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Messianisches Judentum | Eine wachsende Verführung


Modernes Pharisäertum verdrängt die Wahrheit

 

Viele ernsthafte Christen meinen, dass in allem, was hebräisch bzw. jüdisch ist, ein besonderer Segen verborgen ist. Was sie dabei nicht vermuten: Satan versucht auf diesem Wege, ihre Aufmerksamkeit von den Themen abzulenken, die in den letzten Tagen dieser Weltgeschichte wirklich wichtig sind.
 

 

 

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Zahllose Christen tappen in eine ähnliche Falle, während sie auf der Suche nach der Wahrheit sind. Einige nehmen jedes Wort ihres Pastors oder Priesters für bare Münze und lehnen es ab, ein Thema selbst zu studieren, was (noch) nicht von ihrem geistlichen Mentor abgesegnet ist. Wieder andere sind von Satan auf einen anderen, subtileren Irrweg gelockt worden: Sie nehmen an, dass man sich die Juden zum Vorbild nehmen und von ihnen lernen müsse, um geistlich wachsen zu können und mehr Licht zu erhalten. Die Bibel warnt uns eindringlich: "Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann". (1. Petrus 5,8.) Was ist der Grund für seinen Zorn? Offenbarung 12,12 gibt uns die Antwort: "Denn der Teufel ist zu euch herabgekommen und hat einen großen Zorn, da er weiß, dass er nur wenig Zeit hat." (Offenbarung 12,12.)

john hagee promoting messianic judaismAlle, die die Wiederkunft Jahushuas herbeisehnen, sind wachsam. Sie gleichen den klugen Jungfrauen, denn sie haben den lauten Ruf beachtet, dass der Bräutigam bald kommt. Aus Liebe zu ihm haben sie ihre Lampen vorbereitet und sich mit Öl ausgerüstet, indem sie versuchten, ihr Leben in Übereinstimmung mit seinem Willen zu bringen. So sollte es sein. Doch es gibt viele Fallstricke und Stolpersteine, die uns davon abbringen sollen, uns vorzubereiten. Traurigerweise lassen sich viele ernsthafte, konservative Christen davon abbringen, sich mit den wirklich wichtigen Themen dieser letzten Tage zu befassen. Man hat ihnen beigebracht, dass alles Jüdische zu ihrer Errettung beiträgt. Es sei also sehr wichtig, so jüdisch wie möglich zu sein (oder zu werden) und die israelische Nation als Jahuwahs auserwähltes Volk anzusehen und zu unterstützen. Es gibt viele Predigten zu diesem Thema. Millionen von Dollar werden als Spendengelder zur Unterstützung nach Israel geschickt. John Hagee, Pastor einer Versammlung mit 18'000 Mitgliedern, ist ein bekannter Verteidiger dieser Sichtweise. Im Februar 2006 meinte er, dass die Zeit für eine nationale Basisbewegung zur Unterstützung Israels reif sei. Er rief die Oberhäupter der christlichen Gemeinschaften in ganz Amerika dazu auf, dieser neuen Initiative beizutreten. Über 400 Personen nahmen diesen Ruf an. Sie repräsentierten Denominationen, Mega-Kirchen, Evangelisationswerke im Bereich Medien, Verlage und christliche Universitäten. So wurde "Christians United for Israel" ins Leben gerufen und John Hagee wurde Vorsitzender dieser Bewegung.1  

In ihrem eifrigen Bestreben, so heilig wie möglich zu werden, übernehmen viele Christen rabbinische Vorschriften hinsichtlich der Kleidung und anderer Bereiche des täglichen Lebens. Sie peppen ihren Wortschatz mit hebräischen Worten und Sprüchen auf - manchmal in einem derart hohen Maße, dass andere Schwierigkeiten haben, sie zu verstehen. Sie sammeln Geld für den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem oder für den Bau von Bunkern in Israel. 

Hier weicht man entscheidend vom Kurs ab, weil auf subtilem Wege suggeriert wird, dass man sich seine Erlösung doch erarbeiten könne. Der Prophet Joel schildert den Zustand der endzeitlichen Generation in lebendigen Worten: "Scharen um Scharen [treffen ein] im Tal der Entscheidung; denn nahe ist der Tag [Jahuwahs] [...] im Tal der Entscheidung." (Joel 4,14.)

