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Sein Name ist wunderbar | Teil 1: Ruf ihn beim Namen!

Als die Erde aus der Hand unseres liebenden Schöpfers hervorging, war sie perfekt. Jeder Grashalm, jede Blüte, alle Geschöpfe, vom größten bis zum kleinsten, zeugten von der Herrlichkeit des Schöpfers. Die Krönung des ganzen Werkes war die Erschaffung des Menschen.

"Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh [...]. Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie." (1. Mose 1,26-27, SCH2000.)

Im Bilde des Schöpfers geschaffen! Keinem anderen Geschöpf auf der Erde wurde diese Ehre zuteil. Nur den Menschen! Sie waren als vollkommene Wesen geschaffen worden, um mit den Engeln und ihrem Schöpfer in Gemeinschaft zu leben und darin das Bild des Allmächtigen widerzuspiegeln. Adam und seine Frau Eva standen als Kinder des himmlischen Königs nicht nur unter seiner väterlichen Fürsorge, sondern studierten unter seiner Anleitung ihre Umwelt. Sie wurden oft von Engeln besucht und hatten das Privileg, mit ihrem Schöpfer von Angesicht zu Angesicht zu reden.

Die Gesetze und Funktionsweisen der Natur waren ihrem forschenden und staunenden Verstand offen zugänglich. Jedes Lebewesen, vom größten bis zum kleinsten, sollte von ihnen beobachtet und verstanden werden. Von der Wiesenblume bis zum größten Baum, auf der Erde, am Himmel und im Meer — überall erkannten seine Kinder die liebevolle Handschrift und den Namen ihres Vaters.

In der Kühle des Abends kam der Schöpfer das heilige Paar besuchen, um mit ihm die Ereignisse des Tages zu besprechen und mit ihm die Freude des Zusammenseins zu teilen. Solange Adam und Eva dem göttlichen Gesetz der Liebe treu blieben, sammelten sie auf diese Weise immer wieder neue Erkenntnisse. Sie entdeckten neue Quellen der Freude und des Glücks, während ihnen gleichzeitig immer mehr die unermessliche und unerschöpfliche Liebe ihres Schöpfers bewusst wurde. An jedem Abend dieser glücklichen Tage kam der Schöpfer in ihren Garten und rief sie zu sich.

Doch dann geschah eine große Tragödie: Die Sünde drang in die Welt ein. Als Satan Eva begegnete, um sie auf seine Seite zu ziehen, war sie nicht hungrig. Es war nicht ein Hunger nach etwas Essbarem, der ihr zum Verhängnis wurde. Sondern Eva wurde dazu gebracht, an der Liebe, der Ehrlichkeit und der Vertrauenswürdigkeit ihres Schöpfer zu zweifeln.

Der Teufel weckte in ihr das Verlangen nach einer Position, die ihr nicht gehörte. Sie wollte wie ein "Gott" sein. Genau dieser Versuchung war auch Satan selbst erlegen. (Vgl. Jesaja 14,12-14.) Eva wollte etwas haben, wofür sie nicht gemacht und ausgerüstet war und womit sie auch nicht umgehen konnte: Sie wollte beides kennen und erfahren, das Gute und das Böse. Dabei war es nie der Plan des Vaters, dass seine Kinder jemals erfahren, was das Böse ist. Und schon gar nicht, dass sie es schutzlos auf eigene Faust erleben!

Nach diesem schrecklichen Tag, an dem Adam und Eva die Sünde gewählt und sich damit Satans Rebellion angeschlossen hatten, fiel das Lichtgewand von ihnen ab, das sie bedeckt hatte. Außerdem fühlten sie sich schuldig. Weil sie keine Möglichkeit sahen, ihre Blöße zu bedecken oder ihren Ungehorsam zu entschuldigen, liefen voller Schrecken davon und versteckten sich, als sie hörten, wie die Stimme ihres Schöpfers sie rief:

"Wo bist du? Und er [d. h. Adam] antwortete: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackt; darum habe ich mich verborgen! Da sprach er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?" (1. Mose 3,9-11, SCH2000.)

So beginnt die lange und traurige Geschichte der Sünde unter den Menschen. Von da an fürchteten die Menschen an ihrem Schöpfer gerade die Eigenschaften, die sie zuvor so anziehend gefunden hatten. Das Bewusstsein für seine Liebe, die Freude an seiner Gegenwart, das Vertrauen und die Zuversicht in seinen Schutz wurden durch Angst ersetzt. Das Ergebnis war, dass sie seine Gegenwart nicht länger genießen konnten. Sie hielten es nicht mehr in seiner Nähe aus!

Der himmlische Vater verließ Adam und Eva trotzdem nicht. Doch er erklärt ihnen, dass sie aufgrund ihrer Wahl nun Schmerz und Leid, Mühsal und Trauer in ihrem Leben erfahren würden. Er erklärte ihnen den Preis ihrer Sünde: Wenn die Zeit erfüllt sein würde, würde sein eigener Sohn für ihren Ungehorsam mit seinem Leben bezahlen. Und er sagte ihnen, dass sie ihr Zuhause in dem wunderschönen Garten verlassen müssten. Adam und Eva baten darum, im Garten Eden bleiben zu dürfen, wo sie so glücklich gewesen waren. Sie versprachen, in Zukunft immer gehorsam zu sein. Aber es wurde ihnen gesagt, dass ihre Natur nun durch die Sünde verdorben sei. Sie hatten durch ihre eigene Entscheidung ihre Widerstandskraft gegenüber Satan verringert und durch ihre Schuld ihren unbescholtenen Zustand verloren.

Voller Trauer verließen sie den Garten, um auf einer Erde zu wohnen, auf der nun der Fluch der Sünde ruhte. Alle Bewohner des Himmels hatten Mitleid mit Adam und Eva. Aber der Schöpfer hatte einen Plan, wodurch ihr Zustand der Unschuld wiederhergestellt werden konnte. Dieser göttliche Plan setzte jedoch eine ständige Kommunikation zwischen dem Schöpfer und seinen Kindern voraus. Sie sollten unmittelbaren Zugang zu seiner Hilfe haben, wenn sie darum baten.

