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Das Zeichen des Jona

Das Zeichen des Propheten Jona umfasst weit mehr, als den meisten Menschen bewusst ist. Drei Tage und drei Nächte verbrachte der Erlöser im „Herzen der Erde“. Ein sorgfältiges Studium der Bibel offenbart, dass diese Zeitspanne in Gethsemane begann, nämlich in der Nacht, in der er verraten wurde.


kids drawingIn der Bibelstunde untersuchten die Kinder die Geschichte von Jona. Mrs. Fredericks bat ihre Zweitklässler, ein Bild von ihm zu zeichnen. Die meisten Kinder malten Jona im Wasser mit dem Fisch. Einige von ihnen stellten dar, wie er gerade vom Fisch verschluckt wurde. Andere zeigten Jona von der Seite, wie er im Fisch betete. Als Mrs. Fredericks sich jedoch Jennifers Bild ansah, hatte sie keine Ahnung, was es darstellen sollte. Innerhalb eines großen Rechtecks sah man drei Betten, drei lächelnde Sonnen und zwei Strichmännchen. Das war ein Vater, der seinen kleinen Sohn an der Hand hielt. Ein großer Teil des Bildes war mit braunem Wachsstift ausgemalt. Am oberen Rand wuchs eine Reihe grünen Grases. Die Wurzeln waren sorgfältig eingezeichnet. „Jennifer, du solltest ein Bild von Jona malen. Aber ich kann ihn nirgendwo entdecken. Hast du die Aufgabe nicht richtig verstanden?“ „Doch, habe ich, Mrs. Fredericks! Das ist das Zeichen des Jona! Der Menschensohn ist drei Tage und drei Nächte in der Erde. Sehen Sie den kleinen Jungen? Das ist der Sohn. Die Betten sind die drei Nächte und die Sonnen die drei Tage. Und alles ist unter der Erde.“ Diese Zeichnung ließ die Lehrerin schmunzeln. Doch das Zeichen des Jona ist für die meisten Christen nicht verständlicher als für die kleine Jennifer. Die verschiedenen Kirchen haben alle ihre eigene Auslegung, wenn es um die Prophezeiung geht, in welcher der Erlöser seinen Tod ankündigte: „Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Jona. Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.“ (Matthäus 12,39-40.)

Verschiedene Theorien im Überblick - Die Kirchen interpretieren „das Zeichen des Jona“ unterschiedlich. Sie entscheiden sich dabei für einen der folgenden Zeitrahmen:

  1. Vom Morgen des Kreuzigungstages (Freitag) bis zur Auferstehung am Sonntagmorgen
  2. Von Mittwochabend bis Samstagabend
  3. Von Freitagabend bis Sonntagmorgen (nur die im Grab verbrachte Zeit)

Das erste Problem bei jeder einzelnen Interpretation ist, dass sie von einem falschen Grundverständnis ausgehen. Man meint nämlich, dass die Israeliten den heidnischen julianischen Kalender verwendeten. Doch zu Lebzeiten Jahushuas benutzten die Israeliten den Luni-Solar-Kalender des Mose. Der biblische Kalender harmoniert weder mit der planetarischen Einteilung der Woche in Freitag, Samstag und Sonntag usw. noch mit der früheren Achttagewoche des frühen julianischen Kalenders. Aber es gibt noch andere Probleme, die die Fehlerhaftigkeit dieser Anschauungen aufdecken.

Von der Kreuzigung bis zur Auferstehung: Viele nehmen an, dass sich das Zeichen des Jona auf den Zeitraum von der Kreuzigung bis zur Auferstehung bezieht. Das ist nicht korrekt, denn der Erlöser wurde am Vormittag des 14. Abib zur Zeit des Morgenopfers gekreuzigt. Obwohl also Abschnitte der drei Tage betroffen sind, scheinen es nur zwei Nächte zu sein.

