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Unabhängige Missionswerke: Hüte dich vor der versteckten Falle!

Als die verschiedenen Großkirchen daran scheiterten, mit der Wahrheit Schritt zu halten, entstanden unabhängige Missionswerke, um die Wahrheit zu verbreiten. Leider blieben viele, wenn nicht sogar die meisten dieser Missionswerke ebenfalls auf der Strecke, weil sie neues Licht nicht annehmen wollten. Der Himmel ruft jeden Christen dazu auf, selbst fest im Glauben zu stehen und sich von jeder Organisation zu lösen und zu distanzieren, die den Fortschritt der Wahrheit behindert.

Hastein Ragnarsson

Hastein Ragnarsson plündert Italien (1862, Autor: Unbekannt), Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hasting_859_in_Luna.jpg

Wenn es eine Preisverleihung für gute Absichten mit katastrophalen Ergebnissen geben würde, würde Hastein Ragnarsson zumindest einmal lobend erwähnt werden. Hastein war ein Wikinger. Er gierte nach Gold, Ehre und dem Ruhm, Roms Eroberer zu sein, um damit prahlen zu können. Im Jahr 859 n. Chr. setzte er mit 62 Schiffen die Segel, um Gold, Ehre und das Recht auf Prahlerei für sich zu gewinnen.

Anfangs hatten er und seine Kämpfer beim Plündern und Rauben keinen großen Erfolg. Doch Übung macht den Meister! Als sie das Mittelmeer erreichten, waren sie in ihrer Tätigkeit schon recht professionell geworden.

Sie waren furchtbar! Sie waren wild! Sie waren WIKINGER!

Nachdem sie schließlich vor den Toren Roms angelangt waren, bereiteten sie sich darauf vor, die Stadt anzugreifen. Doch als sie feststellten, dass sie die ehrwürdigen, alten Mauern nicht durchdringen konnten, rief Hastein seine Männer zusammen. Er entwickelte mit ihnen einen neuen Plan, um in die Stadt zu kommen.

Am nächsten Tag ließ sich Hastein auf einer Bahre vor ein Stadttor tragen. Seine Männer verkündeten den Römern, die sie von oben her beobachteten: "Helft uns! Lord Hastein liegt im Sterben. Er möchte Christ werden und sich taufen lassen, bevor er stirbt."

Diese Bitte stellte die Römer vor ein wirkliches Problem. Einerseits wollten sie ihre Feinde natürlich nicht in die Stadt lassen. Andererseits stellten sie sich die Frage: Wie könnten sie sich selbst Christen nennen und einem sterbenden Heiden die Erlösung verweigern? (Wir wollen zu ihrer Verteidigung annehmen, dass sie möglicherweise noch nie etwas von der Sage über das trojanische Pferd gehört hatten, da sie Römer und keine Griechen waren.)

Die Römer öffneten schließlich das Tor. Sie erlaubten einer kleinen Abteilung von Wikingern, ihren Anführer zu einer Kirche zu tragen. Nachdem er getauft und die Sterbesakramente erhalten hatte, wurde Hastein wie durch ein Wunder geheilt! Er sprang auf die Füße, kämpfte sich mit seinen Männern zu den Stadttoren durch und ließ den Rest seiner Kämpfer hinein. Als es Abend wurde, lag Rom in Schutt und Asche...

...Da erfuhr Hastein plötzlich, dass die Stadt, die er gerade eingesackt hatte, nicht Rom, sondern Luna war. Rom lag noch über 250 Meilen entfernt!

Es war eine klassische Komödie voller Irrungen und Wirrungen. Zweifellos war sie für die Beobachter lustiger als für die Betroffenen!

Die Bibel erzählt uns eine ähnliche Komödie voller Irrungen und Wirrungen. Die dort geschilderten Szenen erscheinen uns auf den ersten Blick so, als würden sie direkt aus einem Cartoon stammen. Der Text versucht, eine sehr negative Situation darzustellen. Er gebraucht folgendes Bild: "... wie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ihm ein Bär begegnet, und wenn er heimkommt und sich mit der Hand an die Wand lehnt, so beißt ihn eine Schlange!" (Amos 5,19.)

