu entschlüsseln.

Napoleons neue wissenschaftliche Gesellschaft, das Institut d'Égypte in Kairo nahm die Stele in Obhut. In den folgenden Jahren zeigte sich, dass dieser sogenannte Rosetta-Stein tatsächlich einen Durchbruch in der Dechiffrierung der antiken, ägyptischen Hieroglyphen bedeutete. Die Sprachwissenschaftler hatten einfach einen Schlüssel gebraucht, der ihnen bei der Interpretation der merkwürdigen Zeichen half.

Auch die Christen, die das 11. Kapitel des Buches Daniel studieren, haben schon lange ein Hilfsmittel gebraucht, um dieses Kapitel zu entschlüsseln.  Die Bedeutung dieser hochwichtigen Prophetie wird mit Hilfe der Geografie erschlossen. Denn die Aktivitäten, die dort beschrieben werden, müssen immer im Zusammenhang mit der Lage Israels verstanden werden. Die Bezeichnung "der König des Südens" bezieht sich auf Ägypten, da sich dieses Land südlich von Israel befindet. Der Begriff "der König des Nordens" bezieht sich auf unterschiedliche politische Mächte, welche das Gebiet nördlich von Israel beherrschten. Nach dem Tod Alexanders des Großen wurde sein Reich aufgeteilt. Zuerst kontrollierte Seleukos das Gebiet nördlich von Israel. Später übernahmen die Römer dieses Areal. Daniel 11 beschreibt das Ende des alexandrinischen Reiches und verfolgt dann die historischen Vorgänge der Nationen, die in diesem Gebiet herrschten.

Fast am Ende des Kapitels wird in den Versen 40-45 der Höhepunkt dieser Ereignisse beschrieben:

"Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten.

Er wird auch in das herrliche Land kommen, und viele werden unterliegen. Diese aber werden seiner Hand entfliehen: Edom, Moab und die Vornehmsten der Ammoniter.

Er wird auch seine Hand nach den Ländern ausstrecken, und das Land Ägypten wird nicht entfliehen;

sondern er wird sich der Gold- und Silberschätze und aller Kostbarkeiten Ägyptens bemächtigen; auch werden Lubier und Kuschiten (Äthiopien) zu seinem Gefolge gehören.

Aber Gerüchte aus Osten und Norden werden ihn erschrecken; daher wird er in großer Wut aufbrechen, um viele zu verderben und zu vertilgen.

Und er wird sein Prachtzelt zwischen dem Meer und dem herrlichen Berg des Heiligtums aufschlagen; da wird er sein Ende finden, und niemand wird ihm helfen." (Daniel 11,40-45.)1

Diese Passage ist für jeden Menschen, der heute lebt, von höchster Wichtigkeit. Denn die Prophetie weist darauf hin, wann die Gnadenzeit enden wird! Dieses gewaltige Ereignis ist eng mit der Endzeit und der Zeit der Drangsal verknüpft. Unser sorgfältiges Studium von Daniel 11 hat ergeben, dass die Endzeit wahrscheinlich 1798 und die Zeit der Drangsal 1922 begann. Das bedeutet, dass das Ende der Gnadenzeit schon sehr sehr nahe, und möglicherweise nur noch Monate für die 144'000 entfernt ist. Die 144000 sind die Gläubigen, welche Jahuwahs letzte Warnungsbotschaft überbringen werden.

Wenn man die Bibel mit der Historie vergleicht, wird die große Weisheit und das Vorwissen Jahuwahs offenbar. Der König des Nordens aus Daniel 11,40-45 ist das Osmanische Reich. Auch das kleinste Detail der Prophetie ist durch dieses Reich im Lauf der Geschichte erfüllt worden.

constantinople

Yeni Cami und Eminönü Bazaar, Konstantinopel, Türkei (Osmanisches Reich) ca. 1895
By - trialsanderrors - Yeni Cami and Eminönü bazaar, Constantinople, Turkey, ca. 1895, CC BY 2.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11168385 

DANIEL 11,40

"Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten."

ZUR ZEIT DES ENDES ABER WIRD DER KÖNIG DES SÜDENS MIT IHM ZUSAMMENSTOSSEN.

In anderen WLC-Artikeln ist bereits erklärt worden, warum die Zeit des Endes bereits 1798 begann. Der mutwillige König, der in Daniel 11,36-39 beschrieben wird, war Frankreich unter Napoleon Bonaparte. Unter der Herrschaft der Mameluken unterbrach Ägypten den Handel mit Frankreich. Dies sorgte für den Zusammenstoß zwischen dem König des Südens und dem mutwilligen König. Dabei ging es nicht um einen offenen Krieg. Ägypten ging nur auf diese Weise gegen den mutwilligen König vor.

Doch Frankreich beantwortete diese Aktion, indem es in Ägypten einmarschierte. Zu dieser Zeit gehörte Ägypten zum Osmanischen Reich. Frankreich war ein langjähriger Verbündeter des Osmanischen Reiches. Napoleon nahm daher an, dass die Osmanen die französische Anwesenheit in Ägypten tolerieren würden, da die Franzosen auf diese Weise die Mameluken unter Kontrolle bringen würden. Doch diese Annahme entpuppte sich als ein sehr kostspieliger und arroganter Fehler.

DA WIRD DANN DER KÖNIG DES NORDENS AUF IHN LOSSTÜRMEN…

Sir Horatio Nelson

Admiral Sir Horatio Nelson von Lemuel Francis Abbott. 1800. National Maritime Museum. An seinem Hut ist die Aigrette sichtbar, die ihm vom Sultan des Osmanischen Reiches zur Belohnung für den Sieg in der Schlacht auf dem Nil verlieh.

