Jahuwah ist die Liebe. Seine Gedanken und Gefühle entsprechen dieser Natur einer reinen, unverfälschten, unendlichen und unschätzbaren Liebe. Aus ihr entspringt jede Tat der schöpferischen Macht und sie spiegelt sich in all ihren Werken wider.
LIEBE sucht aktiv nach Gelegenheiten, um anderen Gutes zu tun und ihnen Freude zu bereiten. Genau zu diesem Zweck erschuf die LIEBE eine perfekte Welt. Der Ruf erklang: „Es werde Licht!“ (1. Mose 1,3.) So entstand unser erstes Geschenk, das Licht. Das trockene Land, bewässert durch die geteilten Wasser, die Lichter am Himmel, stattliche Bäume, zarte Blüten, die jubelnden Vögel und so viele andere wunderbare Tiere – all dies wurde erdacht, um der Menschheit ein Zuhause zu schenken.
Als der Schöpfer sein Werk betrachtete, diese wunderschöne Erde, war er zufrieden. Er hatte alles auf das beste eingerichtet. Es sah an, was er gemacht hatte und alles war „sehr gut“ (Siehe 1. Mose 1.). Als die Erde so vorbereitet war, schuf die LIEBE die ersten zwei Menschen. Sie sollten keine Roboter oder Sklaven sein. Jahuwah erschuf sie als seine Kinder. In seinem Bild erschuf er den Menschen, als Mann und Frau erschuf er sie. (1. Mose 1, 27.)
Er rief Adam ins Leben, indem er ihm seinen eigenen Lebensatem einhauchte. Jahuwah, dessen Name u.a. bedeutet „ICH BIN, DER ICH BIN“, hat sich zusätzlich durch einen Bund verbürgt. Als Helfer und Beschützer des Menschen will er für alles sorgen - und zwar nicht nur für das Lebensnotwendigste, sondern zugleich für Freude, interessante Beschäftigungen, erstrebenswerte Ziele, Zufriedenheit, Liebe und Frieden. Dies war sein großes Geburtstagsgeschenk - ein Ausdruck überschwänglicher Großzügigkeit, die der LIEBE so eigen ist.
Doch echte LIEBE erschöpft sich nicht in Worten und aufwendigen Geschenken. Wahre Liebe investiert Zeit in die geliebte Person.
Vor lauter Aufregung zappelten die Zehen des Jungen unter seiner Bettdecke. Heute war sein Geburtstag! Sein Papa hatte ihm versprochen, dass es ein ganz besonderen Tag werden würde. Voller Vorfreude sprang er aus dem Bett und rannte in das Wohnzimmer. Was er dort sah, übertraf alle seine Erwartungen: Bunte Girlanden und viele Luftballons hatten den Raum in ein strahlendes Festzimmer verwandelt. Auf dem Tisch stapelten sich verheißungsvolle, bunt eingewickelte Päckchen. Er freute sich schon darauf, alles auszupacken!
Doch wo war derjenige, der all diese guten Dinge vorbereitet hatte? Eifrig flitzte der Junge in die Küche. Sogar der Frühstückstisch war liebevoll dekoriert worden! Der Duft seiner Lieblingsspeisen stieg dem Jungen in die Nase und ließ ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen. Dort, auf dem Frühstücksbrett, lag ein Brief. Sicherlich war eine Geburtstagskarte darin! Schnell riss der Junge den Umschlag auf und las, was auf der Karte stand:
Der Junge zitterte vor Freude. Sein Papa war der beste Vater auf der ganzen Welt! Konnte dieser besondere Tag etwa noch besser werden? Dann fiel sein Blick auf die nächsten Worte:
Wie weggepustet waren Freude und Aufregung! Das bunte Zimmer sah plötzlich grau und langweilig aus. Tränen stiegen dem Jungen in die Augen, als er wieder auf die Geschenke schaute. Sein größter Wunsch war doch gewesen, den Tag zusammen mit seinem Papa zu verbringen: Ein Tag, an dem sein Papa sich nur für ihn Zeit nahm, mit ihm spielte und allem zuhörte, was er zu sagen hatte. Alle Geschenke auf der Welt waren nichts im Vergleich dazu!
Jahuwah ist ein liebender Vater. Er weiß genau, dass wir alle seine Geschenke nicht wirklich genießen können, wenn wir seine Gegenwart vermissen. Mehr als alles andere wünschen wir uns seine Aufmerksamkeit, wir wollen mit der LIEBE selbst kommunizieren und interagieren. Daher ging Jahuwah in seiner Fürsorge für uns über materielle Gaben hinaus. Er tat mehr, als uns liebevolle Worte zu senden. Er gab den Menschen sich selbst, indem er ihnen seine Zeit widmete.