Es ist ganz menschlich, sich einen geistlichen "Führer" zu wünschen, der einem sagt, was man zu glauben hat, sei es ein Guru, ein Schamane, Priester, Pastor oder Rabbi. Doch Jahuwah hat keinem Menschen erlaubt, diese Rolle zu spielen. Allein Jahushua ist unser Mittler. Alle sollen sich direkt an ihn wenden, um von ihm das Wasser des Lebens zu empfangen. Die Heilige Schrift enthält die Worte: "Denn so spricht Jahuwah, der Herr der Heerscharen: [...] [Wer] euch antastet, der tastet seinen Augapfel an!"(Vgl. Sacharja 2,8.)

Auf Grund dieses Verses und ähnlicher Textstellen meinen viele Menschen, dass sie Jahuwah einen Gefallen tun, wenn sie ihr Leben, ihre Kleidung und ihre sonstigen Gewohnheiten so jüdisch wie möglich gestalten. Unglücklicherweise orientieren sie sich dabei meistens an pharisäischen Traditionen, also menschengemachten Regeln.

Mit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. verschwanden die Sadduzäer, eine Strömung innerhalb des Judentums, die mit den Pharisäern bis dahin konkurriert hatte. "So blieb die Regelung aller jüdischen Angelegenheiten fortan den Pharisäern überlassen. Sie regelten das gesamte jüdische Leben und die ganze Geschichte des Judentums wurde aus der pharisäischen Sichtweise heraus rekonstruiert. Dem Sanhedrin der Vergangenheit wurde ein neuer Aspekt verliehen und eine neue Traditionskette verdrängte die alte, priesterliche Tradition [...]. Das Pharisäertum formte zukünftig den Charakter des Judentums und das jüdische Leben und Denken."2

Wer sich den Traditionen des Judentums zuwendet, um dadurch sein Glaubensleben aufzufrischen, landet also meistens direkt bei den Gedanken der Pharisäer. Auch jüdische Gelehrte geben an, dass das moderne Judentum auf der pharisäischen Tradition beruht: "Das Pharisäertum wurde zum Talmudismus [...]. [Doch] der Geist der antiken Pharisäer überlebt unverändert. Wenn ein Jude [...] den Talmud studiert, wiederholt er in Wirklichkeit die Argumente der [antiken] Akademien Palästinas. [...] Der Geist der [pharisäischen] Lehre ist wach und lebendig geblieben. [...] Das Pharisäertum der Antike ist von Palästina nach Babylon gewandert, von Babylon nach Nordafrika, Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland und von dort aus nach Polen, Russland und allgemein Osteuropa."3

Die schärfsten Zurechtweisungen Jahushuas waren an Pharisäer gerichtet. Er nannte sie "blinde Führer", "blinde Narren", "Schlangenbrut" und "Otterngezücht". Er bezeichnete sie als Heuchler und verglich sie mit "getünchten Gräbern [...], die äußerlich zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und aller Unreinheit sind". (Matthäus 23,27.)

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Warum glauben so viele ehrliche Christen, die Juden seien noch heute Jahuwahs auserwähltes Volk? Weil es die Juden von sich behaupten. Doch das moderne Judentum besitzt genauso wenig erlösende Kraft wie das Pharisäertum der Antike.

Warum sollten wir uns an die Juden wenden, um Erkenntnisse bestätigt zu bekommen? Wir wollen doch keine menschengemachten Traditionen annehmen und sie zu göttlichen Geboten hochjubeln. Jahushua hat uns mit deutlichen Worten vorgewarnt. Er sah voraus, was mit den Menschen passiert, die pharisäische Traditionen als wahrhaftig und maßgeblich ansehen: "Aber wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Reich der Himmel vor den Menschen zuschließt! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hinein. [...] Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr Meer und Land durchzieht, um einen einzigen Proselyten zu machen [= einen Heiden zum Judentum zu bekehren], und wenn er es geworden ist, macht ihr einen Sohn der Hölle aus ihm, zweimal mehr, als ihr es seid!" (Matthäus 23,13.15.)