Frankreich war in Ägypten unter anderem aus dem Grund einmarschiert, weil es einen Schlag gegen den britischen Handel führen wollte, indem es die Handelsroute von Großbritannien nach Indien unterbrach.2 Es ging also nicht nur darum, den französischen Handel mit dem Fernen Osten wieder einzurichten, sondern auch darum, die Handelsgeschäfte der Briten zu stören. Die Briten reagierten mit Gewalt. Am 1. August 1798 stolperte Admiral Horatio Nelson wortwörtlich über die französische Flotte, die im Hafen von Alexandria (Ägypten) lag. Dabei hatte er Monate damit verbracht, das ganze Mittelmeer nach ihr abzusuchen.

Die französischen Streitkräfte nahmen an, dass die Briten an diesem Tag keinen Angriff mehr wagen würden, da die Sonne gerade unterging. Auch dies sollte sich als ein verhängnisvoller Irrtum herausstellen. Denn die Briten traten sofort in Aktion. Die Schlacht vernichtete die französische Flotte, obwohl die Briten kein einziges Schiff dabei verloren. Es ist sehr wichtig, über diese Umstände Bescheid zu wissen, da dieser britische Sieg dazu führte, dass der König des Nordens (das Osmanische Reich) wie ein Wirbelwind gegen die französischen Eindringlinge losstürmte.

"Die französische Invasion Ägyptens hatte einen großen [und lang anhaltenden] Einfluss auf den Osmanischen Staat."3 Bis zu dieser Zeit war Frankreich mit dem Osmanischen Reich verbündet gewesen. Doch der britische Sieg in der Schlacht am Nil wies darauf hin, dass Großbritannien sich in einer mächtigeren und dadurch auch einflussreicheren Position als die Franzosen befand.

"Die britischen Diplomaten in Istanbul waren nun in der Lage, dass [Osmanische] Reich in die umgekehrte Richtung zu lenken. Und am 9. September 1798 erklärte das Osmanische Reich Frankreich den Krieg (früh im Jahr 1799 bildete Russland mit Großbritannien und der Türkei die zweite Koalition)."4

Die Schlacht auf dem Nil: Destruction of 'L'Orient', 1. August 1798, Mather Brown, 1825, National Maritime Museum 

MIT WAGEN UND REITERN...

Durch seine verheerenden Verluste in Ägypten war Napoleon nicht in der Lage, seine ambitionierten Pläne für den Mittleren Osten aufzugeben. Ende Februar 1799 verließ er Ägypten und marschierte nach Norden Richtung Syrien. Bei Akkon traf er auf die Türken (Osmanen). Da diese nun mit den Engländern verbündet waren, wurden sie durch eine Gruppe britischer Seeleute unterstützt. Diese Briten wurden durch Sir Sidney Smith angeführt. Napoleon belagerte die Stadt sofort.

Nur 10 Tage später erreichte ihn die Botschaft, dass die mächtige Osmanische Armee heranrückte. "Sie besaß über 30000 Soldaten und 12000 von ihnen gehörten zu den besten Reitern der Welt. Napoleon besaß nur 8000 einsetzbare Soldaten, um damit die gut ausgebildete Armee aus Europäern und Türken innerhalb der Mauern Akkons anzugreifen und zusätzlich noch das riesige Heer, welches zur Rettung herbeieilte."5

Der Bericht eines Historikers über dieses Zusammentreffen besitzt eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Beschreibung aus Daniels Prophetie:

Es war noch früh am Morgen des 16. April. Die unverdeckte Sonne stieg gerade über den Hügeln Palästinas auf und zeigte [den Franzosen] das gesamte türkische Heer, das in Waffen vor ihnen stand. Das Auge wurde von dem großartigen Spektakel geblendet: Stolze Banner und Federn, bunte Turbane, glitzernder Stahl und der ganze barbarische, kriegerische Prunk des Ostens reflektierten die Strahlen der Morgensonne. 12000 Reiter, die mit großartigem Militärschmuck behängt waren und die schnellsten Araber ritten, bewegten sich in alle Richtungen. [...] Die Franzosen, die zu stolz und selbstbewusst waren, um sich vor einer überlegenen Heeresmacht zurückzuziehen, hatten kaum Zeit, um sich in Napoleons unüberwindlichen Quadraten aufzustellen. Da rauschte auch schon die ganze Reiterkavallerie mit glänzenden Säbeln und schrecklichem Geschrei wie ein Wirbelwind heran und stürzte sich auf sie. Jeder Mann in den französischen Quadraten war sich dessen bewusst, dass sein Leben davon abhing, sich nicht zu bewegen. Und jeder stand Schulter an Schulter mit seinen Kameraden.6

UND MIT VIELEN SCHIFFEN...

Die Türken sind nie dafür bekannt gewesen, eine Seefahrernation zu sein. Trotzdem erklärt die Prophetie, dass bei der explosiven Reaktion durch den König des Nordens "viele Schiffe" zum Einsatz kamen. Im Jahr zuvor war die französische Flotte durch die Schlacht am Nil praktisch vernichtet worden. Diese "vielen Schiffe" gehörten zu einer neuen Allianz, welche sich als Reaktion auf die aggressiven militärischen Handlungen Frankreichs gebildet hatte. Obwohl Russland ein langjähriger Feind des Osmanischen Reiches gewesen war, verbündete es sich mit den Türken, um gegen Napoleon zu kämpfen.

So ungewöhnlich es auch scheinen mag, hat doch Russland, der erklärte Feind der Türkei, sich mit ihr verbündet, um sich gegen Napoleon verteidigen zu können. Die russische Flotte wurde zusammen mit der kleinen Flotte der Türken zum Hafen von St. Jean D’Acre geschickt. Dort kamen noch zwei britische Schwadronen dazu. Insgesamt ergab dies mehr als 30 Schiffe.7 

Napoleons aggressives Verhalten hatte den schlafenden Riesen, das Osmanische Reich, geweckt.