Doch die Nachkommen von Adam und Eva hielten nicht lange an der Treue zum himmlischen Vater fest. Als die Sünde sich weiter durch ihre bösen Taten ausbreitete, hörten die Menschen auch immer weniger, wie die göttliche Stimme sie rief. Sie wollten das Gesetz der Liebe ihres Schöpfers nicht mehr beachten. Als immer mehr Menschen geboren wurden und aufwuchsen, vergaßen sie einfach, dass seine Stimme trotz allem nach ihnen rief. Nachdem Kain Abel getötet hatte, wurde Adam und Eva ein dritter Sohn geboren: Seth. Der wiederum bekam auch einen Sohn. In 1. Mose 4,26 (SCH2000) steht: "Und auch Seth wurde ein Sohn geboren, den nannte er Enosch. Damals fing man an, den Namen des HERRN anzurufen."

Wie traurig, dass es so lange dauerte, bis die Männer und Frauen überhaupt anfingen, den Namen ihres liebenden, himmlischen Vaters anzurufen! Um die Macht des Teufels in der großen Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse zu begrenzen, stellte der Schöpfer Regeln auf, die Satan nicht brechen konnte. Jeder Mensch konnte die Seite kontaktieren, für die er sich entschied: Den Himmel oder den Teufel. Doch weder Himmel noch Teufel sollten die Menschen direkt kontaktieren, es sei denn auf ausdrückliche Einladung hin. Der Vater tat dies, um seine Kinder vor den ständigen Belästigungen durch die Dämonen zu schützen. Diese "Regeln" gelten noch heute.

Überall in der Schrift wird man dazu aufgefordert, den Vater mit seinem "Namen" anzusprechen.

Dank dem HERRN,
ruft seinen Namen an, ...
redet von allen seinen Wundern!
Rühmt euch seines heiligen Namens!
Es erfreue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!
1. Chronik 16,8-10, SCH2000.

Ich kam in Drangsal und Kummer.
Da rief ich den Namen des HERRN an...
Den Kelch des Heils will ich nehmen
und den Namen des HERRN anrufen...
Psalm 116,3.4.13, SCH2000.

Dankt dem HERRN, ruft seinen Namen an,
verkündigt unter den Völkern seine Taten,
erinnert daran, dass sein Name hoch erhaben ist!"
Jesaja 12,4, SCH2000.

"Ich liebe den HERRN, denn er hat erhört meine Stimme und mein Flehen, ... ich kam in Drangsal und Kummer. Da rief ich den Namen des HERRN an... Der HERR ist gnädig und gerecht... O HERR, ich bin dein Knecht... Ich will deinen Namen anrufen. Psalm 116,1-5. 16-17, SCH2000.

Auch viele andere Verse weisen uns an, den Namen des Vaters zu loben.

"Lobt den Namen des HERRN!
Lobt ihn, ihr Knechte des HERRN...
Lobt den HERRN,
denn gütig ist der HERR,
lobsingt seinen Namen,
denn er ist lieblich!
Psalm 135,1-3, SCH2000.

Täglich will ich dich preisen
und deinen Namen rühmen immer und ewiglich!
Psalm 145,2, SCH2000.

Andere Texte fordern diejenigen, die an den Schöpfer glauben, dazu auf, "den Namen des HERRN [...] in Zion und sein Lob in Jerusalem" zu verkünden. (Psalm 102,22, SCH2000.) Das inspirierte Wort versichert uns, dass jeder dem Namen seines Schöpfers vertrauen kann: "Wir wollen jauchzen über dein Heil und das Banner erheben im Namen unseres Gottes!" (Psalm 20,6, SCH2000.)


Alles hat einen Namen. Wenn man die Dinge nicht beim Namen nennt, ist keine Kommunikation möglich. Alles muss bezeichnet werden, sei es eine Sache, ein Ort, eine Idee oder ein Gefühl. Auch der Schöpfer hat einen persönlichen Namen. Und es ist dieser Name, den alle anrufen sollen! Durch seinen Geist ist der Vater immer in der Nähe und immer ansprechbar. Er wartet nur darauf, dass du ihn bei seinem Namen rufst. Er sehnt sich danach, dir zu antworten!

Aber der Name des Vaters lautet nicht "HERR". Dieser Begriff sollte den göttlichen Namen auch nicht ersetzen. Die deutschen Wörter "HERR" und "GOTT" sind nur Titel und können auch auf dämonischen "Götter" angewendet werden! "HERR" bedeutet einfach nur Meister. Das Wort, welches in unseren Bibelübersetzungen mit "Gott" übersetzt wird, kommt aus dem Hebräischen und lautet Elohim. Die angegebene Übersetzung im Wörterbuch lautet:

"Götter im allgemeinen Sinn; speziell: für den obersten Gott; gelegentlich gebraucht aus Ehrerbietung für Magistrate; superlativer Gebrauch: Gott, [...] Richter, GOTT, Göttin, groß(artig), mächtig [...], für Herrscher, Gerichtsherren [...]". (The New Strong's Expanded Dictionary of Bible Words, # 430.)

Das hebräische Wort, das im ersten Gebot für das deutsche Wort "Gott" gebraucht wird, heißt "Elohim". Es wird in der Bibel sowohl für den Schöpfer, als auch für heidnische (also falsche) Götter gebraucht. Die deutsche Übersetzung von Franz Eugen Schlachter in der 2000er Version übersetzt es u. a. so:

"Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten [...] herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!" (2. Mose 20,2-3, SCH2000.)

Mit anderen Worten: "Ich bin dein Elohim, der ich dich aus dem Land Ägypten [...] herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Elohim neben mir haben!" Elohim ist ein Wort im Plural und wird oft mit "Götter" übersetzt. Im Singular lautet es "El", was "mächtig" bedeutet. (siehe The New Strong's Expanded Dictionary of Bible Words, # 410.) Wenn in der Bibel Elohim verwendet wird, gilt es oft für beide, für Vater und Sohn.

Das Problem ist, wenn man ein Wort oder einen Titel benutzt, ist dadurch kein Wesen persönlich bestimmt. Denn Titel sind austauschbar und können ebenso leicht auf eine heidnische Gottheit angewendet werden. Es liegt auch keine Kraft in Titeln. Titel inspirieren nicht den Glauben an die Kraft und Liebe der Person, die hinter dem göttlichen Namen steht! Denn "El" (Mächtiger) kann auf viele verschiedene Personen angewendet werden (Magistrate, Könige, Propheten, Ehemänner und Götter). Um den himmlischen Vaters im Glauben bei seinem Namen zu rufen, muss man seinen Namen erst einmal kennen!