Das Pharisäertum, und dadurch auch das heutige Judentum, besteht aus menschengemachten Gesetzen und Traditionen. Die Juden haben tausende Gesetze, doch Jahuwah hat gesagt, dass er diese Traditionen nicht nur ablehnt, sondern sogar "hasst":

"Ich hasse und verwerfe eure Feste, eure Feiern kann ich nicht riechen! Eure Brandopfer sind mir zuwider, eure Speisopfer gefallen mir nicht. Eure fetten Freudenopfer mag ich nicht sehen! Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! Euer Harfengeklimper ist nicht zu ertragen!" (Amos 5,21-23; NeÜ.)

Dabei hatte Jahuwah die heiligen Festversammlungen selbst eingerichtet! Doch die Israeliten hatten diese Feierlichkeiten durch ihre selbsterdachten Regeln und Gesetze so beschwert, dass dies ihren geistlichen Nutzen zerstörte, den der Gesetzgeber bei ihrer Einrichtung bezweckt hatte. In dem Bestreben, das göttliche Gesetz "perfekt" einzuhalten, erschufen die Pharisäer ein Heer von zusätzlichen Vorschriften. Sie brachten ihren Anhängern bei, dass diese Extra-Regeln den Menschen davor bewahren würden, das Gesetz zu verletzen und in Sünde zu fallen.

Ein Beispiel: Der biblische Sabbat begann nicht schon mit dem Sonnenuntergang des Vortages. Dies galt nur für den Versöhnungstag. Doch in ihrem Eifer dehnten die Juden diese Bestimmung auch auf den wöchentlichen Sabbat aus, um die "Grenzen des Sabbats zu beschützen".

Jahushua missbilligte diese Zusatzregeln der Pharisäer mit scharfen Worten, die auch heute noch gelten: "Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür krümmen." (Matthäus 23,4; LUT1984.)

All die ehrlichen Christen, die diese Regeln befolgen, ahnen nicht, dass sie sich darin auf bloßes Menschenwerk stützen. Sie meinen: "Wir verlassen das Schlechte und kehren zurück zu den jüdischen Wurzeln." - Doch hinter diesen Wurzeln steht nicht Jahuwahs Autorität. Sie reichen nicht über Babylon hinaus!

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Die Entwicklung deines Charakters wird weder dadurch begünstigt, dass du bestimmte Kleidung trägst, noch dadurch, dass du deinen Wortschatz mit hebräischen Begriffen anreicherst, noch dadurch, dass du dir einen hebräischen Namen gibst. Denn dieses Geschenk wird dir nur verliehen, wenn sich dein Glaube auf eine intakte Beziehung zu Jahuwah durch Jahushua gründet und du ihre kostbaren Verheißungen in Anspruch nimmst. Schon in der Zeit des frühen Christentums tendierten viele Juden dazu, großen Wert auf die Glaubensgrundsätze, Riten und Überlieferungen der konservativen Pharisäer zu legen. Denen, die sich zu diesen menschlichen Traditionen hingezogen fühlten, schrieb Paulus:

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"Denn es gibt viele widerspenstige und leere Schwätzer und Verführer, besonders die aus der Beschneidung. Denen muss man den Mund stopfen, denn sie bringen ganze Häuser durcheinander mit ihrem ungehörigen Lehren um schändlichen Gewinnes willen. [...] [Aus] diesem Grund weise sie streng zurecht, damit sie gesund seien im Glauben und nicht auf jüdische Legenden achten und auf Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. [...] Sie geben vor, [Jahuwah] [...] zu kennen, aber mit den Werken verleugnen sie ihn, da sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und zu jedem guten Werk untüchtig sind." (Titus 1,10-16.)

Diese Worte warnen jeden, der die Juden als Schatzmeister der göttlichen Weisheit ansieht. Denn wenn man sie zur letztendlichen Autorität für geistliche Fragen erhebt, wird man auch dieselben Wahrheiten ablehnen, welche die Juden abgelehnt haben. Man wird die gleichen Fehler begehen. Ein gutes Beispiel ist hier der Sabbat. Nach dem Konzil zu Nicäa gaben die Juden unter dem Druck der harten römischen Verfolgung den biblischen Sabbat auf, als Hillel II. ihren Kalender "reformierte". Heute halten die Juden am Samstag Ruhetag und beachten damit diesen Aspekt des gregorianischen Kalenders. In der Folge haben Millionen ehrlicher Christen sich darauf verlassen und angenommen, dass der Samstag mit dem biblischen Sabbat identisch sei! Diese Christen besaßen kein anderes Fundament für diese These. "Die Juden halten am Samstag Ruhetag. Selbstverständlich würden die Juden niemals an einem anderen Tag Sabbat halten als am echten Sabbat!" Dann kommt der letzte Test. Und man wird ihn nur deshalb nicht bestehen, weil man meint, dass die Juden die Wahrheit haben, weil sie Juden sind...

