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Daniel 11: Der König des Südens ist Ägypten!

Eine sorgfältige Untersuchung von Daniel 11 stellt unter Beweis,
dass der "König des Südens" mit Sicherheit schon immer Ägypten gewesen ist!

Das Voynich-Manuskript ist ohne jeden Zweifel ein einzigartiges Buch. Unter ästhetischen Gesichtspunkten stellt es ein wirkliches Kunstwerk dar. Wunderschöne Illustrationen in verwaschenen Grün-, Braun-, Gelb-, Blau- und Rottönen schmücken fast jede Seite. Die botanischen Zeichnungen sind sehr detailliert, die astrologischen Karten und astronomischen Darstellungen sehr akribisch. Der handgeschriebene Text ist fließend und anmutig. Es ist bekannt, dass dieses Werk dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Rudolf II. (1576-1615), gehört hat. Doch die Kohlenstoffdatierung weist auf ein anderes Alter hin. Das Werk könnte demnach auch in den 1400er Jahren entstanden sein.

Das Voynich-Manuskript mit einer seiner unidentifizierten Pflanzenarten

Das Voynich-Manuskript mit einer seiner unidentifizierten Pflanzenarten.

(Image: http://top-documentary.com/wp-content/uploads/2012/01/f50r.jpg)

Auch in unserer modernen Welt, in der die Technologie schon für so viele langjährige Mysterien Antworten gefunden hat, bleibt das Voynich-Manuskript ein ungelöstes Rätsel. Niemand weiß, woher es stammt oder wer es verfasste. 113 der botanischen Zeichnungen stellen unidentifizierte Pflanzensorten dar. Ein biologisches Kapitel ist dabei sehr eigenartig. Es scheint auf eine unbekannte Technologie hinzuweisen. Denn dort werden menschliche Körper dargestellt, die in einer Art Flüssigkeit versunken sind, während außerdem viele Verbindungsrohre in einer sehr komplizierten Art und Weise abgebildet sind.

Am geheimnisvollsten ist dabei vielleicht, dass niemand weiß, was dieses Buch aussagt! Es ist in einer uns unbekannten Sprache verfasst worden. Keine Anstrengung konnte bisher zur Entschlüsselung des aufwendigen Geheimcodes beitragen, obwohl viel Zeit darauf verwendet und sogar Computersoftware eingesetzt wurde. Einige stellten daher die Frage, ob es sich hier um einen sehr aufwendigen Scherz handeln würde. Bisher ist noch kein "Rosetta-Stein" aufgetaucht, der den Schlüssel zu den Geheimnissen des Voynich-Manuskripts enthält.

Auch die Bibel besitzt viele Passagen, die vielen Lesern unverständlich erscheinen. Es gibt mehrere Prophetien, die gerade der Generation der Endzeit gelten. Dazu gehört auch das 11. Kapitel im Buch Daniel. Dieses ist lange missverstanden worden. Es ist relativ selten unter den Prophetien, dass darin keine Symbole vorkommen. Es darf keinen Zweifel darüber geben, worum es in dieser Prophetie geht und wann sie sich erfüllt, da ihr Ende (die Identifizierung des Zeitpunktes, an dem die Gnadenzeit beendet wird) viel zu wichtig ist. Hier lässt der Engel die Symbolsprache weg. Er kommt direkt zum Punkt und beschreibt eine Geschichte, welche sich über einen Zeitraum von 2000 Jahren erstreckt.

Bibelleser und Bibelgelehrte sind von diesem Kapitel oft frustriert worden und haben es mystifiziert, obwohl es keine Symbole beinhaltet. Die Figur des rätselhaften "König des Nordens" und ein ebenso merkwürdiger "König des Südens" haben eine Vielzahl von Interpretationen hervorgerufen. Wer könnte damit gemeint sein? Wenn wir diese Frage beantworten können, besitzen wir gleichzeitig den Schlüssel, um die Bedeutung dieses Kapitels enthüllen zu können.

Dieser Fall ist etwas anders geartet als der des Voynich-Manuskripts. Uns ist für Daniel 11 ein Hilfsmittel bekannt, nämlich die Geografie.

Geografie als Hilfsmittel

Daniel blieb in seinem Herzen immer ein Israelit. Die Bibel berichtet, dass er sein Fenster, welches nach Jerusalem zeigte, dreimal am Tag öffnete, um in dieser Richtung zu beten. Jahrzehnte nachdem er aus seinem Heimatland weggeführt worden war, nannte dieser alte Mann das Land Israel immer noch "das herrliche Land".