Das Osmanische Reich

  ER WIRD IN DIE LÄNDER EINDRINGEN
UND SIE ÜBERSCHWEMMEN UND ÜBERFLUTEN

Das Wort8 welches hier mit "Länder" übersetzt wird, bedeutet mehr als nur "Nationen". Es kann sich auch auf Felder, den Boden oder eine Wildnis beziehen. Im Grunde genommen geht es dabei um die Idee einer ganzen Region. Das Osmanische Reich (der König des Nordens) fiel in viele Gebiete ein, die es schon zuvor erobert hatte. Es überflutete sie förmlich und durchzog sie, während es der Bedrohung durch Frankreich (der mutwillige König) entgegentrat.

DANIEL 11,41

"Er wird auch in das herrliche Land kommen, und viele werden unterliegen. Diese aber werden seiner Hand entfliehen: Edom, Moab und die Vornehmsten der Ammoniter."

ER WIRD AUCH IN DAS HERRLICHE LAND KOMMEN

Die "aufgeweckten" Türken (der König des Nordens) jagten Napoleon und seine Streitkräfte nach Süden. Das herrliche Land, um das es hier geht, ist dasselbe wie in Daniel 11,16. Damit ist Palästina gemeint. Napoleon wurde aus Syrien vertrieben und durch Palästina bis nach Ägypten gejagt. Dort angekommen, gab er seinen Plan auf, das Monopol über die Handelsrute nach Indien zu erlangen, und kehrte nach Europa zurück.

VIELE [LÄNDER] WERDEN UNTERLIEGEN

Innerhalb dieser Passage wird im englischen Text der Begriff der Länder eingefügt. Ursprünglich sagt der Versabschnitt nur aus: “Viele werden unterliegen.” Mit der Hilfe der Briten brachten die Türken (der König des Nordens) Ägypten wieder unter ihre Kontrolle. All diese militärischen Aktionen waren sehr kostspielig, wenn man die menschlichen Verluste betrachtet. Als Napoleon nach Ägypten zurückgejagt wurde, töteten die Feinde über 1000 seiner Männer. Außerdem verlor er 600 Männer durch Krankheit und 1800 wurden verwundet.

Die Briten kamen ihrem neuen Verbündeten wieder zu Hilfe, indem sie die Streitkräfte der Osmanen per Schiff nach Ägypten transportierten. Bei der ersten Schlacht von Abukir im Jahr 1799 errangen die Franzosen in Ägypten den Sieg. Dennoch bedeutete dies den Anfang vom Ende für die französische Präsenz in Ägypten. Die Schlacht raubte noch 1000 französischen Soldaten das Leben. Doch die Osmanen hatten größere Verluste zu beklagen: Schätzungsweise wurden 8000 türkische Soldaten getötet.

Das sichere Wort der Prophetie stimmt mit den historischen Fakten überein: Viele unterlagen, als der König des Nordens wie ein Wirbelwind gegen den mutwilligen König (Frankreich) losstürmte.

DIESE ABER WERDEN SEINER HAND ENTFLIEHEN:
EDOM, MOAB UND DIE VORNEHMSTEN DER AMMONITER.

Die hier beschriebenen Länder liegen überwiegend östlich des Jordans. "Das Land Edom befand sich in den Wüstenregionen östlich und südlich von Israel. Viele der Nachkommen dieser Nationen breiteten sich nach Saudi-Arabien hin aus."9 In seinem Bemühen, Napoleon aus dem Mittleren Osten vollständig zu verdrängen, richtete der König des Nordens (das Osmanische Reich) seine Aufmerksamkeit darauf, wo überall französische Streitkräfte anzutreffen waren. Diese befanden sich auf der Westseite des Jordans. In der Konsequenz blieb das Land "verschont", welches östlich des Jordans gelegen war. Es "entkam" seiner Hand, als er nach Süden zog.

DANIEL 11,42

"Er wird auch seine Hand nach den Ländern ausstrecken, und das Land Ägypten wird nicht entfliehen."

Sobald sich das Osmanische Reich im Kriegszustand befand, brachte es rücksichtslos alle Gebiete wieder unter Kontrolle, die es auch schon zuvor erobert hatte. Anders als es bei den westlichen Streitkräften üblich war, machten die Türken traditionsgemäß keine Gefangenen. Sie folterten und töteten jeden französischen Soldaten, den sie fanden, ob er nun verwundet war oder nicht. Zusätzlich töteten sie auch jeden Menschen, der im Verdacht stand, mit den Franzosen zu sympathisieren. Und daher konnte auch "das Land Ägypten nicht entfliehen".

Eine Reisezeitschrift aus dem 19. Jahrhundert berichtet darüber, wie die Osmanen die Ägypter anschließend behandelten: "Lies von den Gräultaten, welche Sir Robert Wilson den Franzosen antat und dann wirst du dir vorstellen können, dass wir [...] in dieses Land einmarschierten, um das häusliche Glück dieses besetzten Volkes zu gewährleisten. So merkwürdig es auch klingt: Die Araber sprechen von den Franzosen mit Respekt und betrauern ihre Vertreibung."10 Es ist oft gesagt worden, dass die Sieger die Geschichtsbücher schreiben und dieser Fall bestätigt diese These. Hätten sich die Franzosen den Ägyptern gegenüber so schlecht verhalten, wie es oft behauptet wird, hätten die dort lebenden Araber ihre Vertreibung nicht bedauert.