Es ist fast schon zum Lachen: Ein kleiner Cartoonmann läuft so schnell, wie er kann, in eine bestimmte Richtung, um einem Löwen zu entkommen. Plötzlich bremst er und fällt dabei fast hin, weil er sich einem Bären gegenübersieht. Das nächste Bild zeigt, wie seine Beine ganze Staubwolken aufwirbeln, während er auf sein Haus zurast. Endlich hat er es erreicht! Er knallt die Tür zu. Unendlich erleichtert lehnt er sich gegen die Wand, doch nur, um dann von einer Schlange gebissen zu werden. Genau diese Sorte von Extremszenarien, die in Cartoons dargestellt werden, hat Generationen von Kindern zum Kichern gebracht.

Doch wenn man diesen Text im Zusammenhang liest, bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Das Grauen überkommt uns. Hier wird ein Ereignis beschrieben, das Millionen von Menschen herbeisehnen! Und doch präsentiert uns der Text eine ganz andere Perspektive, nämlich nicht die der freudigen Erwartung, sondern die des Schreckens und des Unheils.

Der Vers steht in folgendem Zusammenhang:

"Wehe denen, die den Tag Jahuwahs herbeiwünschen! Was soll euch der Tag Jahuwahs? Er wird Finsternis sein und nicht Licht, wie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ihm ein Bär begegnet, und wenn er heimkommt und sich mit der Hand an die Wand lehnt, so beißt ihn eine Schlange! Wird nicht der Tag Jahuwahs Finsternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz?" (Amos 5,18-20.)*

SchlangeWarte kurz. Wie bitte? Es geht hier gar nicht um irgendeinen dummen Cartoon. Hier wird "der Tag Jahuwahs" beschrieben! Die Formulierung "der Tag Jahuwahs" bezieht sich selbstverständlich auf die Wiederkunft Jahushuas; doch damit kann auch die Zeit der Drangsal gemeint sein, die der Wiederkunft vorausgeht. Wenn man sie in diesem Sinne gebraucht, wird es verständlich, dass der Tag Jahuwahs mit einem gesunden Maß an Scheu und Ehrfurcht betrachtet werden muss. Der schlimmste Abschnitt der Zeit der Drangsal, in dem die Plagen ausgegossen werden, ist so schrecklich, dass er in der Bibel als "Zeit der Drangsal für Jakob" bezeichnet wird.

Doch sogar an dieser Stelle folgt darauf sofort die Verheißung der Befreiung: "Wehe! Denn groß ist dieser Tag, keiner ist ihm gleich, und eine Zeit der Drangsal ist es für Jakob; aber er wird aus ihr errettet werden!" (Jeremia 30,7.)

Doch der Text im Buch Amos behandelt noch einen anderen Aspekt. Er ist so gefährlich, dass sich an ihn kein tröstender Text anschließt, um ihn abzumildern. Es geht um eine blanke Warnung. Nichts weiter.

In den eindringlichen Warnungen des Amos taucht immer wieder ein besonderes Thema auf: Der Tag Jahuwahs ist dunkel, nicht hell. Diese Aussage wird ständig wiederholt. Immer, wenn in der Bibel etwas wiederholt wird, bedeutet dies so viel wie: Jahuwah hat etwas fest beschlossen, also setze dich aufrecht hin und spitze die Ohren! Josephs erklärte dem Pharao dieses Prinzip: "Dass aber der Pharao den Traum zweimal hatte, das bedeutet, dass die Sache bei Jahuwah fest beschlossen ist, und dass Jahuwah es rasch ausführen wird." (1. Mose 41,32.)

Im Buch Amos wird die Warnung vor der Dunkelheit dreimal erwähnt. "Wehe denen, die den Tag Jahuwahs herbeiwünschen! [...] Er wird Finsternis sein und nicht Licht [...]! Wird nicht der Tag Jahuwahs Finsternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz?" (Amos 5,18-20) Worin auch immer diese Gefahr besteht, sie ist echt und bedroht die Seele. Es geht um keine Komödie über Irrtümer. Die Gefahr ist real.

