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Gerechtigkeit durch Glauben

Wir haben innerhalb der Bibelverse die Namen des Vaters und des Sohnes so wiederhergestellt, wie sie auch ursprünglich von den inspirierten Schreibern der Bibel gebraucht wurden. Hier ist der Link zu einer Bibelausgabe, in der diese Änderungen ebenfalls vorgenommen wurden: Die "Restored Names Version" (Englisch).  - Das WLC-Team.

Einer der Funken, welche die protestantische Reformation an der Wende des 16. Jahrhunderts befeuerten, bestand in der Reaktion der Menschen auf die unglaubliche Praxis der römisch-katholischen Kirche, Sündenvergebung zu verkaufen. Zu dieser Zeit ließ die Katholische Kirche die Menschen Zentraleuropas förmlich ausbluten, um den Bau des Petersdoms in Rom zu finanzieren. In diesem Zusammenhang ist eine kleine Geschichte berühmt geworden: Ein Mann kaufte sich einen Ablassbrief, um von der Sünde freigesprochen zu werden, den Ablassprediger bestohlen zu haben.

Martin Luther

Martin Luther

Die Erkenntnis, dass man allein durch den Glauben gerechtfertigt würde, entwickelte sich in Luthers Gedanken, nachdem er die Stadt Rom besucht hatte. Er war von der dortigen Prunksucht und Korruption der Priesterschaft schockiert. Als er die Treppe des Pilatus auf den Knien erklomm, um sich selbst einen Ablass zu verdienen, wurde er im Geist plötzlich von dem Bibelvers überwältigt: "Der Gerechte aber wird aus Glauben leben." Er stand jäh von den Stufen auf. Dieses Ereignis setzte die Reformation in Gang, die auf diesem Prinzip beruhen sollte.

"Denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Jahuwahs aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«." (Römer 1,17.) 

Die Christen sollten sich immer daran erinnern, dass die Erkenntnis der Rechtfertigung durch den Glauben dadurch inspiriert wurde, dass die Sünde und die Übertretung der Zehn Gebote innerhalb der Kirche überall zu sehen war. Der Gedanke, dass man durch den Glauben an Jahushua gerettet werden kann, ohne dem göttlichem Gesetz gehorsam sein zu müssen, steht im direkten Gegensatz zu Luthers Erfahrungen und seinen Lehren, von Paulus ganz zu schweigen.

Doch die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben stammt nicht ursprünglich von Luther. Schon andere vor ihm erkannten, dass die Verehrung der Heiligenbilder und der Reliquien, die Fußfälle in den Kirchen, das Fasten, der Glaube an das Fegefeuer und so viele weitere Formen der Religiösität niemanden erlösen konnten. Die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben stammt auch nicht von Paulus und dem Neuen Testament. Das erste Buch Mose behandelt vorrangig diese große Wahrheit. Es thematisiert sie von dem Tag an, an dem Adam und Eva aus dem Garten Eden geworfen wurden. Sie ist das Zentrum des Glaubensbekenntnisses Abrahams. Auch Joseph war sich dieser Tatsache bewusst, als er die Vorhersehung Jahuwahs anerkannte. Die Erlösung ist schon immer ein Geschenk der göttlichen Gnade gewesen, welches sich die Menschen nie durch ihre eigenen Anstrengungen verdienen konnten.

Jahrelang befand sich im Impressum der Zeitschrift "Review and Herald" eine Zusammenfassung der Glaubenslehren:

An dieser Stelle ging es jedoch nicht um die Taufe, das Leben, den Tod, die Auferstehung und den Eintritt Jahushuas in das himmlische Heiligtum, um dort für die Treuen zu bitten und Versöhnung für ihre Sünden zu erwirken. Natürlich glaubte man trotzdem an diese Dinge. Doch die Tatsache, dass man sie in der Zusammenfassung ausließ, ließ einen Graben zwischen dem Gesetz Jahuwahs und der Wiederkunft Jahushuas entstehen. Das spielte den Predigern in die Hände, die diese Wahrheiten verleugneten. Im Jahr 1888 wurde die Aufmerksamkeit der Gläubigen auf diesen Mißstand hingewiesen. Denn auf der Generalkonferenz von Minneapolis predigten die Ältesten Waggoner und Jones die Botschaft von der  Rechtfertigung durch den Glauben.