Jeder siebte Wochentag wurde ausgesondert als ein besonderer Termin der Begegnung des Schöpfers mit seinen Kindern. Die LIEBE sah alles an, was sie vollbracht hatte und, siehe, es war sehr gut. „So wurden der Himmel und die Erde vollendet samt ihrem ganzen Heer. Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte.“ (1. Mose 1, 31 – 2,2.)
In den Lauf der Zeit plante Jahuwah feste Termine ein, um die Beziehung seiner Kinder zu ihm zu stärken und ihnen besonders nahe zu sein: Er lud sie ein, zumindest am wöchentlichen Sabbat und dem allmonatlichen Neumondtag Zeit mit ihm zu verbringen.
Jeder Vater, der seine Kinder liebt, genießt es, Zeit für sie zu haben. Aufgrund zu langer Arbeitszeiten, durch Nachtarbeit und Pendlerjobs sind die meisten modernen Väter nur noch wenig zu Hause. Ist die Arbeit beendet und der Heimweg überstanden, können sie froh sein, wenn sie noch Zeit finden, ihrem Sprössling eine Gute-Nacht-Geschichte am Bett vorzulesen. Und so wird auf das Wochenende gewartet. Doch auch dann bleibt zwischen Samstagseinkauf und Sonntagsbesuch nur wenig Zeit. Auch Jahuwah reichte ein Tag in der Woche nicht aus. Er begegnete Adam und Eva regelmäßig in der Kühle des Abends im Garten Eden.(1)
Nachdem die Menschen gesündigt hatten, zog sich diese Liebe dennoch nicht zurück. Sie suchte neue Wege, ihnen nahe zu sein. Jährliche Feste wurden eingesetzt und ihre Beachtung wurde zum Gesetz erklärt. Denn leider hätten die gefallenen Kinder ohne das Gebot ihre Arbeit nicht lange genug unterbrochen, um genug Zeit mit Jahuwah verbringen zu können. Nur gesetzliche Verordnungen konnten sie noch daran erinnern, dass ihre größte Freude nur in der LIEBE zu finden sei.
Weil Jahuwah selbst die Quelle aller Liebe, aller Freude und allen Glücks ist, sind diese Dinge ewig und zugleich die stärksten Kräfte im gesamten Universum.
Kleine Kinder wollen oft ihre Zähne nicht putzen. Die scharfe Zahnpaste brennt zu sehr auf der Zunge. Würde man die Kleinen nicht regelmäßig erinnern, würden sie das Putzen sowieso vergessen! Doch die Eltern wissen, dass unsaubere Zähne schnell zu kranken Zähnen werden und dann Schmerzen bereiten. Also verlangen sie von ihren Kindern, sich die Zähne zu putzen. Außerdem wissen sie, dass ihre Kinder gern gesunde Zähne haben wollen, wenn sie erwachsen sind. Es ist notwendig, durch regelmäßige Zahnpflege rechtzeitig vorzusorgen. Was den Kindern als lästige Pflicht erscheint, ist ein Ausdruck der Liebe, die ihre Eltern für sie empfinden.
Ebenso ist es mit den festgelegten Terminen, die Jahuwah angeordnet hat, damit seine Kinder sich Zeit für ihn nehmen. Doch wir Menschen haben alle gesündigt und besitzen nicht die Herrlichkeit, die wir bei Jahuwah haben sollten (siehe Römer 3,23). Deshalb wollen die Leute ebenso wenig Zeit mit ihrem himmlischen Vater verbringen, wie ein unartiges Kind, das mit einem schlechten Gewissen herumläuft und seinen Eltern aus dem Weg geht. In der Hoffnung, dass die Kinder durch die Zeit, die sie mit ihm verbringen, ihn besser kennen lernen und merken, dass sie sich nicht fürchten brauchen, geht Jahuwah ihnen dennoch nach. Denn er weiß genau, dass diese nur in ihm ihr Glück finden können, indem sie nämlich die Schönheit der Liebe erkennen, sich von ihr beeinflussen lassen und es lernen, selbst zu lieben.
Obwohl der Sabbat eine Einladung ist, sehen viele Menschen ihn als reines Gebot an. Ebenso betrachten sie die Feste als Bürde, obwohl es doch ein Privileg ist, Feste feiern zu können. Im bürgerlichen Gesetzbuch Israels schrieb Jahuwah vor, dass jedes siebte Jahr das Volk Israel an seinen Schöpfer erinnern solle. Das ganze Jahr sollte ein großer Sabbat sein! Auch jedes fünfzigste Jahr war ein besonderes Sabbat-Jahr, das sogenannte Jubeljahr. Dann erhielten die Sklaven ihre Freiheit zurück, die Schulden wurden erlassen und die Äcker zurückgegeben.