Von Mittwochabend bis Samstagabend: Andere Christen deuten das Zeichen des Jona so, dass Jahushua insgesamt 72 Stunden im Grab verbringen musste. In diesem Szenario setzen sie die Kreuzigung auf den Mittwoch des julianischen Kalenders. Diese Annahme kann auch nicht stimmen, denn sie führt uns zum Samstagabend als Auferstehungzeitpunkt. Das wiederum ist aus zwei Gründen nicht möglich: Erstens wurde, wie bereits erwähnt, der julianische Kalender von den Juden zur Zeit Jahushuas nicht verwendet. Zweitens sagt uns die Heilige Schrift klar, dass die Auferstehung nicht in der Nacht des 15. Abib stattfand. Vielmehr geschah sie in der Morgendämmerung des 16. Abib. „Nach dem Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach (wörtlich: heraufdämmerte bzw. sein Licht zeigte), kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen.“ (Matthäus 28,1.) Die Kreuzigung erfolgte in Übereinstimmung mit der Typologie des Alten Testamentes zur Zeit des Exodus. Wir erkennen hier das große System von Typus und Antitypus. Dieses Ereignis konnte daher nicht vor dem 14. Abib stattfinden.

Freitagabend bis Sonntagmorgen: Andere haben angenommen, dass nur die Stunden, die Jahuwah im Grab verbrachte, als „im Herzen der Erde“ zugebracht gelten. Doch auch diese These kann nicht stimmen.

„Gerade erst war Lazarus nach vier Tagen im Grab vom Tod auferstanden und die Pharisäer, die ein Zeichen forderten, waren sich dessen vollkommen bewusst. Beabsichtigte Jahushua, dieses Wunder mit weniger Tagen zu wiederholen und es als Zeichen anzubieten? Nein, das Zeichen bedeutete weitaus mehr als die Auferstehung eines Toten nach drei Tagen und Nächten aus einem Grab. Das Zeichen bestand darin, dass er in unsere Sünden eintauchte, getrennt von […] [Jahuwah], wie Jona es prophezeite, wo [Jahuwah] ihn nicht hören würde, um für unsere Sünden mit Leid und Tod zu bezahlen und am dritten Tag wieder aufzuerstehen.“1

Um das Zeichen zu erkennen, das Jahushua gab, muss man die symbolische Sprache verstehen, die er benutzte. Wie immer liefert die Heilige Schrift Hinweise, um ihre eigenen Geheimnisse zu entschlüsseln. Folgende drei Anhaltspunkte machen uns die Deutung Jahushuas über das „Zeichen des Propheten Jona“ klar:

  1. Einschließliche kontra ausschließliche Zählung
  2. Die Bedeutung der Formulierung „Herz der Erde“
  3. Der Beginn der drei Tage und drei Nächte

Einschließliche kontra ausschließliche Zählung: Sowohl die Römer als auch die Israeliten in biblischen Zeiten rechneten anders als die meisten Menschen heute. Heute rechnet man ausschließlich! Angenommen, ein Kind kommt am 20. April nach den Frühlingsferien zu seiner Mutter und fragt, wie lange es noch bis zu den Sommerferien dauert. Diese weiß, dass die Schultage am 15. Juni enden. Sie sagt also, dass die Sommerferien in zwei Monaten beginnen. Sie rechnet ausschließlich und zählt nur die Monate Mai und Juni. Sie zählt den April nicht mit, denn das ist der Monat, in dem sie sich gerade befindet. Ein antiker Israelit oder Römer hingegen rechnete immer inklusiv. Wäre ein solcher gefragt worden, wann die Sommerferien beginnen, hätte er geantwortet: „Drei Monate!“ Denn er hätte immer den Monat des Beginns der Berechnung mitgezählt. Es ist also nicht notwendig, dass das Zeichen des Jona volle 72 Stunden umfasst. Außerdem teilten die Israeliten den Tag nicht in 24 Stunden ein. Die Nächte wurden in Wachen eingeteilt und die Tage gleichmäßig in 12 Stunden, welche die Sonnenuhr anzeigte. Jahushua selbst fragte: „Hat der Tag nicht 12 Stunden?“ (Vgl. Johannes 11,9.) Die Stunden im Sommer waren folglich länger als die im Winter. Bei der Inklusivzählweise wird jeder angefangene Tag als ein voller Tag gezählt. Deshalb war der 16. Abib auch der dritte Tag der Zählung, obwohl Jahushua am Anfang dieses Tages auferstand.