Es gefiel Satan sehr gut, dass der göttliche Name hinter dem Titel "HERR" versteckt wurde. Wenn der Name hinter Titeln verborgen ist, verschwindet auch das Wissen darüber, was dieser Name bedeutet. Und somit kann auch keine entsprechend vertrauensvolle Beziehung zu dem Namensträger entstehen, obwohl er einen liebevollen Charakter besitzt. Die Geschichten der Bibel zeigen uns, dass alle, die den Namen des Vaters anriefen, eine Antwort bekamen.

folded hands resting on BibleAus dem Bauch eines Fisches heraus, schrie Jona im Gebet zu seinem Schöpfer. Aus der tiefen Löwengrube schickte Daniel seine Gebete gen Himmel — und wurde beschützt. Aus dem glühenden Ofen, aus der Zisterne, in Sklaverei und Verfolgung riefen seine Kinder von Herzen nach ihrem Schöpfer. Und zu allen Zeiten wurden die Menschen von allen ihren Nöten gerettet, wenn sie im Glauben den göttlichen Namen anriefen. Wieder und wieder in der Geschichte der israelitischen Nation verstrickten sich die Menschen in ihren Sünden und wurden daraufhin in die Gefangenschaft geführt oder anderweitig bestraft. Doch wenn sie ihre Taten ehrlich bereuten und den Namen ihres Schöpfers anriefen, wurden sie befreit und gerettet.

Gerade in der Endzeit, während die große Drangsal und der Zorns des Allmächtigen über die Welt kommen, hat diese letzte Generation seines Volkes es bitter nötig, seinen Namen zu kennen. Sein Name ist wunderbar und stark. Er darf nicht sinnlos oder unbedacht verwendet werden. Es sind immer noch alle eingeladen, diesen Namen anzurufen. Und alle, die das tun, werden auch eine Antwort bekommen.

Wir müssen uns erinnern, dass Satan, der Vater der Lüge, auch der Meister der gestohlenen Identitäten ist. Da er keine eigene schöpferische Kraft besitzt, verdreht, manipulieren und lügt er. Er beansprucht die Eigenschaften des Schöpfers für sich und versucht, seine eigenen negativen Eigenschaften dem Vater anzulasten. Weil die Menschen auf diese Tricks und Kniffe hereinfallen, fürchten sie sich ausgerechnet vor dem, zu dem sie in ihrer Not flüchten und bei dem Hilfe im Kampf gegen das Böse bekommen würden.

Satans Methode der Kriegsführung und sein unrechtmäßiger Anspruch auf die Ehre des Schöpfers werden in seiner Prahlerei deutlich, als er aus dem Himmel hinausgeworfen wurde. Das Buch Jesaja bezeugt uns diesen Hochmut:

"Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Glanzstern [...]! Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: "Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne [Jahuwahs] [...] erhöhen [...]; ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleich machen!" (Jesaja 14,12-14, SCH2000.)

Nachdem die Sintflut die Erde größtmöglich gereinigt hatte, versuchte Satan sofort, den vorsintflutlichen Götzenkult wiederherzustellen und jegliche Anbetung auf sich umzulenken. Sogar während Noah und Sem noch lebten, beteten ihre Nachkommen schon wieder zu Dämonen. Zur Zeit Abrahams war der Götzenkult längst wieder tief in den Köpfen der Mehrheit der Bevölkerung verwurzelt. Jahuwah rief Abraham dazu auf, sich aus dieser Gesellschaft zu lösen und keinem Götzen zu dienen.

Zu jener Zeit versuchte Satan, die Menschen durch verschiedene Kultformen an sich zu binden. Seine Dämonen waren in den Tempeln der Menschen anwesend. Ein reicher Mann oder ein König konnte einen Tempel bauen, einen Priester ernennen, zeremoniell einen Dämon beschwören und ihn einladen, im "Allerheiligsten" dieses Tempels zu wohnen und unter einem speziellen Namen ansprechbar zu sein. Die Priester waren dazu berufen, dieser dämonischen "Gottheit" zu dienen, ihr Opfergaben darzubringen und ihre Gnade zu erflehen. Die Leute bezahlten den Priester, um dem Dämon Fragen zu stellen, um Magie auszuüben, um sie zu segnen oder andere Personen zu verfluchen.

stone reliefDas war keine bloße Scharade. Der Grund für die Bereitwilligkeit der Menschen, einen Priester zu bezahlen und dem "Gott" Opfergaben zu bringen, bestand darin, dass es funktionierte! Satan besaß viele Möglichkeiten, die Menschen zu täuschen, in Staunen zu versetzen und in Abhängigkeiten zu verstricken. Die okkulten Mysterienreligionen dieser Zeit hatten viele Geheimnisse und faszinierende Zeremonien, um die Gefühle ihrer Gläubigen zu reizen und sie immer wieder anzulocken. Der persönliche Name, mit dem der Dämon angesprochen wurde, spielte dabei eine sehr wichtige Rolle. Die Leute meinten, es sei nicht möglich, mit ihm in Kontakt zu treten, ohne seinen Namen zu kennen. Wenn ein Feind den Namen deines Gottes kannte, konnte er ihm ein größeres Opfer als du darbringen, ihn dadurch auf seine Seite zu ziehen und dich anschließend im Kampf besiegen. Dieser Glaube hatte zur Folge, dass die Menschen alles taten, um die Namen ihrer Gottheiten geheim zu halten. Im Laufe der Zeit wurden tausende von solchen selbsternannten "Göttern" angebetet, die in tausenden Tempeln wohnten und auf tausende Namen hörten.

Außerdem meinte man, dass ein Name umso mehr Macht zugänglich mache, je geheimer er gehalten wurde. Wenn der Name eines Gottes allgemein "unbekannt" war, nahm deshalb niemand an, dass es keinen Namen gäbe. Stattdessen dachte man, dass der betreffende Gott außerordentlich mächtig sei und sein Name deshalb besonders gut geheimgehalten wurde. In seiner Rede an die Männer Athens auf dem Areopag bezog sich Paulus auf diese Bräuche, um zugunsten des Schöpfers zu predigen:

"Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr in allem sehr auf die Verehrung von Gottheiten bedacht seid! Denn als ich umherging und eure Heiligtümer besichtigte, fand ich auch einen Altar, auf dem geschrieben stand:

"DEM UNBEKANNTEN GOTT"

Nun verkündige ich euch den, welchen ihr verehrt, ohne ihn zu kennen. [...] [Jahuwah], der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind". (Apostelgeschichte 17,22-23, SCH2000.)

