Die Kunst der Fürbitte
„Es tut mir wirklich leid für Sie, dass Sie dem Chef heute begegnen müssen. Er hat gerade die Nachricht bekommen, dass eine Holzlieferung sich verspätet. Eigentlich hätte sie heute ankommen müssen. Wenn er Sie anschreit, dann nehmen Sie es nicht persönlich. Er schreit jeden an.“ Mit diesen beunruhigenden Worten führte der Manager den Verkäufer Roger Morneau1 in das Büro des Firmeneigentümers.
Der Chef blickte gar nicht von seiner Arbeit auf. Er sagte nur: „Kommen Sie und setzen Sie sich. Bevor ich mit Ihnen reden kann, muss ich erst noch einmal telefonieren.“
Dann hämmerte er mit nur mühsam zurückgehaltener Gewalt eine Nummer in sein Telefon. Kaum hatte er seinen Businessmanager erreicht, begann er, ihn wegen eines Quartalsberichtes anzuschreien, mit dem er unzufrieden war. Seine Flüche und Schimpfworte prasselten wie ein Hagelsturm auf den Angestellten nieder. Je mehr der Chef redete, umso zorniger und brutaler wurde seine Ausdrucksweise.
Roger war entsetzt. Bei diesem Kerl kriegt man ja Brechreiz, dachte er. Dann kam ihm der Gedanke, ob er nicht für diesen Mann beten solle. Doch er fühlte sich von diesem Verhalten derart abgestoßen, dass er wirklich keine Lust hatte, für ihn zu beten. Doch der Gedanke kam wieder. Also betete er still und insgeheim: „Vater, ich brauche deine Hilfe. Ich will für diesen Menschen nicht beten. Am liebsten würde ich einfach aufstehen und diesen Raum verlassen. Hilf mir! Hilf mir, diesen Mann nicht so zu sehen, wie er jetzt ist, sondern so, wie sein wird, wenn er durch deine Gnade verwandelt ist.“
Sofort bemerkte Roger, wie sich in seinem Herzen ein Gefühl von Mitleid für diesen Firmenchef ausbreitete. Er betete weiter: „Jahuwah, ich bitte dich, durch die Macht deines heiligen Geistes den dämonischen Kräften zu verbieten, diesen Mann länger zu bedrücken. Umgib ihn bitte mit deiner Gegenwart, mit Licht und Ruhe und Frieden. Dein heiliger Geist sei bei ihm und führe ihn zu DIR.“
Später erinnerte sich Roger an dieses Ereignis:
„Es dauerte nicht länger als fünf Sekunden, bis ich eine plötzliche Veränderung in dem Verhalten des Mannes bemerkte. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht! Seine Gespräch bekam eine andere Richtung. Anstatt ununterbrochen zu reden und Flüche durch das Telefon zu schleudern, dämpfte er seine Stimme und begann, über eine mögliche Problemlösung zu sprechen. Er machte auch längere Pausen und hörte einfach zu, damit der andere ihm die Situation erklären konnte. Das Gespräch endete damit, dass er offenbar ganz entspannt eine Anweisung erteilte. … Sein unfreundlicher Ausdruck … war jetzt sanft geworden.“2
Als der Firmenchef den Hörer auflegte, drehte er sich zu Roger um, lächelte ihn an und stand auf, um ihm die Hand zu geben.
„Freut mich, Sie kennenzulernen, Roger. Ich bin Dennis. Tut mir leid, dass wir uns an so einem verrückten Tag treffen, wo alles schief geht.“ Dann machte er eine Pause und schüttelte den Kopf. „Obwohl, wenn ich ehrlich bin, ist das gar nicht so ungewöhnlich. Ich weiß auch nicht, warum das so ist, aber manchmal überkommt mich eine so große Wut, dass ich mich gar nicht mehr unter Kontrolle habe. Sie überrollt mich einfach! Das wird immer schlimmer und ich kann dann gar nicht mehr aufhören. Manchmal glaube ich, ich werde verrückt.“ Mit einem genervten Seufzen fügte er hinzu: „Wenn ich meinen Angestellten nicht doppelt so viel Gehalt zahlen würde, wie ihre Arbeit wert ist, würde niemand für mich arbeiten.“
Plötzlich wurde ihm klar, dass er dabei war, einer vollkommen fremden Person gegenüber sein Herz auszuschütten. „Ich habe keine Ahnung, warum ich das Ihnen erzähle. Es tut mir leid. Ich wollte Sie nicht mit meinen Problemen belasten. Lassen Sie uns über die Werbung reden.“
„Keine Sorge, Dennis. Ich erzähle nichts weiter, was mir anvertraut wird.“, versicherte Roger ihm und lächelte. „Oft erzählen mir meine Kunden sogar Dinge, die sie noch nie jemandem anvertraut haben. Aus irgendeinem Grund meinen sie, dass sie sich in meiner Gegenwart wohlfühlen. Und so wenden sie sich mit ihren Problemen lieber an einen Fremden als an jemanden, der sie genau kennt.“
Dennis setzte sich und bat auch Roger, wieder Platz zu nehmen. „Ich muss Ihren Kunden zustimmen. Ich weiß auch gar nicht, wie ich das erklären soll. Sie haben so etwas an sich... Als ob Sie von einer Art Kraft begleitet werden. Ich kann es wirklich nicht in Worte fassen; das ist mir so noch nicht passiert. Als ob sie nicht von dieser Welt wären! Ich habe noch nie diese Ruhe und diesen Frieden gespürt, den ich gerade jetzt fühle.“
Roger war beeindruckt. Es erfüllte ihn mit Ehrfurcht, wie schnell und offensichtlich sein Gebet beantwortet worden war. „Nun ja, vielleicht sollte ich Ihnen etwas erklären: Als ich sah, dass Sie solche Schwierigkeiten am Telefon hatten, fing ich an, für Sie zu beten. Ich bat darum, dass der König des Universums Sie mit seinem Frieden umgeben würde.“
„Wirklich? Erstaunlich.“ Dennis sah seinem Gegenüber prüfend ins Gesicht, als wolle er darin lesen. "Ich habe es schon vor Jahren aufgegeben, mich mit Gott und der Religion abzugeben. Der König des Universums soll mich mit seinem Frieden umgeben. Das gefällt mir." Dann setzte er hastig hinzu: „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich habe nicht vor, zur Kirche zu gehen oder religiös zu werden oder so. Aber könnten Sie vielleicht weiterhin für mich beten? Das würde mich wirklich freuen.“
Nachdem sie sich in den geschäftlichen Fragen einig geworden waren, brachte Dennis Roger noch zur Haupttür. Auf dem ganzen Weg dorthin unterhielt er sich noch lebhaft mit ihm.