Das „Herz der Erde“: Die Gläubigen nehmen seit langem an, dass die Wortkombination „im Herzen der Erde“ sich darauf bezieht, dass jemand begraben ist. Dies ist jedoch eine zu begrenzte Erklärung. Das echte „Herz der Erde“ ist etwas anderes. Die Schrift bezeichnet die „Erde“ als die Menschheit, genauer gesagt, als das menschliche Herz. In Jahushuas Gleichnis vom Sämann erklärt er ausdrücklich, dass das, was in die Erde gesät wurde, „das Wort in ihren Herzen“ war. (Vgl. Markus 4,3-20.) Die Schrift äußert sich auch klar darüber, dass das Herz des Menschen böse und sündig ist:

„Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17,9.)

„Als aber Jahuwah sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit böse“. (1. Mose 6,5.)

Auch das griechische Wort für Herz liefert uns einen weiteren Hinweis, denn „kardia“ bedeutet das Herz, d.h. die Gedanken oder Gefühle (Geist).2 Das Herz der Erde bezieht sich demnach auf weitaus mehr als auf ein physisches Begräbnis in der Erde. Es bedeutet, dass sich jemand unter dem Verdammungsurteil befindet, weil er Sünde trägt. Jahushua war sündlos. Er musste es sein! Keiner sonst hätte unser Erlöser werden können. Dennoch hat er freiwillig die Haftung für unsere Sünden übernommen. Dies war das Geheimnis der Gnade, das einem gerechten Schöpfer erlaubte, dem reuigen Sünder Rechtfertigung und Erlösung anzubieten. Weil Jahushua unsere Sünden übernahm, an denen er keinen Anteil hatte, konnte er uns seine Gerechtigkeit anbieten, an der wir keinen Anteil hatten.

„Das alles aber kommt von Jahuwah, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jahushua und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. […] Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Jahuwahs würden.“ (2. Korinther 5,18-19,21.)

Das gesamte 53. Kapitel Jesajas erklärt diesen göttlichen Austausch:

„Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt,
wegen unserer Missetaten zerschlagen;
die Strafe liegt auf ihm, damit wir Frieden hätten,
und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. [… ]
Jahuwah warf unser aller Schuld auf ihn. […]

Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben,
und er wird Starke zum Raub erhalten,
dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat
und sich unter die Übeltäter zählen ließ
und die Sünde vieler getragen
und für die Übeltäter gebetet hat.“
(Jesaja 53,5-6,12.)

Als Jahushua für uns zur Sünde wurde, nahm er die Strafe an, die alle, die weiter gegen den Himmel rebellieren, zu erwarten haben. Diese Strafe besteht in der Trennung von Jahuwah selbst.

„… sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott (Elohim),
und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch,
dass er nicht hört!“
(Jesaja 59, 2.)

„Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen,
so hätte Jahuwah nicht erhört“.
(Psalm 66, 18.)

Wann hat die Zählung begonnen? Die Strafe, die Jahushua erduldete, bestand in einem Zustand der absoluten Trennung vom Schöpfer. Dieser Schmerz gipfelte in seinem Tod durch Herzstillstand. Das führte dazu, dass zugleich Blut und Wasser hervortraten, als einer der Kriegsknechte in Jahushuas Seite stach. (Vgl. Johannes 19, 34.) Das Leiden des Erlösers begann jedoch nicht mit dem ersten Nagel, der seine Haut durchbohrte, oder mit dem ersten Striemen einer römischen Geißel. Hier liegt der Schlüssel zum Verständnis des Zeichens des Propheten Jona. Jahushuas Leiden begann, als er im Garten von Gethsemane unter das göttliche Verdammungsurteil über die Sünde fiel.

