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FAKE NEWS! Der Samstag ist der Sabbat

Studiert man die Historie, die Bibel und die Astronomie, zeigt sich etwas Erstaunliches: Der Samstag ist nicht der siebente Wochentag der Bibel, also der Sabbat, und der Sonntag ist auch nicht der Tag, an dem Jahushua von den Toten auferstand.

RettungsringArthur S. Maxwell erzählt uns die Geschichte einer Annahme. Es handelt sich dabei um einen Irrtum, der den Verlauf der Historie maßgeblich bestimmte. Spanien und Frankreich führten im Jahr 1805 Krieg gegen England. Laut Maxwell verfolgte die spanische Armada mehrere kleinere, britische Schiffe, die unter dem Befehl von Vizeadmiral Lord Nelson standen Die spanischen Schiffe waren den britischen an Zahl weit überlegen. Es schien unausweichlich, dass sie diese besiegen würden. Plötzlich fiel ein britischer Seemann über Bord. Unter diesen Umständen hätten die meisten Kommandanten befohlen, einfach weiterzusegeln. Warum sollte man das Leben aller aufs Spiel setzen, um das Leben eines einzigen Mannes zu retten?

Doch es kam anders. Der Kommandant der Briten erteilte den Befehl, den Mann aus dem Wasser zu fischen. Seine Schiffe verlangsamten ihre Fahrt. Man ließ ein Rettungsboot zu Wasser, um den Seemann zu bergen.

Der spanische Befehlshaber beobachtete, was da geschah. Er traute seinen Augen kaum. Warum riskierten die Briten eine Niederlage, um einem einzelnen Matrosen das Leben zu retten? Der Spanier schlussfolgerte daraus, dass der Kommandant der Briten am Horizont Verstärkung gesichtet haben musste. Warum sonst hätte er die Flucht gestoppt und sich die Zeit genommen, einen einzelnen Mann zu retten? Aufgrund dieser falschen Schlussfolgerung wendeten die spanischen Schiffe und flohen. Die Briten entkamen an diesem Tag einer Niederlage und konnten sich in Ruhe auf einen neuen Kampf vorbereiten.

Schlussendlich trug die falsche Annahme des spanischen Kommandanten dazu bei, dass die spanische Marine vollkommen vernichtet wurde. Denn die Spanier kämpften an der Seite Frankreichs gegen die Briten bei der Schlacht von Trafalgar. Der Sieg der Briten "vernichtete Napoleons Seestrategie und seine Invasionspläne. [...] Somit wurde dem Reich Napoleons eine Grenze aufgezeigt und sein Untergang mit eingeleitet."1 Was wäre gewesen, wenn der Spanier nicht die verkehrte Annahme getroffen hätte, dass die Briten Verstärkung erwarteten? Dann wäre Nelson wahrscheinlich schon zu diesem Zeitpunkt besiegt worden. Die Schlacht von Trafalgar hätte wohl ein anderes Ende genommen, wenn sie überhaupt stattgefunden hätte. Die Geschichte wäre vermutlich anders verlaufen, wenn diese kleine, verkehrte Annahme nicht ins Spiel gekommen wäre.

Gefährliche Annahmen

Wenn man bekannte Fakten (oder populäre Ideen) auf einen unerforschten Bereich extrapoliert, entstehen dadurch Annahmen, also unbewiesene Aussagen. Problematisch wird es, wenn verkehrte Annahmen als "harte" Fakten akzeptiert werden.

Extrapolieren: "Etwas ableiten bzw. abschätzen, indem man bekannte Informationen auf einen unbekannten Bereich projiziert bzw. ausweitet."

American Heritage Dictionary of the English Language, eig. dt. Übers.

Manche Annahmen führen zu lustigen Missverständnissen. Im frühen 19. Jahrhundert warnte Dr. Dionysius Lardner: „Das Reisen mit der Eisenbahn bei hohen Geschwindigkeiten ist nicht möglich, da Passagiere durch den Sauerstoffmangel nicht atmen könnten und ersticken würden.“ Manche Annahmen erweisen sich als gefährlich: Im 17. Jahrhundert glaubte man, dass alles Blut von gleicher Art sei. Viele Menschen starben, weil die Ärzte bei ihnen aufgrund dieser These Transfusionen mit Tierblut durchgeführt hatten. Allgemein gilt: Je weiter eine Annahme verbreitet ist, umso stärker ist auch ihre Überzeugungskraft.

Das moderne Christentum ist in einer Illusion gefangen. Diese beruht auf einer verkehrten Annahme. Leider wird diese Hypothese schon seit fast 1600 Jahren aufrecht erhalten und besitzt daher große Überzeugungskraft. Ihr "ehrwürdiges" Alter hält die Christen davon ab, sie kritisch zu überprüfen.

Die Hypothese lautet: "Die moderne Woche verläuft ohne Unterbrechung seit der Schöpfung immer von Sonntag bis Samstag." Daraus ist die Schlussfolgerung gezogen worden, dass der Samstag mit dem siebenten Tag der Woche, dem Sabbat aus der Bibel, identisch sei. In diesem Fall müsste der Sonntag der Tag sein, an dem Jahushua von den Toten auferstand. Diese Illusion ist das Resultat der vorausgegangenen Hypothese. Aber diese ist nicht haltbar.

Der moderne Samstag ist nicht der Sabbat der Bibel. Jahuwah ruhte am Sabbat von seinem Schöpfungswerk. Das Sabbatgebot bildet die vierte der 10 Regeln, die am Sinai auf Steintafeln geschrieben wurden. Jahushua, seine Jünger und auch die frühen Christen hielten den Sabbat als Ruhetag. Immer ging es um den Sabbat, aber nie um den Samstag. Daher ist der Sonntag auch nicht mit dem Tag identisch, an dem Jahushua von den Toten auferstand. Diese Aussagen klingen vielleicht schockierend. Es ist verständlich, wenn man sie auf den ersten Blick ablehnt. Aber sie sind gut begründet. Denn Hinweise aus der Historie, der Bibel und sogar aus der Astronomie sprechen dafür, dass unser moderner, unendlicher Wochenzyklus nicht mit der Schöpfungswoche identisch ist.

Nun wäre es leicht, diese Aussage als eine Irrlehre zurückzuweisen. Man könnte sagen: "Das kann doch einfach nicht wahr sein!" Doch WLC möchte dazu einladen, die Hinweise zu studieren, die wir in der Geschichte, in der Bibel und auch in der Astronomie vorfinden. Vieles ist vergessen worden. Dennoch kommt die Wahrheit wieder ans Licht. Sie wurde nicht zuletzt in den Himmeln aufbewahrt. Es ist immer nützlich, einen offenen Geist zu haben, also eine Einstellung, die zum Gehorsam bereit ist, wenn der Geist Jahuwahs uns zeigt, dass etwas wahr ist. Ihr könnt darauf vertrauen, dass Jahuwah euch bewahren wird, wenn ihr euch in Ruhe die Hinweise anseht und den alten Grundsatz beachtet: "Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; Satzung auf Satzung, Satzung auf Satzung, hier ein wenig, da ein wenig". (Jesaja 28,10.)

Von der Geschichte vergessen

Das Gespräch war einerseits frustrierend und andererseits überraschend. Ich hatte großen Respekt vor meinem Freund und seiner Bildung. Er besaß einen Abschluss in Theologie und ich hielt ihn für einen intellektuell ehrlichen Mann, der nach der Wahrheit sucht. Ich hatte diesen Prediger der Siebenten-Tags-Adventisten schon bei vielen evangelistischen Treffen sprechen gehört. Er hatte in seinen Vorträgen oft erklärt, warum es so wichtig sei, gerade am siebenten Tag der Woche, also am Sabbat, Gottesdienst zu halten, und dass dafür kein anderer Tag (z.B. der Sonntag) in Frage käme.

Als ich herausfand, dass der Sabbat der Bibel an einen anderen Kalender gebunden ist, als ich ihn bisher kannte, wollte ich diese Nachricht diesem Prediger mitteilen. Er hatte die Wahrheit lieb und nahm seine Studien sehr ernst. Ich dachte mir: "Das wäre doch sicher etwas, was er auch hören wollen würde." (Ich hatte noch nicht gelernt, dass es oft am schwersten ist, jemandem etwas mitzuteilen, der fest davon überzeugt ist, dass er mehr weiß als du.)

Ich erzählte ihm, dass das Konzept eines seit der Schöpfung kontinuierlich durchlaufenden Wochenzyklus möglicherweise auf einer falschen Annahme beruhe. Diesen Gedanken wies er allerdings sofort zurück.

Er antwortete: "Als der julianische in den gregorianischen Kalender umgewandelt wurde, ging kein Wochentag verloren. Im Jahr 1582 folgte auf Donnerstag, den vierten Oktober, sofort Freitag, der 15. Oktober." Diese Fakten waren mir allerdings bewusst.

Seine Aussage stimmte. Aber er war nicht weit genug in der Geschichte zurückgegangen, um den größeren Rahmen sehen zu können. In diesem Fall muss man wirklich sehr weit zurück in die Vergangenheit reisen. Man darf nicht nur 400 Jahre zurückgehen und dann stehenbleiben. Wenn man die Wahrheit finden will, muss man tiefer graben. Die Änderung des Wochensystems fand etwa tausend Jahre vor der Einführung des modernen, gregorianischen Kalenders statt.

Die Kalender der alten Hochkulturen waren meist luni-solar angelegt. Ägypten ging als erste Nation zu einer rein solaren Form des Kalenders über. Ursprünglich waren die meisten Kalender der Antike in irgendeiner Form vom Lauf des Mondes abhängig. Reine Mondkalender hatten allerdings das Problem, dass die Monate durch die Jahreszeiten "wanderten". Denn das Mondjahr ist kürzer als das Sonnenjahr. Bei Luni-Solar-Kalendern ist das Jahr an die Sonne gebunden, so dass die Monate nicht "wandern" können. Diese Tatsache ist mehrfach von verschiedenen Archäologen bestätigt worden. Dr. Nicholas Campion von der University of Wales schreibt: "In den frühen astronomischen Aufzeichnungen ist es offensichtlich, dass die Astronomie zu kollektiven Zwecken, sowohl im religiösen als auch im politischen Bereich, genutzt wurde. Das sehen wir anhand der Beweise für altsteinzeitliche Mondkalender, megalithische Monumente und mesopotamische Horoskope."

