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Seufzen & klagen…oder lieber fliehen!

Die Botschaft des Himmels an die letzte Generation lautet, alle organisierten Religionen und Konfessionen fluchtartig zu verlassen. Die religiösen Führer haben jedoch ein persönliches Interesse daran, dass die Menschen weiter zur Kirche kommen. Sie missbrauchen das achte und neunte Kapitel von Hesekiel, um die Menschen davon zu überzeugen, dass sie die Pflicht haben, in der Kirche zu bleiben, obwohl es offensichtlich ist, dass sich diese im Abfall befindet!

Ich starrte meine Freundin schockiert an. Cynthia war ihr Leben lang Mitglied der Weltweiten Kirche Gottes gewesen. Sie erzählte mir jetzt von dem verheerenden Zerfall der Kirche, der durch theologische Veränderungen, eintrat. Diese wurden ausgelöst durch den Tod ihres Gründers Herbert W. Armstrong. Die Denomination verlor bis zu 50% ihrer Mitglieder, als sie die Feste und den Siebenten-Tags-Sabbat aufgab und sich mehr dem evangelikalen Mainstream anpasste.

erschrockener Mann sitzt vor einem Laptop"Es war absolut niederschmetternd," erinnerte sich Cynthia, voller Tränen. "Uns wurde gesagt, dass wir der Überrest waren und dass alle anderen Kirchen abgefallen wären. Wir hielten unsere Gottesdienste am Siebenten-Tags-Sabbat, - von dem wir damals dachten, es sei der Samstag. Wir hielten die Feste Jahuwahs. Wir glaubten nicht an die Irrlehre der Dreieinigkeit. Wir hatten die Wahrheit! Als aber dann unsere Kirchenleiter alle diese Glaubenspunkte aufgaben, die Feste verwarfen und anfingen, den Sonntag zu heiligen, war dies das schlimmste Erlebnis meines ganzen Lebens. Man kann es in Worten kaum beschreiben.

"Wir haben fast alle unsere Freunde verloren, weil wir uns weigerten, Mitglieder einer Kirche zu bleiben, die alle ihre biblischen Überzeugungen aufgegeben hatte. Man sagte uns, dass wir in der Kirche bleiben und versuchen sollten, diese von innen heraus zu verändern. Als wir aber doch gegangen sind, haben uns alle unsere Freunde fallen gelassen, weil sich sich selbst immer noch für den Überrest hielten. Und durch unseren Weggang, hatten wir ihnen bewiesen, dass wir jetzt zu den Verlorenen gehörten."

Ich bin mir schon seit den 1990er Jahren darüber im Klaren, dass sich die Weltweite Kirche Gottes gerade auflöst. Abgesehen von der Frage, wie man den Sabbat aufgeben konnte, um am Sonntag Gottesdienst zu halten, hat es mich wirklich nicht beeinflusst. Denn schließlich war es sowieso eine abgefallene Kirche! Ich war ein Siebenten-Tags-Adventist und ich wusste, dass wir die Übrigen waren. Die Weltweite Kirche Gottes war nur eine weitere abgefallene Kirche. Es war schockierend für mich zu hören, dass Cynthia sagte, dass sie als Mitglied, einer in meinen Augen abgefallenen Kirche, ebenfalls gelehrt bekam, auch zu den Übrigen zu gehören.

Es ist in den meisten Kirchen ein Grundsatz, dass ihre Konfession die einzig wahre Kirche ist und alle anderen verloren gehen oder "abgefallen" sind. Wenn Sie also zu den "Übrigen" dazu gehören wollen, müssen sie ein (Zehnten zahlendes) Mitglied der einen, wahren Kirche sein: ihrer Kirche. Es ist eine Tatsache der Realität, dass Pfarrer, Priester und Rabbiner ein persönliches Interesse daran haben, so viele Mitglieder wie möglich zu behalten. Schließlich geben die Menschen derselben Organisation ihre Opfergaben und Zehntengelder, die auch die Löhne ihrer Leiter bezahlt.

In ihren Bemühungen, so viele Menschen wie möglich in die Kirche zu bekommen, zitieren  die religiösen Leiter aus Hesekiel Kapitel 8-9. Jedoch ist die Art der Interpretation dieser Kapitel irreführend und stimmt auch nicht mit anderen Textstellen der Schrift überein.