"Viele verfallen in den Irrtum, dass sie genauestens die Feinheiten des Unterschiedes zwischen der Rechtfertigung und der Heiligung definieren wollen. Oft flechten sie in die Definitionen dieser zwei Begriffe ihre eigenen Ideen und Spekulationen ein. Warum soll man versuchen, genauer zu sein, als es die Inspiration hinsichtlich dieser lebenswichtigen Frage nach der Gerechtigkeit durch Glauben gewesen ist?

Wenn der reuige Sünder, der zerknirscht vor [Jahuwah] [...] tritt, die Sühne [Jahushuas] [...] für sich selbst anerkennt und diese Sühne als die einzige Hoffnung für sein jetziges und zukünftiges Leben annimmt, werden ihm seine Sünden vergeben. Das ist die Rechtfertigung durch den Glauben.

Der Prozess der Heiligung dauert nicht nur einen Moment, eine Stunde, einen Tag, sondern ein Leben lang an. Man erlangt sie nicht durch hochfliegende Glücksgefühle, sondern indem man der Sünde beständig abstirbt und beständig für [Jahushua] [...] lebt. Durch schwache, wechselhafte Anstrengungen werden Fehler nicht berichtigt und auch nicht Verwandlungen innerhalb des Charakters vorgenommen. Nur durch lang andauernde, beharrliche Anstrengung, raue Disziplin und ernsten Kampf werden wir überwinden.

Es ist nicht nur eine Theorie, ein Gefühl oder eine bestimmte Wortfolge, sondern ein lebendiges, aktives Prinzip, welches das alltägliche Leben durchdringt. Es erfordert, dass unsere Gewohnheiten im Essen, Trinken und in der Kleidung von einer Art sind, die die Bewahrung unserer physischen, geistigen und moralischen Gesundheit gewährleistet, so dass wir [Jahuwah] [...] unseren Körper als ein lebendiges, heiliges und annehmbares Opfer darbringen können, welches nicht durch falsche Angewohnheiten verdorben ist.

Die Bibel nimmt bei der Verwandlung des Charakters eine wichtige Rolle ein. [...] Studiert man das Wort [Jahuwahs] [...] und gehorcht ihm, dann arbeitet es im Herzen und bringt jede unheilige Eigenschaft unter Kontrolle.

Es gibt keine unmittelbare Heiligung. Echte Heiligung ist ein täglicher Prozess, der so lange andauert, wie man lebt." (Ellen G. White: The Faith I Live By. S. 116, eig. dt. Übers.)

Dieses Zitat liefert uns wertvolle Ratschläge und Informationen. Es fasst das gesamte Thema zusammen und bringt es auf den Punkt. Zunächst einmal zeigt es auf, dass die Bibel uns ausreichend über diese Frage informiert und dass wir damit zufrieden sein und nicht großartig spekulieren sollten. Zugleich weist uns dieses Zitat darauf hin, dass die Gerechtigkeit durch den Glauben aus Rechtfertigung und Heiligung besteht.