DANIEL 11,43

"Sondern er wird sich der Gold- und Silberschätze und aller Kostbarkeiten Ägyptens bemächtigen; auch werden Lubier und Kuschiten zu seinem Gefolge gehören."

ER WIRD SICH DER GOLD- UND SILBERSCHÄTZE
UND ALLER KOSTBARKEITEN ÄGYPTENS BEMÄCHTIGEN

Muhammad Ali Pasha al-Mas'ud ibn Agha

Über Muhammad Ali Pasha bekam der König des Nordens Zugriff auf den Reichtum Ägyptens.

Die Osmanen sandten Muhammad Ali nach Ägypten, um die Franzosen zu vertreiben. Er war der stellvertretende Kommandierende eines albanischen Regiments. "Durch seine großartigen politischen Fähigkeiten schaffte er es im Jahr 1805, zum Wālī ernannt zu werden, das heißt, er wurde zum Vizekönig des osmanischen Sultans in Ägypten ernannt und besaß den Rang eines Paschas."11

Sobald er an der Macht war, "führte Muhammad Ali einen Landraub aus, der zu den größten in der Geschichte zählt. Er konfiszierte die feudalen Farmen der Fürsten unter den Mameluken und nahm den religiösen Institutionen Kairos 242'811 Hektar an Landbesitz. Auf diese Weise setzte er der mittelalterlichen Ordnung Kairos ein Ende und Ägypten wurde zur Privatplantage des Vizekönigs".12

Man kann Muhammad Ali die Etablierung des modernen ägyptischen Staates zuschreiben. Doch er ging dabei nicht friedlich vor. Man könnte sogar argumentieren, dass die Handlungen des Abgesandten des Königs des Nordens, teilweise eine Erfüllung der Prophetie im Buch Daniel darstellten, in der der Engel verkündet: "Das Land Ägypten wird nicht entfliehen."

Muḥammad ʿAlī beseitigte die traditionelle Gesellschaft in Ägypten. Die Mameluken, welche die ehemalige, herrschende Oligarchie gebildet hatten, wurden von ihm eliminiert. Er enteignete die alte Klasse der Landbesitzer und verwandelte die Mitglieder des religiösen Standes in Pensionäre der Regierung. Außerdem schränkte er die Tätigkeiten der einheimischen Händler und Handwerker ein, bekämpfte die Beduinen und vernichtete jegliche Rebellion unter den Bauern.13

Zu dieser Zeit war Ägypten also eine Provinz des Osmanischen Reiches. Muhammad Ali erhob zügellos hohe Steuern von der Bevölkerung und trieb diese damit in die Armut. Einen Teil dieses Geldes schickte er als Tribut an den Sultan der Osmanen. So verschaffte er dem König des Nordens die Gold- und Silberschätze und alle sonstigen Kostbarkeiten Ägyptens.

LIBYER UND KUSCHITEN WERDEN ZU SEINEM GEFOLGE GEHÖREN

LIBYER: Das Osmanische Reich brachte die Nordküste Afrikas schon früh unter seine Kontrolle. 1711 wurde Libyen durch den Putsch des Kavallerieoffiziers Ahmed Karamanli weitestgehend autonom. Dieser ermordete den osmanischen Gouverneur und begründete die Dynastie der  Karamanli. Dennoch bezahlte er dem Osmanischen Reich einen Tribut. Bis 1832 blieb diese Region größtenteils unabhängig. Doch dann schickte der osmanische Sultan Soldaten, um nach der Abdankung des Herrschers die Ordnung wiederherzustellen.

KUSCHITEN: Der Bereich, der heute das moderne Land Äthiopien ausmacht, war nie Teil des Osmanischen Reiches.

Der ägyptische Priester Manetho (300 v. Chr.) zeichnete die 25. Dynastie Ägyptens auf, welche aus Kuschiten bestand. Er nannte sie die äthiopische Dynastie. Als die hebräische Bibel ins Griechische übersetzt wurde (ca. 200 v. Chr.) wurde die hebräische Bezeichnung "Kusch" [...] in das griechische Wort "Äthiopia" [...] verwandelt.14

Das Gebiet, um das es dabei geht, grenzte in der Antike an den Süden Ägyptens. Es ist eine sehr gute Beschreibung, wenn gesagt wird, dass die Lybier und Kuschiten zum Gefolge des Königs des Nordens gehörten.

DANIEL 11,44

"Aber Gerüchte aus Osten und Norden werden ihn erschrecken; daher wird er in großer Wut aufbrechen, um viele zu verderben und zu vertilgen."

Zweifellos ist der König des Nordens das Osmanische Reich. Die Gerüchte aus Osten und Norden  sind also Nachrichten, die aus dem Osten und Norden des Osmanischen Reiches und nicht aus dem Osten und Norden Palästinas stammten.

Der erste Weltkrieg lenkte von der Türkei ab und bot einen Entschuldigungsgrund dafür, das armenische Leben innerhalb ihrer Grenzen auszulöschen.

"Durch die Jahrhunderte folgten Wellen der Verfolgung aufeinander, einige waren schwerwiegender als andere. [...] Als das 20. Jahrhundert heraufdämmerte, hatte Armenien als Einheit schon lange aufgehört zu existieren. Das Gebiet [...] war in drei Hauptbereiche zerschnitten worden. Der westliche Teil, zu dem auch der Berg Ararat gehörte, zählte zum türkischen Reich. Der nördliche Teil um die Berge des Kaukasus herum wurde eine Republik unter russischer Oberherrschaft. Der östliche Teil grenzte an das Kaspische Meer und stand lange unter der Herrschaft der Perser. Obwohl die Bevölkerung (wie auch viele andere Nationen) aufgeteilt wurde, bewahrte sie sich, anders als andere, dennoch weitestgehend ihre Identität."