In der Verbindung mit dem Land Israel wird deutlich, wer der König des Nordens und wer der König des Südens ist. Daniel 11 erwähnt diese zwei Figuren sehr häufig.

Wer oder was lag südlich von Israel? Die Antwort ist eindeutig und braucht nicht abgeändert zu werden. Südlich von Israel befand sich Ägypten.

Wer oder was lag nördlich von Israel? In der direkten nördlichen Linie befand sich Syrien. Doch die politischen Mächte, welche dieses geografische Gebiet beherrschten, wechselten mit der Zeit. Das hat viele Bibelleser verwirrt. Der König des Nordens symbolisiert daher jede politische Macht, die Syrien für eine bestimmte Zeit kontrollierte. Sobald man diesen Fakt berücksichtigt hat, kann man Daniel 11 mit der Historie vergleichen und dann wird deutlich, was mit der Prophetie gemeint ist.

Alexander der Große

Prophetie ist einfach im Voraus notierte Geschichte. In der Prophetie von Daniel 11 beginnt der Engel mit den Worten: "Und nun will ich dir die Wahrheit verkünden: Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum erwerben als alle anderen, und wenn er sich in seinem Reichtum stark fühlt, wird er alles gegen das griechische Reich aufbieten. Es wird aber ein tapferer König auftreten und eine große Herrschaft gründen und tun, was ihm gefällt." (Daniel 11,2-3.)

Von der Zeit Daniels an sollte es noch vier weitere Könige im persischen Reich geben, von denen der letzte der reichste Herrscher von allen sein würde. Er sollte dafür bekannt werden, einen Streit mit Griechenland vom Zaun gebrochen zu haben. Die Geschichtsbücher belegen, dass dieser vierte König, der in der Prophetie angekündigt wurde, König Xerxes I. war, der Sohn von Darius Hystaspes. Dieser König war überaus reich. Diesen Reichtum setzte er im Kampf gegen die Griechen auch ein. Obwohl er in der Schlacht bei den Thermopylen siegte, erlitt er in der Seeschlacht von Salamis eine Niederlage. Wie die Prophetie es vorausgesagt hatte, war Xerxes I. nur dazu in der Lage, alles gegen Griechenland aufzubieten. Einnehmen konnte er es jedoch letztlich nicht.

Die nächsten Verse beschreiben Alexander den Großen. Sie bilden zugleich die Grundlage für die Identifizierung des Königs des Nordens und des Königs des Südens: "Aber wie sein Reich aufgekommen ist, so wird es auch zerbrechen und nach den vier Himmelsrichtungen zerteilt werden, aber nicht unter seine Nachkommen, und nicht mit gleicher Macht, wie er sie ausgeübt hat; denn sein Reich wird ausgerissen und anderen zuteil als jenen." (Daniel 11,4.)

Bei seinem Tod war Alexander der Große gerade einmal 32 Jahre alt. Obwohl seine Frau zu dieser Zeit schwanger war, sollte er doch keinen Nachfolger bekommen. Es gab niemanden, der seine Aufgabe hätte übernehmen können. Sein riesiges Reich wurde auf seine vier Generäle aufgeteilt. Diese wiederum führten viele Kriege gegeneinander, um ihr Territorium und ihre Macht auszuweiten.

Im Großen und Ganzen kann man sich über die Generäle und die Gebiete, die sie an sich rissen, folgende Vorstellung machen:

Das geteilte Reich Alexanders

Das riesige Reich Alexanders wurde nach seinem Tod unter seinen vier Generälen aufgeteilt.

Zeitweilig wurde ein Teil von Alexanders Reich durch Antigones beherrscht. Er versuchte, das Reich wieder zu einen. Doch schließlich verlor er sein Gebiet an die vier bereits genannten Generäle. Nach der Vierteilung des Reiches erfolgten verschiedene Kriege und Schlachten, die sich über die nächsten 20 Jahre hinzogen. Die meisten dieser Auseinandersetzungen fanden zwischen den drei Generälen statt, die den Norden, Osten und Westen Israels kontrollierten: Lysimachos, Kassander und Seleukos.  Lysimachos eroberte das Gebiet von Kassander, doch kurz darauf annektierte Seleukos wiederum alles, was Lysimachos gewonnen hatte. Schließlich blieben nur noch Seleukos im Norden und Ptolemäus im Süden übrig.