Die Zeit selbst ist natürlich fortlaufend. Das heißt jedoch nicht, dass die Methode, durch die sie eingeteilt wird, immer dieselbe war. In unserem modernen Kalendersystem verlaufen die Wochen kontinuierlich und ohne Monatsbezug. Aber das war nicht immer und überall so. Um das zu sehen, brauchen wir allerdings nicht einmal bis zu den altsteinzeitlichen Mondkalendern zurückgehen.

Die Planetenwoche

Das Wochensystem, welches heute in Gebrauch ist, wird von vielen Wissenschaftlern als "Planetenwoche" bezeichnet. Da liegt daran, dass die Wochentage nach Planeten oder (genauer gesagt) nach Planetengöttern benannt wurden. In der englischen Sprache leitete man die Namen für Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von nordischen Gottheiten ab: Tyr ("Tuesday"), Wotan ("Wednesday"), Donar bzw. Thor ("Thursday") und Freya ("Friday"), die Frau Wotans.2

Tage-der-Planetenwoche

Nicht in jeder Sprache ist dieses Konzept noch immer klar zu erkennen. Denn sobald die römisch-katholische Kirche an die Macht gelangt war, versuchte sie, die heidnischen Ursprünge der Planetenwoche zu verschleiern. Sie brachte ihren Anhängern bei, dass es sich dabei um das biblische Wochensystem handeln würde. (Aus diesem Grund nehmen viele Menschen heutzutage an, dass der moderne Samstag der Sabbat der Bibel sei.) Man versuchte, die heidnischen Bezeichnungen durch Zahlen zu ersetzen: 1. Tag, 2. Tag, 3. Tag, usw.

Die Strategie der Katholischen Kirche ging teilweise auf. In vielen Sprachen wurde die ursprüngliche Bezeichnung "Tag des Saturn" durch den Begriff "Sabbat" ersetzt, während der Sonntag den Titel "Tag des Herrn" erhielt.

Dieser betrügerische Namenswechsel der Wochentage sollte den echten, biblischen Sabbat unkenntlichen machen. Eviatar Zerubavel ist ein israelischer Professor für Soziologie an der Rutgers University. In seinem Buch The Seven Day Circle: The History and Meaning of the Week hat er die heidnischen Wurzeln der modernen Woche und auch den römisch-katholischen Versuch, diesen Ursprung zu verbergen, gut dokumentiert. Er schreibt:

Trotz ihrer offensichtlichen Bemühungen, die Woche mit einem typisch christlichen Inhalt zu versehen, traf die Kirche die Entscheidung, den jüdischen Rhythmus von sieben Tagen zu behalten. Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie hätte sich auch dafür entscheiden können, ihre Versammlungen nach der traditionellen, römischen 8-Tage-Woche auszurichten. [...] Indem die Kirche den Sabbat aufhob, vernichtete sie die Daseinsberechtigen der jüdischen Sieben-Tage-Woche.

Die Bewahrung des Sieben-Tage-Rhythmus resultierte offensichtlich teilweise aus der tiefen, unbewussten Bindung der Kirche an das Judentum. Gleichzeitig versuchte man damit ganz pragmatisch, die bedeutende jüdische Komponente innerhalb der eigenen Mitgliederschaft nicht unnötig herauszufordern. Doch ein kurzer Blick auf die Namen der Wochentage sollte uns bei den meisten europäischen Sprachen daran erinnern, dass die jüdische Woche nicht den einzigen Kontext bildet, in dem die Entwicklung des kirchlichen Sieben-Tage-Zyklus betrachtet werden sollte. Wie wir sehen werden, führte die Konvergenz aus der jüdischen und der astrologischen Woche zu der Zeit, als das Christentum in das Römische Reich integriert wurde, dazu, dass der siebentägige Zyklus entstand, der sich seitdem in der zivilisierten Welt weitläufig verbreitet hat.3

Mit anderen Worten: Der Autor stellt fest, dass die Länge der modernen Woche auf einer bewussten Entscheidung beruhte. Es ging nicht darum, dass sie mit der biblischen Woche identisch sei oder das alte Zeitsystem weitergeführt würde. Die Kirche wies andere Wochenlängen zurück. Sie entschied sich bewusst dafür, eine siebentägige Woche zu beachten, um die jüdische Sieben-Tage-Woche nachzuahmen.

Wenn Leute über diese historischen Fakten stolpern, erinnern sie sich allerdings: "In sehr vielen Sprachen wird der siebente Tag der modernen Woche als "Sabbat" bezeichnet. Und dort besteht keine Verbindung zu dem Wort "Saturn"." Zerubavel erklärt auch diesen Zusammenhang. Er schreibt:

"Offiziell klammerte sich die römisch-katholische Kirche an das traditionelle, jüdische Benennungssystem für die Wochentage. Dennoch tauchten die planetarischen Bezeichnungen dieser Tage schon im 2. Jahrhundert in den Schriften der Kirchenväter auf. Sie wurden auch von den Christen zumindest seit 269 n. Chr. allgemein gebraucht. (Der einzig bedeutende, organisierte, christliche Versuch, die ursprüngliche, hebräische Benennung der Wochentage wiederherzustellen, scheint die offizielle "Ausrottung der heidnischen Namen" durch die First General Assembly of Pennsylvania gewesen zu sein. Darin wurde offenbar der Geist der sogenannten Society of Friends (zwischen 1682 und 1706) repräsentiert. Übrigens nennen die Quäker bis auf diesen Tag ihre Sonntagsschulen "Schulen des ersten Tages".) Es ist ein etymologisch interessanter Fakt, dass man weder im Griechischen noch in einer anderen slawischen Sprache die Namen von Planeten zur Bezeichnung der Wochentage vorfindet. Nur die Kirche des Ostens scheint damit Erfolg gehabt zu haben, den beachtlichen Einfluss der Astrologie zu unterdrücken. Offensichtlich gelang dies Rom nicht so effektiv. Darauf scheinen uns die planetarischen Bezeichnungen für zumindest einige Wochentage in den Sprachen Englisch, Deutsch, Niederländisch, Norwegisch, Isländisch, Schwedisch, Finnisch, Lappisch, Ungarisch, Albanisch, Rumänisch, Italienisch, Französisch, Katalanisch, Spanisch, Bretonisch, Gälisch, Walisisch und Kornisch hinzuweisen.

Aus den etymologischen [d.h. sprachgeschichtlichen] Hinweisen geht hervor, dass sich die Astrologie viel früher und wahrscheinlich auch viel schneller im Römischen Reich verbreitete als das Christentum. Im frühen vierten Jahrhundert, als die Kirche schließlich die Kontrolle über das Reich erlangte, war es offenbar zu spät für sie, die astrologischen Verbindungen der sieben Wochentage vollständig zu eliminieren. [...] Sogar im Herzen des Römischen Reiches, wo Sprachen gesprochen wurden, die vom Lateinischen abstammten, lag es nur am Respekt vor den zwei Schlüsseltagen der jüdisch-christlichen Woche, dass die Kirche es schaffte, die Astrologie zu verdrängen: Samstag (Sabbat) und Sonntag (der Tag des Herrn). Der Einfluss der Astrologie war offenbar an den Rändern des römischen Reiches, wo das Christentum erst später anlangte, noch ausgeprägter. Englisch, Niederländisch, Bretonisch, Walisisch und Kornisch sind die einzigen europäischen Sprachen, die die ursprüngliche Planetennamen bei allen sieben Wochentagen beibehalten haben. Sie alle wurden in Gebieten gesprochen, die während der ersten Jahrhunderte unseres Zeitalters, also als sich die astrologische Woche im Reich verbreitete, frei vom christlichen Einfluss waren. Sie stammten auch nicht vom Griechischen oder Lateinischen ab. Griechisch und Latein waren am engsten mit der Kirche verbunden. Das gilt übrigens auch für alle anderen Sprachen, die den Planetennamen bei mindestens einem der beiden Schlüsseltage der jüdisch-christlichen Woche beibehalten haben: Deutsch, Gälisch, Dänisch, Norwegisch, Isländisch, Schwedisch, Finnisch, Ungarisch und Albanisch."4

Aus diesem Grund wurde in manchen Sprachen die alte Bezeichnung "Saturnstag" mit "Sabbat" und das Wort "Sonntag" durch "Tag des Herrn" ersetzt.

Eine Untersuchung zeigt, dass in mindestens 65 Sprachen die Wochentage nach den sieben Planetengöttern des antiken Heidentums benannt worden sind: Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn. In diesen Ländern, wo das Bekenntnis zur christlichen Religion vorherrscht, ist es allgemeine Praxis, die Wochentage so zu bezeichnen.

"Es gehörte zur Verehrung der Himmelskörper, dass man an den Tagen, die den Planeten gewidmet waren, zu ihnen betete."

Robert L. Odom: Sunday in Roman Paganism. S. 158; eig. dt. Übers.

Es wäre absurd, anzunehmen, dass es ursprünglich eine hebräische oder christliche Praxis gewesen sei, die Wochentage nach diesen Himmelskörpern zu benennen. Die Bibel weist uns darauf hin, dass die Juden und die frühen Christen im Altertum die Tage mit Zahlen bezeichneten. Der 6. Tag der Woche wurde der "Vorbereitungstag" und der siebente der "Sabbat" genannt.

Lexika, Enzyklopädien und andere Informationsquellen ordnen den kalendarischen Namen der Tage einstimmig einen heidnischen Ursprung zu.5

Wie wir schon erwähnt haben: Die Planetenwoche stammt nicht von der Bibel ab. Sie kam aus dem Heidentum. Doch die Bemühungen der römisch-katholische Kirche, die heidnischen Namen der Wochentage umzuändern, führten nur teilweise zum Erfolg.

Die Ursprünge der Planetenwoche

Die moderne Woche hat dieselbe Länge wie die biblische Woche. Aber das ist auch schon die einzige Gemeinsamkeit. Die Bezeichnungen der Wochentage und der funktionelle Ablauf der Planetenwoche stammen nicht aus der Bibel. Wie Zerubavel schon anmerkte: "Trotz ihrer offensichtlichen Bemühungen, die Woche mit einem typisch christlichen Inhalt zu versehen, traf die Kirche die Entscheidung, den jüdischen Rhythmus von sieben Tagen zu behalten. Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie hätte sich auch dafür entscheiden können, ihre Versammlungen nach der traditionellen, römischen 8-Tage-Woche auszurichten." Wir werden noch später auf diesen Punkt zurückkommen. Zunächst reicht es aus, festzuhalten, dass der moderne Wochenzyklus keine Fortführung des biblischen Wochenmodells ist. Er kommt aus dem Heidentum. Man wählte ihn zu einem betrügerischen Zweck aus, da er mit der Länge der biblischen Woche übereinstimmt, ohne von ihr abzustammen.