(Marie Egitkhanoff: Terror by Night and Day: An Armenian Girl’s Story. S. 6. Eigene dt. Übers.)

NORDEN: Zu den unerwarteten Ergebnissen der französischen Invasion Ägyptens gehörte die Allianz zwischen dem Osmanischen Reich und seinem nördlichen Nachbarn, Russland. Die beiden waren wortwörtlich Jahrhunderte lang miteinander im Krieg. Die Kriege zwischen den Russen und den Türken erstreckten sich über fünf Jahrhunderte. Sie zählen zu den dauerhaftesten Konflikten in der Geschichte Europas. Während dieser Auseinandersetzungen verlor das Osmanische Reich beständig Land an die Russen.

OSTEN: Östlich des Osmanischen Reiches lag Persien. Von 1804-1813 lagen Persien und Russland miteinander im Krieg. "Die persische Armee war den russischen Streitkräften in Transkaukasien oft zahlenmäßig überlegen. Trotzdem übertrafen die Russen die Perser hinsichtlich der Kriegskunst, der militärischen Ausbildung und der Organisation."15 Persien verlor den Krieg und viel Land an Russland. 1826-1828 folgte der nächste Krieg und wieder gewann Russland.

"Durch die Kriege zwischen Russland und Persien war Russland in der Lage, das nördliche Aserbaidschan und Ostarmenien zu annektieren. Die russischen Siege befreiten die Bewohner Transkaukasiens von dem Joch der persischen Feudalherren. Und diese Menschen unterstützten die russischen Streitkräfte aktiv während dieser Kriege."16

Indem Russland persische Gebiete annektierte, kreiste es das Osmanische Reich teilweise ein und übte so aus dem Norden und dem Osten Druck auf dieses Reich aus. Genau diese Ereignisse bildeten die Neuigkeiten aus dem Norden und dem Osten, welche den König des Nordens alarmierten.

Eine detaillierte Auflistung der Spannungen zwischen dem Osmanischen Reich und Russland wäre für diesen Artikel zu umfangreich. Doch einige dieser Spannungen entstanden durch religiöse Differenzen: Die Mehrzahl der Osmanen waren muslimisch, während die Russen christlichen Glaubens waren. Als der Zar befahl, die Muslime aus dem Nordkaukasus zu vertreiben, kam es zu einem Genozid, der 1,5 Millionen Muslimen das Leben kostete. Die Überlebenden flüchteten nach Süden in das Osmanische Reich.

Diese Geschichte ist nicht unwichtig. All diese Dinge stehen im Zusammenhang mit dem König des Südens (Ägypten), der gegen den mutwilligen König (Frankreich) agierte, und mit der überwältigenden Reaktion des Nordkönigs darauf. Während des 1. Weltkrieges und auch direkt danach begingen die Türken Völkermord: Der armenische, der griechische und der assyrische Genozid  gehen auf ihr Konto. Dabei wurden über 3 Millionen Christen ermordet, da sie als Christen unter dem Verdacht standen, Sympathien für Russland zu hegen.

Was für fürchterliche Konsequenzen waren aus der Agitation des Südkönigs entstanden, als er gegen den mutwilligen König vorging! Allein Jahuwah ist die tatsächliche Anzahl der Todesopfer bekannt. Er weiß auch, wie viel Leid dadurch entstand, dass der König des Nordens "in großer Wut aufbrach, um viele zu verderben und zu vertilgen".

 DANIEL 11,45

"Und er wird sein Prachtzelt zwischen dem Meer und dem herrlichen Berg des Heiligtums aufschlagen; da wird er sein Ende finden, und niemand wird ihm helfen."

Sultan Abdul Hamid II.

Sultan Abdul Hamid II. erfüllte die Prophetie, als er Beamte nach Jerusalem sandte, um die Stadt möglichst direkt zu regieren.

Auch dieser Vers zeigt wieder einmal, dass die Historie die Genauigkeit der Prophetie bestätigt. Die Juden und später auch die Khasaren hatten Palästina schon lange unter ihre Kontrolle bringen wollen. 1897 hielt die zionistische Organisation den ersten zionistischen Kongress in Basel ab, also in der Schweiz. Während dieser dreitägigen Konferenz diskutierte man die Möglichkeit, Jerusalem als Hauptstadt eines zukünftigen jüdischen Staates zu haben. Doch Jerusalem und ganz Palästina standen noch immer unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches.

Abdul Hamid II., Sultan des Osmanischen Reiches und zugleich Kalif des osmanischen Kalifats, reagierte auf eine Weise, welche perfekt mit dem Bibeltext übereinstimmt. Er sandte Beamte aus seinem eigenen Palast, um die Provinz um Jerusalem herum zu beherrschen. Denn er wollte die Kontrolle über diesen Teil seines Reiches nicht abgeben. Er war der Meinung, dass osmanische Beamte, die bei Jerusalem stationiert wären, ihm dabei helfen würden, jegliche Zugriffsbemühungen ausländischer Regierungen auf dieses Gebiet zu vereiteln.

Der Sultan hatte gute Gründe für seine Sorgen. Der 1. Weltkrieg zeichnete sich bereits ab. Die Spannungen, welche zu dem "Krieg führten, der alle anderen Kriege beenden sollte", waren in vollem Gange. Doch die wenigsten Menschen wissen, dass es zu den Hauptmotiven Englands im 1. Weltkrieg gehörte, für die "Juden" eine Heimat einzurichten.