Doch die Bibel zeigt uns eine ganz andere Sichtweise. Die Juden der frühen Antike, die jüdischen Zeitgenossen Jahushuas und die heutigen Juden hielten sich mehrheitlich nicht so an das göttliche Gesetz, wie Jahuwah es vorgesehen hatte:

"Ja, wenn [Jahuwah] [...] gegen Israel und Juda durch alle Propheten und alle Seher Zeugnis ablegte, indem er ihnen sagen ließ: Kehrt um von euren bösen Wegen und haltet meine Gebote und meine Satzungen nach dem ganzen Gesetz, das ich euren Vätern geboten habe und das ich durch meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt habe!, so gehorchten sie nicht, sondern machten ihren Nacken hart, gleich dem Nacken ihrer Väter, die nicht an [Jahuwah] [...], ihren Gott (Eloah), geglaubt hatten. Dazu verachteten sie seine Satzungen und seinen Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und seine Zeugnisse, die er ihnen bezeugt hatte; und sie wandelten der Nichtigkeit nach und wurden nichtig [...]. Und sie verließen alle Gebote [Jahuwahs] [...], ihres Gottes (Eloah)". (2. Könige 17,13-17.)

Menschengemachte Traditionen besitzen nicht die Kraft, einen Menschen zu heiligen. Sie dienen nur dazu, dass er sich denen überlegen fühlt, die sie im Gegensatz zu ihm nicht beachten.

Das Gesetz Jahuwahs ist vollkommen; es gibt dem Leben neue Kraft [KJV: es verwandelt die Seele]. Das Zeugnis Jahuwahs ist verlässlich; es macht den Einfältigen klug. Die Befehle Jahuwahs sind richtig; sie erfreuen das Herz. Das Gebot Jahuwahs ist ganz rein; es schenkt einen klaren Blick. (Vgl. Psalm 19,8-9; NeÜ.)

Wenn wir Menschen uns auf der Basis unserer Interpretationen zusätzliche Regeln ausdenken und als bindende Traditionen weitergeben, verkomplizieren wir Jahuwahs Gesetz. Sein Gesetz ist einfach, geradlinig und direkt. Jahushua fegte alle Vorschriften der Pharisäer beiseite und machte seinen Jüngern klar, dass das göttliche Gesetz eine schöne, umfassende und dennoch einfache Natur besitzt.

Als nun die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern den Mund gestopft hatte, versammelten sie sich; und einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, stellte ihm eine Frage, um ihn zu versuchen, und sprach: Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Und Jahushua sprach zu ihm: "Du sollst den Jahuwah, deinen Gott (Eloah), lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken". Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten. (Vgl. Matthäus 22,34-40.)

jerusalem"Er hat dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was Jahuwah von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott (Eloah)?" (Vgl. Micha 6,8.) Paulus fürchtete, dass neubekehrte Christen sich an jüdische Traditionen fesseln und dadurch die Wahrheit in ihrer Einfachheit verlieren könnten. Er verlieh seiner Sorge mit den Worten Ausdruck:

"Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben [und abgewandt] werden von der Einfalt gegenüber [Jahushua]". (2. Korinther 11,3. KJV: "currupted from the simplicity that is in Yahushua" = "verdorben und von der Einfachheit abgewandt wird, die in Jahushua ist". Die meisten deutschen Übersetzungen bringen den Aspekt dieser Textstelle, dass die Einfachheit in Jahushua zu finden ist, nicht zum Ausdruck.)