Bedingt durch eine Verlegung und eine Beförderung dauerte es zwei Jahre, bis die beiden sich wiedersahen. In der Zwischenzeit hielt Roger sein Versprechen und betete weiterhin für den anderen. Als er wieder einmal in der Gegend war, begleitete er einen neuen Verkäufer, der den Firmenchef ebenfalls aufsuchen musste. Dennis freute sich sehr, Roger wiederzusehen, und stellte ihn allen seinen Mitarbeitern als den Mann vor, der sein Leben verändert hatte.
Im Leben von Dennis hatte tatsächlich ein erstaunlicher, tiefgreifender Wandel stattgefunden. Er verbreitete Freude, Zufriedenheit und insgesamt eine positive Einstellung in seinem Umfeld. Hinter seinem Schreibtisch hing nun ein Bild an der Wand. Darauf war der Spruch zu lesen: „Das Gebet verändert die Dinge.“
Leider sind solche Erlebnisse wie das von Roger sehr selten. Zumindest kommt es uns so vor! Das liegt aber nicht daran, dass der Himmel zu langsam wäre, um Gebete zu beantworten, oder dass er es nur widerwillig tun würde. Das Problem besteht darin, dass die Menschen zu selten beten! Und wenn sie denn einmal beten, dann tun sie es oft nur halbherzig und drücken sich unbestimmt und vage aus. Unser himmlischer Vater wartet auf Gelegenheiten, uns die Dinge schenken zu können, die wir wirklich brauchen. Doch wir befinden uns mitten in einem Krieg! Jeder Konflikt hat seine Kampfbestimmungen. Der Krieg zwischen Jahushua und Satan bildet darin keine Ausnahme.
Die Geschichte findet sich in: The Incredible Power of Prayer von Roger J. Morneau. |
Die Grundregel: Du musst erst fragen!
Jahuwah hat einige Regeln aufgestellt, um die Menschen davor zu bewahren, von Satans Angriffen überwältigt zu werden. Eine dieser Regeln besagt, dass eine Einmischung in die menschlichen Angelegenheiten, egal von welcher Seite aus, erst erfolgen darf, wenn der Mensch darum ausdrücklich gebeten hat. Es muss also eine offene Einladung ausgesprochen worden sein. Interessanterweise vertrauen Satanisten und sonstige Anhänger Luzifers meistens unbedingt darauf, dass ihr Herr bereit ist, ihre Bitten zu erfüllen, und dass er auch die Fähigkeit dazu besitzt. Sie beweisen darin eine größere Konsequenz als Jahuwahs bekennende Kinder, die doch direkten Zugang zum Allmächtigen haben. Das ist wirklich eine Blamage und eine Schande für die Christen!
„Es ist ein Teil von […] [Jahuwahs] Plan, uns in Erhörung des gläubigen Gebetes das zu gewähren, was er uns nicht verleihen würde, wenn wir nicht also zu ihm beteten.“3 Jahushua hat dieses Prinzip verstanden und verinnerlicht. In seiner Bergpredigt ermutigte er seine Zuhörer, dem Vater im Himmel alle ihre Sorgen und Bedürfnisse anzuvertrauen:
Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan. Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt, und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten! (Matthäus 7,7-11; SCH2000.)
Jahuwah hat seine Freude daran, Gebete zu beantworten. Und es gibt für ihn keine größere Freude, als der Bitte einer Seele um Befreiung aus der Gewalt Satans zu entsprechen. Der Hilferuf "Meister, rette uns! Wir gehen unter!" wird immer eine sofortige Antwort erhalten.
