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Hochzeitszeremonien für Herausgerufene

Wir Menschen verbinden mit verschiedenen Ereignissen, Symbolen und Gewohnheiten bestimmte Gefühle. Auf diesem Zusammenhang beruht die Kraft der Tradition. Wenn Traditionen von einer Generation an die nächste weitergegeben werden, entsteht ein Gefühl von Kontinuität und Beständigkeit. Sie erinnern an die Gefühle, die mit vergangenen Erfahrungen verbunden sind, und erzeugen so ein starkes emotionales Band über Zeit und Distanz hinweg. In Zeiten der Trauer verschaffen uns bestimmte Traditionen in gewisser Weise Trost. In jeder Kultur und jeder Familie werden sie bewahrt, weil sie den Menschen wichtig sind.

Traditionen bringen Schönheit und Bedeutsamkeit in viele Bereiche des Lebens. Unser Glaubensleben sollte allein auf die Heilige Schrift begründet sein. Aber es gibt viele andere Aspekte unseres Lebens, bei denen Traditionen uns und unsere Mitmenschen bereichern. Dazu gehören auch die verschiedenen Hochzeitsbräuche.

Wenn ein Paar sich eine Hochzeitszeremonie wünscht, die allein auf der Bibel beruht, und heidnische Bräuche vermeiden will, kommen viele Fragen auf. Worin besteht eine biblische Heiratszeremonie? Muss eine Hochzeit in einer Kirche stattfinden? Reicht eine standesamtliche Hochzeit aus? Sollte man überhaupt eine standesamtliche Hochzeit haben oder sollte man nur vor Familienmitgliedern und Freunden heiraten? Wird in der Bibel eine bestimmte Tageszeit für diese Zeremonie angegeben? Was ist mit traditioneller Hochzeitskleidung? Können Jahushuas Nachfolger Eheringe tragen?

All das sind legitime Fragen. Die Bibel berichtet uns allerdings nichts davon, wie eine Hochzeit genau durchgeführt werden muss. Doch sie vermittelt uns mehrere Prinzipien, anhand derer sich diese Fragen beantworten lassen.

Von Kultur zur Kultur unterscheidet sich die Definition einer Hochzeit. Da die Bibel darüber schweigt, wie eine Hochzeitszeremonie auszusehen hat, kann man selbstverständlich auf die verschiedenen Traditionen seiner eigenen Kultur zurückgreifen, die man für eine Hochzeit als schön und bedeutsam empfindet.

Was vereint einen Mann und eine Frau in einer Ehe? Es ist nicht der Ort der Heirat, es sind nicht die Blumen, das Hochzeitskleid, der Anzug, der Kuchen oder die Eheringe. Es geht um das Versprechen, dass sich die beiden vor Jahuwah geben und um die Hochzeitsgäste, die als menschliche Zeugen der Zeremonie beiwohnen.

Das Zusammenfügen von einem Mann und einer Frau durch eine Hochzeit bezeichnet man auch als Übertritt in den „heiligen Stand der Ehe“. Es geht um eine heilige Beziehung, die sich von allen anderen unterscheidet. Jahuwah erschuf beide Geschlechter. Er wollte in der Einheit von Mann und Frau seinen Charakter allen geschaffenen Wesen offenbaren:

„Und Gott (Elohim) sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht! Und Gott (Elohim) schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes (Elohim) schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“ (1. Mose 1,26-27.)

Eine Heirat bedeutet also viel mehr, als dass nur zwei Parteien einen Vertrag miteinander schließen. Eine Heirat ist ein Herzensbund, der vor dem Schöpfer bezeugt und von ihm gesegnet wird.

Vor dem menschlichen Gesetz gilt eine Heirat als ein gesetzlicher Vertrag. Aus diesem Grund darf auch nicht jeder eine Heirat vornehmen. Nur die dazu vom Staat Bevollmächtigten dürfen eine Eheschließung durchführen.