Viele übernehmen jüdische Traditionen mit der Begründung, dass die Verheißungen Jahuwahs nun einmal für das Volk Israel gelten. Doch wir sollten eines nicht vergessen: Jahuwahs Verheißungen waren immer an die Bedingung des Gehorsams geknüpft. Als das Volk Israel einen menschlichen König verlangte, verwarf es die Herrschaft Jahuwahs über sich: "Da sprach Jahuwah zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir gesagt haben; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll!" (Vgl. 1. Samuel 8,7.)

Trotzdem ertrug der himmlische Vater dieses Volk noch lange nach diesem Zerwürfnis. Im Alten Testament wird oft gesagt, dass er dies um seinetwillen und um seines "Knechtes David willen" tat.

Allerdings klopft Jahuwah nicht ewig an der Tür eines Herzens, die sich grundsätzlich nicht öffnen will. Seine Liebe verharrt nicht dort, wo sie nicht erwünscht ist. Obwohl sie sehr lange Geduld hat und wartet, wird sie sich schließlich den Wünschen des unerbittlich verstockten Herzens beugen und sich traurig zurückziehen. Wenige Tage vor seiner Hinrichtung weinte Jahushua, weil ihm der Starrsinn Israels das Herz brach: "Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: "Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen [Jahuwahs] [...]!" (Matthäus 23,37-39.)

Der Apostel Paulus warnte die Gemeinden vor denen, die "judaisieren", und auf viele heutige Christen passt die Beschreibung, obwohl sie ehrlich und ernsthaft in ihren Bemühungen sind!  Sie verfangen sich in der Annahme, dass es irgendwie verdienstvoll sei, wenn man jüdisch wird. Sie senden Geld nach Israel und haben eine ganze Eschatologie auf der These aufgebaut, dass Jahushua nicht wiederkommen wird, bis alle Israeliten sich ihm zugewandt haben. Und so schaffen sie die Voraussetzungen dafür, dass die tatsächliche Wiederkunft des Sohnes Jahuwahs sie überraschen wird.

Jahushua hat uns vorgewarnt: "Siehe, ich komme wie ein Dieb!" (Offenbarung 16,15.) Wenn er zurückkehrt, werden viele Christen sich wundern, weil sie bis dahin nicht erleben werden, dass Massen von Juden sich zu ihm bekehren. Denn sie haben in ihren Gedanken die Wiederkunft hinausgeschoben, genau wie der untreue Diener, der meinte: "Mein Herr kommt noch lange nicht...!"

Die Verheißungen Jahuwahs für Israel gelten seinen geistlichen Kindern, also seinem geistlichen "Israel". "Denn ihr seid alle durch den Glauben Jahuwahs Kinder in Jahushua, dem Gesalbten. Denn ihr alle, die ihr auf Jahushua getauft seid, habt Jahushua angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Jahushua, dem Gesalbten. Gehört ihr aber Jahushua an, so seid ihr ja Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben." (Vgl. Galater 3,26-29; LUT1984.)

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Noch immer kann jeder einzelne Mensch, sei er Jude oder nicht, Jahushua und damit seine Erlösung persönlich annehmen. Jahuwahs geistlicher Segen gilt nun allen, die seine Verheißungen annehmen, und zwar bis zum Ende der Weltgeschichte, "bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind". (Lukas 21,24.)

Die Erlösung ist ein Geschenk der göttlichen Gnade. Wer seinen Retter liebt, möchte ihn in echter Heiligkeit ehren und dabei nicht durch menschliche Extravorschriften und Traditionen behindert werden. Jahuwah lädt jeden ein, der die schweren Lasten der Pharisäer mit sich herumschleppt und sich mit ihnen abmüht, sich an seinen Sohn Jahushua zu wenden. Denn er wird uns Ruhe verschaffen: "Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben." (Matthäus 11,28; ELB.)
 


1 http://www.cufi.org/site/PageServer?pagename=about_pastor_john_hagee

2 Stichwort “Pharisees”, in: The Jewish Encyclopedia. Bd. IX, (1901-1906 ed.), S. 666.

3 Louis Finkelstein: The Pharisees: The Sociological Background of their Faith. Bd. 1, Vorwort zur ersten Edition, S. XXI.

4 Soweit nichts anderes angegeben ist, stammen Bibelverse aus der Übersetzung von Franz Eugen Schlachter in der Version Schlachter 2000 (SCH2000).