Wer seinen Schöpfer von ganzem Herzen liebt, teilt dessen Verantwortungsbewusstsein: Er wünscht sich, dass auch andere gerettet werden. Er sehnt sich danach, dass seine Familie, seine Freunde und frühere Gemeindegeschwister sich ebenfalls für die Wahrheiten öffnen, die er erkannt und umgesetzt hat. "Wenn die Selbstsucht stirbt, wird ein inniges Verlangen nach der Erlösung Anderer erweckt — ein Verlangen, das zu beharrlichen Bemühungen führen wird, ihnen Gutes zu tun. Wir werden "an allen Wassern" säen (Jeremia 32,20.), und ernsthaftes Flehen — aufdringliche Gebete — werden zum Himmel um verlorener Menschen willen aufsteigen."4
Vor allem, wenn sich jemand von früheren Glaubensüberzeugungen löst, wirkt sich diese Trennung auch auf sein soziales Umfeld aus: Freunde fühlen sich unbehaglich und sogar Ehepartner bekommen miteinander Schwierigkeiten. Unter diesen Umständen ist es ein Privileg und eine Pflicht, für die zu beten, die der Wahrheit (noch) den Rücken kehren.
Als die Israeliten gegen Jahuwah rebellierten und darauf bestanden, einen König wie die anderen Völker zu bekommen, trauerte der Prophet Samuel wegen dieser großen Sünde. Denn ihm war bewusst, dass Israel durch diese Forderung Jahuwahs Gebot übertrat. (Vgl. 1. Samuel 8,6-7; SCH2000.) Doch obwohl er dieses Aufbegehren und Ankämpfen gegen die göttliche Herrschaft bemerkte und verurteilte, wandte sich Samuel nicht vom Volk Israel ab. Seine Reaktion auf den Abfall des Volkes ist ein gutes Vorbild für jeden, der sich um Freunde und Angehörige sorgt, die mit Problemen zu kämpfen haben oder scheinbar die Wahrheit ablehnen: "Es sei aber auch ferne von mir, mich an Jahuwah zu versündigen, dass ich aufhören sollte, für euch zu beten und euch den guten und richtigen Weg zu lehren!" (Vgl. 1. Samuel 12,23; SCH2000.)
Hier kommen wir zum Thema der Fürbitte. Es ist lebenswichtig, dass wir für andere beten! "Der ganze Himmel blickt auf euch, die ihr für euch beansprucht, die heiligsten Wahrheiten zu glauben, die den Sterblichen anvertraut worden sind. Engel warten mit großem Verlangen darauf, mit euch zusammenzuarbeiten, um Seelen zu retten."5
Unsere Gebete sollen kein selbstsüchtiges Bitten sein. Wir dürfen nicht nur an uns denken und auf unseren Nutzen bedacht sein! Wir sollen bitten, damit wir geben können! Der Grundsatz des Lebens Christi muss auch der Grundsatz unseres Lebens sein. "Ich heilige mich selbst für sie," sagte er von seinen Jüngern sprechend, "auf dass auch sie geheiligt seien". (Johannes 17,19.) Dieselbe Hingabe, dieselbe Selbstaufopferung, dieselbe Unterwerfung unter die Ansprüche des Wortes [Jahuwahs] [...], die Christus bekundete, muss auch in seinen Dienern gesehen werden. Unsere Mission in der Welt ist nicht, uns selbst zu dienen oder uns zu Gefallen zu leben, wir sollen [Jahuwah] [...] verherrlichen, indem wir mit ihm zusammen wirken, um Sünder zu retten. Wir sollen Segnungen von [Jahuwah] [...] erbitten, um anderen mitteilen zu können. Nur dadurch, dass wir anderen mitteilen, werden wir befähigt, beständig empfangen zu können. Wir können nicht fortfahren, himmlische Schätze in uns aufzunehmen, wenn wir dieselben nicht unserer Umgebung übermitteln."6
Um mit dem Himmel zur Rettung von Seelen zusammenzuarbeiten, müssen Jahuwahs Kinder dem Beispiel des Erlösers folgen und auch für andere Menschen beten. In dem großen Konflikt zwischen Gut und Böse sind auch dem Himmel Bedingungen auferlegt. Daher ist es lebenswichtig, dass du für die betest, mit denen du in Kontakt kommst. Jahuwah sehnt sich danach, mehr für seine Kinder tun zu können. Er wartet nur darauf, um Hilfe gebeten zu werden. Die Schrift sagt uns, dass der himmlische Vater "weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen". (Epheser 3,20; SCH2000.) Jahushua spornt uns an: "Bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird!" (Johannes 16,24; SCH2000.) Wenn der Aspekt des Bittens nicht so eine wichtige Grundvoraussetzung wäre, würden wir in der Heiligen Schrift nicht so häufig und so eindringlich dazu aufgefordert werden, Bitten für uns und für andere vorzubringen.
Die Grundbausteine wirksamer Fürbitte
Tatsächliche Fürbitte beruht auf einigen wichtigen Säulen:
- Vertraue dich selbst Jahuwah an.
- Rufe Jahuwah bei seinem Namen.
- Bitte im Namen Jahushuas.
- Nenne dein Anliegen spezifisch.
- Berufe dich auf Jahushuas Verdienste.
- Sei beharrlich.