Nur Liebe kann Gegenliebe wecken. Also brauchen alle die Gelegenheit, Bekanntschaft mit Jahuwah zu machen. Denn so entdecken sie die Schönheit seines Charakters und lernen, dass man sich vertrauensvoll auf seine Liebe verlassen kann. Diese Erfahrung ist sehr notwendig. Denn Jahuwahs Liebe unterscheidet sich sehr von der Liebe, die wir Menschen so landläufig kennen. Menschliche Liebe ist ein flatterhaftes und unbeständiges Gefühl. Göttliche Liebe ist ein unwandelbares Prinzip. Und dieses Prinzip stellt die einzigartige, gewaltigste Macht im Universum dar.
Die „Liebe ist stark wie der Tod, […]. Große Wasser können die Liebe nicht auslöschen, und Ströme sie nicht ertränken. Wenn einer allen Reichtum seines Hause um die Liebe gäbe, so würde man ihn nur verachten!“ (Hohelied 8, 6-7.)
GÖTTLICHE LIEBE VS. MENSCHLICHE LIEBE
Poeten, Romanautoren, Songwriter und viele andere haben aus dem Grundbedürfnis des Menschen nach Liebe Kapital geschlagen. Die Spielfilme erzählen von Leuten, die die „Liebe ihres Lebens“ finden. Sänger bringen Schnulzen und Schlager über „endlose Liebe“ zu Gehör. Oder sie betrauern, dass sie die Liebe immer am falschen Ort gesucht haben. Jeder sucht überall nach der Person, die ihn liebt und akzeptiert, wie er ist, und die sich nicht an seinen Fehlern stört. All das wird „Liebe“ genannt. Doch es ist nicht dasselbe, was Jahuwah unter Liebe versteht.
Die Liebe der Menschen wird oft durch Egoismus überschattet und bekommt dadurch einen schalen Beigeschmack. Sogar die Lexikon-Definition von Liebe ist selbstsüchtig gefärbt: „Im allgemeinen Sinne: Freude an etwas haben; im Verbund mit Gefühlen stehend, beruhend auf gewissen Qualitäten, die Freude machen und angenehm sind...“(2)
Doch echte Liebe entspringt im Herzen der unendlichen LIEBE, nämlich in Jahuwah. Seine Liebe ist frei von Selbstsucht. Die King James Übersetzung verwendet oft den Begriff der Barmherzigkeit („charity“) an ihrer Stelle. Die reine Liebe, die das Herz unseres Vaters füllt, definiert sich so:
eine Herzenseinstellung, welche dem Nächsten wohlwollend entgegenkommt und ihm Gutes tut. Im speziellen Sinne: Liebe, Nettigkeit, Mitgefühl, Zärtlichkeit, das Beste von jemandem und seinen Taten annehmen; eine Einstellung, welche geneigt macht, Worte und Handlungen so positiv wie möglich zu bewerten. (3)
Die gesamte Bibel ist ein Zeugnis der unsterblichen Liebe Jahuwahs. Von der ersten bis zur letzten Seite richtet sie unseren Blick darauf, dass Jahuwahs Liebe rein von jeglicher Selbstsucht ist.
Sie zeigt uns immer wieder, dass seine Liebe sich in der Entscheidung für seine Geschöpfe unter Beweis stellt. Unsere bösen Gedanken und Taten verletzen ihn genauso, wie die Untreue seiner Ehefrau einen Mann verletzt, der sich immer liebevoll um sie gekümmert hat (vgl. Hosea). Und doch hegt Jahuwah gute Absichten für uns und sucht nach Wegen, uns Gutes zu tun. Denn LIEBE entscheidet sich, wohlwollend über jemanden zu denken und das Bestmögliche aus den Gegebenheiten zu machen.(4)
Zwischen Jahuwahs LIEBE und der „Liebe“, die der Mensch von sich aus aufbringt, liegt also ein gewaltiger Abstand.
Es gibt auch einen wichtigen Unterschied zwischen Aktionen und Reaktionen. Eine Aktion basiert auf einer Entscheidung. Eine Reaktion beruht auf physikalischer oder emotionaler Fremdeinwirkung. Wenn Deine Hand eine heiße Herdplatte berührt, wirst Du Dir nicht die Zeit nehmen, um zu entscheiden, was zu tun ist. Du wirst sofort reagieren: Du wirst die Hand wegreißen und wahrscheinlich „Autsch!“ sagen.