A stick calendar found in the Baths of Titus in Rome

Ein Kalender, der in den Bädern des Titus in Rom gefunden wurde.

Die Planetenwoche ist vollkommen unabhängig von der Bibel. Sie hat ihre eigene Geschichte. Als die Planetenwoche in den julianischen Kalender integriert wurde, begann sie am Tag des Saturn! Auf einem römischen Kalenderfragment ist erkennbar, dass hier der Saturnstag an erster Stelle der planetarischen Wochentage abgebildet ist. Dieses Fragment wurde in den Bädern des Titus gefunden, die im Jahr 81 n. Chr. in Rom erbaut wurden. Im oberen Bereich sieht man die sieben Planetengötter. Ihre Reihenfolge bestimmt die Benennung der Wochentage. Zuerst sehen wir Saturn. Er hält eine Sichel, da man ihn als den "Gott der Ernte" betrachtete.

Die Schutzgottheit des zweiten Wochentages ist Sol, also der Sonnengott, mit einer Krone aus Lichtstrahlen auf dem Kopf. Die Mondgöttin Luna, die eine Mondsichel als Krone trägt, symbolisiert den dritten Wochentag. Darauf folgen der Kriegsgott Mars mit einem Helm, Merkur, der einen Flügelhelm und einen Heroldsstab trägt, und Jupiter, der ein Bündel Blitze in der Hand hält. Den Abschluss der Woche bildet der Tag der Venus, der sogenannten "Göttin der Liebe".

Das moderne Wochensystem stimmt nicht mit dem der Bibel überein. Es begann mit dem Tag des Saturn und endete mit dem Tag der Venus. Erst später wurde dieses Wochenmodell so standardisiert, dass es am Sonntag anfing und mit dem Saturnstag aufhörte.

Die frühe julianische Woche

Als Jahushua geboren wurde, befand sich der julianische Kalender noch nicht lange im Gebrauch. Zuvor nutzten die Römer den Kalender der Römischen Republik, der wie der hebräische Kalender nach Mond und Sonne ausgerichtet war.

Der Kalender der Römischen Republik baute auf den Phasen des Mondes auf. Heidnische Priester Roms, die sogenannten pontiffs, waren dafür verantwortlich, den Kalender zu regulieren. [...]

Zur Zeit von Julius Cäsar waren die Monate überhaupt nicht mehr mit den Jahreszeiten verknüpft. Julius Cäsar übte deshalb sein Recht als pontifex maximus (Hohepriester) aus und reformierte das, was mittlerweile ein umständlicher und ungenauer Kalender geworden war.6

Julius Cäsar lud Sosigenes ein, einen Astronomen aus Alexandria. Dieser sollte sich ein neues System ausdenken, um die Zeit einzuteilen.

Sosigenes entschied, dass die einzig praktische Möglichkeit darin bestünde, den Mondkalender ganz abzuschaffen. Die Monate sollten fortan mit den Jahreszeiten verknüpft sein. Daher gebrauchte er das Sonnenjahr, wie es auch im ägyptischen Kalender genutzt wurde. [...] Jeder Kalenderreformer steht vor einem großen Problem: Es schien keine Möglichkeit zu geben, die Monate noch immer an die Mondphasen und dennoch das Jahr an die Jahreszeiten zu binden. Es war notwendig, einen grundlegenden Bruch mit der traditionellen Methode einzuleiten und einen effizienten Kalender einzuführen, der auf den Jahreszeiten beruhte.7

Julius-Cäsar-Büste

Der heidnische, julianische Sonnenkalender wurde nach Gaius Julius Cäsar benannt, der den lunaren Kalender der Römischen Republik abschaffte.

Der neue Kalender wurde nach Julius Cäsar benannt. Im Jahr 45 vor Christus fügte man ihm 90 Tage hinzu, um die Monate wieder in Einklang mit den Jahreszeiten zu bringen. Interessanterweise besaß dieser neue, julianische Kalender einen kontinuierlichen Wochenzyklus... Aber jede Woche dauerte 8 Tage! "Man stellte die frühen julianischen Kalender nicht wie heute in einem Raster dar. Die Daten wurden in Spalten aufgelistet und die Wochentage mit den Buchstaben A bis H gekennzeichnet."8

Historie und Archäologie liefern also wichtige Hinweise in dieser Frage. Alle frühen julianischen Kalender (die sogenannten fasti) besaßen eine 8-tägige Woche. Sie alle befanden sich zwischen 32 vor Christus (zur Zeit von Kaiser Augustus) und 37 nach Christus (zur Zeit von Kaiser Tiberius) in Gebrauch. Die 8-Tage-Woche des julianischen Kalenders war also unter den Römern während der Lebenszeit Jahushuas aktuell. Die römischen Legionen, die in Palästina stationiert waren, nutzten dieses System. Das bedeutet: Zur Zeit Jahushuas kannten die Juden mindestens zwei Kalendersysteme:

  1. Den Sonnenkalender ihrer römischen Besatzer mit einer 8-Tagewoche und
  2. den Luni-Solar-Kalender, der bei der Schöpfung den Menschen gegeben und beim Exodus wieder bekannt gemacht wurde. Sein Wochensystem dauerte sieben Tage und begann nach jedem Neumondtag von neuem.

Was meint ihr? Welchen Kalender nutzten die Israeliten zu dieser Zeit? Die Mehrzahl der Schriftrollen vom Toten Meer lässt erkennen, dass man auf zwei verschiedene Zeitmesssysteme zurückgriff. Das weist darauf hin, dass in Palästina zu dieser Zeit zumindest zwei verschiedene Kalender bekannt waren. Es ist also wahrscheinlich, dass die Juden einen anderen Kalender gebrauchten, als ihre römischen Besatzer.

Diese Steinfragmente zeigen die Monate August bis Dezember eines frühen julianischen Kalenders. Die Buchstaben A bis H bezeichnen die Wochentage. Das zeigt uns, dass der frühe julianische Kalender ein achttägiges Wochenmodell besaß.

Der julianische Kalender war ein heidnischer Sonnenkalender. Der gregorianische Kalender besitzt diese Eigenschaften ebenfalls. Beide gleichen sich in vielen Punkten und unterscheiden sich deshalb klar von dem biblischen Luni-Solar-Kalender Jahuwahs.

Eine Grabinschrift

Einige Inschriften auf christlichen Gräbern belegen, dass die frühen Christen sowohl den julianischen Kalender als auch ein System mit Lunarmonaten kannten. Es ist also möglich, dass ihnen die Unterschiede von zwei Wochensystemen bewusst waren und sie ihren Gottesdienst nach dem biblischen Kalender ausrichteten. Im Geschäftsleben mussten sie jedenfalls auf den julianischen Kalender ihrer Umwelt zurückgreifen. Ernst Diehl führt in Inscriptiones Latinæ Christianæ Veteres die folgende Inschrift aus dem Jahr 269 n. Chr. auf:

"Während der Konsulschaft von Claudius und Paternus an den Nonen des Novembers, am Tag der Venus und am 24. Tag des Lunarmonats richtete Leuces [dieses Denkmal] für ihre liebe Tochter Severa und für den Heiligen Geist auf. Sie starb [im Alter] von 55 Jahren, 11 Monaten [und] 10 Tagen."9

Das ist eine der frühesten christlichen Grabinschriften, die in Rom gefunden wurden. Faszinierend daran ist, dass sie zwei verschiedene Datierungen nennt! Der Ausdruck "Nonen des Novembers" bezieht sich auf den 5. November. In diesem Jahr fiel er auf den Tag der Venus, also auf den Freitag. Dies fiel mit dem 24. Tag des Lunarmonats zusammen, welcher ein zweiter Tag der biblischen Woche gewesen wäre.

Das ist bedeutsam! Denn wenn der zweite Tag der biblischen Woche in diesem Lunarmonat auf einen Freitag fiel, wäre der biblische Sabbat mit dem heidnischen Mittwoch, also dem Tag des Merkur, zusammengefallen.

Aussagen jüdischer Wissenschaftler

Viel zu lange hat man sich auf die Tatsache gestützt, dass die Juden am Samstag Gottesdienst halten. Immer wurde daraus geschlussfolgert, dass der Samstag doch der biblische Sabbat sein müsse. Doch diese Argumentation dreht sich im Kreis: "Die Juden halten am Samstag Gottesdienst. Warum? Weil das der Sabbat der Bibel ist. Woher weiß man das? Weil die Juden am Samstag Gottesdienst feiern..."

Dabei sind sich auch jüdische Gelehrte sehr wohl der Tatsache bewusst, dass der Samstag nicht der biblische Sabbat ist. Die folgenden Zitate stammen von jüdischen Gelehrten.

Rabbi Louis Finklestein (vom Jewish Theological Seminary of America) schrieb einen Brief an Dr. L. E. Froom. Dieses Schriftstück datiert auf den 20. Februar 1939. Darin gibt Finklestein bereitwillig zu: "Der gegenwärtige jüdische Kalender wurde im 4. Jahrhundert festgelegt." Maimonides und die meisten jüdischen Chronologen stimmen damit überein, dass der moderne jüdische Kalender auf den durchschnittlichen Bewegungen der Sonne und des Mondes beruht und dass "der wahre [Kalender] beiseite gesetzt wurde."10, 11

Maimonides (1135-1204), rabbi, philosopher and physician

Maimonides (1135-1204), Rabbiner, Philosoph und Arzt.

Der Neumond ist noch und der Sabbat war ursprünglich auch abhängig vom Mondzyklus … Der Neumondtag wurde in der gleichen Weise gehalten, wie der Sabbat; er wurde immer unwichtiger, während der Sabbat mehr und mehr ein Tag der Religion und der Menschlichkeit, der religiösen Meditation und Unterweisung, des Friedens und Freude der Seele wurde.12

Während der Sabbat als ein geweihter Tag immer wichtiger wurde, und die Betonung auf der signifikanten Zahl "7" lag, wurde die Woche immer mehr von ihrer Verbindung zum Mond gelöst... 13

Die Monate des Jahres waren lunar und begannen mit dem Neumond (chodesh, was schließlich "Monat" bedeutete). In der Zeit der Könige wurde der Neumond mit einem zweitägigen Fest gefeiert (1. Samuel 20,24-47).14

Rabbi Finklestein gab also offen zu, dass der gegenwärtige jüdische Kalender sich von dem unterscheidet, der vor dem 4. Jahrhundert in Gebrauch war. Maimonides ging sogar noch weiter. Er gab an, dass das Original aufgegeben wurde.