Die gesamte antike Welt hatte das Konzept verinnerlicht, dass man beim Beten zu einem bestimmten Gott dessen persönlichen Namen notwendig gebrauchen müsse.

"In der alten Welt glaubte man, dass, wenn man den Namen einer Person kannte, man Macht über sie hätte. Das Wissen über den Charakter und die Eigenschaften der heidnischen Götter befähigte den Anbeter dazu, die Gottheit effektiver zu manipulieren und zu beeinflussen, als wenn ihm der Name der Gottheit unbekannt wäre. Insofern ist die Ungenauigkeit des Wortes el frustrierend für Personen, die hoffen, eine Art von Macht über die Gottheit zu erhalten, da der Name wenig oder gar keinen Hinweis auf den Charakter der Gottheit geben kann. Dies galt vor allem für el, den Hauptgott der Kanaaniter. Die alten Semiten befanden sich im Zustand ständiger Todesangst gegenüber der Übermacht, die von den Göttern ausgeübt wurde. Sie versuchten ständig, sie zu besänftigen. Sie haben Götter für gewöhnlich mit der Manifestierung von enormer Macht assoziiert." (1)

Um wirklich Zugang zur Gottheit zu bekommen, reichte es nicht aus, einen allgemeinen Titel zu verwenden. So war es ein ständiger Kampf, den Namen der eigenen Gottheit geheimzuhalten und gleichzeitig so viele Götternamen wie möglich kennenzulernen, um "Unglück von sich fernzuhalten". Während der Versklavung Israels besaß Ägypten über 2000 benannte Gottheiten. Einige Götter davon hatten hunderte von Einzelnamen. Die Priester waren eifersüchtig darauf bedacht, diese Götternamen geheim zu halten, um ihre Macht über diese Götter nicht zu verlieren. Denn man glaubte, dass ein Gott antworten müsse, wenn er bei seinem persönlichen Namen gerufen wurde.

Egyptian hieroglyphics"Kein ägyptisches Wesen, natürlich oder übernatürlich, kann es vermeiden, angerufen zu werden. [...] Die ägyptische Magie [...] basiert fast komplett auf der Nutzung dieser Möglichkeit. [...] Der priesterliche Magier verwendet all sein Wissen und seine Macht dazu, den exakten Aufbau eines Namens zu kennen (rokhu). [...] Denn der magische Gesang wiederholt exakt alle Bestandteile [des ausgesprochenen Namens]. Diese Praktik verlieh dem Priester die komplette Kontrolle über die heraufbeschworene Seele. Diesem unwiderstehlichen Ruf, der ihre Lebenssubstanz anspricht, mussten alle sichtbaren und unsichtbaren Wesen gehorchen. Die beschworene Person, welche das Aussprechen ihres Namens nicht verhindern kann, hält ihren Namen jedoch geheim. Jedes Wesen, vom demütigsten Geist bis zum mächtigsten Gott, besitzt einen geheimen Namen, den niemand wissen darf. Es verteidigt ihn eifersüchtig wie sein Leben. Denn der Text sagt: "Das ist sein Name, durch den er atmet."" (2)

Einige ägyptische Gottheiten besaßen mehrere Namen. Von den 358 bekanntesten ägyptischen Götternamen sind die folgenden nur die, deren Name mit "A" beginnt:

Aa, Aah, Aapep, Abtu, Ah, Ahemait, Ahti, Ailuros, Aken, Aker, Amathaunta, Amaunet, Amemait, Amen, Amen Ra, Amen Re, Amenhotep, Ament, Amentet, Amentit, Ammam, Ammit, Ammon, Ammon Ra, Ammon Re, Ammut, Amn, Amon, Amon Ra, Amon Re, Amsit, Amun, Amun Ra, Amun Re, Anat, Andjety, Anedjti, Anet, Anezti, Anhur, Anit, Ankh, Ankhet, Ankt, Anouke, Anpu, Anti, Anubis, Anuket, Apademak, Apedemak, Apep, Apepi, Apet, Apis, Apophis, Aptet, Arensnuphis, Ari Hes Nefer, Arsnuphis, Aset, Aten, Aten Ra, Aten Re, Aton, Aton Ra, Aton Re, Atum, Atum Ra, Atum Re

Wenn Satan etwas nicht durch direkte Lügen zerstören kann, greift er zu Verdrehungen und sorgt für Missverständnisse und falsche Betonungen. Es ist zwar richtig, dass man den Vater im Gebet direkt mit seinem persönlichen Namen ansprechen darf, doch das heißtnicht, dass Namen tatsächlichmagische Kraft besitzen. In diese Falle sind die Heiden in einen Irrtum verfallen: Sie glaubten, dass Namen magische Kraft beinhalten.

Ein Christ sollte die persönlichen Namen des Vaters und des Sohnes kennen, weil die Bedeutung dieser Namen den Glauben in seinem Herzen beim Beten bestärkt. Wenn man auf die Liebe des Vaters vertraut, sich seiner Hilfsbereitschaft bewusst ist und sich auf seine Verheißungen beruft, hat man auch Zugang zu seiner göttlichen Kraft. Ein bekannter Schriftsteller formulierte es so: "Das Gebet ist doch der Schlüssel in der Hand des Glaubens, der die Kammern des Himmels öffnet, in denen die unermesslichen Schätze des Allmächtigen für uns bereit liegen!" (3) Doch bevor ein Gebet beantwortet werden kann, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein: Bekehrung, Gehorsam und die Einsicht, dass man göttliche Hilfe nötig hat. "Unsere Not mag so groß sein, dass sie buchstäblich nach Hilfe schreit. Dennoch erwartet der Herr, dass wir ihn suchen im Gebet, ehe er eingreift. Darum sagt er: "Bittet, so wird euch gegeben."" (4)

Der Glaube ist die Grundvoraussetzung dafür, dass ein Gebet beantwortet wird. Jahushua betonte, dass das Maß des Glaubens des Bittenden beeinflusst, in wie weit ihm geholfen werden kann. Nachdem er sich überrascht über den großen Glauben des römischen Zenturios geäußert hatte ("Wahrlich, ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden." Matthäus 8,10, SCH2000.), wandte er sich ihm zu und sagte: "Gehe hin, und dir geschehe, wie du geglaubt hast!" (Matthäus 8,13, SCH2000.)