Ptolemäus I. Sotor

Ptolemäus erwies sich als der fähigste General von den vier Generälen Alexanders. "Ptolemäus, der sich als ein vorsichtiger und vertrauenswürdiger Truppenkommandant unter Alexander ausgezeichnet hatte, erwies sich auch als ungewöhnlich diplomatischer Politiker. In der langen Reihe von Kämpfen um die Herrschaft, die nach dem Tod Alexanders im Jahr 323 ausbrachen, stellte er seine strategischen Fähigkeiten unter Beweis."”2 Es war Ptolemäus, der erkannte, dass es unmöglich sein würde, die Einheit im Reich Alexanders aufrecht zu erhalten. Er schlug daher vor, dass man es unter den vier Generälen aufteilen solle.

Ptolemäus war in der Lage, die chaotische internationale Situation richtig einzuschätzen, die in der nachalexandrinischen Ära herrschte. Diese Zeit war dadurch gekennzeichnet, dass Konflikte immer wieder neu aufflammten und Allianzen und Koalitionen wechselten. Ptolemäus fand die richtigen Worte dafür. Er betrieb eine vorrangig defensive Außenpolitik und sicherte Ägypten gegen äußere Feinde ab. Außerdem vergrößerte er sein Herrschaftsgebiet durch direkt kontrollierte Kolonien und hegemoniale Verwaltungen. Er vernachlässigte es auch nicht, sich um die innere Organisation des Landes zu kümmern und für einen Nachfolger zu sorgen.3

Obwohl Ptolemäus  zu den Generälen Alexanders gehörte und Ägypten erobert hatte, erwarb ihm sein weiser Führungsstil die Anerkennung der Ägypter. Nach seinem Tode erhoben sie ihn in den göttlichen Stand. Unter diesem ehemaligen General entwickelte sich Ägypten zu einem starken "König des Südens".

Die mächtige Dynastie der Ptolemäer, welche er begründete, "regierte länger als jede andere Dynastie, welche auf dem Boden des alexandrinischen Reiches gedieh. Erst im Jahr 30 n. Chr. erlag sie den Römern."4 Doch selbst, nachdem das Gebiet unter die Herrschaft der Römer geraten war, stellte es noch immer den König des Südens dar, da es sich noch immer südlich von Palästina befand.

Der Konflikt mit dem mutwilligen König

Sphinx, Nachthimmel über ÄgyptenEs besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass Ägypten der König des Südens ist. Der erste Teil von Daniel 11 rezitiert mehr oder weniger klar und deutlich die historischen Ereignisse, obwohl er sie voraussagt. Hier werden die Handlungen Ägyptens (des Königs des Südens) mit übernatürlicher Genauigkeit über die Jahrhunderte hinweg dargestellt. Jeder einzelne Vers lässt sich anhand der Geschichte überprüfen. Doch der Hauptzweck dieser Prophetie liegt darin, auf den Zeitpunkt hinzuweisen, an dem die Gnadenzeit endet. Die dazwischenliegenden Verse erlauben es dem modernen Bibelleser, einen genauen Nachweis zu führen: Es lässt sich eindeutig aufzeigen, dass der König des Südens mit Ägypten identisch ist, da Geschichte und Bibeltext miteinander harmonieren.

Die Aktionen des Königs des Südens erreichen einen Höhepunkt, der fast am Ende von Daniel 11 beschrieben wird. Hier wird er das letzte Mal erwähnt: "Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen." (Daniel 11,40.)

Wie es auch in den anderen Gebieten des alexandrinischen Reiches der Fall war, ergriffen in Ägypten verschiedene ausländische Herrscher die Macht im Laufe der Jahrhunderte. Im Jahr 1250 übernahm die Dynastie der Mameluken Ägypten. Die Mameluken waren ursprünglich leibeigene Soldaten, die während des Mittelalters gefürchtet waren. Sie warfen die letzten europäischen Kreuzfahrer aus dem Mittleren Osten und vertrieben die Mongolen aus Syrien und Palästina. So erwarben sie sich die Dankbarkeit aller Muslime. Diese sahen in den Mameluken die Retter ihrer Religion und ihrer Kultur.

Die Mameluken ließen das Kalifat wiederaufleben, um ihre Position in der islamischen Welt zu festigen: Sie setzten einen Kalifen unter ihrer Oberaufsicht in Kairo ein. Die Mongolen hatten das Kalifat im Jahr 1258 vernichtet. Die Schirmherrschaft der Mameluken über die Oberhäupter der heiligen Städte Arabiens, Mekka und Medina, diente demselben Zweck. Die Mameluken waren äußerst erfolgreich im Krieg und in der Diplomatie. Auch die Wirtschaft blühte, da die Mameluken die Industrie und das Handwerk unterstützten und Ägyptens Rolle als Haupthandelspartner zwischen dem Orient und dem Mittelmeerraum wiederherstellten.5

In den frühen 1500er Jahren übernahm das Osmanische Reich in Ägypten die Herrschaft. 1790 gelangten die Mameluken teilweise an ihre vormals starke Position zurück, obwohl Ägypten technisch gesehen noch immer zum Osmanischen Reich gehörte. Die Mameluken hatten ursprünglich die Handelsroute unterstützt, die den Orient mit Europa verband. Dennoch waren die letzten Jahre ihrer Herrschaft mit internen Kämpfen angefüllt, welche die Handelsroute unterbrachen.

