Die Lehre von dem Nachfolger Jahushuas, der nackt davonlief
Dieser Artikel stammt nicht von WLC. Wenn wir fremde Quellen verwenden, veröffentlichen wir nur Inhalte, die zu 100% mit der Bibel und den derzeitigen bibelbasierten Glaubenssätzen von WLC übereinstimmen. Deswegen behandeln wir diese Artikel so, als wären sie unsere eigenen. Die Arbeit vieler Diener Jahuwahs ist uns zum großen Segen geworden. Dies stellt jedoch keine Empfehlung dar, auch andere Beiträge jener Autoren zu lesen, denn wir mussten feststellen, dass sie fehlerhaft sind und haben sie von der Veröffentlichung ausgenommen. Leider konnten wir noch kein Missionswerk finden, dass frei von Irrtümern ist. Wenn Sie einige Beiträge (Artikel und Sendungen), die nicht von WLC stammen, erschüttern, bedenken Sie, was in Sprüche 4, Vers 18 steht: Das Verständnis der Wahrheit wird uns stückweise in einem Entwicklungsprozess zuteil – so, als würde immer mehr Licht auf unseren Weg leuchten. Wir halten die Wahrheit höher als das Leben und folgen ihr nach, ganz gleich, wohin sie uns verschlägt. |
Unter den Gelehrten herrscht Einigkeit darüber, dass die Evangelien keine Augenzeugenberichte sind. Vielmehr sind sie so etwas wie „Erfahrungsberichte der zweiten Generation". Sie wurden von Christen verfasst, die Jahushua nie begegnet waren, aber durch die Predigten der Apostel zu ihm bekehrt wurden. Das ist weder skandalös noch sollte es schockieren, denn die Evangelien verstehen sich im Grunde selbst nicht als Augenzeugenberichte. Lukas erwähnt ausdrücklich, dass sein Evangelium eine Zusammenstellung solcher Berichte ist, die auf den apostolischen Verkündigungen beruhen (vgl. Lukas 1,1-4).
Die Namen, die wir den Evangelien zuschreiben, sind nicht Bestandteil der Evangelien selbst, und die Gelehrten debattieren immer wieder darüber, wie man bestimmten Texten einen angemessenen Namen zuschreiben kann, auch wenn diese eine untergeordnete Bedeutung haben. Es bleibt ein und dasselbe Evangelium, unabhängig davon, wie der Heilige im Titel genannt wird.
Das vierte Evangelium, welches die von den Gelehrten bevorzugte Bezeichnung für das Johannesevangelium ist, bildet eine starke Ausnahme. Es ist das letzte, das verfasst wurde, aber seine Besonderheit liegt darin, dass es sich hier um einen Augenzeugenbericht "vom Jünger, den Jahushua liebte“ handelt. Obwohl also alle vier Evangelien im Ursprung auf Augenzeugenberichten beruhen, beansprucht nur das vierte für sich, dass der Augenzeuge selbst der Hauptautor des Textes ist. Dennoch könnte es ein zweites Evangelium geben, das zumindest teilweise vom Augenzeugen selbst verfasst wurde.
Das Evangelium des heiligen Markus weist eine sehr merkwürdige Besonderheit auf. Die Schilderungen scheinen Teil einer Erinnerung zu sein. Und diese sind so persönlich, lebendig und von Scham durchdrungen, dass sie nur von der Person stammen können, die sie tatsächlich durchlebt hat.
Wir wissen seit langem, dass Markus das erste Evangelium verfasst hat. Er hat die Textform des Evangeliums in gewisser Weise erfunden. Matthäus und Lukas nahmen den Text von Markus als Ausgangsbasis und fügten gemäß ihren eigenen Quellen und Perspektiven, Material hinzu oder ließen es weg. Diese drei Evangelien werden als synoptische Evangelien bezeichnet, denn wenn man sie miteinander vergleicht, stellt man fest, dass sie mehr Übereinstimmungen aufweisen, als Unterschiede. Und es sind die Unterschiede, die uns so viel über die jeweilige Perspektive der Evangelisten verraten.
Der einzig merkliche Unterschied besteht darin, dass das Evangelium von Matthäus das längste und das von Markus das kürzeste ist. Das Johannesevangelium ist von Anfang an durch eine andere Erzählperspektive gekennzeichnet und weicht daher stark von den anderen Evangelien ab.