Dieses Prinzip tauchte bei einem späterem Ereignis wieder auf. Eine Frau aus Syro-Phönizien bat Jahushua, ihre Tochter zu heilen. Er antwortete ihr: "Es ist nicht recht, dass man das Brot der Kinder nimmt und es den Hunden vorwirft". Doch ihr Glaube war nicht zu erschüttern. Sie sagte: "Ja, Herr; und doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen!" Er freute sich über ihren Glauben und rief aus: "O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst!" (Matthäus 15,21-28, SCH2000.)

Hier sieht man, wie wichtig es ist, den persönlichen Namen des Schöpfers zu kennen. Denn sein Name offenbart uns seine Macht, seine Eigenschaften und seinen Charakter. Wer sich dessen bewusst ist, vergisst alle anderen "Götter". Es bleibt nur der eine wahre Eloah übrig, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der jedes seiner Kinder so sehr liebt, als ob es sein einziges wäre.

Wenn aber jemand Jahuwah liebt, der ist von ihm erkannt. Was nun das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, dass ein Götze in der Welt nichts ist, und das es keinen anderen Gott (Eloah) gibt außer dem Einen. Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei im Himmel oder auf Erden — wie es ja wirklich viele "Götter" und viele "Herren" gibt —, so gibt es für uns doch nur einen Gott (Eloah), den Vater (Jahuwah), von dem alle Dinge sind und wir für ihn, und einen Herrn, Jahushua, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn. (1. Korinther 8,3-6, SCH2000.)

woman prayingDies ist das Wissen, das für alle Menschen in den letzten Tagen dieser Weltgeschichte entscheidend ist. Vielen Menschen erscheint die kommende Zeit düster und fürchterlich. Das Buch der Offenbarung erzählt uns von den letzten sieben Plagen und dem Zorn Jahuwahs, der auf die sündige Erde ausgegossen wird, ohne mit Gnade vermischt zu sein. Zu jener Zeit wird es für Jahuwahs Kinder lebenswichtig sein, sich auf seine Macht verlassen zu können, die sie vor ihren äußerlichen Feinden und vor den Angriffen der Sünde auf ihr Inneres bewahrt.

Rufe den Namen des Vaters an. Leg die Titel und Worte beiseite, die sich Satan für seine Dämonen angeeignet hat. Rufe den Vater persönlich und im Glauben an. Nimm seine liebevollen Verheißungen im Glauben an. Die Botschaft von Elia und Mose ist bis heute gültig: Wer steht auf Jahuwahs Seite? Wenn Baal dein Gott ist, diene ihm! Ist aber Jahuwah dein Schöpfer, dann bekehre dich von deinen bösen Taten und diene ihm in Demut, im Gehorsam und im Glauben.

Dir geschehe nach deinen Glauben.

Ich erinnere mich noch an den Tag, als mein Sohn mich zum ersten Mal "Mama" nannte. Er war mein erstes Kind. Jede neue Erfahrung mit ihm war kostbar. Eigentlich hat er nicht nur "Mama" gesagt. Manchmal war es mehr ein "Mamamama"! Das war auch gar nicht schlimm! Wenn ich den Raum nach seinem Nickerchen betrat, leuchtete sein kleines Gesicht vor Freude. Seine kleinen Arme winkten mir zu, während die süßeste Stimme, die ich je gehört hatte, mir zurief: "Mamamama!"

infantEs war nicht perfekt ausgesprochen, aber in meinen Ohren war es Musik. Denn so zeigte er mir, dass sein kleines Herz mich als seine Mutter erkannte. Genauso ist es mit unserer Beziehung zum Schöpfer im Gebet. Es hat einen großen Wert, wenn wir seinen Namen kennen...aber nicht für ihn! Sondern für uns. Dieses Wissen tut uns gut. Er ist unser Vater. Kein liebendes Elternteil lehnt es ab, auf sein Kind zu reagieren, nur weil es "Dada" statt "Papa" sagt. Keine liebenden Eltern weigern sich, ihrem Kind zuzuhören und zu helfen, nur weil es "nicht ganz richtig" auf sich aufmerksam macht.

Da gleiche gilt für den Vater im Himmel. Er hat einen Namen, einen persönlichen Namen. Und er lädt alle ein, ihn mit diesem Namen anzusprechen. Doch gleichzeitig weiß er, dass wir nur Staub sind. Es gibt Sprachen, die Laute enthalten, die andere Sprachen wiederum nicht enthalten. Wenn ein Kind nicht von früh auf diese Töne lernt, ist ihm nicht immer möglich, sie mit seiner Zunge nachzubilden. Meine Mutter ist in einem englischsprachigen Haushalt aufgewachsen. Aber als sie noch sehr jung war, lernte sie Französisch von ihren Spielkameraden. Sie konnte mit ihrer Zunge Laute formen, die ich nie nachmachen konnte, egal, wie ich mich auch anstrengte.

Niemand, seien es die Eltern oder jemand anderes, ignoriert jemanden, nur weil der einen Namen nicht richtig aussprechen kann oder lispelt. Eine Freundin von mir ist kanadisch-französischer Herkunft. Wir haben einen alten, gemeinsamen Freund namens Thackery. Meine kanadisch-französische Freundin war nie in der Lage, diesen Namen richtig auszusprechen. Denn im Französischen kommt kein weiches "th" vor. Sie sagte dann immer "Zachary". Allerdings ignorierte er sie nie, obwohl sie seinen Namen nicht richtig aussprechen konnte. Genauso wenig würde eine Frau namens Rachelle jemanden aus China ignorieren, weil er ihren Namen als "Lachelle" ausprechen würde. Sie würde es verstehen, weil es im Chinesischen keinen "r"-Laut gibt.

Auch Jahuwah "hält von mir keinen Abstand, wenn ich mit der Sprache kämpfe. Er kümmert sich darum, mir mehr als nur flüchtig zuzuhören. Er übersetzt meine stolpernden Worte und hört, was wirklich hinter ihnen steckt. Er hört meine Seufzer und mein unsicheres Gestammel so, als wären sie wie eine feine Prosa". (5)

Viel wichtiger als den göttlichen Namen so präzise wie die Engel aussprechen zu können, ist es, die Bedeutung dieses Namens zu kennen. Denn, wenn man die volle Bedeutung des Namens versteht, besitzt man die beste Grundlage für ein vollkommenes Vertrauensverhältnis zum Träger dieses Namens. Man weiß sann, warum man auf seine mächtige Hilfe hoffen darf. Und daher ist es von größter Wichtigkeit, diesen persönlichen Eigennamen des Vaters und seine Bedeutung zu kennen.