Die Briten schlugen nicht einmal vor, die einheimische Bevölkerung in dem betreffenden Land zu Rate zu ziehen oder zu befragen. Der Autor der "Balfour Declaration", Arthur Balfour, sagte zu Lord Curzon: "Die vier Großmächte sind dem Zionismus verpflichtet. Und der Zionismus, sei er richtig oder falsch, gut oder schlecht, ist in Jahrhunderte alten Traditionen verwurzelt. Er ist mit gegenwärtigen Bedürfnissen und zukünftigen Hoffnungen verbunden, die viel wichtiger sind als die Wünsche und die Vorurteile der Araber, die dieses alte Land bewohnen."

Darauf folgte eine systematische Bemühung, die Selbstbestimmung durch Marionettenregime zu untergraben und im Fall von Palästina den Einwohnern schlichtweg das Recht auf ein freies und unabhängiges Land zu verweigern. [...]

Ironischerweise legitimierte Großbritannien seine Politik unter anderem durch die Behauptung, dass es sehr hochherzig handeln würde, weil es die Araber von dem Joch der ausländischen, osmanischen Herrschaft befreien würde.17

Deutschland hatte den Krieg zu diesem Zeitpunkt so gut wie gewonnen und machte England ein faires Friedensangebot. Hätte England den Frieden angenommen, der ihm von Deutschland angeboten wurde, wäre das Leben von Millionen von Menschen dadurch bewahrt worden. Doch stattdessen geschah etwas ganz anderes.

Die internationalen jüdischen Bänker traten auf den Plan. Die zionistischen Juden, welche all die Kriegsanstrengungen finanzierten, wollten Palästina besitzen. Doch dieses befand sich zu diesem Zeitpunkt noch innerhalb des Osmanischen Reiches. Die einzige Möglichkeit dafür, dass Palästina den Juden überhändigt werden würde, bestand darin, dass es zuvor den Osmanen abgenommen werden würde. Um die Vereinigten Staaten dazu zu bringen, in den Krieg einzutreten, versprachen die Briten Palästina den Juden als Heimat.

Es war ein teuflischer Deal. Großbritannien besaß keinerlei Rechte, diese Versprechungen zu machen. Doch genau dies geschah mit dem "Balfour Agreement" (Balfour-Abkommen).18

Balfour besucht Jerusalem

Balfour besucht Jerusalem

Der britische Politiker Lord Arthur Balfour (1848 - 1930) zeigt dem Gouverneur Sir Ronald Storrs ein Merkmal der heiligen Grabeskirche während eines Besuches in Jerusalem (am 9. April 1925). Die arabischen Einwohner der Stadt befanden sich im Streik, da sie gegen die Balfour Declaration protestierten, welche eine jüdischen Heimat in Palästina plante und unterstützte. (Photo by Topical Press Agency/Hulton Archive/Getty Images)

Arthur James Balfour war Sekretär für auswärtige Angelegenheiten für das Vereinigte Königreich. Er war sich der unethischen Natur der britischen Agenda sehr wohl bewusst, welche darin bestand, Palästina den Türken abzunehmen. In einem Brief an Lord Curzon, den er 1919 schrieb, gab er zu: "Im Fall von Palästina haben wir nicht einmal vorgeschlagen, die einheimische Bevölkerung in dem Land zu Rate zu ziehen oder zu befragen [...]. Die vier Großmächte sind dem Zionismus verpflichtet. Und der Zionismus, sei er richtig oder falsch, gut oder schlecht, ist in Jahrhunderte alten Traditionen verwurzelt. Er ist mit gegenwärtigen Bedürfnissen und zukünftigen Hoffnungen verbunden, die viel wichtiger sind als die Wünsche und die Vorurteile von 700'000 Arabern, die dieses alte Land jetzt bewohnen."19 Die Briten und einige Zionisten, die sich für eine jüdische Heimat in Palästina aussprachen, machten jedoch irreführende Versprechungen. Mit der Unterstützung der Rothschild-Dynastie versprachen sie den Juden eine Heimat. Den lokal ansässigen Arabern versicherten sie gleichzeitig, dass sie keinerlei Intentionen besäßen, dieses Land für sich zu behalten.

“PRACHTZELT”

Im 19. Jahrhundert schlug eine Reihe von Bibelgelehrten vor, dass das Osmanische Reich mit dem König des Nordens identisch sei. Sie prophezeiten, dass das Osmanische Reich daher sein Hauptquartier nach Jerusalem verlegen würde. Als das Osmanische Reich nach dem 1. Weltkrieg aufgelöst wurde, ohne dass diese Vorhersage sich erfüllt hatte, nahmen viele Menschen an, dass die Interpretation verkehrt sei.

Das Osmanische Reich wurde nicht durch ausländische Mächte erobert. Es hörte einfach auf zu existieren. Die Europäer waren sich zu dieser Zeit der Tatsache bewusst, dass in dem einst gefürchteten Reich etwas Merkwürdiges geschah. Der Literary Digest von 1919 berichtet über die Gegenwart der Gesandten des Osmanischen Reiches beim Rat der Zehn, dass diese Gesandten nicht als Teilnehmer betrachtet wurden:

"Wenn die Schatten lachen könnten, wären Peter der Einsiedler, Ludwig IX. und Richard Löwenherz an dem Tag in lautes Lachen ausgebrochen, an dem das Reich, welches durch zehn Kreuzzüge drei Jahrhunderte lang nicht erobert werden konnte, seinen großen Vize nach Paris schickte und mit ihm eine Delegation türkischer Berühmtheiten. Auf dem Weg zu und von den Sitzungen des Rates der Zehn bei der Friedenskonferenz [...] wurde von ihnen verlangt, diese Sitzungen über andere Türen zu betreten und zu verlassen als die Teilnehmer. Die Charleston Evening Post bemerkte: Diese sanft redenden Gentlemen vom goldenen Horn waren nicht die Abgesandten eines Reiches, denn es ist jetzt noch gar nicht bestimmt, ob die Türkei noch als nationale Einheit betrachtet werden kann." Sie besuchten Paris einfach nur als Experten, von denen der Rat der Zehn möglicherweise Informationen über die türkischen Angelegenheiten bekommen konnte."