"Die letzten Jahre der mamelukischen Herrschaft waren für Ägypten katastrophal. Die ständigen inneren Kämpfe ruinierten im Verbund mit unverschämt hohen Steuern den ägyptischen Handel. Zu den Auslösern der französischen Invasion gehörte der Einbruch des französischen Handels mit Ägypten in den 1790er Jahren." 6

Der mutwillige König, der in Daniel 11,36-40 beschrieben wird, symbolisiert Frankreich. Die Unterbrechung des ägyptischen Handels mit Frankreich stellte eine Initialzündung dar, durch die der König des Südens (Ägypten) mit dem mutwilligen König (Frankreich) in Konflikt geriet. Es war kein offener Krieg, sondern einfach ein Ärgernis, welches Frankreich zum Handeln trieb.

Im Jahr 1798 marschierte Frankreich in Ägypten ein. In diesem Jahr begann die "Zeit des Endes"! (Daniel 11,40.)

Der ursprüngliche Plan der Franzosen bestand zweifellos darin, Ägypten zu einer Kolonie zu machen. Man erwartete, dass die ägyptische Bevölkerung, die unter den Mameluken so gelitten hatte, die Franzosen als Befreier begrüßen würde. Außerdem glaubte man, dass die Osmanen es dulden würden, wenn die Franzosen ihre abhängigen Untertanen vertreiben würden. Ägypten sollte von den Entwicklungen profitieren, die durch die Revolution möglich gemacht worden waren. Wie in Frankreich wollte man auch hier die Regierung modernisieren, neue Institutionen schaffen und alte hinwegfegen.

Die Rolle der Osmanen war schon immer ein schwieriger Fall. Frankreich gehörte zu ihren traditionellen Verbündeten und sah zumindest in diesem Moment noch keinen Grund dazu, etwas an dieser Tatsache zu ändern. Der französische Plan beruhte vor allem darauf, dass die Osmanen wenigstens neutral bleiben würden. Man verließ sich darauf, dass diese den Mameluken gegenüber feindselig gesonnen seien (wie es sich 1786 gezeigt hatte) und dass dies den Ärger über die französische Invasion eines Gebietes, das offiziell noch immer als osmanische Provinz galt, überwiegen würde.7

Dieser Plan schlug vollständig fehl und zog fürchterliche Folgen nach sich.

Wie ein Wirbelwind

"Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten." (Daniel 11,40.)

Nil

Die britische Präsenz in Ägypten nach der französischen Invasion veranlasste eine Neubildung internationaler Bündnisse, welche wiederum die überwältigende Reaktion des Nordkönigs beeinflussten. Letztlich führten diese Entwicklungen zum Tod von Millionen von Menschen.

(Image: http://www.woodenwalls.co.uk/NileBattle.jpg)

Die Briten wollten die Ambitionen der Franzosen gerne behindern. Sie verfolgten diese durch das Mittelmeer. Am 1. August 1798 fand der britische Admiral Horatio Nelson die französische Flotte, die im Hafen von Alexandria in Ägypten vor Anker lag. "Die Schlacht am Nil gehört zu den größten Seesiegen, die es je gegeben hat. Es gingen keine britischen Schiffe verloren, während nur zwei der dreizehn französischen Schiffe entkamen. Napoleon war nun von Frankreich abgeschnitten."8

Nachdem Nelson die französische Flotte in der Schlacht auf dem Nil (1. August) vernichtet hatte, bestand keine Chance mehr, dass das Osmanische Reich jemals die französische Invasion tolerieren würde. Die britischen Diplomaten in Istanbul waren nun in der Lage, das [Osmanische] Reich in die umgekehrte Richtung zu lenken. Am 9. September 1798 erklärte das Osmanische Reich Frankreich den Krieg (früh im Jahr 1799 bildete Russland mit Großbritannien und der Türkei die zweite Koalition). Napoleon sah sich nun der großen Gefahr gegenüber, eine Invasion zu Land und zur See abwehren zu müssen. Die Armee von Damaskus sollte sich auf den Weg durch Syrien und Palästina machen und Ägypten am Sinai angreifen. Eine weitere Armee, die auf Rhodos zusammengestellt wurde, würde unter dem Schutz der Royal Navy am Nil landen. So würde man die Franzosen umzingeln und wäre ihnen überlegen.9