Der göttliche Name ist wie ein Versprechen, das wir verinnerlichen dürfen. Es inspiriert alle, sich in jeder Lage an den Schöpfer zu wenden. Man kann bestimmte Titel verwenden, wenn man den Allmächtigen anspricht. Der Heiland selbst hat uns ermutigt, den Allmächtigen anzurufen. Und um unser Vertrauen in Jahuwah zu stärken, hat er uns beigebracht, ihn mit einen neuen Titel anzurufen, der mit den tiefsten Sehnsüchten unseres Herzens verknüpft ist. Er hat uns die Ehre gegeben, Jahuwah mit "Abba", d. h. "lieber Vater", anzusprechen.

"Reden wir mit oder von [Jahuwah] [] als unserem "Vater", dann soll das ein Zeichen sein, dass wir ihn lieben und ihm vertrauen, zugleich aber auch ein Unterpfand, dass [...] [er] sich um uns kümmert und uns nahe ist. Wenn wir ihn um etwas bitten, dann löst schon die Anrede "Vater" ein Wohlgefallen in seinem Herzen aus. [...] [Er] selbst hat diese Bezeichnung wiederholt für sich gebraucht, damit wir nicht etwa meinen, sie sei vermessen; im Gegenteil, er will, dass sie uns ganz vertraut werde. [...] [Jahuwah] betrachtet uns als seine Kinder. Er hat uns aus der so leichtfertig dahinlebenden Welt erlöst und uns zu Gliedern der göttlichen Familie erwählt, zu seinen Söhnen und Töchtern. Er lädt uns ein, ihm mehr zu vertrauen als ein Kind seinem irdischen Vater vertrauen kann. Eltern lieben ihre Kinder; die Liebe [Jahuwahs] [...] jedoch ist größer, als menschliche Liebe je sein kann: sie ist unermesslich. Wenn also Eltern ihren Kindern gute Gaben geben können, wie viel mehr wird unser Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn darum bitten!" (6)

Die Schrift sagt uns, dass Jahuwah die LIEBE ist. (Siehe 1. Johannes 4,8.) Er liebt uns. Und deshalb fordert er von uns keine perfekte Aussprache oder Körperhaltung, bevor er unsere Gebete anhört. Er hat durch seinen Sohn jeder zögerlichen Seele Mut gemacht: "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen." (Siehe Johannes 6,37.) In der Bergpredigt berichtete uns der Heiland, welche Arten von Gebeten akzeptabel für Jahuwah sind und welche nicht. Er sagte:

"Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. [...] Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen." (7)

Das Gebet darf nicht darin bestehen, dass wir eine bestimmte Abfolge von Wörtern oder Bewegungen ableisten, um uns göttliche Gunst zuerkaufen. Würden wir etwa so mit jemandem reden, den wir gernhaben und achten? Der Heiland erklärte, dass weder Traditionen, noch Theatralik notwendig sind, um mit dem Vater zu sprechen.

"Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten." (8)

Das Gebet ist nicht in erster Linie dafür da, unsere Sorgen und Bedürfnisse Jahuwah bekannt zu machen. Er kennt bereits alle unsere Bedürfnisse und hat bereits den Ausweg geplant. Er sorgt für uns alle.

"Im Gebet öffnen wir uns [dem Vater] [...] wie einem Freund. Dabei geht es nicht darum, dass wir [...] [Jahuwah] sagen müssten, wie es um uns steht, sondern dass wir ihn bei uns aufnehmen. Das Gebet bringt [...] [den Vater] nicht zu uns, sondern wir kommen zu ihm." (9)

Wie Oswald Chambers einmal sagte: "Unsere gewöhnlichen Ansichten über das Gebet sind im Neuen Testament nicht zu finden. Wir betrachten das Gebet als Mittel, um etwas für uns zu bekommen. Die biblische Idee des Gebets ist, dass wir auf diese Weise [...] [Jahuwah] selbst kennenlernen können." Das ist der Grund und Zweck des Gebets und und auch der Grund dafür, warum es wichtig ist, den göttlichen Namens zu kennen. Jahuwahs Name ist so heilig wie er selbst und offenbart uns seinen Charakter.

Wenn ein Mensch Jahuwah als seine liebenden Vater kennenlernt, wird er ihn im Gebet vertrauensvoll mit seinem Namen ansprechen. Es wird kein träges, halbherziges und vages Gebet sein. Charles H. Spurgeon, ein sehr angesehener Prediger aus dem 19. Jahrhundert, machte folgende Beobachtung: "Es gibt eine allgemeine Art des Betens, die aus Mangel an Präzision versagt. Es ist, als ob ein Regiment Soldaten seine gesamte Feuerkraft in alle Richtungen verschießen soll. Möglicherweise treffen sie dabei auch einen Feind, aber die Mehrheit der Feinde wird verfehlt." Wer dem Schöpfer so vertraut wie dem eigenen Vater, wird keine Angst haben, seine Bedürfnisse offen zu legen. Er wird mit ihm so einfach und vertrauensvoll sprechen wie ein Kind, wenn es um ein Glas Wasser bittet, wenn es zu klein ist, den Wasserhahn zu erreichen.

man smiling"Wir müssen dem Versprechen [...] [Jahuwahs] vertrauen. Unsere Aufgabe besteht darin, hinauszugehen und zu glauben, dass [...] [er] tun wird, was er gesagt hat. Der Segen, um den wir gebeten haben, wird kommen, wenn wir ihn am meisten benötigen. Jede Bitte erreicht direkt das Herz [...] [des Vaters], wenn wir ihm glauben. Wir haben nicht genug Glauben. Wir sollten auf unseren himmlischen Vaters schauen, der eher bereit ist, uns zu helfen, als irdische Eltern ihrem Kind helfen würden. Warum vertrauen wir ihm nicht? "Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?" (Römer 8,32.) (10)

Das Gebet ist ein Privileg, aber kein Luxus, den wir in Anspruch nehmen oder beiseite schieben können, wie es uns gefällt. Den Vater bei seinem Namen anzurufen, ist eine Notwendigkeit! Wie der große protestantische Reformator John Wesley einmal beobachtete: "Ich habe soviel zu tun, dass ich ein paar Stunden bete, bevor ich in der Lage bin, es zu tun."