Vertraue dich selbst Jahuwah an
Bevor du für einen anderen Menschen betest, bekenne Jahuwah deine eigenen Fehler und Sünden. Stelle sicher, dass es nichts gibt, was trennend zwischen dir und deinem Erlöser steht. Räume also jedes Hindernis aus, was den Segen behindern könnte, den du dir wünscht. Doch auch ein schnelles Stoßgebet zum Himmel ist selbstverständlich jederzeit angebracht und angemessen. Roger Morneau hatte keine Zeit für ein langes Gebet, als er hörte, wie Dennis seinen Angestellten anschrie, und trotzdem wurde er erhört. Wenn du dir aber Zeit nimmst und Jahuwah einen besonderen Fall schildern willst, dann vertraue zuerst dich selbst ihm vollständig an.
Rufe Jahuwah bei seinem Namen
In der Bibel werden wir beständig aufgefordert, "den Namen Jahuwahs anzurufen". Psalm 105,1 erinnert uns: "Dankt Jahuwah, ruft seinen Namen an"! Die Nennung dieses Namens macht uns in unserem Gebet bewusst, dass wir uns auf den himmlischen Vater vollkommen verlassen und seine Verheißungen in Anspruch nehmen dürfen. Es stärkt unseren Glauben. Das ist sehr wichtig. Wenn du dir die Herrschergewalt, die Macht und die Majestät des Ewigen ins Gedächtnis rufst, indem du dich an seinen Namen und dessen Bedeutung erinnerst, wachsen in dir Liebe, Dankbarkeit und Vertrauen. Dies wiederum untermauert deine Überzeugung, dass Jahuwah nicht nur willens, sondern auch in der Lage dazu ist, sich um dein Anliegen zu kümmern. Der Name Jahuwahs ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dorthin und ist in Sicherheit. (Vgl. Sprüche 18,10; SCH2000.)
Bitte im Namen Jahushuas
Der Sohn des Höchsten hat dich dazu eingeladen, deine Bitten in seinem Namen vor den ewigen Thron zu bringen. "Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun." (Johannes 14,13-14; SCH2000.) Das ist ein festes Versprechen, dass du gehört und erhört wirst!
Im Namen Jahushuas zu bitten, bedeutet mehr, als sein Gebet mit den Worten abzuschließen: "In Jahushuas Namen, so sei es." Es bedeutet, dass die Bitte selbst dem Willen Jahushuas und dem Willen seines Vaters entspricht und beide sie gutheißen können. Jedem echten Gebet liegt die Einstellung Christi zu Grunde, die er im Garten Gethsemane zum Ausdruck brachte: "Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" (Lukas 22,42; SCH2000.)
In diesen Worten zeigt sich sein respektvolles Vertrauen gegenüber seinem Vater. Noch auf dem Weg vom Obergemach zum Garten Gethsemane, wo er kurz darauf verraten wurde, machte Jahushua seinen Jüngern Mut: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben! Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird!" (Johannes 16,23-24; SCH2000.) Das garantiert jedoch nicht, dass die Person, für die du betest, sich richtig verhalten wird oder dass alles so verlaufen wird, wie du es dir gedacht hast. Jahuwah zwingt den Willen des Menschen nicht. Wenn jemand sich dafür entscheidet, seine ablehnende Haltung der Wahrheit gegenüber, gefährliche Verhaltensweisen oder irgendetwas anderes beizubehalten, schenkt Jahuwah ihm die Freiheit dazu, obwohl du für eine Veränderung gebetet hast. Doch dein Gebet für eine Situation oder eine Person ermöglicht es Jahuwah, auf eine Art und Weise tätig zu werden, die ihm nach den Regeln des Krieges mit Satan sonst nicht offenstünde.
Nenne dein Anliegen spezifisch
Wenn man Angst hat, dass ein Gebet womöglich nicht erhört wird, tendiert man dazu, sich vage und ungenau auszudrücken. Man vermeidet es, ein genaues Ziel zu formulieren. Man bittet, doch so weitläufig und unklar, dass man es dann gar nicht bemerkt, wenn Jahuwah tatsächlich darauf antwortet! Es ist ein Unterschied, ob man Jahuwah einfach nur bittet, Schwester Chang zu segnen, oder ob man ihn darum bittet, dass er Schwester Chang eine Arbeitsstelle verschafft, die es ihr ermöglicht, den Sabbat zu halten. Der bekannte Evangelist und Reformator des Protestantismus im 19. Jahrhundert, Charles H. Spurgeon, machte die Beobachtung: "Es gibt eine allgemeine Art des Betens, die aus Mangel an Präzision versagt. Es ist, als ob ein Regiment Soldaten seine gesamte Feuerkraft in alle Richtungen verschießen soll. Möglicherweise erschießt es dabei auch einen Feind, aber die Mehrheit der Feinde wird verfehlt."7
Habe kein Angst davor, klar und eindeutig auszusprechen, worum es dir tatsächlich geht.
- Willst du für die Genesung eines Freundes beten? Bitte darum, dass der Vater des Lebens, der Jahushua von den Toten erweckte, dieser Person seinen Lebensodem schenkt und ihre Gesundheit wiederherstellt.