Doch diese Annahme beruht auf einem Missverständnis hinsichtlich des Wortes "Prachtzelt". Wenn man es auf die richtige Art und Weise versteht, kann man deutlich erkennen, dass der König des Nordens tatsächlich das Osmanische Reich ist und dass er ausführte, was die Prophetie der Bibel vorhergesagt hat: "Und er wird sein Prachtzelt zwischen dem Meer und dem herrlichen Berg des Heiligtums aufschlagen". Mit anderen Worten: Der osmanische Sultan etablierte seine politische Präsenz zwischen dem Jordan im Osten und dem Mittelmeer, welches sich im Westen befand.

Das Wort "Prachtzelt" stammt von einem hebräischen Wort namens "ohel". Es bedeutet: "Ein Prachtzelt, eine Bedeckung, ein Wohnort, ein Zuhause, ein Tabernakel, ein Zelt."20 Die Kinder Israels stellten ihre Zelte in der Wüste auf. In den Büchern des Mose wird dieses Wort sehr oft verwendet, um sowohl das Zelt der Begegnung als auch das Heiligtum zu beschreiben. Ein Prachtzelt ist ein vorübergehender Wohnort. Es ist ein Zelt! Aus diesem Grund sehnte sich David danach, eine dauerhafte Wohnstätte für Jahuwah bauen zu dürfen.

Der Sultan musste seinen Regierungssitz nicht nach Jerusalem verlegen, um Daniel 11,45 zu erfüllen. Es reichte vollkommen, dass er einen Teil seiner Regierung nach Jerusalem verlegte, um somit der wachsenden Bedrohung durch die Expansionsbestrebungen der zionistischen Bänker zu begegnen. Es ging also nicht um eine dauerhafte Einrichtung, sondern um eine vorübergehende: Ein Zelt seines Palastes.

DA WIRD ER SEIN ENDE FINDEN, UND NIEMAND WIRD IHM HELFEN.

Das mächtige Osmanische Reich, die gefürchtete Geißel der Kreuzfahrer, kam nicht mit einem lauten Knall an sein Ende. Es löste sich einfach auf. Zar Nikolaus I. von Russland nannte das Osmanische Reich einen "kranken Mann". Er sagte:

Die Türkei scheint in Stücke zu zerfallen und dieser Fall wird ein großes Unglück darstellen. Es ist sehr wichtig, dass England und Russland zu einer guten Übereinkunft kommen. [...] Keiner von beiden sollte irgendeinen entscheidenden Schritt unternehmen, der von dem anderen nicht wertgeschätzt wird. [...] Wir halten einen kranken Mann in den Händen, einen Mann, der schwer krank ist. Es wird ein großes Unglück sein, wenn er an einem dieser Tage uns aus den Händen gleitet, insbesondere bevor die notwendigen Vorkehrungen getroffen worden sind.21

Diese Bezeichnung verbreitete sich sehr schnell. Von Pressevertretern bis zu Bibelgelehrten sah man das einst mächtige Osmanische Reich als den "kranken Mann Europas" an, der nun scheiterte. Viele Jahre lang versuchten Großbritannien und Frankreich, dem Osmanischen Reich zu helfen, um Russland davon abzuhalten, dieses Gebiet zu annektieren und noch weiter zu expandieren. Doch die Schwierigkeiten in Europa lenkten schließlich die Aufmerksamkeit und die Finanzen von diesem "kranken Mann" ab.

Mustafa Kemal Atatürk

Mustafa Kemal Atatürk

Der König des Nordens verlegte sein Prachtzelt nach Jerusalem, weil er befürchtete, dass fremde Mächte dieses Gebiet dem Osmanischen Reich entreißen würden. Doch genau dies geschah. Nach dem 1. Weltkrieg teilten die siegreichen alliierten Mächte die Kriegsbeute unter sich auf und Palästina wurde der Kontrolle des britischen Reiches unterstellt.

Zwar verlor das Osmanische Reich nach dem 1. Weltkrieg etliches von seinem Territorium, doch es wurde nicht durch eine andere Nation erobert. Stattdessen fiel es in sich selbst zusammen. Ein türkischer Militäroffizier namens Mustafa Kemal schaffte anschließend das osmanische Sultanat ab und schließlich auch das Kalifat. Er begründete die moderne Republik der Türkei. Fast 99 Prozent der Türken sind Muslime. Dennoch ist die Türkei offiziell keine muslimische Nation.

Kemal modernisierte die Türkei, indem er sie säkularisierte. Man gab ihm den Beinamen "Atatürk" (Vater der Türken) in Anerkennung der großen und schwungvollen Veränderungen, die er in diesem Land bewirkte. Er stellte sicher, dass die türkische Regierung zukünftig komplett unabhängig vom Islam war. Außerdem sorgte er für einige grundlegende Gesetze, die es für das Osmanische Reich und für das Kalifat unmöglich machten, wieder ins Leben gerufen zu werden. Er "etablierte ein neuen Zivilgesetzbuch, welches auf europäischen Vorbildern beruhte, und entwarf eine Verfassung, die ausdrücklich jegliche Verbindung mit dem islamischen Gesetz [Scharia] unterbrach."22

Mustafa Kemal Atatürk versetzte dem Osmanischen Reich (und dem Islam) eine tödliche Wunde, von der es sich nie wieder erholt hat und auch nie wieder erholen wird. Der König des Nordens hatte sein Ende gefunden und niemand hatte ihm geholfen.