Das lag an der schlimmen Verfolgung, die von der frühen römisch-katholischen Kirche betrieben wurde, sobald sie im 4. Jahrhundert die Möglichkeit dazu hatte. Jeder, der sich nach dem Konzil zu Nizäa weiterhin an den biblischen Kalender hielt, hatte darunter zu leiden. Viele Juden sprechen offen darüber, dass sie den alten Schöpfungskalender unter der extremen Verfolgung aufgeben mussten.

"Unter der Regierung des Constantius (337-362) erreichte die Verfolgung der Juden ein so hohes Maß, dass [...] die Berechnung des Kalenders unter schwere Strafen gestellt wurde."15

"Die Ausrufung des neuen Monats und des neuen Jahres mit dem Frühlingsanfang kann nur durch den Sanhedrin vorgenommen werden, nachdem der neue Mond beobachtet worden ist. In der Zeit von Hillel II. [4. Jh. n. Chr.], dem letzten Vorsitzenden des Sanhedrins, verboten die Römer diese Praxis. Hillel II. war daher dazu gezwungen, seinen festen Kalender einzusetzen, und so gab er im Voraus die Erlaubnis des Sanhedrins für die Kalender aller zukünftigen Jahre."16

(Weitere Informationen dazu sind hier zu finden: Konstantin der Große & Hillel II.: Zwei Männer täuschen die ganze Welt)

Aussagen katholischer Wissenschaftler

Konzil-zu-Nizäa

Das Konzil zu Nizäa besitzt den Ruf, eines der einflussreichsten Kirchenkonzilien aller Zeiten gewesen zu sein.

Interessanterweise sprechen römisch-katholische Wissenschaftler mitunter sehr unverblümt davon, dass sie für den Kalenderwechsel verantwortlich sind, der den Ruhetag des Christentums maßgeblich beeinflusste. Das geschah beim Konzil zu Nizäa. Eine gute Zusammenfassung dazu finden wir bei Heinrich Graetz in seinem monumentalen Werk History of the Jews. Es wurde im Jahr 1893 von der Jewish Publication Society of America herausgegeben.

Dann erlebte die Welt das bis dahin ungeahnte Spektakel der ersten Generalversammlung von Nizäa. Dazu gehörten mehrere hundert Bischöfe und Priester. Der Kaiser führte den Vorsitz. Das Christentum glaubte, einen Triumph feiern zu können. Doch dies war nur möglich, indem es seine Schwäche und innere Spaltung verleugnete. Denn bei dieser Gelegenheit, bei der es zum ersten Mal offiziell in all seinem Glanz und in der Fülle geistlicher und weltlicher Macht auftrat, blieb keine Spur von seinem ursprünglichen Charakter übrig. Auf dem Konzil zu Nizäa wurde der letzte Faden zerrissen, der das Christentum mit seinem Ursprung verband. Das Osterfest war bis dahin weitestgehend zur selben Zeit gefeiert worden wie das jüdische Passah. Tatsächlich waren es dieselben Daten, die vom Sanhedrin berechnet und als Feiertage festgelegt wurden. Doch zukünftig sollte es vollkommen unabhängig vom jüdischen Kalender begangen werden. 'Denn es ist unerträglich, dass wir uns in Bezug auf dieses heiligste aller Feste nach jüdischen Gewohnheiten richten sollten. Lasst uns zukünftig nichts gemeinsam haben mit diesem uns verhassten, widerlichen Volk; unser Erlöser hat uns einen anderen Weg gezeigt. Es wäre wirklich absurd, wenn sich die Juden damit rühmen könnten, dass wir nicht in der Lage sind, Passah zu feiern, ohne ihre Regeln (Berechnungen) zu Hilfe zu nehmen.' Diese Aussagen werden dem Kaiser Konstantin zugeschrieben. [...] Die Worte begründeten ein Prinzip, nach dem sich die Kirche fortan richtete. An ihr lag es nun, über das Schicksal der Juden zu entscheiden.17

Zweifellos war die Vorgehensweise der katholischen Bischöfe auf dem Konzil zu Nizäa dafür verantwortlich, dass der Kalender, den sowohl die apostolischen Christen als auch die Juden zur Bestimmung ihrer religiösen Feiertage gebrauchten, aufgegeben wurde. Der Chronologe David Sidersky erklärte: "Es war unter Konstantin nicht länger möglich, das alte Kalendersystem anzuwenden."18

In den folgenden Jahren gingen die Juden durch "Eisen und Feuer". Die christlichen [d.h. katholischen] Kaiser verboten die jüdische Kalenderberechnung. Sie erlaubten ihnen nicht, ihre Feiertage festzulegen. Graetz sagt: "Die jüdischen Gemeinden tappten bezüglich der wichtigsten religiösen Entscheidungen im Dunkeln, nämlich im Hinblick auf ihre Festtage." Die unmittelbare Folge war die Fixierung und Berechnung des hebräischen Kalenders durch Hillel II.19

Die Dekrete von Nizäa "zerstörten den Tempel des Gesetzes in Judäa". Die alten Regeln des Mose, nach denen die Bahn des Mondes mit der der Sonne in Übereinstimmung gebracht wurde, wurde durch Berechnungen ersetzt, die die Frühlingstagundnachtgleiche einschlossen. Der nächste Vollmond zur Frühlingstagundnachtgleiche sollte der Passahmond sein. Von diesem Äquinoktium aus entwickelte die katholische Kirche ihren Kalender. Das Osterfest war also davon abhängig. Es ist sehr einfach, die wirkliche Bedeutung des Konzils zu Nizäa und seinen Einfluss auf das jüdische Zeitsystem zu übergehen. Obwohl die Kirche sich von der jüdischen Berechnung abgrenzen und ein bewegliches Fest einführen wollte, stellte es sich heraus, dass schließlich sowohl die jüdischen als auch die römisch-katholische Feste vom selben Zeitpunkt aus berechnet wurden: [...] von der Frühlingstagundnachtgleiche.20

"Um die Heiden mit dem Namenschristentum zu versöhnen, ergriff Rom, das seine gewöhnliche Politik verfolgte, Maßnahmen, um die christlichen und heidnischen Feste miteinander zu verschmelzen. Durch eine komplizierte, aber geschickte Anpassung des Kalenders, war es im Allgemeinen nicht schwierig, Heiden- und Christentum - das nun tief im Götzendienst versunken war - dazu zu bringen, sich die Hände zu reichen."

Alexander Hislop: Von Babylon nach Rom. S. 95.

Viele katholische Gelehrte sind sich dieser Tatsachen bewusst. Die Schriftenreihe American Catholic Quarterly Review schreibt dazu: "Der Sonntag ... ist eine reine Erfindung der katholischen Kirche." (21) Oder wie The Ecclesiastical Review erklärte:

"Sie [, d. h. die Protestanten] halten es für ihre Pflicht, den Sonntag heilig zu halten. Warum? Weil die katholische Kirche es ihnen sagt. Sie haben keine andere Begründung. [...] Die Einhaltung des Sonntags ist also ein kirchliches Gesetz, das sich völlig vom göttlichen Gebot zur Einhaltung des Sabbats unterscheidet. [...] Der Urheber des Sonntagsgesetzes [...] ist die Katholische Kirche."22

Das ist ebenfalls bedeutsam. Denn wenn der Samstag nicht der biblische Sabbat ist, stand Jahushua auch nicht am Sonntag von den Toten auf. Samstagshalter bestehen darauf, dass das vierte Gebot noch immer verbindlich ist. Sie sagen, dass es selbstverständlich für Jahuwah eine Rolle spielt, an welchem Tag man Gottesdienst hält. Die Sonntagshalter reagieren auf diese Aussagen mit der Antwort: "Ich kann doch an jedem Tag beten und Gott verehren."

Dieses Argument beruht auf Unwissenheit. Das vierte Gebot besagt nämlich nicht nur, dass man am siebenten Tag der Woche ruhen und nicht arbeiten soll. Die Arbeit soll an den anderen 6 Wochentagen erledigt werden. Das Argument für einen Gottesdienst am Sonntag besagt: "Am Sonntag fand die Auferstehung Jahushuas statt." Doch wie wir gesehen haben, kam in der achttägigen Woche des frühen julianischen Kalenders kein Sonntag vor. Jahushua stand nicht an einem solchen Tag aus dem Grabe auf. Es gibt keinen biblischen Grund dafür, am Sonntag Gottesdienst zu feiern. Diese Tradition wurde von der römisch-katholische Kirche entwickelt, welche genau diesen Anspruch auch schon immer vertreten hat.

Catholic author and radio host, Patrick Madrid

Patrick Madrid, ein katholischer Autor und Radiomoderator.

Moderne, katholische Wissenschaftler sind mit diesen Fakten vertraut. Patrick Madrid ist Amerikaner und römisch-katholischer Autor, Apologet und Radiomoderator. Am 5. Januar 2006 war Herr Madrid bei EWTN, beim Global Catholic Radio Network, auf Sendung. Als die Zeit für die Hörerfragen gekommen war, fragte einer der Anrufer nach der Abänderung des Ruhetages. Sein Schwager habe behauptet, dass die Katholische Kirche den Sabbat vom Samstag auf den Sonntag verlegt hätte. Madrid gab eine typisch katholische Antwort darauf, warum nicht länger am biblischen Sabbat Gottesdienst gefeiert werden müsse. Seine Worte zeigten, dass er sehr wohl mit den Fakten aus Historie und Bibel vertraut war. Er erklärte:

"Ihr Schwager hat vielleicht noch nicht verstanden, dass die Katholische Kirche dieses Gebot [über den Sabbat] nie verändert hat. Die Katholische Kirche beachtet das Gebot, den Sabbat heilig zu halten. Aber sie tut das am Tag des Herrn. Die frühen Christen übertrugen ihre Beobachtung dieses Gebots vom Samstag auf den Sonntag.

Zunächst einmal: Es gab einen deutlichen Bruch mit den Regelungen aus dem Alten Testament, nämlich mit den Ritualen und mosaischen Bundesvorschriften, die die Sabbatheiligung und die Tieropfer betrafen und ähnliche Dinge. Sie wollten zeigen, dass das Christentum etwas anderes sei als das Judentum. Es kam aus dem Judentum, aber es unterschied sich von ihm. [...] Es schien am angemessensten zu sein, die Auferstehung des Herrn und seinen Tod an dem Tag zu feiern, an dem er von den Toten auferstand.