Aber wie kann denn Dunkelheit gefährlich sein? Also: Der Mond wird verdunkelt und auch die Sonne wird nicht scheinen. Ja, und? Jeremia hat doch versprochen, dass die Gerechten aus dieser Gefahr gerettet werden!

geistige FinsternisDoch hier wird nicht von physischer Dunkelheit gesprochen. Es geht um geistliche Finsternis und zwar von der gefährlichsten Sorte. Darin liegt die Gefahr. David schrieb: "Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg." (Psalm 119,105.) Wenn Jahuwahs Wort, welches die Wahrheit ist, durch das Licht symbolisiert wird, dann bezeichnet die "Finsternis" logischerweise den Irrtum. In der Zeit der Drangsal besteht die größte Gefahr für Jahuwah Kinder darin, sich in geistlichem Irrtum zu verstricken. Diese Bedrohung ist so extrem, dass Amos anscheinend gar nicht mehr aufhören kann, seine alarmierende Botschaft immer wieder zu verkünden.

Doch diese Warnung kommt vollkommen unerwartet. Gabriel versprach Daniel: "Die Erkenntnis wird zunehmen." (Daniel 12,4.)

Mit dem Licht wächst auch die Gefahr, da die Menschen träge, zu selbstsicher und dadurch überheblich werden. Die Prahlerei der Christen von Laodicea besteht darin, dass sie reich und mit Gütern überschüttet seien und nichts mehr nötig hätten. Doch der wahrhaftige Zeuge stellt fest: "Du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt." (Offenbarung 3,17.)

Die allerschlimmste geistliche Dunkelheit, in die eine Person geraten kann, besteht in diesen letzten Tagen nicht in einer einzelnen verkehrten Lehrmeinung, sondern in der arroganten Annahme, dass sie schon alles weiß, was sie für die Errettung wissen muss. Diese Annahme zieht eine weitere nach sich, die noch gefährlicher ist: Da man ja schon alles Licht besitzt, was zur Errettung notwendig ist, ist jegliche "neue Erkenntnis" zu verwerfen. Wenn man dieser Meinung ist, verschließt man seinen Verstand vor den zusätzlichen Lichtstrahlen, mit denen der Geist Jahuwahs uns erleuchten will. Die hellen und klaren Lichtstrahlen können nicht in ein Herz dringen, welches verhärtet ist und sich gegenüber jeglichem neuen Licht verbarrikadiert hat.

"Es ist ein Fakt, dass wir die Wahrheit besitzen, und wir müssen hartnäckig an den Positionen festhalten, die nicht erschüttert werden können. Doch wir dürfen nicht mit Argwohn auf jegliches neue Licht blicken, welches uns [Jahuwah] [...] gesendet haben könnte, und sagen: "Aus unserer Sicht brauchen wir wirklich kein zusätzliches Licht zu den alten Wahrheiten, die wir bis jetzt empfangen haben und auf denen wir bauen." Wenn wir diese Position nämlich vertreten, trifft auf uns die Aussage des wahrhaftigen Zeugen zu, der tadelt: "Du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt." Diejenigen, die sich reich und von Gütern überschüttet fühlen und die meinen, dass sie nichts mehr nötig haben, befinden sich in einem Zustand der Blindheit gegenüber ihrem wahren Zustand vor [Jahuwah] [...] und es ist ihnen nicht bewusst."1

Die Gefahr, in die Dunkelheit geistlicher Arroganz zu geraten, ist so groß, dass WLC sich gezwungen sieht, davor zu warnen. Es gibt einen besonderen Bereich, wo diese Bedrohung besonders groß ist, weil sie unbemerkt bleibt. Es handelt sich um die unabhängigen Missionswerke.

Lasst die Posaune hell und klar erschallen!