Gräuel in Jerusalem

Hesekiel war ein Zeitgenosse Daniels und einer der Gefangenen, die nach Babylon verschleppt wurden. In Hesekiel 8 ist eine Vision aufgeschrieben, in der der Geist Jahuwahs ihm die Gräuel zeigte, die in Jerusalem und im Tempel dort geschahen. (Zu diesem Zeitpunkt war der Tempel noch nicht durch Nebukadnezars dritte und letzte Invasion Judäas zerstört worden.)

Dem Prophet wurden vier Gräuel gezeigt, von denen eines schlimmer war als das andere und jedes davon rückte näher an die Stadt und den Tempel heran. Dazu gehörten, unter anderem, versteckter Götzendienst und Frauen, die um Tammuz weinten – ein Ritual, das in der römisch-katholischen Kirche als Fastenzeit bekannt ist und das in vielen protestantischen Kirchen als Ritus geistlicher Hingabe gefördert wird. Selbst in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten konnte man ein „Zunehmen von Osterfeiern" beobachten. Verschiedene adventistische Veröffentlichungen haben positive Anspielungen auf die Fastenzeit gemacht, weil einzelne Glieder sowie ganze Gemeinden sich in verschiedenen Graden daran beteiligt haben.

Der letzte Gräuel, den Hesekiel gezeigt bekommt, ist der Schlimmste: „Und er führte mich in den inneren Vorhof des Hauses Jahuwahs; und siehe, am Eingang zum Tempel Jahuwahs, zwischen der Halle und dem Altar, waren etwa 25 Männer; die kehrten dem Tempel Jahuwahs den Rücken, ihr Angesicht aber nach Osten; und sie warfen sich nach Osten anbetend vor der Sonne nieder" (Hesekiel 8,16; Schlachter 2000). Hierbei handelt es sich um nicht weniger als Sonnenanbetung, die als die Anbetung von Jahuwah dargestellt wird!

Das sind sehr ernste Vergehen für Jahuwah. Und dennoch, egal wie teuflisch die Sünde auch sein mag, religiöse Führer heutzutage bestehen weiterhin darauf, dass Jahuwah will, dass sein Volk auf seinen Bänken sitzenbleibt. Wer sich von der Kirche trennt, so sagen sie, ist im Irrtum und steht in der Gefahr, verloren zu gehen. Diese Behauptung verdreht aber das Wort Jahuwahs und führt dazu, dass viele aufrichtige Seelen in der Kirche bleiben, obwohl Jahuwah deutlich sagt: "Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!" (Offenbarung 18,4)

Das Wort Jahuwahs wird verdreht

ein Mikrofon vor einem großen Publikum

Kirchenleiter verwenden die Prinzipien des überzeugenden Sprechens sehr gut, um aufrichtige Gläubige davon zu überzeugen, dass es Jahuwahs Wille ist, dass sie in der Kirche bleiben.

Auf der Universität war eines der faszinierendsten Unterrichtsfächer meines Studiums, Argumentieren & Debattieren. Ein gutes Werkzeuge einer überzeugenden Debatte, lehrte der Professor, sei es, das Argument deines Gegners für ihn vorzutragen. Wenn man in seiner eigenen Präsentation die Argumente, die gegen die eigene Behauptung sprechen klar anerkennt, schafft man sich eine bessere Position, wenn man dann darstellt, was an diesen Argumenten falsch ist. Die Standpunkte, die gegen die eigene Position eingenommen werden, einfach zu verleugnen, ist nicht sehr überzeugend. Es ist viel überzeugender, die gegnerische Ansicht in Worte zu fassen, um dann logisch darzustellen, warum diese gegensätzliche Ansicht falsch ist.

Genau das haben die Prediger und Pastoren getan, als sie Hesekiel Kapitel 8 und 9 zitiert haben. Sie geben zu, dass Unrecht in der Kirche geschieht. Es herrscht Autoritätsmissbrauch, Kirchengelder werden veruntreut, Theologieprofessoren lehren Irrtümer, Pastoren verwenden neurolinguistische Programmierung, und Kirchenleiter fördern eindeutig eine Agenda zur Versöhnung mit Rom,  ... aber, darauf beharrt man, die Gemeinde wird durchgehen. Bleibe in der Gemeinde.