Die andere Sache, an die wir uns auch erinnern sollten, besteht darin, dass der Kalender, dem wir, und auch die Siebenten-Tags-Adventisten, folgen, nicht nur ein Kalender ist, der von der Katholischen Kirche entworfen wurde, sondern der auch auf dem Sonnenjahr und nicht auf dem Mondjahr beruht. Und der jüdische Kalender, der zur Zeit Christi beobachte wurde, folgte einem Mondkalender, der einige Tage kürzer ist als der Sonnenkalender.

Die große Ironie liegt also darin, dass sogar die Siebenten-Tags-Adventisten selbst nicht an genau demselben Sabbattag Gottesdienst feiern wie die Juden zur Zeit Christi, [...] da man davon abgewichen ist, dem lunaren Kalender zu folgen."23

Das ganze Thema ist also viel größer als ein Konflikt zwischen Samstag und Sonntag. Wir haben es hier mit einem feindlichen Religionssystem zu tun: Der päpstliche bzw. heidnische Sonnenkult steht der reinen, biblischen Verehrung des Allmächtigen gegenüber.

Als ich diese Hinweise über die frühe Kalendergeschichte dem oben erwähnten STA-Prediger vorlegte, mit dem ich befreundet war, schwieg er einen langen Moment. Schließlich sagte er: "Du hast Recht. Aber alles, was Gott von uns verlangt, ist, dass wir den siebenten Tag des Kalenders heilig halten, den die Gesellschaft gebraucht, welcher das auch immer ist."

Ich staunte. Diese Aussage stand im klaren Gegensatz zu all den Predigten, in denen er gelehrt hatte: "Der himmlische Vater erwartet von uns, dass wir an einem ganz bestimmten Tag ruhen und Gottesdienst halten."

Schwierigkeiten, den Kalender in der Bibel auszumachen

Fast jeder Bibelleser begeht einen großen Fehler. Es ist auch verständlich, warum dieser so weit verbreitet ist. Wenn wir die Bibel lesen, tragen wir dabei eine "ideologische Brille". Diese Brille besteht aus der Prägung, die der individuelle, kulturelle und soziologische Hintergrund uns mitgegeben hat. Sie beeinflusst die Interpretation des gelesenen Textes.

Prediger-und-Gemeinde

Die meisten Christen glauben, dass das moderne Wochensystem schon seit der Schöpfung besteht. Deshalb halten sie entweder am Samstag oder am Sonntag Ruhetag.

Gerade in der Frage nach dem Sabbat wird dies deutlich. Die ganze Welt gebraucht seit den 1940er Jahren den päpstlichen, gregorianischen Kalender. Es ist deshalb ganz natürlich, dass die Leute annehmen, dass es sich um den Samstag handelt, wenn sie das Wort "Sabbat" in der Bibel lesen. Sie glauben an, dass der siebente Tag der modernen Woche gemeint ist. Doch diese Annahme ist unhaltbar.

Der größte Unterschied zwischen dem Kalender der Bibel und dem unserer modernen Gesellschaft besteht zwischen den Wochensystemen. Der moderne Kalender beinhaltet einen kontinuierlich verlaufenden Wochenzyklus. Das heißt, dass jeder Monat mit einem anderen Wochentag beginnen kann. Das sieht beim biblischen Kalender ganz anders aus. Dort beginnt der Wochenzyklus nach jedem Neumond wieder von vorn. Der moderne Kalender basiert allein auf der Sonne. Es besteht keine Verbindung zwischen seinen Wochen und der Natur. Im Gegensatz dazu ist der Wochenzyklus des Schöpferkalenders untrennbar mit den Mondphasen verknüpft.

Warum aber liefert nicht ein einziger Bibeltext eine umfassende Erklärung zum biblischen Kalender? Es gibt einen einfachen Grund dafür: In der Zeit, als die Bibel geschrieben wurde, gehörte dieser Zusammenhang zum Allgemeinwissen. Jeder richtete sich nach diesem Kalender. Es war damals nicht notwendig, die Funktionsweise des Kalenders im Detail zu beschreiben. Jeder wusste darüber Bescheid. Auch heutzutage erklären die wenigsten Bücher und Briefe die Funktionsweise des gregorianischen Kalendersystems. Denn der Erwerb dieser Kenntnisse findet bereits spätestens in der Grundschule statt. Danach sehen wir keinen Grund mehr dazu, auf das Thema zurückzukommen. Es sei denn, jemand fragt uns direkt!

Dennoch finden sich überall in der Bibel verstreute Hinweise. Hier greift wieder das Prinzip "Hier ein wenig, da ein wenig". Wenn man Text mit Text vergleicht und die Verse dem modernen Kalendersystem gegenüberstellt, werden die Unterschiede sehr deutlich.

Neumondtage

Die Heilige Schrift bezieht sich immer wieder auf etwas, was in unserem modernen Kalender nicht vorkommt: Neumonde. Ganz offensichtlich wurde damals die Zeit anders eingeteilt als heute. Einen bezeichnenden Unterschied finden wir im Schöpfungsbericht beschrieben. Über den vierten Tag heißt es dort: "Und Gott (Elohim) sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten und der Tage und Jahre, und als Leuchten an der Himmelsausdehnung, dass sie die Erde beleuchten! Und es geschah so." (1. Mose 1,14-15.)

Das Wort "Zeichen" stammt hier von dem hebräischen Wort owth. Es bedeutet soviel wie "Signal", "Symbol", "Markierung" oder "Andenken". Noch wichtiger ist an dieser Stelle allerdings der Begriff der "Zeiten". Er ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes mo'ed. Damit sind fixierte Termine gemeint, zum Beispiel Festtage. In 3. Mose 23 beschreibt dieses Wort die Feste Jahuwahs: "Und Jahuwah redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Das sind die Feste Jahuwahs, zu denen ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt; dies sind meine Feste". (3. Mose 23,1-2.) Das Fest, das in dieser Liste gleich an der ersten Stelle steht, ist der wöchentliche Ruhetag: Der Sabbat am siebenten Tag der Woche. Danach werden die anderen jährlichen Feste genannt.

"Da die jüdischen Feste in regelmäßigen Abständen gefeiert wurden, bestand eine enge Verbindung zwischen ihnen und diesem Wort. [...] Mo'ed wird in einem weiten Sinne für alle religiösen Versammlungen gebraucht. Es ist eng mit dem Heiligtum selbst verknüpft. [...] Jahuwah begegnete Israel dort zu besonderen Zeiten, um seinen Willen zu offenbaren. Es ist ein gewöhnlicher Begriff für die Anbetungsversammlungen des Volkes Jahuwahs." 24

Zeit wird durch Bewegung messbar. Die Bahn des Mondes wurde von Jahuwah bei der Schöpfung eingerichtet. Sie bildet die Grundlage für die Monatseinteilung. Man beobachtete den Mondkreislauf, um daran ablesen zu können, wann die wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Festtermine Jahuwahs stattfinden sollten! Dieser Zusammenhang wird in den Psalmen deutlich: "Er hat den Mond gemacht zur Bestimmung der Zeiten; die Sonne weiß ihren Untergang." (Psalm 104,19.) Mit den hier genannten "Zeiten" (hebr. mo'ed) sind wieder die Anbetungsversammlungen von Jahuwahs Volk gemeint.

Funktionell betrachtet stellen die Neumonde die wichtigsten Tage im biblischen Kalender dar. Denn sie markieren nicht nur den Beginn der Monate. An ihnen kann man außerdem ablesen, wann der wöchentliche Zyklus beginnt und der Sabbat stattfindet. Diese Fakten sind den wenigsten Christen bekannt. Trotzdem sind einige christliche Wissenschaftler in diesen Dingen bewandert:

"Der Monat war eine Zeiteinheit, die eng mit dem Mond verbunden war. Das hebräische Wort für "Monat" bedeutet gleichzeitig "Mond". [...] Der Grund für die Verbindung zwischen dem Monat und dem Mond liegt darin, dass der Beginn eines Monats durch einen neuen Mond angezeigt wurde. In den biblischen Zeiten beobachteten die Menschen den Mond sehr sorgfältig. Wenn er als dünne Sichel erschien, markierte dieses Ereignis den Beginn eines neuen Monats." 25

Der Wochenzyklus

Der julianische und der gregorianische Kalender besitzen beide einen kontinuierlichen Wochenzyklus. Aber der biblische Kalender nicht! Dort beginnt der Wochenzyklus nach jedem Neumondtag von neuem. Gerade dieser Unterschied ist für uns oft schwer vorstellbar, da wir praktisch anders geprägt sind. Diese Prägung kommt uns beim Studium des Luni-Solar-Kalender nicht zu Gute.26 Dennoch sind viele Wissenschaftler damit vertraut. Allerdings wird man in den Kirchen vermutlich keine Predigt darüber hören... Emil G. Hirsch schrieb einen Artikel mit dem Titel: “Week: Connection with Lunar Phases”. Darin heißt es:

Die siebentägige Woche war mit dem Lunarmonat verbunden; sie bildet ungefähr ein Viertel davon. Offenbar war bei den Hebräern und anderen Völkern des Altertums die Aufsplittung des Monats in vier Teile gebräuchlich. Aber es ist nicht klar, ob sie unter den Erstgenannten entstanden ist. Es ist allerdings nicht nötig, anzunehmen, dass sie von den Babyloniern abgeleitet wurde. Denn es ist gleichfalls möglich, dass die Beobachtung der vier Mondphasen hebräische Nomaden spontan und unabhängig dazu brachte, das Intervall zwischen den Neumonden in vier Gruppen zu je sieben Tagen aufzuteilen. [...] Die Betonung der Forderung [3. Mose 23,15], dass die Wochen des Pfingstfestes "komplett" (temimot) sein sollten, legte nahe, dass die Wochen auf eine Art und Weise zu berechnen waren, die diese Verfügung nicht [immer] erfüllen konnte.

Dieses Zitat ist sehr interessant. Einerseits verbindet es den antiken Wochenzyklus mit den Mondphasen. Andererseits sagt es aus, dass die Zählung bis zum Pfingstfest komplette Wochen erforderte. Das legt nahe, dass das biblische Wochensystem nicht nur aus kompletten Wochen bestand.