„Im Garten Gethsemane litt Christus an Stelle des Menschen und die göttliche Natur des Sohnes [Jahuwahs] […] schwankte unter dem schrecklichen Grauen der Schuld und der Sünde, bis sich seinen bleichen, zitternden Lippen der qualvolle Schrei entrang: „O mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen.“ Aber wenn es keinen anderen Weg gibt, auf dem die Rettung des gefallenen Menschen vollbracht werden kann, dann soll es „nicht wie ich will, sondern wie du willst“, geschehen. Die menschliche Natur wäre dort unter dem Schrecken der Sünde gestorben, hätte ihn nicht ein Engel vom Himmel gestärkt, die Qual zu tragen.“3

Jahushua war das Lamm Jahuwahs, das die Sünden der Welt wegnimmt. Er wurde am Passahfest, am 14. Abib, gekreuzigt, damit die Gerechtigkeit Jahuwahs über reuige Sünder hinweggehe, so wie es der Todesengel in Ägypten bei den Israeliten tat. Jahushuas Leiden begann jedoch im Garten Gethsemane nach dem letzten Abendmahl, also am Abend des 13. Abib.

„Die Macht, die dem Stellvertreter und Bürgen des Menschen die vergeltende Gerechtigkeit auferlegte, war zugleich auch die Macht, die ihn in seinem Leiden unterstützte und aufrechterhielt. Er wurde ja unter das gewaltige Gewicht des Zorns getan, der sonst auf eine sündige Welt gefallen wäre. Christus erlitt den Tod, der über die Übertreter des Gesetzes [Jahuwahs] […] ausgesprochen wurde.

Es ist eine furchtbare Sache für den reuelosen Sünder, in die Hände des lebendigen [Eloah] […] zu fallen. […] Aber noch nie wurde es in dem Maße bewiesen, wie durch die Qual Christi, des Sohnes des Unendlichen, als er den Zorn [Jahuwahs] für eine sündige Welt trug. Es war die Folge der Sünde, der Übertretung des Gesetzes [Jahuwahs] […], die den Garten Gethsemane zu einem Ort des Leidens für eine sündige Welt machte. Kein Leid und keine Qual kann mit dem aufgewogen werden, was der Sohn [Jahuwahs] […] zu ertragen hatte.“4

In Jesaja 53, 12 heißt es: „Er trug die Sünde vieler und betete für die Übeltäter“. Diese mentale und emotionale Qual begann in Gethsemane. Die Heilige Schrift berichtet uns von den furchtbaren Folgen: „ … sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.“ (Lukas 22, 44.) Das war noch vor seiner Verhaftung. Schon in der Nacht vor dem Tag der Kreuzigung nahm also Jahushua den göttlichen Zorn über die Sünde auf sich und trug die Strafe. Wie es die Bibel bestätigt, umfasst diese Strafe weitaus mehr als die etwa sechs Stunden, die der Erlöser am Kreuz hing. Es gibt 12 Bibelstellen, die sich auf eine dreitägige Zeitspanne beziehen, innerhalb derer sich Jahushuas Tod ereignete. Jede einzelne von ihnen bringt in irgendeiner Weise das geistige Leiden in Erinnerung, das in Gethsemane für ihn begann.

„Der Mensch ist nicht zum Sündenträger gemacht worden und er wird nie den Schrecken des Fluches der Sünde erfahren, den der Erlöser getragen hat. Kein Kummer kann mit dem Leid dessen verglichen werden, auf den der Zorn [Jahuwahs] [...] mit überwältigender Wucht fiel. Die menschliche Natur kann nur eine begrenzte Anzahl von Tests und Prüfungen aushalten. Das Endliche kann nur ein endliches Maß ertragen und die menschliche Natur unterliegt; aber die Natur Jahushuas hatte eine größere Fähigkeit zu leiden; denn der Mensch existierte in der göttlichen Natur und offenbarte eine Fähigkeit, zu leiden und das zu ertragen, was aus den Sünden einer verlorenen Welt erwachsen war. […] Der Lohn der Sünde ist der Tod, aber die Gabe [Jahuwahs] […] ist das ewige Leben durch [Jahushua] […] an den bereuenden, gläubigen Sünder.“

Ellen G. White, Manuskript 35, 1895, (eig. dt. Übers.)