Ein Beispiel dafür findet man in einem Artikel von Carey Nieuwhof, in dem er sagt:

„Man hört es die ganze Zeit.

 

Ich bin fertig mit der Kirche.

 

Ich muss nicht wirklich in die Gemeinde gehen ... meine Beziehung zu Gott ist persönlich.

Ich habe genug von organisierter Religion.

 

Die Kirche ist eine menschliche Erfindung und nicht der Plan Gottes.

 

Ich verstehe voll und ganz, warum eine zunehmende Zahl von Menschen aus der Gemeinde austritt. Selbst diejenigen, die früher Leiter in der Gemeinde waren, kommen häufig nicht mehr zum Gottesdienst…

 

… Ich verstehe schon. Die Kirche ist nicht perfekt. Das Leben ist komplex. Es gibt immer mehr Wahlmöglichkeiten. Und das postmoderne Denken misstraut den meisten  organisierten oder institutionellen Dingen. Aber so modern die Idee, die Kirche aufzugeben auch sein mag, sie ist ein Fehler.

 

Obwohl das Abschreiben der Kirche als anspruchsvolles Denken gilt, ist es eigentlich genau das Gegenteil. Was ist, wenn das nur ein einfaches und sogar vereinfachendes Denken ist, das zu nichts Konstruktivem führt?“1

Nieuwhof fährt dann damit fort, ein kompliziertes Netz aus Worten zu weben, dass dazu dient, Christen einzufangen und sie zu dem Glauben zu führen, dass es ihre christliche Pflicht ist, in der Gemeinde zu bleiben. Er behauptet zum Beispiel: "Wenn du ein Christ bist, ist die Gemeinde nicht etwas, wohin du gehst. Sie ist etwas, das du bist. Man kann als Christ nicht mehr aus der Gemeinde austreten, als man als Mensch aus der Menschheit austreten kann. Du gehst nicht in die Gemeinde. Du bist die Gemeinde"2. Das Problem mit solch einer Argumentation ist, dass sie Wahrheit mit Irrtum vermischt. Es ist wahr: "Du bist die Gemeinde", denn die "Kirche" ist die Ekklesia oder die "Herausgerufenen". Es ist jedoch nicht wahr, dass jede Konfession die Ekklesia ist oder sein kann. Und doch behauptet Nieuwhof genau das.

Mann starrt auf eine mit Ziegeln vermauerte Tür“

Kirchenmitglieder werden unterrichtet, dass sie, wenn sie Probleme in der Kirche sehen, wenn sie sehen, dass Irrlehren von den Kanzeln gepredigt werden, sie über diese Gräuel in der Gemeinde "seufzen und klagen" sollen. Aber unter keinen Umständen sollen sie die Gemeinde verlassen, denn die Leiter der Gemeinde, deren Mitglieder sie sind, behaupten, dass dies die Gemeinde der Übrigen ist. Wenn sie gehen, dann sind sie nicht mehr Teil der Übrigen.

Er schließt mit der völlig unlogischen Behauptung: "Wenn du die Kirche loswerden willst, musst du auch Jesus loswerden. Sie können nicht das eine, ohne das andere haben." Dieses Argument versucht zu behaupten, dass die Herausgerufenen / ekklesia dasselbe, wie eine Konfession ist.

Das stimmt nicht. Solche Argumente sind darauf ausgelegt, die Menschen dazu zu bewegen, in einer religiösen Organisation zu bleiben, obwohl der Heilige Geist ihnen sagt, dass sie sie verlassen sollen. Gemeindemitglieder werden gelehrt, dass sie, wenn sie Probleme in der Kirche sehen, wenn sie sehen, dass Irrlehren von den Kanzeln gepredigt werden, sie über diese Gräuel in der Gemeinde "seufzen und klagen" sollen. Aber unter keinen Umständen sollen sie die Gemeinde verlassen. Denn die Leiter der Gemeinde, deren Mitglieder sie sind, behaupten, dass dies die Gemeinde der Übrigen ist. Wenn sie gehen, dann sind sie nicht mehr Teil der Übrigen.