Doch für gläubige Christen ist die Heirat so viel mehr. Sie ist ein Bund, also eine Übereinkunft, die unter der Autorität des Königreiches des Himmels geschlossen und vom großen Gesetzgeber bezeugt und geheiligt wird. Vor einem menschlichen Gerichtshof ist ein Vertrag verbindlich. Doch ein Bund, der vor dem Herrscher des Universums selbst beschworen worden ist, besitzt eine weitaus größere Verbindlichkeit. Es mag sein, dass ein menschlicher Richter einen Ehevertrag für null und nichtig erklärt und eine Scheidung bestätigt. Doch vor den Gesetzen des himmlischen Gerichtshofes wird der Bund noch immer als gültig betrachtet.

Wenn man feststellt, dass gerade das Versprechen vor Jahuwah eine Heirat so bedeutsam macht, kommt zwangsläufig die Frage auf, ob es notwendig oder ob es überhaupt sinnvoll sei, standesamtlich zu heiraten. Denn wenn eine Regierung eine Heiratserlaubnis erteilt, impliziert dieser Fakt, dass sie den Menschen auch das Recht auf eine Heirat verweigern und Ehen für ungültig erklären kann. Es ist üblich, dass die Regierungen die Heiratsfähigkeit von bestimmten Faktoren abhängig machen. Die meisten lehnen folgende Verbindungen ab:

Es ist wahr: Eine staatliche Eheuhrkunde bedeutet nicht gleichzeitig, dass man in den Augen des Himmels auch verheiratet ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass zwei Heiratswillige die gesetzlichen Ehevorschriften ignorieren sollten, die in ihrem jeweiligen Land gelten.

„Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Jahuwah wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Jahuwah eingesetzt. Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Jahuwahs; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu.“ (Römer 13,1-2.)

Vor vielen Jahrhunderten wurden in England in den ländlichen Gegenden Ehen ohne die Gegenwart eines Priesters geschlossen und zwar dadurch, dass man Armbänder austauschte. Diese Form der Heirat wurde “common law marriage“ genannt, also eine Art „inoffizielle Heirat“. Dennoch wurde sie als gesetzlich verbindlich betrachtet. Als ein König der Angelsachsen sich von der Frau trennte, die er durch eine “common law marriage“ geheiratet hatte, um eine kirchlich abgesegnete neue Ehe einzugehen, gab es einen großen Skandal. Diese Form der Ehe war in vielen Ländern verbreitet.

Als sich die römisch-katholische Kirche überall in Europa etablierte, fielen diese “common law”-Hochzeiten in Ungnade. Nur die Ehen, die vor einem Priester geschlossen und gesegnet wurden, wurden als gesetzlich und moralisch bindend betrachtet. Im Jahr 1753 erklärte England sie sogar für ungesetzlich. Von da an mussten Heiraten immer durch einen Priester der Kirche Englands geschlossen werden. Ausnahmen gab es für Juden oder Quäker.

Doch auch heute noch gibt es Länder, die eine “common law”-Heirat anerkennen. Dort weiß man, dass das Recht auf eine Heirat schon bestand, bevor Regierungen eingesetzt wurden. Die Institution der Ehe ist älter als das Gesetz. Dennoch kann es sein, dass die Behörden eine Ehe ohne Trauschein nicht anerkennen. Dies sollte man bedenken, da viele weitere Rechtsfragen davon abhängen können.

Eine offizielle eheliche Verbindung wirkt sich auf das Eigentumsrecht, auf das Erbrecht, steuerliche Vorteile und viele andere Annehmlichkeiten aus. Auch der Schutz der Familienmitglieder kann davon abhängen, ob die Ehe offiziell eingetragen worden ist. Falls das Paar Kinder bekommt, dient dieses auch dem gesetzlichen Schutz ihrer Kinder. Diesen Fakt sollte man nicht außer Acht lassen, nur weil man den staatlichen Papierkram für unnötig hält.

Eine Eheuhrkunde bietet im Falle des Todes eines Ehepartners oder einer Scheidung in gewissem Grad Schutz. Regierungen, die eine “common law“-Ehe anerkennen, verlangen im Regelfall einen Beweis dafür, dass sie bestanden hat oder besteht, falls die Ehe angefochten wird oder ein Partner verstorben ist und Erbfragen zu klären sind.

