Print

8 Tage pro Woche? Die Geschichte des julianischen Kalenders

Annahmen sind gefährlich, besonders auf dem Gebiet des Glaubens. Wenn ein theologischer Glaube auf einem Irrtum beruht, wird auch seine Ausübung fehlerhaft sein. Die gebräuchlichsten Annahmen in der "Christenheit" besagen, dass der Samstag der biblische Sabbat ist und dass Christus am Sonntag von den Toten auferstand. Diese Überzeugungen gründen sich auf eine weitere Annahme: "Der kontinuierliche Zyklus der moderne Woche begann bei der Schöpfung und wurde seitdem nie unterbrochen." Doch ein Blick auf die Eigenschaften des julianischen Kalenders zeigt uns, dass diese Hypothesen falsch sind.

Der julianische Kalender wurde 45 v. Chr. etabliert. In seiner frühen Form besaß er eine 8-tägige Woche, deren Wochentage durch Buchstaben von "A" bis "H" bezeichnet wurden, genau wie sein Vorgänger, der Kalender der römischen Republik. Alle uns erhaltenen Darstellungen des frühen, julianischen Kalenders (fasti) stammen aus dem Zeitraum von 63 v. Chr. bis 37 n. Chr.

early Julian Calendar

Diese Steinfragmente lassen eindeutig das Muster einer Woche aus 8 Tagen erkennen.

1st Century Julian Calendar with 8-day Week

Rekonstruktion der Fasti Antiates, des Kalenders der römischen Republik.1

Als das römische Reich expandierte, kam es in Berührung mit dem Mithraismus. Dieser religiöse Kult erfreute sich in Rom bald allgemeiner Beliebtheit. Der Mithraskult brachte Rom eine Woche mit sieben Tagen, die nach Planetengöttern benannt waren.

"Zweifellos hatte die Ausbreitung des iranischen (persischen) Mysterienkultes einen beträchtlichen Anteil daran, dass die heidnischen Völker jene Woche adoptierten, in der der Sonntag als heiliger Tag galt. Als der Mithraskult Anhänger in den westlichen Provinzen gewann, kamen auch die Namen der restlichen sechs Tage in Gebrauch, die wir heute unbedacht verwenden. Es ist nicht voreilig, seinen Siegeszug mit diesem Begleitphänomen in Beziehung zu setzen." (Franz Cumont:Textes et Monuments Figures Relatifs aux Mysteres de Mithra. Bd. I, S. 112, eig. Übers.)

"Die besondere Bedeutung, die dem "dies Solis" [Tag der Sonne] zugeordnet wird, hat sicherlich zu der allgemeinen Anerkennung des Sonntags als Feiertag beigetragen. Dies ist mit einem noch wichtigeren Fakt verknüpft, nämlich mit der Adoption der Woche durch alle europäischen Nationen." (Franz Cumont: Astrology and Religion Among the Greeks and Romans. S. 163, eig. Hervorhebung, eig. Übers.)

Der Sonntag kann nicht der Tag gewesen sein, an dem Christus von den Toten auferstand. Denn zur Zeit Christi enthielt die julianische, 8-tägige Woche keinen Sonntag! Der Samstag kann auch nicht der Sabbat der Bibel sein, da der Saturnstag ursprünglich den ersten Tag der heidnischen Planetenwoche bildete!

Die Bäder des Titus in Rom wurden zwischen 79 und 81 n. Chr. erbaut. Dort wurde ein Kalenderfragment gefunden, welches Saturn, den Gott der Ernte, als den Schutzgott des ersten Wochentages zeigt.

Roman Planetary Stick Calendar

Römischer Kalender (Zeichnung einer Rekonstruktion).

Dies Solis (der Tag der Sonne) ist als der zweite Wochentag zu sehen. Die Mondgöttin Luna, erkennbar an ihrem Mondsichel-Diadem, gibt dem dritten Tag der Woche seinen Namen. Darauf folgen die Ehrentage des Mars (Dienstag), des Merkur (Mittwoch) und des Jupiter (Donnerstag). Die Woche endet mit dem Tag der Venus am siebenten Tag, dem dies Veneris, von dem der heutige Freitag abstammt.

Die götzendienerische Planetenwoche und der julianische Kalender, der sie schließlich integrierte, sind irreparabel heidnisch. Die Fakten der Historie zeigen uns, dass weder der biblische Sabbat noch der erste Tag der biblischen Woche Teil unseres modernen Kalenders sind. Sie sind in ihm nicht zu finden! Wenn es für einen Christen wichtig ist, an einem bestimmten Tag Ruhetag und Gottesdienst zu halten, dann ist es ebenso wichtig, den biblischen Kalender zu gebrauchen, um diesen Tag zu bestimmen.

Der Kalender der Schöpfung orientiert sich am Mond und an der Sonne. Er ist unser einziges Hilfsmittel, um sowohl den biblischen Sabbat, als auch den korrekten Tag der Auferstehung Christi zu ermitteln.

"Er hat den Mond gemacht zur Bestimmung der Zeiten." (Psalm 104,19.)

Zeiten (2): mo'edim: Die Versammlungstermine von Jahuwahs Volk zum Gottesdienst.

Den Israeliten standen zur Zeit Jahushuas zwei Kalender zur Verfügung:

1. Der heidnische, julianische Solarkalender mit seiner 8-tägigen Woche.

2. Der hebräische Luni-Solar-Kalender mit einem 7-tägigen Wochenzyklus, der nach jedem Neumond wieder von vorn begann.

Was denkst du? Welchen Kalender haben die Israeliten (und Jahushua) gebraucht?

 Der Lond-Sonnen-Kalender des Schöpfers
Deine Entscheidung, welchen Kalender und welches Wochensystem du benutzt,
um danach deinen Ruhetag und Gottesdienst zu halten, zeigt, welchem Gott du dienst.

 

Hier ist der Link zum Video!


Ähnliche Inhalte:

Die Änderung der Internationalen Datumsgrenze: Der Sabbat unverändert?


1 Palazzo Massimo Alle Terme, ed. Adriano La Regina, 1998.

2 "Da die jüdischen Feste in regelmäßigen Abständen gehalten wurden, ist dieses Wort eng mit ihnen verbunden... Mo'ed wird im weitesten Sinne für alle heiligen Versammlungen gebraucht. Es war auch eng mit der Stiftshütte verknüpft... [Jahuwah] begegnete an diesen Terminen den Israeliten, um ihnen seinen Willen mitzuteilen. Es ist ein allgemeiner Begriff für die Anbetungsversammlungen von [...] [Jahuwahs] Volk." (Vgl. #4150, "Lexical Aids to the old Testament", Hebrew-Greek Key Word Study Bible, KJV.)