Es werden Predigten und Konferenzen gehalten, Bücher und Artikel werden darüber geschrieben, wie man die bestehenden Mitglieder vom Austritt abhält und gleichzeitig die Mitgliederzahl der Kirche erhöht. Die Gründe dafür klingen sehr gut. In der Einleitung zu seinem Buch „Church Transfusion: Changing Your Church Organically—from the Inside Out“ (nicht im Deutschen erschienen) beschreibt Dave Ferguson einen dreistufigen „Prozess, der den Gemeinden hilft, den Wandel hin zu einer missionarischen Bewegung zu vollziehen“. Er schreibt:

„Während der letzten vierundzwanzig Monate habe ich herausgefunden, dass es mindestens drei entscheidende Schritte gibt, die diese Gemeinden gehen müssen, um diesen Wandel zu vollziehen:

Planen sie Handlungen, die Menschen die Wege Jesu zu lehren.

 

Planen sie Maßnahmen, damit die Mission Jesu klar verstanden und ausgesprochen wird.

 

Planen sie Maßnahmen, um eine Vision für eine Bewegung zu schaffen, die die Mission Jesu vollbringt.“3

Wenn man sich von der ausgefallenen Wortwahl mal nicht täuschen lässt, liegt hier der Fokus darauf, die Gruppe zu kontrollieren und zu beeinflussen, anstatt auf der persönlichen, spirituellen Verbindung des Einzelnen mit dem Erlöser. Das Heil war schon immer eine persönliche Angelegenheit. Hesekiel berichtet: „Und es wären die drei Männer Noah, Daniel und Hiob darin, so würden diese durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele retten, spricht Jahuwah Elohim." (Hesekiel 14,14; Schlachter 2000)

Kirchenleiter konzentrieren sich jedoch mehr auf die Zahlen. Was sehr natürlich scheint! Sie wollen den Aussendungsbefehl erfüllen. Das es aber notwendig ist, ihr wirtschaftliches Unterstützungssystem zu erhalten, beeinflusst ihre Auslegung dieses Textes von Hesekiel. Sie versuchen enttäuschte Mitglieder zum bleiben zu bewegen und sagen ihnen, dass Jahuwah von ihnen erwartet, dass sie von innen heraus Veränderungen vornehmen.

Wenn Hesekiel 8 und 9 jedoch im Kontext gelesen werden, ist es nicht das, was die Bibel lehrt.

Völlige Vernichtung

Die Antwort Jahuwahs auf die Gräuel in Jerusalem und im Tempel ist klar: eine totale Vernichtung wird gefordert.

„Da sprach er zu mir: Hast du das gesehen, Menschensohn? Ist es dem Haus Juda zu wenig, die Gräuel zu tun, die sie hier verüben, daß sie auch das Land mit Frevel erfüllen und mich immer wieder zum Zorn reizen? Und siehe, sie halten grüne Zweige an ihre Nase! So will denn auch ich in meinem grimmigen Zorn handeln; mein Auge soll sie nicht verschonen, und ich will mich nicht über sie erbarmen; und wenn sie mir auch mit lauter Stimme in die Ohren schreien, so werde ich sie doch nicht erhören!“ (Hesekiel 8,17-18)

Holzschnitt für Die Bibel in Bildern, 1860.Und das Urteil wird schnell vollstreckt.

„Und er rief mir mit lauter Stimme in die Ohren und sprach: Kommt herbei, ihr Aufseher über die Stadt! Jeder nehme seine Zerstörungswaffe in die Hand! Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Weg vom oberen Tor her, das nach Norden schaut, und jeder hatte seine Waffe zum Zerschlagen in der Hand; in ihrer Mitte aber war ein Mann, der trug ein leinenes Gewand und hatte ein Schreibzeug an seiner Hüfte; diese gingen hinein und stellten sich neben den ehernen Altar.“ (Hesekiel 9,1-2)

Das ist sehr ernst! Jahuwah befiehlt Menschen herbei, die mit Zerstörungswaffen ausgerüstet sind. Aber selbst hier kann man Jahuwahs Gnade erkennen. "Jahuwah... ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß jedermann Raum zur Buße habe." (2. Petrus 3,9)

„Und er rief dem Mann zu, der das leinene Gewand trug und das Schreibzeug an der Hüfte hatte. Und Jahuwah sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute, die seufzen und jammern über all die Gräuel, die in ihrer Mitte verübt werden! Zu den anderen aber sprach er vor meinen Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt und erwürgt; euer Auge soll nicht verschonen, und ihr dürft euch nicht erbarmen.