- Bist du gerade im Restaurant und hast Angst, dass dir etwas im Essen schaden könnte? Bitte Jahuwah, deinen Ernährer, dass er, falls im Essen irgendetwas Schädliches sein sollte, dich bewahrt und es dir nichts anhaben kann.
- Ist jemand in deinem Umfeld traurig oder wütend? Bitte Jahuwah, dass er seine heiligen Engel sendet, um die Legionen der Finsternis zurückzudrängen und diese Person mit der Ruhe, der Wärme und dem Frieden des Himmels zu umgeben.
- Lehnt jemand aus deinem Bekanntenkreis das Licht und die Wahrheit ab? Bitte Jahuwah, den Geist dieser Person mit Verständnis zu erleuchten, damit sie die Wahrheit erfassen, annehmen und ihr gehorchen kann.
- Ist dein eigenes Herz leer, abgestumpft und hart geworden? Bitte deinen Schöpfer, dein Herz neu zu machen, damit dein Wille in Einklang mit seinem göttlichen Wollen und Walten gebracht wird.
Fürchte dich nicht, wenn du betest. Sei respektvoll, aber spezifisch und deutlich in deinen Aussagen! Es besteht keine Gefahr für dich darin, wenn du nach bestimmten Sachen fragst. Die Hauptsache ist, dass du dein Wünschen seinem Willen anvertraust und unterordnest, damit in allen Dingen sein Wille geschehen möge.
Berufe dich auf Jahushuas Verdienste
Wenn du für einen Menschen oder eine Situation betest, dann erinnere dich an Jahushuas Verdienste und berufe dich auf sie. Sein sündloses Leben und sein Tod haben dich selbst (den Bittenden) befreit und gelten auch dem, für den du bittest. Öffne einmal deine Bibel und lies das 27. Kapitel des Matthäus-Evangeliums. Führe dir mit diesem Kapitel den Grund vor Augen, warum der Himmel auf mächtige Weise für dich und den anderen eingreifen kann. Nur, weil Jahushua von Jahuwah auf diese Erde geschickt wurde, als Mensch sündlos unter uns lebte und sein kostbares Blut auf Golgatha vergoss, dürfen die gefallenen Söhne und Töchter Adams Jahuwahs Gnade für sich in Anspruch nehmen. Berufe dich auf seinen Verdienst und die Gnade seines Vaters, wenn du um die Vergebung deiner Sünden oder die eines anderen bittest. Das ist wirklich wichtig! Die eigene Sünde trennt uns von dem, der die Quelle der Macht und des Friedens ist. Deshalb muss sie auf der Grundlage der Versöhnung durch Christus ausgeräumt werden, so dass seinem Segen nichts mehr im Weg steht. Wenn noch weitere Personen an der betreffenden Angelegenheit beteiligt sind, wie z. B. Ärzte, Anwälte, Prediger, Arbeitgeber usw., kannst du auch sie in dein Gebet einschließen. Jahushua betete sogar für die Menschen, die ihn kreuzigten. (Siehe Lukas 23,34; SCH2000.) Auch Stephanus bat darum, dass seinen Mördern vergeben werden möge. (Siehe Apostelgeschichte 7,59-60; SCH2000.)
Allison Ryder8 stand im Schuhladen und durchstöberte in aller Ruhe die Regale nach einem Paar passender Laufschuhe. Doch plötzlich schreckte sie hoch, denn eine Frau stürmte in den Laden und marschierte durch den nächsten Gang, während sie laut schimpfend und zeternd auf ihre jugendliche Tochter einredete: "Natürlich wirst du anziehen, was ich dir heute kaufe! Es ist mir egal, was du haben willst! Ich bestimme das! Es ist mein Geld und du wirst die Schuhe zur Schule anziehen, die ich dir kaufe!" Allison war schockiert von diesem Ton und dem wilden Zorn der Mutter. Sie ging um die Ecke des Schuhregals, um zu sehen, was eigentlich los war. Da sah sie ein junges Mädchen stehen. Ihre Schultern hingen herab und ihr Gesicht sah sehr unglücklich aus. Trotzdem riss das verbale Bombardement ihrer Mutter nicht ab: "Hier! Die kannst du nehmen! Oder die hier! Die würden passen." "Aber das sind doch Oma-Schuhe," protestierte das Mädchen schwach. "Es ist mir egal, wie du sie findest! Ich bin es, die sie kauft. Es ist mein Geld, ich kaufe das, was du anziehen sollst, und du wirst das auch anziehen!" Mit diesen betont harten Worten stürmte die Mutter den Gang mit den Regalen hinunter, weg von Allison. Dabei regte sie sich noch weiter lautstark über ihre Tochter und deren "alberne Vorlieben" auf. Das, was die Kleine gut fand, würde ja noch nicht einmal von 12 bis Mittag halten!
Um das junge Mädchen nicht zusätzlich zu kränken, ging Allison still zurück hinter das Regal. Der sinnlose Zornesausbruch der Mutter machte sie ganz krank. Ihre Gedanken wanderten himmelwärts. Wie hätte Jahushua jetzt gehandelt? Später erinnerte sie sich an dieses Ereignis:
Zuerst betete ich darum, dass der Vater mir meine Fehler vergeben möge, damit meine Bitte erhört werden kann. Dann bat ich darum, dass er auch die Sünden der Mutter und die des jungen Mädchens vergeben würde, und dass Jahuwah seine heiligen Engel schicken möge, um die Dämonen zu verscheuchen, die die Mutter quälten. Ruhe und Frieden sollten in ihrem Geist einkehren.