Die Daten

Da der Wochenzyklus nach jedem Neumondtag neu begann, fiel der Sabbat immer auf dieselben Daten eines lunaren Monats. Der Neumondtag war eine Kategorie für sich. Es handelte sich dabei um einen feierlichen Ruhetag. Daher war der zweite Tag jedes Monats zugleich der erste Tag der ersten Arbeitswoche. Mitunter kommt es auch im gregorianischen Kalender vor, dass der Samstag auf den ersten Tag des Monats fällt. Der April 2017 sah so aus:

April 2017

Der gregorianische April im Jahr 2017 unterscheidet sich von den Monaten des Luni-Solar-Kalenders nur dadurch, dass sein Muster im nächsten Monat nicht wiederkehren wird. Da im biblischen Monat am Neumondtag geruht wurde, fiel der Sabbat immer auf den 8., 15., 22. und 29. Tag des Mondmonats. Wann immer man das Datum eines wöchentlichen Sabbats durch den Kontext der umliegenden Verse ermitteln kann, fällt es auf eines der genannten Daten. Bei einem kontinuierlichen Wochenzyklus wäre das nicht möglich.27

Ging der Sabbat verloren?

"Jede Stelle in der Bibel, an der Sabbate und Neumonde erwähnt werden, weist darauf hin, dass der zweite Tag des Mondes bzw. des Monats immer der erste Arbeitstag ist. Und der 8., 15., 22., und 29. Tag des Monats sind ohne Ausnahme Sabbate!"

John D. Keyser, “Biblical Proof for the Lunar Sabbath. Eig. Übers.

Die Christen, die am Samstag Gottesdienst halten, sind sich der Wichtigkeit des Sabbats bewusst. Sie haben oft die größten Schwierigkeiten damit, zu akzeptieren, dass dieser Tag nicht der echte Sabbat ist. Sie protestieren: "Gott hätte es niemals zugelassen, dass der Sabbat in Vergessenheit gerät! Das ist einfach unmöglich! Deshalb muss der Samstag auch der Sabbat der Bibel sein."

Diese Argument beruht allerdings auf einem Fehlschluss. Einerseits kann gezeigt werden, dass der Samstag nicht der Sabbat der Bibel ist. Und andererseits hat Jahuwah selbst in der Bibel angekündigt, dass der Sabbat vergessen werden und dass ER derjenige sein wird, der dafür sorgt!

Der Prophet Jeremia betrauerte den Fall Jerusalems, als diese Stadt von den Babyloniern eingenommen wurde. Babylon symbolisiert allerdings auch die gesamte Infrastruktur eines falschen Religionssystems. Die Klage des Propheten Jeremia besitzt also noch eine zweite Bedeutung. Sie bezieht sich auf eine Zeit, in der das Wissen über den wahren Sabbat verloren gegangen ist:

"Jahuwah ist wie ein Feind geworden; er hat Israel vertilgt, alle seine Paläste vernichtet; er hat seine Festungen zerstört und hat der Tochter Juda viel Seufzen und Wehklage bereitet.

Er hat seine Hütte verwüstet wie einen Garten, den Ort seiner Festversammlungen hat er zerstört; Jahuwah hat in Zion die Festtage und Sabbate in Vergessenheit gebracht und König und Priester verworfen in seinem grimmigen Zorn." (Klagelieder 2,5-6.)

Das ist nicht die einzige Bibelstelle, in der Jahuwah ankündigt: Er selbst wird dafür sorgen, dass der Sabbat vergessen wird. Im Buch Hosea wird das Volk Jahuwahs mit einer untreuen Ehefrau verglichen, die sich Liebhaber gesucht hat. Die Beziehung zwischen Jahuwah und den Gläubigen wird also als eine Art "Ehebund" beschrieben. "Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, Jahuwah, der Herr der Heerscharen ist sein Name; und dein Erlöser ist der Heilige Israels; er wird »Gott der ganzen Erde« genannt." (Jesaja 54,5.)

Als Jahuwahs Braut (also seine Nachfolger) sich einem falschen Religionssystem zuwandte, beging sie dadurch geistlichen Ehebruch.

Im 2. Kapitel des Buches Hosea finden wir viele schöne Verheißungen. Wir lesen sie gern und berufen uns auf sie. Aber sie müssen im Zusammenhang gelesen werden. Ein Blick auf den Kontext zeigt, dass dort zunächst einmal geistliche Untreue scharf kritisiert wird:

"Weist eure Mutter zurecht; weist sie zurecht – denn sie ist nicht meine Frau, und ich bin nicht ihr Mann –, damit sie ihre Hurerei von ihrem Angesicht wegschaffe und ihre Ehebrecherei von ihren Brüsten!

Sonst werde ich sie nackt ausziehen und sie hinstellen, wie sie war am Tag ihrer Geburt, und sie der Wüste gleichmachen, einem dürren Land, und sie sterben lassen vor Durst!

Und über ihre Kinder werde ich mich nicht erbarmen, weil sie Hurenkinder sind. Denn ihre Mutter hat Hurerei getrieben; die sie geboren hat, bedeckte sich mit Schande; denn sie sprach: »Ich will doch meinen Liebhabern nachlaufen, die mir mein Brot und Wasser geben, meine Wolle, meinen Flachs, mein Öl und meinen Trank!«" (Hosea 2,4-7.)

Womit wird dieser geistliche Ehebruch bestraft? Das Geschenk des Sabbats wird weggenommen:

"Und ich will nun ihre Schande enthüllen vor den Augen ihrer Liebhaber; und niemand wird sie aus meiner Hand erretten.

Und ich will aller ihrer Freude ein Ende machen, ihren Festen, ihren Neumondfeiern und ihren Sabbaten und allen ihren Feiertagen." (Hosea 2,12-13.)

Hier werden die Neumonde erwähnt. Das ist ein deutlicher Hinweis auf den Kalender, durch den die Sabbattage und alle übrigen Feste (mo'edim) bestimmt wurden. "Durch den Kompromiss mit dem Heidentum verlor die frühe christliche Gemeinde ihre apostolische Reinheit. Das öffnete allen Verführungen Satans die Schleusen. Da das Volk Jahuwahs die Wahrheit nicht schätzte und bewahrte, verlor sie sie. Wenn die Wahrheit des Himmels nicht so geachtet wird, wie es sein sollte, entfernt Jahuwah sie. Er sorgt dafür, dass sie vergessen wird."28 Und genau das geschah auch.

Im vierten Jahrhundert vereinten die kirchlichen Autoritäten ihre Macht mit den weltlichen Autoritäten und adoptierten die heidnische Woche. Das führte zur Verfolgung all derer, die wünschten, am biblischen Kalender festzuhalten. Robert L. Odom schrieb in Sunday in Roman Paganism: "Es scheint so, als ob ein geistliches Genie, das die Kontrolle über die heidnische Welt besaß, die Dinge so ordnete, dass die heidnische Planetenwoche genau zur richtigen Zeit eingeführt wurde. So konnte der allgemein verbreitete Sonnenkult aller Zeitalter weitergeführt werden. Man erhob den Tag der Sonne als einen Tag, der heiliger als der ganze Rest sei und über allen anderen stünde. Mit Sicherheit war das kein Unfall."29

"Diese langsame Metamorphose vom reinen, apostolischen Christentum zu einem Christentum, das mit heidnischen Kalenderprinzipien verzahnt war, ist größtenteils dafür verantwortlich, dass heutzutage das Wissen über den wahren Schöpferkalender im Allgemeinen fehlt. Der heidnische, kontinuierliche Wochenzyklus reicht in der Geschichte so weit zurück, dass man annimmt, dass er schon immer existiert hat. Die historischen Fakten zum julianischen Kalender sind vergessen worden und man gebraucht Zirkelschlüsse, um zu beweisen, dass der Samstag der biblische Sabbat sei: "Im gregorianischen Zeitsystem hat die Woche sieben Tage und zirkuliert ohne Unterbrechung. Also muss die Woche schon immer ohne Unterbrechung zirkuliert haben. Deshalb muss auch der Samstag der "Sabbat am siebenten Tag der Woche" sein, der im vierten Gebot beschrieben wird.""30

Der Kalender des Himmels

Immer wieder finden wir in der Bibel Hinweise darauf, wie wichtig der Sabbat ist. Sie bilden vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung einen goldenen Faden. Überall taucht der Gedanke an die Ruhe auf, die Jahuwah verheißen hat. Es würde keinen Sinn machen, wenn der Schöpfer und Herrscher des Himmels und der Erde keine Methode zur Zeitbestimmung eingerichtet hätte, durch die man an jedem Ort und zu jeder Zeit ablesen kann, wann der Sabbat kommt. Das zeigte sich eindrüGulagcklich im Leben eines Predigers, der daran gewohnt war, am Samstag Sabbat zu halten. Er wurde zur Zeit der Sovjet-Ära vom KGB verhaftet und ins Gefängnis geworfen. Zuerst saß er in einer Einzelzelle. Später schickte man ihn ins Gulag (eine Art Arbeitslager). Er achtete sehr genau auf die Abfolge der Tage, so dass er wusste, wann der Sabbat kam. Doch schließlich verlor er den Faden. War er in Folge von Misshandlung bewusstlos geworden? Oder war irgendetwas anderes daran schuld? Wir kennen die Ursache nicht. Jedenfalls wusste er irgendwann nicht mehr, welcher Wochentag gerade aktuell war.

Die Wachen machten sich einen Spaß daraus! Sie quälten ihn gnadenlos. Aber am schlimmsten war für ihn der geistliche Schmerz. Er liebte Jahuwah und wollte ihn ehren. Gerade weil er in Glaubensdingen keine Kompromisse eingehen wollte, war er ja ins Gefängnis gekommen! Und nun wusste er nicht mehr, wann der Sabbat kam und ob er an diesem Tag arbeitete oder nicht.

Diese Unsicherheit kann leicht entstehen, wenn man den wahren Sabbat und Jahuwahs Schöpfungskalender nicht kennt. Aber der himmlische Vater will nicht, dass wir unwissend bleiben. Er gab Adam und Eva keinen auf Papier ausgedruckten Kalender, den sie sich an einen Baum hätten hängen können, um nicht den Überblick zu verlieren. Etwas so Wichtiges wäre niemals an etwas gekoppelt worden, das so leicht verändert oder zerstört werden kann.

Jahuwah ist der Schöpfer aller Menschen. Er brauchte den beiden ersten Menschen kein Kalenderblatt aushändigen. Er bettete sein Zeitmesssystem in die Schöpfung ein und installierte es am Himmel, so dass jeder Erdbewohner es künftig nutzen konnte.