Tötet, vernichtet Greise, junge Männer und Jungfrauen, Kinder und Frauen! Von denen aber, die das Zeichen tragen, rührt niemand an! Und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen! Da fingen sie bei den Ältesten an, die vor dem Tempel waren.“ (Hesekiel 9,3-6)

Es werden nicht alle in der darauf folgenden Vernichtung getötet. Diejenigen, "die seufzen und jammern über all die Gräuel, die in ihrer Mitte verübt werden" werden verschont. Genau dies ist die Stelle, die religiöse Führer gern benutzen, um die Gemeindemitglieder davon zu überzeugen, dass sie bleiben sollen, obwohl der Heilige Geist sie fortwährend zum gehen auffordert. Die Prediger erkennen an, dass es in der Kirche Sünde gibt, sie fügen aber schnell hinzu, dass diejenigen das Zeichen des Heils erhalten, die seufzen und jammern über all die Gräuel, die in der Kirche verübt werden. Die logische Schlussfolgerung ist demnach, dass man in der Kirche bleiben muss, um über die dort verübten Gräuel zu seufzen und zu jammern.

Es steht allerdings nichts davon in diesem Text, das Jahuwahs Volk dort bleiben soll, wo so schlimme Gräuel stattfinden. Die Schrift lehrt gerade das Gegenteil.

 

Gottesdienstversammlung

Jede Woche wird den Gläubigen eingetrichtert: "Bleiben Sie in der Gemeinde!" Jedoch fordert der Heilige Geist dazu auf: "Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht Jahuwah, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen." (2. Korinther 6,17)

Flieht um euer Leben!

Der Himmel gebietet der letzten Generation: „Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Jahuwah hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.“ (Offenbarung 18,4-5) Wie an anderer Stelle bei WLC bereits behandelt wurde, gilt dieses Gebot für alle Gläubigen. Niemand darf davon ausgehen, dass seine Kirche, seine Konfession oder seine Organisation davon ausgenommen ist, denn alle sind abgefallen, weil sie das zunehmende Licht zurückgewiesen haben.

Es gibt allerdings andere Stellen der Schrift, die eindeutig lehren, dass man die Pflicht hat, sich von einer abgefallenen Organisationen zu trennen. Jahuwah hätte zwar die Macht gehabt, Lot auch in Sodom zu bewahren. Aber er tat es nicht. Stattdessen schickte er Engel, um den widerwilligen Lot und seine Familie heraus zu zerren. Dann befahl er eilig: "Rette deine Seele! Und schaue nicht zurück; steh auch nicht still in dieser ganzen Umgegend! Rette dich ins Bergland, damit du nicht weggerafft wirst!" (1. Mose 19,17)

Lot wurde aus Sodom heraus gerettet, nicht in ihr. Auch Noah wurde aus der bösen, vorsintflutlichen Welt heraus gerettet, nicht in ihr. Petrus verstand dieses Prinzip sehr gut:

„Und wenn Jahuwah….die alte Welt nicht verschonte, sondern [nur] Noah, den Verkündiger der Gerechtigkeit, als Achten bewahrte, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte,

und auch die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und so zum Untergang verurteilte, womit er sie künftigen Gottlosen zum warnenden Beispiel setzte,

 

während er den gerechten Lot herausrettete, der durch den zügellosen Lebenswandel der Frevler geplagt worden war (denn dadurch, daß er es mit ansehen und mit anhören mußte, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken),

 

so weiß Jahuwah die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber zur Bestrafung aufzubewahren für den Tag des Gerichts.“ (Siehe 2. Petrus 2,4-9)

Lot seufzte und jammerte über die Gräuel, die in den abscheulichen Städten der Ebene geschahen. Im Buch Jasher steht, dass eine seiner Töchter von verdorbenen Menschen getötet wurde, als sie einem Fremden Freundlichkeit erwies. Und doch wurden aufgrund von Abrams Gebet Engel gesandt, um die Botschaft zu überbringen, dass er sofort aufbrechen sollte. Dies ist es, was der Himmel von allen Gläubigen erwartet. Sie sollen nicht in der Kirche bleiben und durch ihre Anwesenheit, den Abfall in der Kirche auch noch unterstützen.