Die Reaktion der Osmanen fegte die französischen Pläne und all ihre Annahmen über eine leichte Eroberung vom Tisch. Da der mutwillige König in Ägypten einmarschiert war, bildeten sich neue Allianzen. "Die französische Expedition trieb den [osmanischen Sultan] Selim zu einem Bündnis mit Großbritannien und Russland, durch das die Franzosen vertrieben wurden."10 In dieser neuen, politischen Umgebung ergriffen Russland und Persien die Chance und annektierten Gebiete, welche traditionsgemäß zum Osmanischen Reich gehörten. Dies wiederum bewirkte großen Groll unter den osmanischen Türken und trug letztlich zu einem großen Teil dazu bei, dass die Türken schreckliche Völkermorde begingen: Es sind die Genozide gegen die Armenier, die Griechen und die assyrischen Christen während des 1. Weltkrieges und danach.

Keine weitere Zeit

Das Ende der Gnadenzeit stellt das feierlichste Ereignis seit der Kreuzigung dar. Zu diesem Zeitpunkt wird jeder Mensch die Entscheidung für das ewige Leben oder für die Schande und den ewigen Tod getroffen haben.

Das Ende der Gnadenzeit stellt das feierlichste Ereignis seit der Kreuzigung dar. Zu diesem Zeitpunkt wird jeder Mensch die Entscheidung für das ewige Leben oder für die Schande und den ewigen Tod getroffen haben. Unter den Abschlussworten der Bibel befindet sich eine Beschreibung dieses Ereignisses. Darin wird die Warnung ausgesprochen, dass es kurz vor der Wiederkunft Jahushuas eintreten wird:

"Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist nahe!

Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, der verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter!

Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird." (Offenbarung 22,10-12.)

Die Vorbereitung darauf darf nicht aufgeschoben werden. Die Gnadenzeit wird sehr bald abgeschlossen sein. Doch sie endet zuerst für diejenigen, die die größte Erkenntnis erhalten haben. Willst du dich darüber freuen können, dass auch du der Welt den lauten Ruf verkündigst? Dann erforsche unter Gebet dein Herz. Klammerst du dich an irgendwelche Sünden, die dir bekannt sind? Hast du neues Licht verworfen, welches zum Spätregen gehört und welches dir aus Gnade gegeben wurde, damit du dich auf das Ende der Gnadenzeit vorbereiten kannst?

Mach dich bereit, bereit, bereit! Wir müssen uns besser vorbereiten, als wir es bis jetzt getan haben, denn der Tag Jahuwahs ist nahe. Er ist [furchtbar] [...] und voller Rache und Zorn, um das Land zu verwüsten und auch die Sünder, die darauf leben. Vertraue alles Jahuwah an.11 Lege alles auf seinen Altar: Dich selbst, deinen Besitz und auch alles andere. Es sei ein lebendiges Opfer für ihn. Es wird uns alles kosten, um in die Herrlichkeit eingehen zu können. Sammle dir einen Schatz im Himmel, wo kein Dieb hinkommen und kein Rost ihn verderben kann. Ihr müsst hier zu Teilhabern an Jahushuas Leiden werden, wenn ihr danach zu Teilhabern seiner Herrlichkeit werden wollt.12

Das Erlösungswerk ist kein Kinderspiel, mit dem man sich zum Vergnügen beschäftigen kann und auch nur, wenn man dazu Lust hat. Erst die unablässige Bestimmtheit und die unermüdliche Anstrengung werden schließlich zum Sieg führen. Der, der bis ans Ende ausharrt, wird gerettet werden. Es sind die Menschen, die geduldig auf dem guten Weg vorangehen, welche das ewige Leben und die unvergängliche Belohnung erhalten werden..13

Heute ist der Tag des Heils. Triff bewusst die Entscheidung, der Wahrheit zu folgen, ganz egal, wohin sie dich führt. Vertraue dich deinem Erlöser vollständig an. Dann wird er für deine Vorbereitung sorgen.


Weiterführende Inhalte:


3 Ebd.

4 Ebd.

7 Ebd.

8 Ebd.

9 Ebd.

11 Die heiligen Namen ersetzen in diesem Zitat die heidnischen Titel.

12 E. G. White: The Faith I Live By. S. 359; eig. dt. Übers.

13 E. G. White: Our Father Cares. S. 88; eig. dt. Übers.