Das allgemeine Recht übt keine Kontrolle über die Verheiratung aus und begründet sie auch nicht. Aber es setzt bestimmte Erkennungszeichen fest, an denen man ablesen kann, ob ein Mann und eine Frau tatsächlich verheiratet sind oder ob sie nur das Wort „verheiratet“ gebrauchen, ohne dass die fundamentalen Elemente in ihrer Beziehung vorhanden sind, die in der Gesellschaft als typisch für eine echte Ehe verstanden werden. Kurz gesagt: Das allgemeine Recht befasst sich nicht mit der Ehe, solange eine Ehe nicht vor Gericht angefochten wird. Bei dieser Gelegenheit wird das Gericht die Standards des allgemeinen Rechtes anwenden, die entwickelt wurden, um beurteilen zu können, ob die betreffende Ehe tatsächlich als solche eingerichtet wurde. (1)

Obwohl diese Form der Ehe in manchen Ländern anerkannt wird, sollte man ein besonderes Prinzip in Betracht ziehen, wenn man heiraten möchte. Es geht darum, in den Augen seiner Mitmenschen den Anschein von etwas Unrechtmäßigem zu vermeiden. Überall in der modernen Gesellschaft werden die moralischen Standards heruntergeschraubt. Immer mehr Paare probieren das Zusammenleben aus, ohne dabei verheiratet zu sein. Wenn ein Paar ohne Trauschein zusammenlebt und die Beziehung also öffentlich nicht anerkannt ist, sieht es für ihre Umwelt so aus, als ob die beiden miteinander „in Sünde leben“. Es mag sein, dass die Verwandten Zeuge eines Versprechens vor Jahuwah geworden sind, doch die übrigen Leute sehen nur, dass der Mann und die Frau nicht offiziell verheiratet und sozusagen nur „Bettgenossen“ sind.

Jahushua machte deutlich, dass es wirklich wichtig ist, den Anschein des Bösen zu meiden. Es geht dabei um Dinge, die nicht das Gesetz Jahuwahs verletzen, aber anderen einen Anstoß geben, wenn man sie ignoriert. In diesem Fall lehrt uns Jahushuas Beispiel, dass wir den menschlichen Konventionen folgen sollen.

Eines Tages wurde Petrus gefragt, ob Jahushua Tempelsteuer zahle: “Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Tempelsteuer zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Meister nicht auch die zwei Drachmen?“ (Matthäus 17,24.)

Petrus bemerkte, dass hinter diesen Worten der Wunsch zur Kritik an seinem geliebten Meister stand. Er war sofort dazu bereit, diesen zu verteidigen, denn Jahushua war doch kein Gesetzesbrecher! Also antwortete Petrus: “Ja, das tut er!”

Allerdings war Petrus zur großen Freude der Feinde Jahushuas entgangen, dass er gerade bezeugt hatte, dass Jahushua nicht der Messias (der Gesalbte) sein könne. Denn in der hebräischen Gesellschaft wurde von keinem Gesalbten, sei der nun König, Fürst, Priester oder Rabbi, verlangt, diese Tempelsteuer zu bezahlen. Als Messias und als respektierter Lehrer hätte Jahushua technisch gesehen die Tempelsteuer nicht bezahlen müssen.

Doch Jahushua erteilte Petrus deshalb keinen Verweis. Er wusste, dass Petrus ihn nur hatte verteidigen wollen und dabei in diese spitzfindige Falle getappt war. Geduldig erklärte er ihm, warum diese Leute ihm diese Frage gestellt hatten und aus welchem Grund der Erlöser diese Tempelsteuer nicht zahlen müsse. An seinen darauffolgenden Worten können wir uns ein Beispiel nehmen, wenn wir uns fragen, ob wir uns nach gesetzlichen Vorgaben richten sollen, die den Gesetzen Jahuwahs nicht widersprechen, aber die von ihnen auch nicht gefordert werden:

„Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See, wirf die Angel aus und nimm den ersten Fisch, den du herausziehst, und wenn du sein Maul öffnest, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihn für mich und dich!“ (Matthäus 17,27; ein Stater ist ein Geldstück im Wert von zwei Doppeldrachmen.)

“Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben...“ Jahushua hätte als Messias die Tempelsteuer nicht zahlen brauchen. Doch um den anderen keinen Grund zur Klage zu geben, trug Jahushua Petrus auf, für sie beide diese Steuer zu bezahlen – und er tat sogar ein Wunder, um das Geld für diese Steuer aufzubringen! Dabei stellte gerade dieses Wunder wieder einmal unter Beweis, dass er der Messias war, der keine Steuer hätte zahlen müssen.

Diese Position sollten wir alle einnehmen, wenn wir Jahuwah ehren wollen. Die Regierung des Himmels mag von uns nicht verlangen, dass wir einen Trauschein in der Schublade haben. Doch um niemandem einen Anstoß zu geben und den Anschein von etwas Üblem zu vermeiden, sollten wir uns umsichtig verhalten. Falls ein simpler Trauschein dazu beitragen kann, sollten wir es nicht ablehnen, einen zu bekommen.

Eine andere Frage lautet: Wo kann man heiraten und wer sollte die Zeremonie durchführen? Muss man in einer Kirche heiraten, damit Jahuwah diese Ehe segnen kann? Dieses Thema ist besonders für diejenigen problematisch, die aus einer Kirche ausgetreten sind.

Die Antwort hängt von den verschiedenen Gebräuchen und Gesetzen ab, die in dem jeweiligen Land gelten. In Nordamerika z. B. sind alle Pastoren vom Staat mit Autorität ausgestattet worden, um eine Heirat durchzuführen. Falls ein Paar einen Pastor in der Verwandtschaft hat und es für sie bedeutsam ist, dass ein Verwandter die Zeremonie leitet, können sie so heiraten. Doch wenn jemand den Gefallenen Zustand der Kirchen erkannt hat, ist es für ihn unpassend, kirchlich zu heiraten. Kein gläubiger Israelit hätte sich in einem Tempel der Venus, der Göttin der Liebe, verheiraten lassen, nur weil das an sich ein schöner Ort gewesen wäre. Jahuwahs Kinder, die dem Befehl Folge leisten, Babylon zu verlassen, werden sich gegen eine Heirat in einer Kirche entscheiden.

Einige der schönsten Hochzeiten finden draußen in der Natur statt. Adam und Eva wurden in einem Garten als Mann und Frau zusammengeführt. Passend wäre auch das Zuhause eines Familienmitgliedes oder, falls die Hochzeit zu groß dafür ist, eine gemietete Halle oder ein Saal.

In vielen Ländern besitzen Pastoren nicht die staatliche Autorität, um eine Hochzeit vorzunehmen. Wer in einem solchem Land wohnt und sich doch eine solche Zeremonie wünscht, heiratet zweimal: In diesem Fall heiratet das Paar sowohl standesamtlich als auch vor Jahuwah. Es ist nichts verkehrt daran, von einem Standesbeamten verheiratet zu werden. Doch wo auch immer die Hochzeit stattfindet und ob nun ein Pastor oder Standesbeamter die Zeremonie vornimmt – es ist in jedem Fall wichtig, dass diese Gelegenheit als eine Feierlichkeit betrachtet wird, bei der ein heiliger Bund ratifiziert wird. Dabei spielt die Anwesenheit eines Freundes und der Familie als Trauzeugen für gewöhnlich eine wichtige Rolle.

Es gibt noch viele weitere Faktoren, die man ebenfalls nicht ignorieren sollte, nur weil man dazu kein biblisches Gebot findet. Jede Kultur kennt ihre eigenen Hochzeitsbräuche, die die Schönheit und Bedeutsamkeit der Heirat erhöhen. Ein israelischer Bräutigam z. B. schreibt für seine Braut einen Ehevertrag, den er ihr vorlegt. Dieser Vertrag wird Ketubah genannt und wird der Braut bei einem speziellen Essen überreicht, das von ihrer Familie vorbereitet wird.