Versiegelt und gerettet

Hesekiels Vision zeigt, wie die Menschen in der Stadt seufzten und jammerten. Viele religiöse Leiter schliessen daraus, dass die Menschen in der Kirche bleiben sollen. Sie lehren, dass die bloße Tatsache, dass jemand seufzt und jammert beweist, dass er zu den Übrigen gehört und er deshalb in der Gemeinde der Übrigen« bleiben müsse. Jede Veränderung, so heißt es, kann nur von Mitgliedern der Kirche selbst herbeigeführt werden.

Das ist falsch! Das Seufzen und Jammern allein beweist nichts. Die Pharisäer in den Tagen Jahushuas waren Experten darin zu "seufzen und jammern" und zu fasten. Sie taten jede Menge äußerliche Werke, um ihre Heiligkeit zu beweisen. Sie brachten sogar Leute dazu, auf Beerdigungen zu seufzen und zu weinen. Ein Seufzen und Jammern, das nur zur äußeren Schau dient, um seine Hingabe zu demonstrieren, bringt einem keinen Vorteil bei Jahuwah. Jahushua sagte: "Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen." (Matthäus 6,7)

Laodizäer sind, wie die Pharisäer, auch große Seufzer und Jammerer. Indem sie über die Sünden anderer seufzen und klagen, beweisen sie sich selbst, dass sie keine Laodizäer sind. Denn schließlich haben sie das spirituelle Unterscheidungsvermögen zu erkennen, dass es etwas gibt, über das man seufzen und jammern muss! Sie sind natürlich nicht blind!

traurige Frau

Derjenige wird das Zeichen erhalten, der aus wahrer Seelenqual seufzt und klagt. Der Himmel fordert jeden von uns heute dazu auf, sich von den abgefallenen Kirchen zu trennen! Auf was wartest DU noch?

Wer allerdings auf diese Art seufzt und klagt bekommt das Siegel von dem Mann mit dem Scheibzeug und Tintenfass nicht. Menschen die ein Theater darum machen, den Abfall in der Gemeinde zu beklagen, die aber lieber sterben würden, als die Gemeinde tatsächlich zu verlassen, werden nicht versiegelt. Satan benutzt diese Heuchler dazu, andere davon abzuhalten, ihren Überzeugungen gemäß weiter zugehen. Sie bringen die Stimme des Heiligen Geistes zum Schweigen, der die zur Flucht drängt, die aufrichtigen Herzens sind.

Derjenige wird das Zeichen erhalten, der aus wahrer Seelenqual seufzt und klagt. Es geht dabei nicht um eine pharisäische Schau oder ein laodizäisches Bühnenstück, um sich und anderen zu beweisen, wie fromm man ist. Diejenigen, die das Zeichen erhalten, sind bereit dazu, die Kirche zu verlassen - und würden das auch tun! -, wenn sie mehr Zeit und mehr Klarheit hätten, um zu verstehen, dass Jahuwah von ihnen nicht verlangt zu bleiben.

Jahuwah ist „langmütig gegen uns, weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß jedermann Raum zur Buße habe.“ (2. Petrus 3,9) Er wird niemanden zurückweisen, dessen Herz bereit ist, der Wahrheit zu folgen, egal was es kostet, selbst, wenn sie noch nicht die Zeit oder die Gelegenheit hatten, jede gegenwärtige Wahrheit anzunehmen. Ihr aufrichtiges Leid zeigt, dass ihre Herzen empfindlich auf die Führung des Heiligen Geistes reagieren, weil das Erkennen des Abfalls in der Kirche der erste Schritt ist, um die Kirche schließlich zu verlassen. Sie sind einfach noch nicht zum Verständnis gekommen, dass sie gehen können und sollten. Jahuwah liest in ihren Herzen und hat auf ihnen sowieso schon ein Zeichen platziert.