"Das Gebet ist der Atem der Seele und der Kanal für jeden Segen. Wenn [...] die reuige Seele ihr Gebet darbietet, sieht [...] [der Vater] ihre Kämpfe, ihre Konflikte und ihre Aufrichtigkeit. Er hat seinen Finger auf ihrem Puls und nimmt jedes Pochen zur Kenntnis. Es gibt kein begeisterndes Gefühl, keine tiefe Rührung, keinen grauen Kummer und keinen Sündenfleck, wovon er nichts weiß. Diese Seele wurde mit unendlichen Kosten erworben und wird mit einer Hingabe geliebt, die unabänderlich ist." (11)

Wer seinen Vater im Himmel liebt, wird nicht zögern, ihn bei jeder verzwickten Situation oder Prüfung persönlich anzurufen. Im Vertrauen auf die Liebe und Macht des einen, der den Namen der Verheißung trägt, ist es einfach, der Anweisung des Paulus Folge zu leisten: Freut euch alle Zeit! Betet ohne Unterlass! Seid in allem dankbar, denn das ist der Wille Jahuwahs in Jahushua, dem Gesalbten, für euch." (1. Thessalonicher 5,16-18, SCH2000.)

Der Heilland hat darauf gedrängt, dass sein Volk ohne Unterlass betet. Das heißt nicht, dass wir ständig auf den Knien sein sollen, sondern, dass das Gebet der Atem der Seele sein soll. Unsere stillen Fragen, wo immer wir auch grade sind, steigen zum [...] [Vater] auf, und unser Anwalt [...], [der Heiland], plädiert für uns vor dem Vater mit dem Weihrauch seiner Gerechtigkeit. (12)

Es ist nicht möglich, kontinuierlich auf den Knien zu sein. Aber unser Herz kann sich im Gebet zum Vater hingezogen fühlen. Wenn du in Schwierigkeiten bist und dich Traurigkeit oder Ratlosigkeit belasten, fliegen deine Gebete wie Pfeile gen Himmel und erhalten sofort die Aufmerksamkeit des Vaters. Seine Gegenwart ist die pure Freude. Es ist ein Privileg, beten zu können und dadurch in seiner Gegenwart zu sein. Daher sollte es für uns so natürlich und selbstverständlich sein, zu beten, wie zu atmen. "Gewöhne dich langsam daran, das Gebet in deine Arbeit einfließen zu lassen: Sprich, handle und arbeite in dem Frieden, als ob du dich im Gebet befinden würdest, denn genau so soll es sein." (13)

"Erzähle [...] [dem Vater] alles, was in deinem Herzen ist. Schütte ihm dein Herz aus. Erzähl ihm, was dich freut und was dich bedrückt, als ob du mit einem lieben Freund sprechen würdest. Sag ihm [...], was dir Schwierigkeiten macht, damit [...] [er] dich trösten kann; [...] [erzähl ihm] von deinen Wünschen, damit [...] [er] sie reinigen kann; erzähl [...] [ihm] von deinen Aversionen, damit [...] [er] dir helfen kann, sie zu überwinden; erzähl [...] [dem Vater] von deinen Versuchungen, damit [...] [er] dich vor ihnen beschützt: Offenbare [...] [Jahuwah] die Wunden deines Herzens, damit [...] [er] sie heilen kann. Wenn du so all deine Schwächen, Bedürfnisse und Schwierigkeiten vor ihm ausschüttest, hast du ihm viel zu erzählen. Sprich aus der Fülle deines Herzens, ohne zu überlegen, sag, was du denkst. Selig sind die, welche zu so einem familiären, vorbehaltlosen Austausch mit [...] [ihrem Schöpfer] gelangen." (14)

Auch während der Arbeit können wir das Herz im Gebet [zum Himmel] [...] erheben. Diese stillen Bitten steigen wie Weihrauch empor zum Thron der Gnade und hindern Satans Wirken. Ein Christ, der sich so auf [...] [Jahuwah] gründet, kann nicht überwunden werden. Keine teuflischen Künste vermögen seinen Frieden zu stören. Alle Verheißungen der Bibel, alle Macht der göttlichen Gnade und alle Segenskräfte [...] [des Allmächtigen] sind Bürgen für seine Erlösung. [...]

Es ist etwas Wunderbares, dass wir wirksam beten können, dass unwürdige, irrende Sterbliche die Möglichkeit besitzen, dem [Schöpfer] [...] ihre Wünsche zu unterbreiten. Welche größere Machtfülle kann wohl erbeten werden als die, mit dem unendlichen [Einen] [...] verbunden zu sein? Schwache, sündige Menschen haben das Vorrecht, mit ihrem Schöpfer zu sprechen. Wir stammeln Worte, die den Thron des Herrn der Welten erreichen. Wir dürfen mit dem Heiland ungezwungen reden. Er tröstet uns und sagt: “Ich bin mitten unter euch.”

Wir dürfen in unsern Herzen mit [dem Vater] [...] sprechen und in Gemeinschaft mit dem Heiland durch das Leben gehen. Auch während der täglichen Arbeit können wir unsres Herzens Wünsche, die keines Menschen Ohr vernimmt, ihm kundtun; kein Gebet verhallt ungehört, noch geht es verloren. Nichts vermag das Verlangen des Herzens zu dämpfen oder zu ersticken. Es übertönt den Lärm der Straße und das Dröhnen der Maschinen. Wir reden mit [Jahuwah] [...], und er hört uns.

Bittet, ja bittet nur; ihr werdet erhalten. Erbittet Demut, Weisheit, Mut und Wachstum im Glauben. Jede aufrichtige Bitte wird ihre Antwort finden. Wenn es auch nicht immer so kommt, wie wir es uns dachten, und zu der Zeit eintrifft, die wir annahmen, so geschieht es doch alles zu unserm Besten. Der Vater im Himmel erhört unsre Gebete, die wir aus der Einsamkeit, Müdigkeit und aus Prüfungen heraus zu ihm emporsenden — nicht immer nach unsern Erwartungen, aber stets zu unserm Wohle." (15)

man kneeling in prayerEs kann sein, das du nicht sofort eine Antwort sehen oder fühlen kannst, wenn du den Namen des Vaters angerufen hast. Trotzdem ist dein Gebet sofort gehörtworden. Manchmal lautet die Antwort "Ja!", manchmal "Nein!" und manchmal "Warte eine Weile!".