In diesem Vertrag verleiht der Bräutigam seiner Liebe zu seiner Braut Ausdruck und bietet ihr und ihrer Familie sein Versprechen an. Er beschreibt darin auch, auf welche Weise er sie beschützen und für sie sorgen möchte und auch für ihre Kinder, falls sie diese bekommen sollten. Weiterhin erklärt er, wie er sich die Führung ihres gemeinsamen Haushalts und die Erziehung ihrer Kinder vorstellt.

Nachdem er seiner Braut diesen Vertrag vorgelegt hat, gießt er ein Glas mit dem allerbesten Traubensaft voll, den er sich leisten kann, und nimmt einen Schluck davon. Anschließend nimmt die junge Frau den Vertrag und studiert ihn. Sie überlegt sich jeden Punkt sorgfältig und fragt sich, ob dieser Vertrag eine Grundlage für ihr gemeinsames Leben darstellen kann. Sie bedenkt also, ob sie entsprechend dieses beschriebenen Inhalts leben möchte. Das kann natürlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Sie braucht sich dabei keinen Druck zu machen. Falls sie sich nach ihrer Bedenkzeit dafür entscheidet, dieses Schriftstück zu akzeptieren, nimmt sie ebenfalls einen Schluck von dem Traubensaft. Von diesem Zeitpunkt an werden die beiden als verlobt betrachtet.

All diese verschiedenen Traditionen können dazu beitragen, dass die Ehe als etwas ganz Besonderes betrachtet wird, da sie nicht nur einen gesetzlichen Vertrag, sondern auch einen göttlich bezeugten Bund darstellt. In der Zeit, als die katholische Kirche Andersgläubige verfolgte, war es den Hugenotten und den Waldensern verboten, Gottesdienste abzuhalten. Sie konnten sich nur zu Hochzeiten und Beerdigungen versammeln. Unter diesen Umständen wurden die Hochzeiten zu ganz besonderen Zeremonien, da sich zu diesem Anlass die treuen Gläubigen in Sicherheit versammeln konnten. Diese feierliche, heilige Atmosphäre ist für eine Heirat natürlich viel angemessener als die mancher Hochzeitszeremonien heutzutage, bei denen der Fokus auf reine Belustigung gelegt wird.

In manchen Kulturen spielt auch die Tageszeit für eine Hochzeitszeremonie eine Rolle. Eine hebräische Heirat fand in der Nacht statt. Der Sternenhimmel über den Köpfen der Teilnehmer erinnerte sie alle an die Verheißung Jahuwahs, dass die Nachkommen Abrahams so zahlreich wie der Sand des Meeres und die Sterne des Himmels sein würden. Wie gesagt, das ist kein biblisches Gebot! Es war nur eine Tradition, die den hebräischen Hochzeiten eine besondere Atmosphäre und Bedeutsamkeit verlieh.

In England finden Hochzeiten für gewöhnlich am Morgen statt. Es gab dort sogar eine Zeit, in der es ungesetzlich war, eine Heirat nach dem Mittag stattfinden zu lassen. In Nordamerika wiederum finden Heiraten oft am Nachmittag statt und die besonders traditionellen am Abend. Keiner dieser Bräuche ist nun viel besser als die anderen. Das Paar sollte zu einer Zeit Hochzeit halten, die für es passend und bedeutsam ist.

Niemand sollte sich auch gezwungen fühlen, mehr Geld für eine Hochzeit auszugeben, als er es sich leisten kann. Dennoch sollte man sich besondere Mühe geben, um auszudrücken, dass die Ehepartner einander wertschätzen. In manchen Kulturen wird die Hochzeit mit roter Kleidung gefeiert, während weiß eine Trauerfarbe darstellt. In den westlichen Gesellschaften gilt schwarze Kleidung als Zeichen der Trauer, während ein weißes Brautkleid Reinheit symbolisieren soll. Obwohl man für Hochzeitskleid und Anzug nicht unnötig viel Geld ausgeben muss, ist besondere Hochzeitskleidung doch ein Zeichen dafür, dass der Bräutigam seine Braut und sie wiederum ihren künftigen Ehemann schätzt und ehrt.