Die unabhängigen Missionswerke haben eine wunderbare Arbeit für Jahuwah geleistet, indem sie Wahrheiten verbreiteten. Während die Kirchen immer weltlicher wurden und es versäumten, in der Wahrheit voranzuschreiten, vertraute der Himmel vielen Einzelpersonen Erkenntnisse an. Diese wiederum arbeiteten sehr hart, um mit anderen teilen zu können, was ihnen gegeben worden war. Auch WLC wurde dadurch gesegnet, dass es die verschieden Lichtstrahlen sammelte, die über viele, unabhängige Missionswerke verstreut waren.

Durch die explosionsartig erweiterten Möglichkeiten, das Internet zu nutzen, wurden viele Laien in die Lage versetzt, Wahrheit viel weiter zu verbreiten als bisher. Viele dieser Personen litten unter Verfolgung durch die organisierten Kirchen. Die großen Gemeinschaften fühlten sich von dem Einfluss dieser demütigen Laien bedroht. Daher brandmarkten sie diese und ihre unabhängigen Missionswerke von der Kanzel aus, durch kirchliche Publikationen und sogar durch gerichtliche Vorladungen. Die gefallenen Kirchen führten tatsächlich einen Kampf gegen sie.

Satan ist sich des Erfolges der unabhängigen Missionswerke bei der Wahrheitsverbreitung sehr wohl bewusst. Er gebraucht eine sehr heimtückische und leider auch sehr effektive Doppelstrategie gegen sie. Diese richtet sich gegen:

1. Die Leiter der unabhängigen Missionswerke.
2. Die Personen, die von den unabhängigen Missionswerken Licht erhalten haben.

Die Leiter: Es ist eine traurige Wahrheit, dass die meisten unabhängigen Missionswerke dem Beispiel der Kirchen gefolgt sind, von denen sie verfolgt wurden. Da sie auf die Spenden ihrer Hörer und Leser angewiesen sind, schrecken sie davor zurück, unpopuläre Wahrheiten weiterzugeben. Und so blieben sie bei den Erkenntnissen stehen, die ihnen gegeben worden waren. Sie lehnten jegliche weitere Erkenntnis ab. Wenn sie auf neues Licht aufmerksam gemacht wurden, wendeten sie diesem nicht nur den Rücken zu, sondern gebrauchten ihre angebliche Autorität als "Lichtträger" dazu, ihre Leser und Hörer von der Annahme dieses neuen Lichtes abzuhalten. Es ist nicht verkehrt, wenn ein unabhängiges Missionswerk sich auf seiner Webseite und in seinen Veröffentlichungen nur auf einen bestimmten Bereich konzentriert. Dieser Punkt kann nicht genug betont werden. Das Problem taucht erst auf, wenn die Leiter jegliche andere Erkenntnis als Irrtum brandmarken.

Leiter unabhängiger Missionswerke

Die Nachfolger: Viele ehrliche Seelen sind durch die Erkenntnisse der unabhängigen Missionswerke gesegnet worden. Der Himmel gibt einer einzelnen Person nicht alle Wahrheit auf einmal, damit alle die Freude miteinander teilen können, etwas selbst herauszufinden. Daher sollte keine Einzelperson und auch kein unabhängiges Missionswerk eine ablehnende Haltung gegenüber dem Licht einnehmen, welches einer anderen Person gegeben ist. Viele ehrliche Wahrheitssucher wurden von einer Kirche zur nächsten und von einem Missionswerk zum nächsten geführt. Sie sammelten hier einen Lichtstrahl auf und dort einen anderen. Jeder beginnt seine Reise an einem anderen Ausgangspunkt. Man gerät auf diesem Weg erst in Schwierigkeiten, wenn man aufhört, ein unabhängiger Wahrheitssucher zu sein, und zum Anhänger einer bestimmten Organisation oder Person wird.

Schafe

Wenn ein Mensch eine "Anhängermentalität" besitzt, möchte er nicht dem Lamm überall dorthin folgen, wo es hingeht. Er richtet sich lieber nach einer menschlichen Autoritätsperson. Und genau an dieser Schwachstelle hat Satan die unabhängigen Missionswerke angegriffen: Er packt sie bei ihrem geistlichen Stolz. So bringt er sie dazu, Arroganz zu entwickeln und schließlich Licht abzuwerten, welches anderen anvertraut worden ist. Nur, weil der Himmel dir gnädigerweise eine Erkenntnis gegeben hat, solltest du dies keinesfalls für den Beweis halten, dass es keine weitere Erkenntnis geben wird.