Als ich sagte, "Bitte, lieber Vater, bitte hilf ihnen in dieser Sache!", war es plötzlich still. Dann hörte ich wieder die Mutter. Sie sagte in einem ruhigen, normalen Tonfall: "Entschuldige. Es tut mir leid, dass ich so sauer war. Es ist nicht fair von mir, wenn ich dich dazu zwinge, die Schuhe zu tragen, die mir gefallen. Zeig mir doch noch 'mal, welche du anziehen möchtest."
Diese höchst unglaubliche Verwandlung war von einem Augenblick auf den anderen geschehen! Obwohl das schon 10 Jahre her ist, habe ich es nicht vergessen. Ich weiß es spätestens seit diesem Erlebnis: Das Gebet ist eine mächtige Hilfe!
Der Vater im Himmel zwingt niemals einen Menschen zu einer Entscheidung. Wenn jemand dem heiligen Geist widerstrebt, kann er weiterhin seinen Weg verfolgen. Doch wenn das Gebet des Glaubens Jahuwah zu Hilfe ruft, vertreibt er die bösen Engel, die den Zorn und die negativen Gefühle anheizen.
Sei beharrlich
Viele Leute kennen das Zitat aus der Bergpredigt Jahushuas: "Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!" (Matthäus 7,7; SCH2000.) Doch es gibt etwas, was die meisten nicht wissen: Die grammatische Konstruktion im aramäischen Original legt uns eher diese Übersetzung nahe: "Bittet und hört nicht auf, zu bitten, so wird euch gegeben; sucht und hört nicht auf, zu suchen, so werdet ihr finden; klopft an und hört nicht auf, zu klopfen, so wird euch aufgetan!"
Wenn du für einen anderen Menschen betest, nimmst du aktiv am Krieg gegen Satans Heerscharen teil. Paulus warnt uns: "Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen]." (Epheser 6,12; SCH2000.) Lass dich also nicht entmutigen, wenn sich die Situation erst einmal verschlimmert, anstatt sich zu bessern. Die bösen Engel ziehen sich nicht vom Schlachtfeld zurück, ohne dabei heftigste Gegenwehr zu leisten.
So war es auch bei Herrn und Frau Harvey. Ihr Sohn, Henry, hatte mit Drogen experimentiert. Sein Gehirn hatte darunter so sehr gelitten, dass es bereits gravierende Schäden aufwies, als er erst 20 Jahre alt war. Mit 32 Jahren konnte er sich nicht um sich selbst kümmern. Er wohnte bei seinen Eltern und verbrachte Stunden damit, still dazusitzen und eine Zigarette nach der nächsten zu rauchen. Manchmal fügte er sich selbst so lange Verletzungen zu, bis er ganz übel zugerichtet war. Wenn man ihm sagte, dass er sich nicht selbst weh tun solle, überkam ihn sofort eine unkontrollierte Wut. Sein Haar hing ihm bis über die Hüften und er ließ es niemanden schneiden. Seine Sprache war zu einem unverständlichen Lallen verzerrt. Frau Harveys Herz war zerbrochen. Sie hielt seinen Zustand für hoffnungslos. Eines Tages, als sie einem Bekannten von den Schwierigkeiten erzählte, die sie und ihr Mann mit Henry hatten, schlug dieser ihr vor, dass sie zum Vater im Himmel deswegen beten solle. Vielleicht würde Jahuwah Henrys geistige Fähigkeiten wiederherstellen, um seine Macht zu zeigen und den Glauben anderer zu stärken. Sie befolgte diesen Rat.
Obwohl keine sofortige Verbesserung eintrat, hörte sie nicht auf, für Henry zu beten. Nach einigen Monaten stellte Frau Harvey erstaunt fest, dass in Henrys Verhalten ganz langsam eine positive Veränderung stattfand. Seine Sprache wurde deutlicher und zum ersten Mal seit vielen Jahren bat er seine Mutter darum, ihm die Haare zu schneiden. Wieder einige Monate später erzählte Henry seiner Mutter, dass er sich entschieden habe, mit dem Rauchen aufzuhören. Frau Harvey war ein bisschen skeptisch. Sie glaubte nicht, dass Henry so einfach aufhören könnte, weil er so viele Jahre lang ein starker Raucher gewesen war. Doch zu ihrer Überraschung und Freude fasste er nie wieder eine Zigarette an! Frau Harvey dankte Jahuwah vor Glück für diesen Wandel in Henrys Leben. Doch nach fast einem Jahr erzählte sie ihrem Glaubensbruder, dass ihr Vertrauen in Jahuwahs Macht, Henry vollkommen wiederherzustellen, wankte. Obwohl sich so viele Dinge verbessert hatten, waren seine geistigen Fähigkeiten immer noch stark eingeschränkt. Ihr Freund machte ihr Mut. Sie solle nur weiter beten und sich an Jakobus 1, 6-7 erinnern:
"Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von [Jahuwah] [...] empfangen wird".