Nachdenklicher Mann vor AbendhimmelWenn man bereut und Buße tut, wird man gerechtfertigt. Dies wiederum bedeutet, dass man zuerst über das Gesetz, nämlich über die Zehn Gebote, nachdenken muss. Denn sie definieren, was Sünde überhaupt ist. Wenn nun der reuige und zerknirschte Sünder die Erlösungstat Jahushuas für sich persönlich annimmt, wird ihm die Sünde vergeben. Heiligung dagegen ist weniger genau definiert und besitzt dafür eine komplexere Natur. Dieses Wort bezeichnet einen lebenslangen Prozess der Charakterprägung, der durch das Studium der Bibel und den praktischen Gehorsam in Gang gesetzt wird. Denn das Bibelwort arbeitet am Herzen und bändigt alle negativen und unheiligen Eigenschaften. Bei der Rechtfertigung und bei der Heiligung ist der Geist Jahuwahs am Werk. Doch beides erfordert auch die Kooperation des Menschen: Er muss im Glauben die Erlösung annehmen und täglich sich auf das Wort Jahuwahs einlassen.

Die Begriffe des Glaubens und der Gerechtigkeit werden nur in wenigen Bibeltexten zusammen erwähnt. Bei der Suche danach müssen wir an den Anfang der Bibel gehen. Die erste Person, der zugeschrieben wird, dass sie durch den Glauben gerechtfertigt wurde, ist Abel:

"Durch Glauben brachte Abel Jahuwah ein besseres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht sei, indem Jahuwah über seine Gaben Zeugnis ablegte, und durch ihn redet er noch, obwohl er gestorben ist." (Hebräer 11,4.)

Fast alle dieser Bibeltexte befinden sich in den paulinischen Briefen. Doch auch Petrus verbindet die Worte Glaube und Gerechtigkeit:

"Simon Petrus, ein Knecht und Apostel [Jahushuas, des Gesalbten] [...], an alle, die mit uns denselben teuren Glauben empfangen haben durch die Gerechtigkeit, die unser Gott (Eloah) gibt und der Heiland Jahushua, der Gesalbte". (2. Petrus 1,1; LUT1984.)

Es ist bemerkenswert, dass unser Glaube nicht auf unserer eigenen Rechtschaffenheit fußt, sondern auf der Gerechtigkeit Jahuwahs. Paulus beginnt seinen Diskurs über die Gerechtigkeit durch den Glauben mit demselben Gedanken:

"Denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Jahuwahs aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«." (Römer 1,17.)

Danach erklärt Paulus, dass die Gerechtigkeit Jahuwahs, welche die einzige Gerechtigkeit darstellt, die man überhaupt erlangen kann, nicht auf eine bestimmte Gruppe von Personen begrenzt ist. Diese Schlussfolgerung ist zwangsläufig, da die Gerechtigkeit nicht menschlich, sondern göttlich ist:

"Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes (Eloah) offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, nämlich die Gerechtigkeit Jahuwahs durch den Glauben an Jahushua, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied". (Römer 3,21-22.)

Wir können also feststellen: Nur die Gerechtigkeit Jahuwahs ist wirksam und sie ist allen Menschen ohne Unterschied zugänglich. Doch wie wird diese Gerechtigkeit auf die Menschen übertragen? Dieser Prozess wird im nächsten Zitat beschrieben:

"So dass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Jahushua ist. Ihn hat Jahuwah zum Sühnopfer bestimmt, das wirksam wird durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren." (Römer 3,24-25.)

Der menschliche Verstand ist so verstockt, dass er von selbst immer zu der Frage springt, was er selbst leisten kann oder muss. Schon in den Schriften des Paulus taucht die Frage nach den sogenannten Werken auf.

"Wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet." (Römer 4,5.)

Offene BibelDoch es ist eine Frage der Argumentation, welche Werke genau nutzlos sind. Zu Luthers Zeit ging es dabei vor allem um unbiblische Rituale. Zu der Zeit des Paulus fragte man sich in den jüdischen Kreisen, ob ein erwachsener Konvertit nach der Bekehrung beschnitten werden solle oder nicht. Infolgedessen schwappte der Streit auch in die frühen Gemeinden (Ekklesiae) über:

Wir verwenden auf worldslastchance.com den Begriff der Gemeinde bzw. der Ekklesia und nicht den der "Kirche", wenn wir uns auf Jahuwahs treue Nachfolger beziehen. Der Grund dafür besteht darin, dass das Wort "Kirche" den griechischen Begriff der "Ekklesia" nicht verständlich macht. Im ganzen Neuen Testament bezieht sich das Wort Ekklesia auf diejenigen, die von Jahuwah herausgerufen worden sind. Das Wort Kirche legt den Fokus mehr auf eine versammelte Gruppe und ist daher irreführend. Christen sind im wahrsten Sinne des Wortes Herausgerufene. Denn die Nachfolger Jahushuas werden von ihm aus den organisierten, gefallenen Kirchen und den sonstigen Tochtergesellschaften Babylons herausgerufen. Nachdem man seinen Warnruf gehört hat und ihm gefolgt ist, soll man nicht wieder in die babylonischen Kirchen und zu ihren Riten und Gebräuchen zurückkehren.

"Gilt nun diese Seligpreisung den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja, dass dem Abraham der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet worden ist." (Römer 4,9.)

Paulus bezieht sich auf das Beispiel Abrahams:

"Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er schon im unbeschnittenen Zustand hatte, damit er ein Vater aller unbeschnittenen Gläubigen sei, damit auch ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde". (Römer 4,11.)

Interessanterweise vermeidet Paulus das Thema der guten Werke. Er konzentriert sich darauf, dass die Gnade durch den Glauben für die gesamte Menschheit zugänglich wird. Wieder liegt der Fokus der Verheißung nicht auf gesamten der Menschheit, was wieder die Werkgerechtigkeit ins Spiel gebracht hätte, sondern auf dem Samen Abrahams und damit auf Jahushua, welchem diese Welt als Erbe gehört. Der Zugang zur Erlösung für alle Menschen ist nicht über sie selbst möglich. Er steht uns nur durch Jahushua offen, da er den Kampf gewonnen und das Erbe zurückerlangt hat. Daher werden in dieser Frage die Werke unwirksam:

"Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, dass er Erbe der Welt sein solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens." (Römer 4,13.)

"Was wollen wir nun sagen? Dass Heiden, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, und zwar die Gerechtigkeit aus Glauben." (Römer 9,30.)

Die Werke sind hier unter anderem als Beschneidung und als Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk definiert. Dies unterscheidet sich von der Zugehörigkeit zu dem Volk, welches aus allen Völkern stammt, und welches Jahushua als Erbe annimmt. Die Beziehung zwischen dem von Jahuwah einsetzten Königtum und der Gerechtigkeit durch Glauben ist oft vernachlässigt worden. Daraus erklärt sich die irrtümlich Sichtweise, bei der man über das Verhältnis zwischen den Werken und dem Glauben spekuliert, die Ellen White in ihrem vorangegangen Zitat beklagte.

Wenn wir also annehmen, dass die Gerechtigkeit durch den Glauben das rechtmäßige Erbe Jahushuas darstellt, der wiederum die Welt erworben und den Tod besiegt hat und somit zur Quelle des Lebens geworden ist, ist wirklich alles an der Beziehung des Menschen zur Auferstehung Jahushuas gelegen:

"Aber die Gerechtigkeit aus Glauben redet so: [...] »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!« Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. Denn wenn du mit deinem Mund Jahushua als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Jahuwah ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden." (Römer 10,6. 8-10.)

Paulus liefert uns im Brief an die Galater eine kürzere Darstellung des Themas:

"Wir aber erwarten im Geist aus Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit." (Galater 5,5.)