Sowohl in Psalm 104, Vers 19 als auch in 1. Mose 1, Vers 14-15 wird die Rolle des Mondes innerhalb des Kalenders deutlich. Ein weiterer Psalmtext beschreibt die unveränderte Natur der Funktion dieses Himmelskörpers: "...wie der Mond soll er ewig bestehen, und wie der Zeuge in den Wolken zuverlässig sein!" (Psalm 89, 38.)

Jahuwah schrieb das Muster für sein Kalendersystem weder auf ein Stück Papier, noch ließ er es auf einem Felsen eingravieren. Das würde auch keinen Sinn machen. Er hätte die Berechnung seines heiligen Sabbats auch keinesfalls Luzifer anvertraut. Aber genau das verlangt man von ihm, wenn man darauf besteht, dass der Samstag der Sabbat der Bibel sei.

Der moderne, gregorianische Sonnenkalender ist eine päpstliche Erfindung. Er wurde sogar nach Papst Gregor XIII. benannt! Als er eingeführt werden sollte, akzeptierten ihn nur drei Länder. Alle von ihnen waren katholisch. Die anderen Staaten wiesen ihn zurück, eben weil er katholischen Ursprungs war.

Dennoch war der julianische Kalender, an dem diese anderen Länder festhielten, nicht besser! Das war ein heidnischer Kalender. Nur der Luni-Solar-Kalender, der bei der Schöpfung eingerichtet wurde, kann dazu benutzt werden, um Jahuwahs echte mo'edim, also die himmlischen Termine für die Anbetung, zu bestimmen.

Zeiteinteilung beruht auf Bewegung. Daher gibt es vier Kalenderarten. Alle Zeitmessmethoden stellen irgendeine Form dieser vier Kategorien da:

Siderisch (Sternenzeit): Siderische Kalender teilen die Zeit aufgrund der beobachteten, durchschnittlichen Bewegungen der Sterne ein. Der Kalender der Hindus verwendet eine Kombination aus siderischer und solarer Zeitmessung.

Solar: Bei Sonnenkalendern beruht das Jahr auf der Zeit, die die Sonne braucht, um in Harmonie mit den Jahreszeiten innerhalb ihrer Bahn an dieselbe Position zurückzukommen. Das sind 365 Tage. Sowohl der Julianische als auch der gregorianische Kalender können hier als Beispiel angeführt werden. Der Wochenzyklus ist im Sonnenkalender nicht an die Natur gekoppelt.

Lunar: Ein Mondkalender beruht ausschließlich auf den Mondphasen. Da das Mondjahr mit 354 Tagen kürzer ist als das Sonnenjahr, driften die Mondmonate durch die Jahreszeiten. Die Muslime verwenden einen Mondkalender. Deshalb verschiebt sich der Ramadan rückwärts durch das Jahr, wenn man mehrere Jahre in Betracht zieht.

Luni-Solar: Diese Kalender stellen die eleganteste und genaueste Form der gebräuchlichen Kalender dar. Der Wochenzyklus und die Monde sind dabei von der Bewegung des Mondes abhängig und das Jahr von der Sonne. Es gibt also keine Verschiebung der Jahreszeiten wie bei einem reinen Lunarkalender. Der biblische Kalender ist luni-solar angelegt.


Am Himmel verzeichnet

Die Wahrheit ist, bildlich gesprochen, "zerrissen und unter jahrhundertealten Irrtümern und falschen Annahmen begraben worden". Es braucht viel Geduld und peinliche Aufmerksamkeit, um die verschiedenen Puzzleteile zu finden und wieder aneinander zu setzen. Doch der Himmel hält noch mehr Hinweise bereit. Dazu gehören das Datum der Kreuzigung und die internationale Datumslinie. Sie zeigen uns, dass der Samstag wirklich nicht der biblische Sabbat ist.

Das Datum der Kreuzigung

Wenn man von Science-Fiction-Spekulationen über Risse im Raum-Zeit-Kontinuum absieht, ist die Zeit selbst natürlich fortlaufend. Es ist schwierig, sich ein Zeitsystem vorzustellen, dass keinen durchgehenden Wochenzyklus besitzt. Man nimmt einfach an, dass es schon immer so gewesen ist. Deshalb tendieren wir dazu, unsere modernen Kalenderdaten auf Ereignisse aus allen Epochen anzuwenden.

Nehmen wir z. B. die Schlacht bei Marathon. Man datiert sie auf den 12. September im Jahr 490 v. Chr.. Fällt euch etwas auf? Mit diesem Datum gibt es ein paar Probleme. Im Jahr 490 v. Chr. gab es keinen gregorianischen Kalender. Der julianische Kalender besitzt einen Monat namens "September". Aber das Ereignis fand an einem Datum statt, das noch fast 450 Jahre vor der Einführung des julianischen Kalenders lag!

Der griechische Kalender kannte im Jahr 490 v. Chr. keinen September. Wie der Kalender der Israeliten dieser Zeit war er luni-solar angelegt. Allerdings unterschieden sich manche griechische Stadtstaaten voneinander in ihrer jeweiligen Zählung. Die Monate in Athen hießen wie folgt:

Hekatombion

Metageitnion

Boedromion

Pyanepsion

Maimakterion

Poseidon

Gamelion

Anthesterion

Elaphebolion

Munychion

Thargelion

Skirophorion

Ein früher Kalender aus Griechenland (um ca. 1600 v. Chr.).

Ein früher Kalender aus Griechenland (um ca. 1600 v. Chr.).

Es ist kein "September" darunter! Was bedeutet es also, wenn wir irgendwo die Angabe finden, dass die Schlacht bei Marathon am 12. September stattfand?

Unsere modernen Kalenderdaten werden oft auf Zeiten angewendet, die vor der Entstehung unseres Kalenders liegen. Warum macht man das? Auf diese Weise sind wir dazu in der Lage, zu berechnen, in welchen Abständen bestimmte Ereignisse zueinander stehen. Es handelt sich bei dieser Methode also um ein sehr nützliches Hilfsmittel. Ein proleptischer Kalender ist ein Kalender, bei dem ein Datierungssystem auf einen Zeitraum übertragen wird, in dem es noch nicht genutzt wurde. Weitet man den gregorianischen Kalender auf Daten aus, die vor seiner offiziellen Einführung im Jahr 1582 liegen, entsteht dadurch der proleptische gregorianische Kalender. Dieses Hilfsmittel kann sehr nützlich sein. Trotzdem ist es wichtig, dass wir wissen, wann diese Methode angewendet wird. Viele Christen haben versucht, bis zur Zeit Jahushuas zurückzurechnen, um zu beweisen, dass er an einem Freitag gekreuzigt wurde. Andere haben ebenfalls zurückgerechnet, um zu beweisen, dass er an einem Mittwoch ans Kreuz geschlagen wurde.

Doch beides ist unmöglich. Denn weder Freitag noch Mittwoch gehörten zum frühen julianischen Kalender. Der julianische Kalender dieser Zeit nutzte noch immer die 8-tägige Woche. Alle Behauptungen, dass der Heiland sein Leben an einem Freitag oder einem Mittwoch opferte, beruhen auf proleptischen Daten.

Jahushua wurde an einem sechsten Tag der Woche hingerichtet und zwar am Tag des Passahfestes. 3. Mose 23 liefert uns das Datum für das Passahfest: "Im ersten Monat, am vierzehnten [Tag] des Monats, zur Abendzeit, ist das Passah Jahuwahs." (3. Mose 23,5.) Innerhalb des Luni-Solar-Kalenders fällt der 14. Tag des Monats immer auf den sechsten Tag der biblischen Woche. Jahushua starb also zweifellos an dem Tag, der vor dem Sabbat liegt.

Genau aus diesem Grund baten die jüdischen Führer den Pilatus, den drei gekreuzigten Männern die Beine brechen zu lassen. Denn in diesem Fall würden diese schnell an Sauerstoffmangel sterben, so dass sie begraben werden könnten. "Weil es Rüsttag war – jener Sabbat war nämlich ein hoher Festtag –, baten die Juden nun Pilatus, damit die Leichname nicht während des Sabbats am Kreuz blieben, dass ihnen die Beine zerschlagen und sie herabgenommen würden." (Johannes 19,31.)

Der Tag, der auf das Passahdatum folgt, ist nicht nur ein wöchentlicher Sabbat. Er stellt zugleich den ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote dar. "Und am fünfzehnten Tag desselben Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote für Jahuwah. Da sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen." (3. Mose 23,6.) Mit anderen Worten: Wir haben es hier mit einem "hohen" Sabbat zu tun.

Viele Wissenschaftler haben sich darüber gestritten, welches das Jahr der Kreuzigung sei. Denn immer wieder suchten sie nach einem Jahr, in dem der 14. Tag des ersten Lunarmonats, also das Passahfest am 14. Abib, mit einem proleptischen Freitag zusammenfiel. Die Berechnungen des Astronomical Applications Department of the United States Naval Observatory zeigen, dass der 14. Tag des Lunarmonats im Jahr 31. n. Chr. nicht auf einen proleptischen Freitag fiel. Dabei ist das Jahr 31 n. Chr. das einzige Jahr, das in Frage kommt.31 Diese astronomischen Fakten können am Himmel immer noch abgelesen werden, weil die Bahn des Mondes so genau berechenbar ist.

Jahuwah lässt die letzte Generation von Christen in dieser wichtigen Frage nicht in Unwissenheit. Er hat die Prinzipien erschaffen, auf denen die Astronomie beruht. Somit sind wir dazu in der Lage, die Bahn des Mondes vor 2000 Jahren zu berechnen! Die Ergebnisse dieser Berechnung zeigen eindeutig, dass Jahushua nicht an einem Freitag und dennoch an einem 6. Tag der Woche starb, wenn man sie auf den Luni-Solar-Kalender anwendet und mit dem modernen Wochensystem vergleicht.

Wieder sehen wir:

  1. Der Sabbat der Antike, der zur Zeit der Kreuzigung Jahushuas gehalten wurde, war kein Samstag.
  2. Der Tag, an dem Jahushua auferstand war kein Sonntag, obwohl dies immer wieder behauptet wird, um eine Sonntagsheiligung zu rechtfertigen.

Diese zwei Punkte machen deutlich, dass man den modernen Sonnenkalender nicht benutzen kann, um danach den Sabbat zu bestimmen. Der Samstag ist nicht der Sabbat der Bibel. Der Sonntag ist nicht der Auferstehungstag Jahushuas und damit auch kein heiliger Tag, an dem man Gottesdienst feiern müsste.