Wenn Du herausfinden willst, wie jemand im Herzen, in den Tiefen seiner Seele beschaffen ist, dann beobachte seine Reaktionen. Denn diese zeigen im Gegensatz zu den Aktionen unverfälscht, wer und was eine Person wirklich ist. Und meistens reagieren wir Menschen ganz anders, als unser liebender Schöpfer. Das Beispiel einer Mutter, die ihr Kind verteidigen will, zeigt es uns:
„Als meine Tochter mit Striemen aus der Schule nach Hause kam, weil jemand sie verprügelt hatte, reagierte ich darauf sehr heftig. Ich hatte kein Mitleid und keine Vergebung für den Jungen übrig, der mein kleines Mädchen misshandelt hatte. Ruhig und sorgfältig brachte ich ihr bei, wie man einen starken, gut gezielten Schlag auf den Solar Plexus ausführt, so dass die Luft aus den Lungen des Angreifers entweicht. Ich hoffte, dass ihm auf diese Weise etwas Respekt eingeflößt wird (wenigstens Respekt vor ihrer Stärke, wenn er schon sonst keinen für sie übrig hat) und er sie fortan in Ruhe lässt...“
Diese Reaktion der Mutter war unangebracht, basierte jedoch auf der Liebe zu ihrer Tochter … ohne auch nur ein bisschen Liebe an den Jungen zu verschwenden, der das Mädchen verletzt hatte. Sie ist vollkommen menschlich. Jahuwah zeigt uns oft ein anderes Verhalten bei persönlicher Verletzung: Er vergibt beständig. Trotz noch so schmerzvoller Kränkungen macht er das Beste aus den vorhandenen Tatsachen.
Das ist die Essenz der LIEBE. Sie gibt, weil sie liebt, ohne darüber Buch zu führen, was sie zurückbekommt. Es schmerzt sie, wenn ihre Gaben als selbstverständlich angesehen werden, doch sie reagiert darauf mit Vergebung! Am deutlichsten sehen wir dies darin, dass Jahuwah seinen gesegneten Sohn für uns herschenkte: Jahushua, der uns in ALLEN Dingen zum Vorbild geworden ist!
LIEBE denkt gut über andere. LIEBE agiert so, dass es anderen Freude bringt, und sie reagiert mit sofortiger Vergebung, unabhängig von der Provokation.
LIEBE ist einfühlsam. Die Schmerzen und Nöte anderer lassen sie nicht teilnahmslos.
LIEBE ist lieb: Sie entscheidet sich, anderen Gutes zu tun und ihre Wünsche zu erfüllen, um ihnen Freude zu bereiten. Sie sorgt für ihre Bedürfnisse und steht ihnen in Schwierigkeiten bei. Sie ist zärtlich und verhält sich gütig.(5)
LIEBE ist gnädig: Sie ist freundlich und gewährt unverdiente Gaben.(6)
LIEBE ist barmherzig: Sie besitzt ein mildes Herz, was einer Person die Kraft verleiht, Fehler zu übersehen und einen Angreifer besser zu behandeln, als er es verdient. Diese Einstellung mildert gerechte Urteile ab. Sie bringt verletzte Personen dazu, Sünden zu vergeben, Verfolgung zu ertragen und einem Schuldigen eine geringere Strafe aufzuerlegen, als das Gesetz fordert.(7)
LIEBE hat Mitleid. Als Vater aller Geschöpfe fühlt Jahuwah alles Schlimme, was ihnen widerfährt, als würde es ihm selbst angetan.(8)
LIEBE ist immer wohlwollend. Sie drückt sich aus in Nächstenliebe und einem Verlangen, das Glück und den Wohlstand des Mitmenschen nach Kräften zu fördern.(9)
Die reine Liebe Jahuwahs ist die stärkste Macht, die es gibt. Er selbst verschafft uns einen Einblick in Bezug auf seinen Charakter durch ein Kapitel in der Bibel, das als das „Hohelied der Liebe“ bekannt geworden ist:
Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so dass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts!
Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Die Liebe scheitert niemals. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan.
Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, legte ich ab, was kindlich war. Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. (1. Korinther 13)
Dieses Kapitel ist gewissermaßen eine Selbstbeschreibung der LIEBE. Setze einmal immer dort, wo das Wort „Liebe“ steht, den Namen der personifizierten Liebe ein, nämlich „Jahuwah“:
Jahuwah ist langmütig und gütig, Jahuwah beneidet nicht, Jahuwah prahlt nicht, er bläht sich nicht auf; er ist nicht unanständig, er sucht nicht das Seine, er lässt sich nicht erbittern, er rechnet das Böse nicht zu; er freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, er freut sich aber an der Wahrheit; er erträgt alles, er glaubt alles, er hofft alles, er erduldet alles. Jahuwah scheitert niemals.
Um einen nüchternen Vergleich zu schaffen, lies dieselbe Passage noch einmal, setze jedoch für die Liebe Deinen eigenen Namen ein:
[...] ist langmütig und gütig, [...] beneidet nicht, […] prahlt nicht, [...] bläht sich nicht auf; [...] ist nicht unanständig, [...] sucht nicht das Seine, [...] lässt sich nicht erbittern, [...] rechnet das Böse nicht zu; [...] freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, [...] freut sich aber an der Wahrheit; [...] erträgt alles, [...] glaubt alles, [...] hofft alles, [...] erduldet alles. [...] scheitert niemals.
Autsch. Mein Name passt dort nicht hinein. Wie gut passt Deiner? Nur die LIEBE erfüllt diese Maßstäbe. Nur der göttliche Charakter kann so vollkommen beschrieben werden. Und genau diese wahre und reine Liebe, bietet der, der die LIEBE selbst verkörpert, Dir an.
All die väterliche Liebe, welche von Generation zu Generation in den Herzen der Menschen wohnte und gelebt wurde, alle Quellen der Güte, die jemals in der menschlichen Seele aufbrachen, sind nur ein kleiner Tropfen gegenüber dem endlosen Ozean der unerschöpflichen Liebe Jahuwahs. Keine Zunge kann umfassend von ihr berichten, keine Feder sie je letztlich beschreiben. Du kannst täglich über sie nachsinnen; Du kannst die Bibel durchforschen, um ihr auf die Spur zu kommen; Du kannst jede Kraft und Fähigkeit, die Jahuwah Dir verliehen hat, in der Anstrengung zusammenraffen, das Mitgefühl und die Barmherzigkeit des himmlischen Vaters zu verstehen. Und doch geht sie über alles hinaus, was Du von ihr in Deiner Beschränktheit entdecken magst. Du kannst seine Liebe jahrelang beobachten. Und doch wirst Du nie ihre Länge und Breite, ihre Höhe und ihre Tiefe ermessen können.(10)
Jahuwahs Liebe
Die Liebe, die Gott uns erzeigt,
ist stärker als der Tod.
Sie reicht hinauf zum höchsten Stern,
hinab in tiefste Not.
Die Schuldigen zurückzuhol'n
gab er den einz'gen Sohn,
versöhnt' die Menschen mit sich selbst,
erlässt der Sünde Lohn.
Refrain:
O Lieb' von Gott, so reich und rein!
So stark und unendlich!
Sie wird es bleiben immerdar.
Er liebt auch Dich und mich.
Wär' Tintenfass der Ozean,
der Himmel Pergament,
wär' jeder Halm ein Stift dazu
und jedermann Poet,
die Liebe Jahuwahs darzustell'n,
das Fass wär bald schon leer.
Kein Pergament hat Platz genug,
er liebt uns gar zu sehr.
Refrain:
O Lieb' von Gott, so reich und rein!
So stark und unendlich!
Sie wird es bleiben immerdar.
Er liebt auch Dich und mich.
Öffne der LIEBE Dein Herz. Ihr Ruf hallt durch die Jahrhunderte: „Ehe ich Dich im Mutterleib bildete, habe ich Dich gekannt, und bevor Du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich Dich geheiligt. Mit ewiger Liebe habe ich Dich geliebt; darum habe ich Dich zu mir gezogen aus lauter Gnade.“ (Jeremia 1,5 + 31,3.)
Vertraue Deinem Schöpfer. Nutze die Zeit, um seinen Charakter kennenzulernen. Begib Dich in seinen Schutz, denn Jahuwah ist die Liebe.
(1) Mose 3,8.
(2) Noah Webster: American Dictionary of the English Language, 1928, Stichwort „love“.
(3) Ebd., Stichwort „charity“.
(4) Ebd., Stichwort „charity“.
(5) Ebd., Stichwort „kind“.
(6) Ebd., Stichwort „gracious“.
(7) Ebd., Stichwort „mercy“.
(8) Ebd., Stichwort „pity“.
(9) Ebd., Stichwort „benevolent“.
(10) E. G. White: Testimonies for the Church, Bd. 5; S. 740, eigene Übersetzung.