Aber viel zu oft geben wir Menschen zu schnell auf. Sie beharren nicht im Gebet. Manchmal meinen sie, dass sie um etwas zu großes gebeten haben und um etwas kleineres bitten sollten. Doch der Vater "zögert nicht, unsere Gebete zu erhören, weil er uns nichts schenken möchte, sondern dadurch, dass er unser Wünschen verstärkt, gibt er uns etwas größeres." (16)

Wenn man lernt, zu beten, ist man sich oft unsicher, wie man beten soll. Es ist immer angebracht, seinem Schöpfer zu danken. Erzähl ihm, wofür du dankbar bist! Du kannst auch das Gebet sprechen, das als "Vater unser" bekannt geworden ist. Es ist das Gebet, das der Heiland in seiner Bergpredigt sprach:

Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen. (Matthäus 6,9-13, LUT1984.)

Dieses Gebet brachte er auch seinen Jüngern bei. (Siehe Lukas 11,2-4). Es ist geradezu das Paradebeispiel für ein Gebet: Es erkennt den Vater im Himmel an, wünscht, dass dessen Wille geschehen möge, beinhaltet die einfachen Bedürfnisse und bittet um geistlichen Segen, während es alles andere ihm in seiner unendlichen Weisheit überlässt. Es ist nicht verkehrt, mit diesem Gebet seine eigene tägliche, private Gebetszeit abzuschließen.

Das stille Gebet, das man in der Tiefe seines Herzens spricht, verleiht jedem die göttliche Stärke, die man braucht, um im Kampf gegen die Sünde und den eigenen Egoismus zu bestehen. Doch auch andere Formen des Gebets können viel Gutes bewirken. Das Gebet in der Gruppe kann ein gewaltiger Segen sein, wenn der heilige Geist die Herzen vereint und in die Gegenwart Jahuwahs führt. Voraussetzungen dabei sind natürlich der persönliche Wunsch jedes einzelnen dazu und eine tatsächliche Einigkeit im Geist untereinander. Wenn eine sehr große Gruppe zusammen ist, kann sie sich in kleinere Gruppen von 4-5 Leuten aufteilen.

Eine andere Form des gemeinschaftlichen Gebets, die ein großer Segen sein kann, besteht darin, in "einem Fluss" zu beten. Eine Person fängt an und sagt dem Vater, was sie auf dem Herzen hat. Jeder andere kann an diesem Gespräch jederzeit einsteigen und mitbeten. Wenn man in einem Kreis betet (einer nach dem anderen), kann es passieren, dass, wenn man an der Reihe ist, man die Gedanken vergessen hat, die einem der heilige Geist geschenkt hat. Wenn man aber frei mitbeten kann, wie es der heilige Geist einem eingibt, kann dieses Gebet eine sehr bereichernde und geistlich aufbauende Erfahrung sein.

Unser Schöpfer ermutigt alle seine Kinder, ihn beim Namen zu rufen.

"Unser himmlischer Vater wartet darauf, uns die Fülle seiner Segnungen zu schenken. Dank seiner Gnade können wir reichlich aus dem Brunnen seiner Liebe trinken. Ist es dann nicht unbegreiflich, dass wir so wenig beten? [...] [Jahuwah] ist stets bereit, das aufrichtige Flehen seiner Kinder zu erhören. Dennoch sträuben wir so oft, ihm unsere Bedürfnisse zu nennen. Was müssen die Engel im Himmel über die armen, hilflosen, der Versuchung ausgesetzten Menschen denken, denen [das Herz des Schöpfers] [...] sich in seiner unendlichen Liebe zuwendet? Jederzeit ist er bereit, mehr zu geben, als wir bitten und begreifen können. Aber wir beten zu wenig und haben nur geringen Glauben. Den Engeln im Himmel ist es eine Freude, sich vor [dem Allwaltenden] [...] anbetend zu beugen und in seiner Nähe zu sein. Gemeinschaft mit [ihrem Schöpfer] [...] ist ihr höchstes Glück. Aber die Kinder dieser Welt, die seine Hilfe so dringend benötigen, meinen, ohne das Licht seines Geistes und ohne Gemeinschaft mit ihm auskommen zu können.

Die Finsternis der Sünde umgibt diejenigen, die das Gebet vernachlässigen. In den geringsten Versuchungen Satans fallen sie. Und das geschieht, weil sie die Hilfe nicht in Anspruch nehmen, die [der Vater] [...] ihnen im Gebet anbietet. Warum sind die Kinder [Jahuwahs] [...] in ihrem Beten so zurückhaltend? Das Gebet ist doch der Schlüssel in der Hand des Glaubens, der die Kammern des Himmels öffnet, in denen die unermesslichen Schätze der Allmacht für uns bereit liegen!" (17)

Diese Liebe und diese Schätze warten auch auf dich. Rufe deinen Schöpfer bei seinem Namen! Sein Herz sehnt sich danach, deine Gebete zu beantworten. Er wird sich von jedem finden lassen, der seinen Namen im Glauben anruft.

Hier ist der Link zum Video!


(1) El, #410, The New Strong's Expanded Dictionary of Bible Words.

(2) James Hastings, John A. Selbie, Louis H. Gray, eds.: Encyclopaedia of Religion and Ethics. New York 1917, Bd. 9, S. 152.

(3) E. G. White: Der Weg zu Christus. 2. Aufl., Berlin 1986, S. 83.

(4) E. G. White: Der Weg zu Christus. 2. Aufl., Berlin 1986, S. 83f.

(5) Timothy Jones.

(6) E. G. White: Christi Gleichnisse. Berlin 1968, S. 88.

(7) Matthäus 6,5.7, SCH2000.

(8) Matthäus 6,6, SCH2000.

(9) E. G. White: Der Weg zu Christus. 2. Aufl., Berlin 1986, S. 82.

(10) E. G. White: That I May Know Him. S. 230. eig. dt. Übersetzung.

(11) E. G. White: Maranatha. S. 85, eig. dt. Übers.

(12) E. G. White: That I May Know Him. S. 78, eig. dt. Übers.

(13) Francois Fénelon.

(14) Francois Fénelon.

(15) E. G. White: Ruf an die Jugend. S. 157f.

(16) Anselm von Canterbury.

(17) E. G. White: Der Weg zu Christus. Berlin 1986, S. 82f.