Die internationale Datumslinie

Anhand der internationalen Datumslinie kann man deutlich erkennen, dass man den modernen Kalender nicht benutzen kann, um danach den biblischen Sabbat zu bestimmen. Diese Linie ist eine menschliche Erfindung. Sie wurde von einer Gruppe Männer im Jahr 1884 eingerichtet. Sie ist vollkommen unnatürlich und hat aus Gründen der Bequemlichkeit auch schon einige Male verlegt werden müssen.

Das National Oceanic and Atmospheric Administration of the United States Department of Commerce gibt zu, dass die internationale Datumslinie tatsächlich rein künstlich ist. Von dort wurde verlautbart:

"Die internationale Datumslinie wurde im Jahr 1884 eingerichtet. Sie durchquert den mittleren Pazifik und folgt auf der Erde grob einer 180°-Linie von Norden nach Süden. Sie befindet sich auf halbem Weg um die Welt vom Nullmeridian aus gesehen, der 1852 auf Greenwich, England, festgelegt wurde.

Die internationale Datumslinie fungiert als eine Demarkationslinie. Sie trennt zwei aufeinanderfolgende Kalenderdaten voneinander. Wenn man diese Linie überschreitet, wird man in gewisser Weise zu einem Zeitreisenden. Reist man nach Westen, geht man einen Tag voraus, überquert man sie erneut, geht man einen Tag zurück.

Trotz ihres Namens besitzt die internationale Datumslinie keinen legalen, internationalen Status. Die Länder besitzen die Freiheit, die Daten zu wählen, nach denen sie sich richten wollen. Während die Datumslinie im allgemeinen gerade vom Nordpol bis zum Südpol geht, verläuft sie bei politischen Grenzen mitunter im Zickzack wie z.B. im Osten Russlands oder den Aleuten-Inseln Alaskas."32

Ein schneller Blick auf eine Landkarte, die die internationale Datumslinie zeigt, lässt uns erkennen, dass sie tatsächlich sehr künstlich ist: Sie macht für den östlichsten Teil Russlands einen Schwenk Richtung Osten, für den westlichsten Teil Alaskas schlägt sie nach Westen aus!

Eine Weltkarte zeigt den nicht immer geraden Verlauf der internationalen Datumslinie über dem Pazifik an.

Eine Weltkarte zeigt den nicht immer geraden Verlauf der internationalen Datumslinie über dem Pazifik an.

Im Jahr 2012 wurde die internationale Datumslinie abgeändert. Für die Einwohner Samoas ging dadurch ein Wochentag verloren. Die Christen in Samoa, die am Samstag Sabbat feiern wollen, standen vor einem großen Problem. Sollten sie nun am neuen "Samstag" Sabbat halten? Oder sollten sie an der alten Zählung festhalten und keinen Tag auslassen? Aber das hätte bedeutet, dass sie nach der neuen Zählung am Sonntag Ruhetag halten würden!

IDL-Zeitzonen-Weltkarte

Die internationale Datumslinie ist eine Erfindung, die keinerlei Bezug zur Natur hat. Warum sollte Jahuwah es zulassen, dass sein Sabbat, der ihm so wichtig ist, von einer Sache abhängt, die so instabil ist wie der moderne Kalender? Denn der moderne Kalender kann offensichtlich durch eine simple Volksabstimmung abgeändert werden.

Die von Menschen erfundene, internationale Datumslinie ist nur dann notwendig, wenn man den Sabbat nach dem päpstlichen, gregorianischen Kalender bestimmen will. Nutzt man den Mond, um sich den Beginn eines Monats und damit auch die Sabbatdaten anzeigen zu lassen, braucht man so ein künstliches Hilfsmittel nicht. Jahuwah erschuf den Mond unter anderem dazu, dass wir daran die Zeiten (mo'edim) ablesen können. Er gibt sie uns akkurat an, unabhängig davon, wo man lebt.

Nur ein wahrer Sabbat

Dr. Martin Luther King, Jr.Eine Pseudoreligion ähnelt einer Pseudowissenschaft. Es handelt sich dabei um einen "Fake", also um einen als Wahrheit getarnten Betrug. Sowohl im Bereich der Pseudowissenschaft als auch in dem der Pseudoreligion werden Hypothesen auf Annahmen aufgebaut. Anschließend bemüht man sich, diese Thesen zu beweisen, anstatt nach der Wahrheit zu suchen. Doch wenn schon die Annahme verkehrt ist, wird auch kein sogenannter Beweis den Irrtum in Wahrheit verwandeln können.

Es hat Tradition, den Samstag als Sabbat zu bezeichnen. Das sorgt jedoch nicht dafür, dass diese Annahme der Realität entspricht. Die modernen Juden halten am Samstag Ruhetag. Das beweist, was schon viele jüdische Gelehrte bereits erklärt haben: Die Juden nutzen zur Bestimmung ihrer Feiertage nicht länger den biblischen Kalender.

Archäologie, Bibel und Astronomie weisen uns auf die Wahrheit hin: Der biblische Sabbat wurde durch den Luni-Solar-Kalender bestimmt, welcher wiederum auf der Bewegung des Mondes beruhte. Der Samstag ist also nicht der wahre Sabbat Jahuwahs aus 2. Mose 20,10 und der Sonntag nicht der echte Tag der Auferstehung Jahushuas. Beide sind Fälschungen, die von Satan als Ruhetage installiert wurden, um Jahuwah Ehre und Anbetung zu stehlen.

Doch diese Hinweise werden niemanden überzeugen können, dem die Wahrheit zu unbequem ist. Abraham Lincoln sagte einmal: "Wenn ein ehrlicher Mann einen Fehler macht und dann die Wahrheit hört, wird er entweder aufhören, diesen Fehler zu machen oder er wird aufhören, ehrlich zu sein." WLC appelliert hiermit dazu, alle Vorurteile beiseite zu legen. Setzt die Wahrheit an die erste Stelle! Folgt dem Lamm überallhin nach, wo es hingeht.

Es ist eure Entscheidung. Ihr habt die Hinweise vor euch. Was werdet ihr damit anfangen? Zum Abschluss einige Worte von Martin Luther King Jr.: "Die Feigheit fragt: Ist das auch sicher? Die Berechnung fragt: Ist das auch taktisch klug? Die Eitelkeit fragt: Ist es populär? Doch das Gewissen fragt: Ist es richtig? Es kommt eine Zeit, in der man eine Meinung vertreten muss, die weder sicher noch taktisch klug noch populär ist. Aber man muss sie vertreten, weil sie richtig ist."


1 http://www.bbc.co.uk/history/british/empire_seapower/trafalgar_01.shtml Eig. dt. Übers.

2 “...sie wurde oft mit Venus assoziiert, der römischen Göttin der Liebe, der Schönheit und der Fruchtbarkeit. ‘Das englische Wort "Friday" kommt vom altenglischen Begriff ‘Frīgedæg.’” (https://www.livescience.com/45432-days-of-the-week.html Eig. dt. Übers.)

3 Eviatar Zerubavel: The Seven Day Circle. S. 23; eig. Hervorheb. u. dt. Übers.

4 Ebd., S. 23-24; eig. Hervorheb. u. dt. Übers.

5 Robert L. Odom: Sunday in Roman Paganism. “The Pagan Planetary Week.” Eig. dt. Übers. Vgl.: http://4angelspublications.com/Books/SiRP/CHAPTER%201.pdf

6 eLaine Vornholt & Laura Lee Vornholt-Jones: Calendar Fraud. “Time’s Greatest Conspiracy Theory: The Continuous Weekly Cycle”. Eig. dt. Übers.

7 Encyclopædia Britannica. Stw.: "The Julian Calendar". Eig. Hervorheb. u. dt. Übers.

8 eLaine Vornholt & Laura Lee Vornholt-Jones: Calendar Fraud. S. 31. Eig. dt. Übers.

9 Inscriptiones Latinæ Christianæ Veteres. Bd. 2, S. 118, #3033. Eig. dt. Übers.

10 eLaine Vornholt & Laura Lee Vornholt-Jones: Calendar Fraud. S. 31. Eig. dt. Übers.

11 Maimonides: Kiddusch Ha-hodesch. Tr. Mahler, 1889. Eig. dt. Übers.

12 The Universal Jewish Encyclopedia. "Holidays", S. 410, eig. dt. Übers.

13 The Universal Jewish Encyclopedia. "Holidays", Bd. X, Stw. "Week", S. 482, eig. dt. Übers.

14 The Universal Jewish Encyclopedia. Stw. “Calendar,” S. 631, eig. dt. Übers.

15 The Jewish Encyclopedia. Stw. "Calendar", eig. dt. Übers.

16 The Jewish Calendar; Changing the Calendar. www.torah.org; eig. dt. Übers.

17 Heinrich Graetz: History of the Jews. Bd. II, S. 563-564, eig. dt. Übers.

18 David Sidersky: Astronomical Origin of Jewish Chronology. Paris 1913, S. 651, eig. Übers.

19 Grace Amadon: Report of Committee on Historical Basis, Involvement, and Validity of the October 22, 1844, Position. Teil V, Sek. B, S. 17-18, eig. Hervorheb. u. dt. Übers.; Box 7, Ordner 1, Grace Amadon Collection, Center for Adventist Research, Andrews University, Berrien Springs, Michigan.

20 Ebd.

21 American Catholic Quarterly Review, Januar 1883; eig. dt. Üb.

22 The Ecclesiastical Review, Februar 1914; eig. dt. Üb.

23 Transkription und Audioaufnahme sind hier zu finden.

24 The Key Word Study Bible, King James Version. “Lexical Aids to the Old Testament.” Stw. "Mo’ed" (#4150), eig. Übers.

25 Nelson’s Illustrated Bible Dictionary. Ed. 1986, eig. dt. Übers.

26 Weitere Informationen zur Funktionsweise des biblischen Kalenders sind hier und hier zu finden.

27 Detaillierte Informationen dazu hier in englischer Sprache: Arnold Bowen and Matthew Janzen: Weekly Sabbath Days Are Determined By The Moon.

28 eLaine Vornholt & Laura Lee Vornholt-Jones: The Great Calendar Controversy. S. 87. Eig. Übers.

29 Robert L. Odom: Sunday in Roman Paganism. S. 157. Eig. Übers.

30 eLaine Vornholt & Laura Lee Vornholt-Jones: Calendar Fraud. S. 44. Eig. Übers.

31 Detaillierte Informationen dazu hier in englischer Sprache: “When Was Christ Really Crucified?”

32 http://oceanservice.noaa.gov/facts/international-date-line.html Eig. Übers.