Nur anderthalb Wochen später rief Frau Harvey ihren Freund mitten in der Nacht an. Sie weinte so sehr, dass sie kaum sprechen konnte. Henry hatte einen Wutanfall gehabt, Möbel aus dem Fenster geworfen und seine Eltern bedroht. Ihr Mann sah sich gezwungen, die Polizei zu rufen. Dann war Henry in die Psychiatrie eingeliefert worden. "Ich hasse es, das sagen zu müssen," schluchzte sie, "aber ich habe allen Glauben in die Macht des Gebetes verloren. Ich werde [Jahuwah] [...] mit meinen Wünschen nicht länger zur Last fallen."
"Nein, hör jetzt nicht auf!" rief ihr Freund. "Ich werde stärker für ihn beten als jemals zuvor. Satan versucht, dich mutlos zu machen. Er will, dass du aufhörst, zu beten. Nimm das als Ansporn! Denn wenn Satan so agiert, sind die Mächte des Lichtes dabei, zu gewinnen!"
Ein paar Tage später wachte Henry in der Klinik auf und fühlte sich vollkommen gesund. Die Tests zeigten, dass er geistig genesen war. Nachdem er noch ein paar Tage länger beobachtet worden war, teilten die Ärzte Herrn und Frau Harvey mit, dass sie ihren Sohn abholen könnten. Sein Körper und sein Geist waren gesund.
"Wir brauchen nicht zu befürchten, dass [Jahuwah] [...] die Gebete seiner Kinder unbeachtet lässt; aber die Gefahr ist vorhanden, dass sie in der Versuchung und Prüfung entmutigt werden und es unterlassen, im Gebet anzuhalten."9
Dasselbe Problem sehen wir im Kampf der Kinder Israels gegen die Amalekiter. "Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer und zieh aus, kämpfe gegen Amalek! Morgen will ich auf der Spitze des Hügels stehen, mit dem Stab Gottes (Elohim) in meiner Hand." (2. Mose 17,9; SCH2000.)
Während Josua die Soldaten Israels gegen den Feind führte, stand Mose auf einem nahegelegenen Hügel und streckte seine Hände im Gebet gen Himmel. Doch niemand kann seine Arme stundenlang in die Höhe halten. Als Moses Arme müde wurden und er sie sinken ließ, wirkte sich dies schlagartig auf das Kampfgeschehen aus: "Und es geschah, solange Mose seine Hand aufhob, hatte Israel die Oberhand; wenn er aber seine Hand sinken ließ, hatte Amalek die Oberhand." (2. Mose 17,11; SCH2000.) Aaron und Hur, die bei Mose auf dem Hügel standen, kamen ihm und Israel jedoch zu Hilfe: "Aber die Hände Moses wurden schwer, darum nahmen sie einen Stein und legten den unter ihn, und er setzte sich darauf. Aaron aber und Hur stützten seine Hände, auf jeder Seite einer. So blieben seine Hände fest, bis die Sonne unterging. Und Josua überwältigte Amalek und sein Volk mit der Schärfe des Schwertes." (2. Mose 17, 12-13 SCH2000.)
An dieses lehrreiche Beispiel sollten wir uns erinnern. Sei ausdauernd im Gebet! Du weißt nicht, welche Anklagen Satan gegen dich hinter den Kulissen vorbringt, wie er es bei Hiob versuchte. Manchmal werden Gebete erst nach Monaten oder Jahren beantwortet. Jahuwah wünscht sich, dass du seinen Verheißungen vertraust und nicht locker lässt. Lass das Gebet Jakobs auch für dich gelten: "Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich!" (1. Mose 32,24-28; SCH2000.)
Josephine Cunnington Edwards, eine Missionarin und Autorin, betete jahrelang für die Bekehrung ihres Bruders Bill. Ihre Eltern hatten sich noch auf dem Sterbebett gewünscht, dass ihr Sohn sich bekehren würde. Sie hatten bis dahin in seinem Herzen kein Anzeichen dafür entdecken können. Auch Bills Ehefrau, Mary, betete darum. Eines Morgens, als Bill im Wohnzimmer saß und die Zeitung las, hörte Mary, dass er ein merkwürdiges Geräusch von sich gab. Sie lief ins Zimmer und sah, dass ihrem Mann die Tränen über das Gesicht liefen.
"Bill! Was ist los? Was ist passiert?" fragte Mary eindringlich.
"Oh, Mary! Ich habe gerade [Jahushua] [...] gesehen. Er ist hier gerade durch die Tür gegangen! Oh, Mary, wenn du ihn nur hättest sehen können! Sein Gesicht sah so liebevoll aus. Ich habe gar keine Worte, um das zu beschreiben! Und er hat mit mir gesprochen! Er sagte: "Bill, deine Eltern sind mit dem Gebet gestorben, dass du gerettet wirst. Aber sie haben sich Sorgen gemacht, dass sie dich im Himmelreich nicht antreffen werden. Ich möchte sie am Auferstehungstag gerne überraschen. Willst du mir nicht dein Herz geben? Dann warten wir zusammen auf sie." Oh, meine Liebe! Wenn du nur sein Gesicht hättest sehen können, dann würdest du dir wünschen, ihn nie wieder zu enttäuschen. Es ist so liebevoll! Ich will ihm mein Herz geben und auf sein Kommen vorbereitet sein."