Die Besonderheit des Markusevangeliums liegt darin, dass es so persönlich und lebensnah ist. Außerdem enthält es beschämende Momente. Dies wird in der Szene im Garten, nachdem die Gewalt Einzug hält, deutlich, als einer seiner Anhänger "sein Schwert zog, den Knecht des Hohepriesters schlug und ihm ein Ohr abhieb" (vgl. Markus 14,47). Dort heißt es:
„Da verließen ihn alle und flohen.
Und ein gewisser junger Mann folgte ihm,
der ein Leinengewand auf dem bloßen Leib trug;
und die jungen Männer ergriffen ihn,
er aber ließ das Leinengewand zurück,
und entblößt floh er von ihnen.“ (Markus 14,50-52)
Die Evangelien stimmen darin überein, dass Jahushua von seinen männlichen Nachfolgern verlassen wurde. Diese Begebenheit spricht sowohl für die Glaubwürdigkeit der Evangelien als auch für die Annahme, dass es sich um Berichte der zweiten Generation handelt. Es ist beschämend zuzugeben, dass die Gemeinde ihren Herrn im Stich ließ - aber so ist es nun mal, wenn man die Wahrheit schildern will. Es wäre sicherlich etwas leichter zuzugeben, wenn es sich um die erste Generation von Gläubigen gehandelt hätte, nicht aber um die eigene.
Aber wer ist dieser namenlose, junge Anhänger Jahushuas? Er wird sozusagen in seiner Unterwäsche ergriffen, die er in großer Angst um sein Leben bereitwillig zurücklässt und nackt davonläuft. Das ist ein sehr persönliches Detail. Ein derartig persönlicher Moment, an den sich nur ein Augenzeuge oder gar der Hauptdarsteller selbst erinnern kann, der noch immer unter der Schmach leidet. Ist das der Grund, warum Matthäus und Lukas diese Passage auslassen? Weil sie zu persönlich ist und eher einem individuellen Bekenntnis gleicht, das für ihre eigenen Berichte keine Bedeutung hat?
Das könnte bedeuten, dass der Autor des Markusevangeliums, zumindest dieser Passage nach, jener junge Mann ist, der in der besagten Nacht vor Ort war und sich auch in den Jahren danach, immer wieder an diese von Scham geprägte Situation erinnern muss, in welcher er seinen Herrn im entscheidenden Augenblick im Stich ließ. Er wurde für unbrauchbar befunden. Sein nackter, junger Körper war nicht das Einzige, was in dieser Nacht entblößt wurde. Es war auch die Tiefgründigkeit seiner Jüngerschaft.
Doch nun erzählt uns ein gereifter, hingegebener Nachfolger die Geschichte jener Nacht. Er erinnert sich an seine tiefe Scham, weil er vom Siegeszug der Gnade berichten will. Es ist ihm ein Bedürfnis den nachfolgenden Generationen von Christen zwei Wahrheiten mit auf den Weg zu geben.
Erstens mahnt er uns, unsere Nachfolge nicht für selbstverständlich zu halten. Wir scheinen vielleicht gefestigt zu sein, aber sind wir es auch, wenn wir auf die Probe gestellt werden? Können wir uns da wirklich sicher sein, dass wir nicht gleichermaßen bloßgestellt werden und davonlaufen?
Zweitens möchte er sich an diejenigen wenden, die ihren damaligen Weg der Nachfolge zutiefst bereuen. (Und das sind viele von uns!) Er möchte, dass wir erkennen, dass nicht unser Scheitern ausschlaggebend ist, wenn wir weggelaufen sind oder wir vor aller Welt bloßgestellt wurden. Es ist die Stärke Christi. Wir wurden von Christus angenommen. Was wir aus eigener Kraft nicht vollbringen können, schaffen wir in ihm. Christus legte mutig Zeugnis für die Wahrheit ab. Er vergoss freiwillig sein Blut am hölzernen Kreuz. Das Einzige, was wir in unserer Schwäche und Angst tun müssen, ist, uns an ihn und sein Werk am Kreuz zu klammern.
Dieser Artikel stammt nicht von WLC, sondern von Terrance Klein.
Wir haben aus dem Originalartikel alle heidnischen Namen und Titel des Vaters und des Sohnes entfernt und sie durch die ursprünglichen Namen ersetzt. Des Weiteren haben wir auch die in der Heiligen Schrift genannten Namen des Vaters und des Sohnes wiederhergestellt, so wie sie entsprechend dem Original von den Verfassern der Bibel niedergeschrieben wurden. -WLC-Team