Die Gefahr ist sehr real. Daher hat WLC seine Stimme mit der des vierten Engels vereint, der in Offenbarung 18,4 verkündet: "Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!"

Das ist ein sehr wichtiger Text. Normalerweise wird der Anfang als "geht hinaus" übersetzt. Doch die Formulierung heißt im englischen Text "come out" und "come" kann auch als eine Einladung angesehen werden. Und so entsteht im Verstand des Zuhörers die falsche Idee, dass die Organisationen, die diese Botschaft verbreiten, doch irgendwie von der Warnung ausgenommen sind und man ihnen ohne Gefahr beitreten kann. Dies ist ein schwerwiegender Irrtum. Kein Mensch ist von diesem göttlichen Befehl ausgenommen. Er ist ein eindeutiges, hartes Kommando: Geh!

"Flieht hinaus aus Babel und rettet jeder seine Seele, damit ihr nicht umkommt in seiner Missetat! Denn dies ist die Zeit der Rache Jahuwahs; Er bezahlt ihm, was es verdient hat." (Jeremia 51,6.)

Eine echte Gefahr

Wenn eine Person in der Vergangenheit von einer anderen Person, einer Kirche, einer Gruppe oder von einem unabhängigen Missionswerk kostbares Licht erhalten hat, besteht das Risiko, dass sie sich an diese Person oder Organisation durch ein Gefühl der Loyalität und der Zuneigung kettet. Sollte diese andere Person oder Gruppe dann neues Licht ablehnen, ist es verführerisch, bei ihr zu bleiben, anstatt sich frei zu machen, die Angelegenheit selbst zu untersuchen und der Wahrheit zu folgen, die man erkannt hat.

Genau diese Situation wurde der Endzeitprophetin Ellen White anschaulich gezeigt.

"Ich sah eine große Anzahl von Gruppen, die durch Seile verbunden schienen. Viele in diesen Gruppen befanden sich in gänzlicher Finsternis; ihre Augen waren zur Erde gerichtet, und es schien keine Verbindung zwischen ihnen und [Jahushua] [...] zu bestehen. Aber unter diesen verschiedenen Gruppen zerstreut waren Personen, deren Angesichter strahlten und deren Augen zum Himmel gerichtet waren. Lichtstrahlen von [Jahushua] [...], gleich den Strahlen der Sonne, waren ihnen gegeben. Ein Engel gebot mir, sorgfältig zuzusehen, und ich sah über einem jeden, der einen Lichtstrahl hatte, einen Engel wachen, während böse Engel die umgaben, die in Finsternis waren. Ich hörte die Stimme eines Engels rufen: “Fürchtet [Jahuwah] [...] und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen!” Offenbarung 14,7.

ZurückweisungDann ruhte ein herrliches Licht auf diesen Gruppen, um alle zu erleuchten, die es annehmen wollten. Manche von denen, die in Finsternis waren, nahmen das Licht an und freuten sich darüber. Andere widerstanden dem Licht vom Himmel und sagten, es sei nur gesandt, um sie irrezuleiten. Das Licht wich von ihnen, und sie wurden in Finsternis gelassen. Die das Licht von [Jahushua] [...] angenommen hatten, erfreuten sich des zunehmenden köstlichen Lichtes, das über sie ausgegossen wurde. Ihre Angesichter strahlten in heiliger Freude, während ihre Blicke mit großem Interesse aufwärts auf [Jahushua] [...] gerichtet waren. Ihre Stimmen riefen in Übereinstimmung mit der Stimme des Engels: “Fürchtet [Jahuwah] [...] und gebt ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen!” Offenbarung 14,7. Als sie diesen Ruf erhoben, sah ich, dass jene, die in Finsternis waren, sie mit ihren Seiten und Schultern stießen. Da zerrissen viele, die das heilige Licht liebten, die Seile, durch die sie mit diesen Scharen verbunden waren, und standen nun getrennt von ihnen. Als sie dies taten, gingen Männer, die sie verehrten, aus den verschiedenen Gruppen zu ihnen hin, manche mit freundlichen Worten, andere mit zornigen Blicken und drohenden Gebärden, und machten die lose werdenden Seile wieder fester. Diese Männer sagten beständig: “[Jahuwah] [...] ist mit uns. Wir stehen im Licht. Wir haben die Wahrheit.” Ich fragte, wer diese Männer seien, und man sagte mir, dass es Prediger und leitende Männer seien, die selber das Licht verworfen hätten und nicht haben wollten, dass andere es annähmen. [...]