„Von da an begann Jahushua seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten, den obersten Priestern und Schriftgelehrten, und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden müsse.“ (Matthäus 16,21.)

Am dritten Tag. Ab wann? Ab dem Beginn des Leidens! Wir lesen weiter:

„Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden, und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag aus den Toten auferstehen“. (Lukas 24,45-46.)

„Und er fing an, sie zu lehren, der Sohn des Menschen müsse viel leiden und von den Ältesten und den obersten Priestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und nach drei Tagen wieder auferstehen.“ (Markus 8,31.)

Dieser Text ist von besonderer Bedeutung, weil er klar belegt, dass die Auferstehung nach einer dreitägigen Spanne erfolgt, die mit seinem Leiden begann. Lukas 24 erzählt uns die Geschichte von zwei Männern, die am Tag der Auferstehung von Jerusalem heimwärts nach Emmaus wanderten. Und während sie gingen, diskutierten sie „von allen diesen Geschehnissen.“ (Lukas 24,14.)

Und es geschah, während sie miteinander redeten und sich besprachen, da nahte sich Jahushua selbst und ging mit ihnen. Ihre Augen aber wurden gehalten, so dass sie ihn nicht erkannten.

Und er sprach zu ihnen: Was habt ihr unterwegs miteinander besprochen, und warum seid ihr so traurig? […]

Sie sprachen zu ihm: Das mit Jahushua, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott (Eloah) und dem ganzen Volk; wie ihn unsere obersten Priester und führenden Männer ausgeliefert haben, dass er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde. Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit dies geschehen ist! “ (Lukas 24,15-17.19-21.)

Diese Worte gaben dem Erlöser die Möglichkeit, sie zu lehren und ihren Glauben zu erwecken:

„Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.“ (Lukas 24,25-27.)

(Um die anderen Bibelstellen zu lesen, die denselben Zusammenhang aufzeigt, klicken sie hier und scrollen Sie zur Anmerkung 5.5) Man muss diese erstaunliche Prophezeiung über die Leiden und den Tod des Erlösers nicht übergehen. Es ist auch nicht notwendig, diesem Zeitraum volle 72 Stunden beizumessen. Die Zeitspanne vom Abend des 13. Abib bis zur Morgendämmerung6 des 16. Abib entspricht den Eckdaten dieser Prophezeiung. Das „Zeichen des Propheten Jona“ erfüllte sich vollkommen in den Leiden und dem Tod des Erlösers, als er freiwillig die Verurteilung der Sünder aufgrund des Gesetzes hinnahm und sich der Trennung von Jahuwah unterwarf, um die Menschheit zu erlösen.

 


1 Jen Shroder: Three Days & Three Nights: The Sign of Jonah. Eig. dt. Übers.

2 The New Strongs´s Expanded Dictionary of Bible Words, Stichwort “Kardia”, #2588.

3 STA Bibelkommentar, Bd. 5, S.1103.

4 Ebd.

5 In Apostelgeschichte 10,39 bedeutet das griechische Wort, dass hier mit „getötet“ übersetzt wurde (anaireo), einen gewaltsamen Tod. Das war kein barmherziger, schneller Tod, sondern ein gewalttätiger, voller Leid.

6 Die Tatsache, dass die Auferstehung in der Morgendämmerung des 16. Abib, dem dritten Tag der Prophezeiung, stattfand, unterstützt indirekt biblische Hinweise, die den Tagesbeginn mit der Morgendämmerung verknüpfen. Denn mit der Morgendämmerung des 16. Abib endete der 15. Abib, der dritte Tag.