DIE HEUTIGE TÜRKEI

Die Türkei hat ihre bestimmte Rolle aus der Prophetie erfüllt. Einige Leute schauen immer noch auf das ehemalige Osmanische Reich und fragen sich, ob es in dieser Hinsicht noch weitere Entwicklungen geben wird. Doch die Prophetie aus Daniel 11 hat sich bereits erfüllt. 1922 kam der König des Nordens an sein Ende, nachdem die europäischen Mächte, die ihn zuvor unterstützt hatten, ihm ihre Hilfe entzogen hatten.

decline of the Ottoman Empire, 1174-1914 

Der gesamte Aufbau von Daniel 11 dient nur einem Zweck: Er soll für die Generation der Endzeit deutlich machen, wann die Gnadenzeit zu einem Ende kommt! Die Zeit des Endes begann 1798, die Zeit der Drangsal begann 1922. Alles, was nun noch in der Türkei vorfallen sollte, gehört zu den Ereignissen, die zur Zeit der Drangsal zählen.

Daniel 11 ist erfüllt. Es ist vorbei! Es gibt nichts weiter aus der biblischen Passage, welches noch erfüllt werden müsste. Wir leben jetzt in der Zeit, die in Daniel 12 Vers 1 beschrieben wird. Dies ist eine hochwichtige Erkenntnis. Der Engel teilte Daniel mit:

"Zu jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben, der für die Kinder deines Volkes einsteht; denn es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie es noch keine gab, seitdem es Völker gibt, bis zu dieser Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, der sich in dem Buch eingeschrieben findet.

Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande.

Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich." (Daniel 12,1-3.)

Türkei

Wach auf! Wir leben genau in dieser Zeit! Die Gnadenzeit wird bald beendet! Nur noch ein einziges Großereignis steht zwischen uns und dem feierlichen Abschluss: Das Erschallen der Posaunen.

Posaunen erklingen, um etwas anzukündigen oder vor etwas zu warnen. Genau das werden diese Posaunen tun. Sie sollen die Aufmerksamkeit auf den Abschluss der Gnadenzeit lenken. Sie werden die schlimmste Geißel der Menschheit sein, unter der diese je gelitten hat. Sie sollen die Seelen noch aufwecken, denn die sieben letzten Plagen, welche nach dem Abschluss der Gnadenzeit erfolgen, werden so schrecklich sein, dass kein Leben übrig bleiben würde, wenn Jahuwah seine Kinder nicht doch noch bewahren würde.

In seiner unendlichen Gnade möchte Jahuwah jede Seele aufwecken, ihr die Situation bewusst machen und sie dazu befähigen, intelligente Entscheidungen zu treffen. Die Posaunen werden die Aufmerksamkeit jeder Person, die auf dieser Erde lebt, auf die Wahrheiten lenken, die sie kennen muss, um für den Abschluss der Gnadenzeit und die Wiederkunft Jahushuas bereit zu sein.

Jetzt, gerade in diesen Momenten, in denen die Zeit abläuft, können wir eine Entscheidung für Jahuwah treffen und uns ihm vollständig unterstellen. Erforsche dein Herz. Lege jedes Hindernis beiseite und ergreife voller Glaubensgewissheit die verheißene Erlösung.

Er streckt dir seine Hand entgegen und wünscht sich, deine zu ergreifen und dich in Sicherheit zu bringen. Willst du dich nicht dem besten Freund anvertrauen, den du je haben wirst?

Yahushua hält Dir seine rettende Hand entgegen. 


Weiterführende Inhalte:


1 Alle Bibelverse entstammen der Übersetzung von Franz Eugen Schlachter in der Version Schlachter 2000 (sofern nichts anderes angegeben ist).

2 http://www.expertsmind.com/library/french-invasion-and-occupation-of-egypt-in-1798-5235506.aspx

3 Güven Dinç: “The Ports of Cyprus and the French Invasion of Egypt (1798-1801)”, Mediterranean Studies, Bd. 24, Nr. 1 (2016); eig. dt. Übers.

4 http://www.historyofwar.org/articles/wars_french_egypt.html

5 John Stevens C. Abbott: The Life of Napoleon Bonaparte. S. 102-103; eig. dt. Übers.

6 Ebd.

7 http://www.inlightofprophecyfulfilled.org/studies/pdf/articles/KON/KON_Part3.pdf , S. 3; eig. dt. Übers.

8 Stichwort Erets (#776), Strong’s Exhaustive Concordance.

9 http://www.inlightofprophecyfulfilled.org/studies/pdf/articles/KON/KON_Part3.pdf, S. 5; eig. dt. Übers.

10 Richard R. Madden: Travels in Turkey, Egypt, Nubia and Palestine in 1824, 1825, 1826 & 1827. S. 173; eig. dt. Übers.

11 https://www.britannica.com/biography/Muhammad-Ali-pasha-and-viceroy-of-Egypt

12 http://egyptianagriculture.com/muhammad_ali.html

13 https://www.britannica.com/biography/Muhammad-Ali-pasha-and-viceroy-of-Egypt

14 Vgl. http://murakushsociety.org/index.php/2016/09/23/dictionary-defines-the-hebrew-term-cushite-as-moor-in-english/

15 http://encyclopedia2.thefreedictionary.com/Russo-Persian+Wars+of+the+19th+Century

16 Ebd.

17 https://www.middleeastmonitor.com/20141114-world-war-one-and-palestine-does-the-connection-still-matter/

18 Hier sind weiterführende Informationen zum Balfour Agreement und den Ereignissen, die dazu führten.

19 http://www.balfourproject.org/a-few-quotes/

20 Vgl Strong’s Concordance, #168.

21 Harold Temperley: England and the Near East. S. 272; eig. dt. Übers.

22 http://www.bbc.com/news/magazine-23810527