Das Zeichen selbst ist ein weiterer Beweis dafür, dass sie letztlich gehen würden, wenn sie Zeit hätten, ein vollkommeneres Verständnis zu entwickeln. Das Zeichen selbst ist der Geist Jahuwahs, der in die Wahrheit führt. Jahushua erklärte, dass es die Aufgabe des Heiligen Geistes ist, uns der Sünde zu überführen und uns die Wahrheit zu lehren! "Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden. Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht." (Johannes 16,7-8)

Dies ist der Schlüssel zum Verständnis, wie einige die seufzen und jammern - selbst zu diesem späten Zeitpunkt noch – Teil der Kirche sein können und trotzdem das Zeichen der Erlösung erhalten können. Die Aufrichtigen, die über die Gräuel weinen, die in der Kirche geschehen, tun dies, weil sie die Sündhaftigkeit der Sünde wirklich verstehen. Das kann nur vom Heiligen Geist gelernt werden.

Die Schrift setzt immer das Versiegeltsein, mit dem Gefülltsein mit dem Heiligen Geist gleich. "Und betrübt nicht den Heiligen Geist Jahuwahs, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung!" (Epheser 4,30)

"Der uns zusammen mit euch in Jahushua fest gegründet und uns gesalbt hat, er hat uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben." (2. Korinther 1,21-22)

„Damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit dienten, die wir zuvor auf Jahushua gehofft haben. In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt — in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand unseres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit.“

(Epheser 1,12-14)

Der Himmel ruft jeden von uns auf, hinauszugehen. Wir werden nicht dazu aufgerufen, diejenigen zu verurteilen, die bleiben. Jahuwah kennt jedes Herz auswendig. Wir nicht. Jahuwah hat die Weisheit, jeden Einzelnen persönlich zu führen. Wir nicht. Jeder Einzelne von uns muss sich für die Führung des Heiligen Geistes in seinem eigenen Herzen verantworten. Wir können auch darauf vertrauen, dass Er alle anderen führen wird, die in der Art und zu der Zeit reagieren werden, die am besten für sie passt.

Sieh zu, dass du selbst hinauskommst. Bete für die, die bleiben. Aber vertraue einem liebenden, himmlischen Vater, dass er weiss, welche Herzen noch nicht gegen die Stimme seine Geistes verhärtet sind. Alle, die dem Heiligen Geist antworten werden, erhalten das Zeichen, das sie absondert. Während wir alles in unserer Macht stehende tun, um den Weg zu gehen, der vor uns liegt, können wir dem Vater, ruhigen Gewissens, die anderen überlassen, die noch an einem anderen Punkt in ihrem Verständnis sind.

Die Tatsache jedoch, dass einige vielleicht noch nicht den Punkt erreicht haben, an dem sie das Licht verstehen, das sie aus den Kirchen führt, entschuldigt nicht, dass diejenigen von uns, die dieses Licht haben, in den gefallenen Kirchen verweilen. Es ist unsere Pflicht, hinauszugehen. Jetzt.

Gehorche ... und zeige anderen den Weg.

Alle Kirchen und religiösen Organisationen heutzutage sind abgefallen, weil alle, ausnahmslos, mindestens einen Punkt des fortschreitenden Lichts verworfen haben. Obwohl einige den einen oder anderen Bereich für sich annehmen können, lehnen sie andere Wahrheiten ab, die sie, wenn sie sie annehmen würden, zu negativ beeinflussen würden.

Wie die Engel, die Lot aus Sodom zerrten, hört man die  Botschaft des Himmels deutlich. Sie fordert alle dazu auf, diesen Organisationen und Konfessionen zu entfliehen. Es gibt keine Ausnahmen. Sie alle sind zu einer "Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel." (Offenbarung 18,2) Zögern und trödeln Sie nicht.

Ja! Seufzen und jammern sie über die Gräuel in der Kirche. Aber tun Sie es von außerhalb der Kirche. Zeigen Sie durch ihr Beispiel des Gehorsams, dass es sicher ist, dem Lamm auch hinaus aus organisierten Religionen zu folgen. Die Erlösung erlangt man durch den Glauben an Jahushua, nicht durch die Kirchenpforten.

Jahuwah wird einen Überrest haben, wenn er auch klein sein mag, der sich von der Welt unbefleckt gehalten hat. Diese Herausgerufenen sind die wahre Gemeinde Jahuwahs und sein Augapfel.

 

1 http://careynieuwhof.com/a-response-to-christians-who-are-done-with-church/

2 Ebd.

3 Dave Ferguson, im Vorwort zur Church Transfusion, von Neil Cole & Phil Helfer