Der Apostel Paulus wusste, wie gefährlich es ist, zu schnell aufzugeben. Er mahnte: "So werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat! Denn standhaftes Ausharren tut euch not, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes (Elohim) getan habt, die Verheißung erlangt." (Hebräer 10, 35-36; SCH2000.)
"[Jahuwah] sagt: „Rufe mich an in der Not.“ Psalm 50,15. Er lädt uns ein, unsere Schwierigkeiten, Bedürfnisse und die Notwendigkeit göttlicher Hilfe ihm vorzulegen. Er fordert uns auf, anzuhalten im Gebet. Sobald sich Schwierigkeiten erheben, sollen wir ernstlich und aufrichtig zu ihm beten. Durch unsere inbrünstigen Gebete beweisen wir unser starkes Gottvertrauen. Das Gefühl unserer Bedürftigkeit veranlasst uns, ernstlich zu beten, und unser himmlischer Vater wird durch unser Flehen und Bitten bewegt."10
Ein Privileg und eine Pflicht
Es ist sowohl eine Pflicht, als auch ein Privileg, mit Jahushua zusammenzuarbeiten, um andere Menschen zu retten, indem man für sie betet. Die Bibel ist voller Verheißungen, auf die du dich für andere beziehen kannst, zum Beispiel: "Wenn aber der Geist dessen, der Jahushua aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt." (Vgl. Römer 8,11 SCH2000.) Wenn du für andere betest, bitte darum, dass die betreffende Person in den Zustand zurückversetzt wird, in dem sich Adam befand, bevor er sündigte. Der wichtigste Punkt im Erlösungsplan ist die Bekehrung des Geistes und des Herzens.
Gib nicht auf, wenn es so aussieht, als ob deine Freunde und Familienmitglieder der Wahrheit gegenüber verschlossen sind. Jahushua brachte seinen Jüngern bei, "dass es nötig ist, allezeit zu beten und nicht nachlässig zu werden." (Lukas 18,1; SCH2000.)
"Niemals wird einer, der mit zerbrochenem Herzen zu ihm kommt, abgewiesen. Nicht ein aufrichtiges Gebet geht verloren. Inmitten der Gesänge des himmlischen Chores hört [Jahuwah] [...] das Rufen des schwächsten menschlichen Wesens. Wir schütten im Kämmerlein unser Herz vor [Jahuwah] [...] aus, wir lispeln ein Gebet, während wir unseres Weges gehen, und unsere Worte steigen empor zum Throne des Weltenherrschers. Wohl mögen sie von keinem menschlichen Ohr gehört werden, aber sie können nicht im Stillschweigen ersterben, noch im Geschäftsgetriebe um uns verloren gehen. Nichts kann das Verlangen der Seele ersticken; es steigt über das Getöse der Straßen, über das Gewirr der Menge zu den Himmelshallen empor. [Jahuwah] [...] ist es, zu dem wir sprechen, und von ihm wird unser Gebet gehört."11
Der Himmel arbeitet mit denen zusammen, denen die Errettung ihrer Mitmenschen am Herzen liegt.
"Die Kinder [Jahuwahs] [...] werden nicht allein und verteidigungslos gelassen. Das Gebet bewegt den Arm der Allmacht."12
"Der Vater wirbt auf viele Weisen um unser herzliches Vertrauen. Er freut sich über nichts mehr, als darüber, dir eine Last abzunehmen. Komm zu ihm und bitte ihn um Licht und Stärke. Er hat versprochen, dass du bei ihm Ruhe für deine Seele findest. Wenn du dir ein Herz fasst und deine Stimme im Gebet erhebst, dann wird er dir mit Sicherheit zuhören und seinen Arm ausstrecken, um dich zu retten. Dort ist ein Gott (El), der Gebete hört. Wenn alle anderen Mittel versagen, dann ist er deine Zuflucht, eine starke Hilfe zur Zeit der Not..."13
Stell dich heute auf die Seite des Himmels. Vertrau dem Allmächtigen, der deine Gebete beantworten wird, deine Wünsche, Sorgen und deine Lieben an. Der ganze Himmel wartet auf eine Gelegenheit, mit den Kindern Jahuwahs zusammenzuarbeiten, um auch andere Menschen zu retten.
1 Frei nach: Roger J. Morneau: The Incredible Power of Prayer.
2 Roger J. Morneau: The Incredible Power of Prayer. S. 70-71.
3 E. G. White: Der große Konflikt. S. 493.
4 E. G. White: Das Gebet. S. 143.
5 E. G. White: Selected Messages. Bd. 2. S. 136, eig. dt. Übers.
6 E. G. White: Christi Gleichnisse. S. 140.
7 C. H. Spurgeon: Sermons, S. 21, eig. dt. Übers.
8 Name wurde geändert.
9 E. G. White: Christi Gleichnisse. S.173.
10 Ebd., S. 170.
11 Ebd., S. 172.
12 Ebd., S. 171.
13 E. G. White: This Day With God, S. 184, eig. dt. Übers.