Dann hörte ich eine Stimme sagen zu denen, die verstoßen und verspottet wurden: “Geht aus von ihnen und rührt nichts Unreines an.” 2. Korinther 6,17. Im Gehorsam gegen diese Stimme zerrissen viele die Seile, mit denen sie gebunden waren, und verließen die Gruppen in Finsternis, taten sich zu denen, die schon vorher ihre Freiheit erlangt hatten, und vereinigten freudig ihre Stimmen mit den ihren. Ich hörte ernstes, ringendes Beten von einigen, die immer noch bei den Gruppen verblieben, die in Finsternis waren. Die Prediger und leitenden Männer gingen in diesen verschiedenen Haufen umher und zogen die Seile fester an; aber immer noch vernahm ich diese Stimme ernsten Gebets. Dann sah ich jene, die gebetet hatten, wie sie ihre Hände um Hilfe zu der vereinten Schar derer ausstreckten, die frei waren und sich in [Jahuwah] [...] freuten. Diese antworteten, während sie ernst zum Himmel blickten und aufwärts wiesen: “Kommt herausvon ihnen und sondert euch ab.” Ich sah einzelne um ihre Freiheit kämpfen. Schließlich sprengten sie die Seile, die sie gebunden hielten. Sie widerstanden den Anstrengungen derer, die die Seile fester ziehen wollten, und weigerten sich, auf die wiederholte Behauptung zu achten: “[Jahuwah] ist mit uns, wir haben die Wahrheit.”

Lass dich nicht von der Angst aufhalten, dass du dann allein Gottesdienst halten musst. Wage den Schritt in die Freiheit! Das Fehlen einer Gruppe, in der man Gottesdienst hält, ist keine Entschuldigung dafür, bei irgendeiner Organisation oder Gruppe zu bleiben, die absichtlich Erkenntnis ablehnt.

Fortwährend verließen Personen die Scharen, die in Finsternis waren, und vereinigten sich mit der freien Schar, die sich auf einem weiten Feld, über die Erde erhoben, zu befinden schien. Ihre Blicke waren aufwärts gerichtet, die Herrlichkeit [Jahuwahs] [...] ruhte auf ihnen, und sie verkündigten freudig sein Lob. Sie waren eng miteinander verbunden und schienen in das himmlische Licht eingehüllt zu sein. Um diese Schar herum waren manche, die unter den Einfluss des Lichtes kamen, aber nicht direkt mit der Schar vereinigt waren. Alle, die das Licht liebten, das auf sie ausgegossen war, schauten mit gespanntem Interesse aufwärts. [Jahushua] [...] blickte mit herzlichem Wohlgefallen auf sie herab.”2

Tappe nicht in die Falle der unangebrachten Loyalität! Deine Loyalität gebührt allein Jahuwah. Lass dich auch nicht von der Angst aufhalten, dass du dann allein Gottesdienst halten musst. Wage den Schritt in die Freiheit! Das Fehlen einer Gruppe, in der man Gottesdienst hält, ist keine Entschuldigung dafür, bei irgendeiner Organisation oder Gruppe zu bleiben, die absichtlich Erkenntnis ablehnt. Jedes Missionswerk, welches eine entschiedene Haltung gegen neue Lichtstrahlen angenommen hat (die meisten von ihnen haben diesen Weg gewählt), ist ebenso wenig als Anbetungsgemeinschaft geeignet wie irgendeine Kirche, die Teil von Babylon ist.