Eheringe haben einen heidnischen Ursprung und sind für eine Hochzeit nicht notwendig. Der goldene Kreis wurde als Symbol für die Sonne betrachtet. Man steckte ihn an den Ringfinger der linken Hand, weil man glaubte, dass eine Vene von diesem Finger direkt zum Herzen und damit zum Zentrum der Gefühle führt.

Solch ein heidnisches Symbol ist für Herausgerufene, die mit Babylon nichts zu tun haben wollen, natürlich nicht angemessen. Doch in vielen Kulturen kann die Abwesenheit eines Ringes bei anderen den Eindruck hinterlassen, dass ein Paar unverheiratet zusammenlebt. Falls sich das Ehepaar in einer solchen Situation befindet, sollte es eher darauf achten, ihren Status durch Eheringe deutlich zu machen und so den Anschein des Ungesetzlichen zu vermeiden, um niemandem einen Anstoß zu geben.

Zu dieser besonderen Gelegenheit können wirklich alle Möglichkeiten genutzt werden, um den Tag schön zu gestalten. Viele kleine Mädchen träumen von dem Tag, an dem sie eine Braut sind und einen liebevollen Ehemann bekommen, der sie nach Kräften unterstützt, für sie da ist und für den sie die Frau seiner Träume sein können.

Junge Paare betrachten den Hochzeitstag als Beginn ihres Ehelebens. Doch viele ältere Eheleute stellen im Rückblick fest, dass es eher in den ersten Tagen, die sie zusammen verlebten, begann. Ihre Reise als Ehemann und Ehefrau beginnt also mit den Flitterwochen. Dabei ist es nicht notwendig, extrem lange und teure Flitterwochen zu verbringen. Niemand sollte sich dabei in Schulden stürzen. Man kann einfach entsprechend seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten dafür sorgen, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen.

In diesen Flitterwochen können sich Gewohnheiten entwickeln, die für beide Partner in ihrem ganzen Eheleben zum Segen werden. Das eheliche Band wird ganz besonders dadurch gefestigt, dass man sich morgens und abends Zeit für einander nimmt, zusammen betet und einander zuhört. Das kann sich auf all die kommenden Jahre positiv auswirken.

Auch Jahuwah selbst betonte, dass es für eine junge Beziehung sehr wichtig ist, gerade in der ersten Phase gestärkt zu werden. Er gebot dem Volk Israel, dass kein Mann in seinem ersten Ehejahr als Soldat kämpfen dürfe. Er sollte zu Hause bleiben und mit seiner Frau glücklich sein. Das bedeutet allerdings nicht, dass er faul war und keinerlei Arbeit tat. Doch dieses erste Jahr wird in der Bibel als eine besondere Zeit bezeichnet, in der aus zwei Menschen „ein Fleisch“ wird. Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen. Jedes jungverheiratete Paar sollte sich vornehmen, ihre Beziehung in der Ehrfurcht vor Jahuwah zu stärken und wachsen zu lassen.

Die Ehe wurde von Jahuwah eingesetzt. Und wenn der Schöpfer tatsächlich über ein Zuhause regieren darf, ist diese Ehe ein wirklicher Segen. Sowohl ein Mann als auch eine Frau sind dafür notwendig, dass Ebenbild Jahuwahs widerzuspiegeln. Ihre Einheit offenbart kostbare Wahrheiten über den Charakter des himmlischen Vaters. In unserer von Sünde verdunkelten Welt kann das Leben eines Paares, das sich Jahuwah anvertraut hat, ein leuchtendes Vorbild sein. Ihr Beispiel für eine Ehe nach Gottes Plan und ihr Heim, das von Jahushua regiert wird, übt einen wunderbaren Einfluss zum Guten in ihrer Umgebung aus.

Möge der reiche Segen des Himmels auf jenen ruhen, die beide ihr gemeinsames Leben dem Dienst des Schöpfers weihen!
 


(1) http://www.originalintent.org/edu/marriage.php
 


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