Im Römerbrief und im Brief an die Galater verwirft Paulus die eigene Gerechtigkeit des Menschen in Bezug auf das Gesetz. Den Kontext bildet hierbei natürlich die Einstellung der Juden gegenüber Rom im ersten Jahrhundert. Sie legten die Betonung übermäßig auf das Gesetz und verzerrten und missbrauchten es. Der Glaube der Israeliten beruhte einerseits auf dem Gesetz und andererseits auf der Figur des von Gott eingesetzten Messias. Die Römer wiederum wachten darüber, dass ihr Kaiser keinen Rivalen bekommen konnte. Um zu überleben, konzentrierten sich die Juden daher auf das Gesetz und wiesen dem Messias nur eine Nebenrolle zu. Die Pharisäer gebrauchten dazu die Auslegungsmethoden der Rabbiner, welche das Gesetz auf alle Aspekte des täglichen Lebens übertrugen und auf gelehrte Weise zu erklären versuchten. Die Sadduzäer erkannten nur die Vorschriften an, welche direkt aus dem Gesetz stammten. Dadurch entstanden ihrer Meinung nach etliche Bereiche, welche ungeregelt blieben und ihnen somit Kompromisse mit den Römern und der römischen Lebensweise ermöglichten. Beide Parteien vertraten also eine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz stammte und Jahushua nicht nötig hatte. Zu dieser Zeit war eher die Königsrolle, die man dem Messias zusprach, von Bedeutung. Paulus war zuerst ein Kämpfer des konservativen israelitischen Glaubens. Dieser Glaube beinhaltete eine absolute Loyalität zum göttlich eingesetzten Herrscher und König. Mit dem neuen Glaubensweg hatte er vorerst nichts zu tun. Er fasst seine damalige Position in Philipper 3,9 zusammen:

"Und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Jahuwah aufgrund des Glaubens." (Philipper 3,9.)

Doch dies entbindet die Menschen nicht von ihren moralischen Verpflichtungen. Diese bestanden nach dem Kommen Jahushuas und auch in der Zeit davor. Sie bestanden unter den gesalbten Königen Israels und auch unter den gesalbten Richtern und Patriarchen. All die früheren Gesalbten oder von Jahuwah eingesetzten Personen regelten das irdische Zusammenleben. Die Einhaltung der Zehn Gebote war sowohl Mittel als auch Ziel, doch sie konnte das Volk nicht vor dem Tod bewahren. Jahushua ist dazu in der Lage, das ewige Leben zu ermöglichen. Er stellt seinen Nachfolgern nicht weniger zur Verfügung, als es die Gesalbten des Alten Testaments taten, die dem Volk Mittel an die Hand gaben, um die Zehn Gebote einhalten zu können. Doch er gibt uns etwas Besseres. Er schenkt allen Menschen, die er sich dadurch erworben hat, dass er den Tod besiegt hat, das ewige Leben. Paulus verbindet in seinem Brief an Timotheus die Begriffe Gerechtigkeit und Glauben mit Frömmigkeit und Liebe, Geduld und Sanftmut:

"Du aber, o Mensch Jahuwahs, fliehe diese Dinge, jage aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut!" (1. Timotheus 6,11.)

Diese positiven Werte werden durch die Flucht vor der Sünde ergänzt:

"So fliehe nun die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!" (2. Timotheus 2,22.)

Man entdeckt also eine ganze Theologie über die Gerechtigkeit aus Glauben, wenn man sich allein die wenigen Verse betrachtet, in denen die Worte "Gerechtigkeit durch Glauben" direkt erwähnt werden.

Noahs Arche: Sie veranschaulicht die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommtVielleicht ist kein Symbol für die Gerechtigkeit aus dem Glauben überzeugender als das der Arche. Wer sich bemühte, das Gesetz zu halten, aber dennoch nicht in die Arche hineinging, ertrank ebenso wie die schlimmsten Sünder bei der Sintflut. Es gibt wahrscheinlich nichts, was deutlicher machen kann, warum die Werke des Gesetzes nicht zu einer Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt, beitragen können.

"Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung empfangen hatte über die Dinge, die man noch nicht sah, von Gottesfurcht bewegt eine Arche zur Rettung seines Hauses; durch ihn verurteilte er die Welt und wurde ein Erbe der Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens." (Hebräer 11,7.)