Sei standfest und mutig

Jahuwahs Kinder sind heutzutage dazu aufgerufen, für sich selbst einzustehen, getrennt und unabhängig von jeder organisierten Kirche, Gruppe und jedem Missionswerk. Niemand darf seinen eigenen Verstand und sein Gewissen einem anderen unterstellen und annehmen, dass dieser in jedem Fall die Wahrheit spricht. Jahuwah führt jeden Menschen individuell, weil jede Person einen anderen Hintergrund und unterschiedliche Grundüberzeugungen besitzt. Während das Wissen zunimmt, wächst auch der Bedarf an göttlicher Weisheit. Nicht jegliche "Erkenntnis" anderer Menschen ist auch tatsächlich "neues Licht". Es erfordert geistige und geistliche Unterscheidungskraft, um zwischen dem, was angenommen, und dem, was beiseite gelegt werden soll, zu trennen.

Niemand darf seinen eigenen Verstand und sein Gewissen einem anderen unterstellen und annehmen, dass dieser in jedem Fall die Wahrheit spricht.

Gib nicht der Versuchung nach, dich an die Leiter eines unabhängigen Missionswerks zu hängen. Es ist nur natürlich, wenn wir uns mit gleichgesinnten Gläubigen umgeben wollen. Es verschafft uns Bestätigung, wenn wir mit denen Gottesdienst halten, die das glauben, was wir für wahr halten. Es ermutigt uns, wenn wir Artikel lesen, die mit unseren derzeitigen Überzeugungen übereinstimmen. Anhänger eines unabhängigen Missionswerks zu sein, birgt die gleichen Gefahren in sich wie die Mitgliedschaft in einer organisierten Kirche, welche an deren Glaubensbekenntnis gekoppelt ist. Natürlich ist es sehr leicht, dem Beispiel eines Predigers zu folgen, den du respektierst, oder dem Vorbild einer Organisation, von der du schon viele Wahrheiten bekommen hast, wenn dieser Prediger bzw. diese Organisation anderen Wahrheiten widersteht. Aber niemand sollte das Wort eines anderen Menschen für wichtiger als ein eigenverantwortliches Studium der Wahrheit halten. Wir sollten nichts ablehnen, was wir nicht selbst eigenverantwortlich studiert haben.

Die Liebe zur Wahrheit muss uns wichtiger sein als unser Wunsch, zu einer Gruppe zu gehören. Wenn Satan in uns die Angst vor Einsamkeit und Trennung schürt und das Verlangen bestärkt, um jeden Preis dazuzugehören, kann dies die Stimme des heiligen Geistes zum Schweigen bringen.

Die Natur einer Gruppe erschafft eine "WIR gegen SIE"-Dynamik. Die Mitglieder lernen, dass sie die Grundsätze der Mehrheit innerhalb der Gruppe akzeptieren müssen. Schlimmer noch, man bringt ihnen bei, nicht zu hinterfragen! Aktive Wahrheitssuche ist oft entmutigend. Denn häufig werden Menschen, die die Dinge hinterfragen und sich nicht abwimmeln lassen, gemieden und schließlich sogar ganz aus der Gruppe ausgeschlossen. So erzwingt man durch emotionale Erpressung Konformität.

Wenn du aus einer Gruppe von Gläubigen ausgeschlossen worden bist, dann lass dich davon nicht entmutigen. Bete für deine Freunde und deine anderen Lieben, welche sich noch darin befinden und verführt werden. Alle Helden Jahuwahs, alle geistlich großen Menschen der Vergangenheit wurden dazu berufen, menschlich gesehen allein zu stehen. Johannes, der Täufer, lebte in der Einsamkeit der Wüste. Doch in dieser Einöde sprach der heilige Geist zu ihm und bereitete ihn auf seine Aufgabe vor, der Vorläufer des Messias zu sein. John Bunyan verbrachte 12 Jahre seines Lebens im Landgefängnis von Bedford, weil er nicht über die Erkenntnisse schweigen wollte, die ihm gegeben worden waren. Innerhalb dieser 12 Jahre inspirierte ihn der Geist Jahuwahs dazu, das Buch Pilgrim's Progress (Die Pilgerreise) zu schreiben. Dieses Werk enthält tiefgründige, geistliche Wahrheiten. Seitdem Bunyan es in seiner kalten Steinzelle verfasst hat, sind Hunderte von Jahren vergangen, in denen Menschen durch diese Einsichten gesegnet wurden. Auch Martin Luther wurde dazu berufen, allein vor Priestern und Prälaten für eine Wahrheit einzustehen, welche ihm anvertraut worden war, um Massen von Menschen die Freiheit zu bringen.

Wenn man der Wahrheit folgt, ist dieser Weg meist sehr einsam. Wenn du berufen wirst, allein zu stehen, dann weiche nicht zurück. Sieh es als eine Ehre des Himmels an. Nutze die Zeit, in der du allein bist, um der Quelle der Wahrheit und des Lichtes immer näher und näher zu kommen.

Strecke dich nach der ganzen Wahrheit aus, um sie zu ergreifen!

Noch ist es für den sterblichen Intellekt unmöglich, die ganze Wahrheit zu erkennen. In der Ewigkeit werden die Erlösten die tiefen Geheimnisse Jahuwahs erforschen und beständig von ihm lernen.

WLC ist eine Plattform, die dazu dient, die Wahrheit zu verbreiten, die wir erkannt haben. Dazu gehören auch unpopuläre Sachverhalte. Gelegentlich erreichen uns wütende Nachrichten, in denen die jeweiligen Schreiber zum Ausdruck bringen: "Ich habe mich nicht bei WLC angemeldet, um dann diesen oder jenen Irrtum anzunehmen." Liebe Geschwister, WLC hat sich nicht das Ziel gesetzt, Menschen zu gefallen. Nur Jahuwah. Sobald uns bei einer bestimmten Frage ein Licht aufgegangen ist, streben wir danach, die Antworten zu verbreiten.

Einsam sein.

Der Himmel befielt uns heute, von allem Abstand zu nehmen, was verkehrt und unrein ist, und für uns selbst einzustehen. Es gibt wenige Dinge, die unreiner sind, als ein Geist des Stolzes, der mit seiner Erkenntnis prahlt, doch zusätzliches Licht ungeprüft verwirft.

Wenn wir uns dessen bewusst werden, dass der wahrhaftige Zeuge unseren Zustand besser kennt als wir es je könnten, wird er unsere Nacktheit mit seiner Gerechtigkeit bedecken und unsere Sündhaftigkeit mit seiner Reinheit. Zusätzlich wird er uns mit dem himmlischen Gold des Glaubens beschenken. Dann wird sich sein kostbares Versprechen erfüllen:

"Siehe, es kommen Tage, spricht Jahuwah, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde;

nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag. ... Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht Jahuwah: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Elohim sein, und sie sollen mein Volk sein;

und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne Jahuwah!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht Jahuwah; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!" (Jeremia 31,31-34.)


 * Die heiligen Namen sind in alle Bibelzitate eingefügt worden. Soweit nicht andern angeben, entstammen alle Bibelzitate der Übersetzung von Franz Eugen Schlachter in der Version Schlachter 2000.

1 E. G. White: Review & Herald. 7. August 1894, eig. dt. Übersetzung.

2 Ellen G. White: Frühe Schriften. S. 226-229. Hervorhebungen hinzugefügt. Diese besondere Vision behandelt größtenteils die Erfahrungen der frühen Adventisten. Diese wurden dadurch enttäuscht, dass Jahushua nicht zu einem Zeitpunkt zurückkehrte, an dem sie dies erwartet hätten. Doch die Lehren, die sie durch ihre Erfahrungen gelernt haben, sind zeitlos und betreffen auch Jahuwahs heutige Kinder. Diese Visionen wurden Ellen White auch zu dem Zweck gegeben, dass Jahuwahs heutige Kinder aus der Vergangenheit ihre Lehren ziehen.