Soll Christus nicht „bald“ erscheinen? Wo bleibt er denn?
Vor fast 2.000 Jahren wurde den Christen versprochen, dass der Erlöser “bald“ zurückkehren würde. Ungläubige meinen deshalb, dass diese Prophezeiung offensichtlich gescheitert ist und dass man allen Grund dafür hat, an der Wahrhaftigkeit der Bibel zu zweifeln. In diesem Artikel wird erklärt, wie sich dieses Dilemma auflösen lässt.
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Atheisten macht es oft großen Spaß, Christen zu verspotten. Besonders gern wird darüber hergezogen, dass die Bibel lehrt, dass der Erlöser „bald“ zurückkommen soll. Denn dieses Ereignis lässt seit über 2000 Jahren immer noch auf sich warten. Deswegen sollte man aber nicht den Glauben verlieren. Es ist sogar prophezeit worden, dass diese Ankündigung Hohn und Spott hervorrufen wird!
Der Apostel Petrus warnte: „Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist!“ (2. Petrus 3,3-4.)
Wann ist denn „bald“?
Das Wort "bald" kann sich in der Heiligen Schrift unter anderem auf Ereignisse beziehen, die vor der Rückkehr Jahushuas eintreten. Es muss nicht immer auf die eigentliche Wiederkunft bezogen werden. Christus prophezeite über die Zerstörung Jerusalems und das Ende der Welt: „Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.“ (Matthäus 24,33-34.)
Wenn das Neue Testament die Rückkehr Jahushuas als "nahe" bzw. vor der Tür stehend beschreibt, gibt es damit nicht unbedingt einen bestimmten Zeitrahmen für seine Rückkehr vor. Die Schreiber des Neuen Testaments berichten davon, dass der Messias gekommen ist und dass sein sündloses Leben und sein Tod bereits den Sieg errungen haben. Sein Werk hat einen Prozess in Gang gesetzt, der die Menschen sammelt, welche auf die Botschaft des Evangeliums hören.
“Bald“ & / oder “unerwartet“
Ein Beispiel: Wenn man einem Kind verspricht, dass es gleich bzw. „bald“ eine Süßigkeit bekommt, schlussfolgert es daraus, dass dieses Ereignis auch relativ zeitnah eintritt. Aber das Wort, welches im deutschen Neuen Testament mit „bald“ übersetzt wird, stammt von dem griechischen Wort tachu ab. In diesem Wort steckt viel mehr Bedeutung, als das deutsche Wort bald abdeckt.
Tachu kann auch plötzlich, schnell, überraschend oder unerwartet bedeuten. Christus benutzte es in Offenbarung 22, Vers 12, als er sagte: „Macht euch bereit! Ich komme schnell und unerwartet und werde jedem den verdienten Lohn geben.“ (Hoffnung für alle-Übersetzung) Mit anderen Worten: Jahushuas Rückkehr wird plötzlich erfolgen, wenn so gut wie niemand (mehr) damit rechnet.
Die Evangelisten lehrten, dass Jahushua selbst nicht wusste, wann er zurückkehren würde. In Matthäus 24, Vers 36 heißt es: „Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater. “ Wenn der Erlöser selbst nicht einmal weiß, wann er wiederkommt, kann er auch nicht den genauen Zeitpunkt dieses Ereignisses vorhersagen!
Es gibt eine Aussage Jahushuas über seiner Wiederkehr, die sehr häufig missverstanden wird. Sie lautet: „Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich!“ (Matthäus 16,28.) Es steht außer Frage, dass alle, die diese Worte Jahushuas mit ihren eigenen Ohren gehört haben, mittlerweile verstorben sind. Aber diese Aussage ist trotzdem nicht falsch.
Jahushua sprach diese Worte, kurz bevor er auf dem Berg verklärt wurde. Diese Verklärung wurde von Petrus, Jakobus und Johannes beobachtet. Sie stellte eine Vorschattung von Jahushuas Wiederkunft dar, die jetzt noch in der Zukunft liegt. Die Verklärung war der Typus, die Wiederkunft ist der Antitypus. Petrus erklärte unmissverständlich:
„Denn wir sind nicht klug ersonnenen Legenden gefolgt, als wir euch die Macht und Wiederkunft unseres Herrn Jahushua, des Christus, wissen ließen, sondern wir sind Augenzeugen seiner herrlichen Majestät gewesen.
Denn er empfing von Jahuwah, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hocherhabenen Herrlichkeit an ihn erging: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!«“ (Siehe 2. Petrus 1,16-17.)
Wir, die wir leben und übrigbleiben
Es gibt noch einen weiterer Text, der viele Gläubige verwirrt, und auf den hier eingehen wollen. An dieser Stelle behauptet Paulus scheinbar, er würde noch am Leben sein, wenn Jahushua zurückkehrt: „Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen“. (1. Thessalonicher 4,15.)
Doch Paulus war nicht der Ansicht, dass er bis zu diesem Zeitpunkt am Leben bleiben würde. Er gebrauchte hier das Wort „wir“, weil er damit die Christen an sich meinte. Er selbst wusste zu der Zeit, als er diesen Brief schrieb, nicht einmal, ob ihn nicht auch bald das Todesurteil erreichen würde. Ob er weiterleben oder ob er bald sterben würde – ihm war offen gestanden beides recht:
„Entsprechend meiner festen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts zuschanden werde, sondern dass in aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt, Christus hoch gepriesen wird an meinem Leib, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch mir Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß ich nicht, was ich wählen soll. Denn ich werde von beidem bedrängt: Mich verlangt danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen.“ (Philipper 1,20-24.)
Jahuwahs Königreich steht vor der Tür
Das Alte Testament ist voll von Prophezeiungen, welche die Mission des Messias beschreiben. Durch die Taten und Wunder, die Jahushua wirkte, wurden diese Prophezeiungen schon teilweise erfüllt. Wenn bei seiner Rückkehr Jahuwahs Königreich errichtet wird, finden diese Prophezeiungen ihre endgültige Erfüllung.
Im Königreich Jahuwahs soll ein menschlicher König auf dem Thron Davids sitzen. „Und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“ (Lukas 1,33.) Diese Voraussetzung wurde durch wundersame Geburt des Erlösers erfüllt. Die Gewissheit, dass das Reiches Gottes tatsächlich kommen würde, wurde damit in Stein gemeißelt. Matthäus berichtet uns: „Von da an begann Jahushua zu verkündigen und zu sprechen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!“. Denn er ist derjenige, der auf dem Thron Davids sitzen wird.
Damals war sein Königreich von geistiger Natur. Bei seiner Rückkehr wird dieser Typus aber zum Antitypus. Denn dann wird die Erde neu gemacht und das Neue Jerusalem kommt vom Himmel herab auf die Neue Erde. Diese Stadt wird in alle Ewigkeit die Heimat der Erlösten und des Erlösers sein.
Wir sollten uns daran erinnern, dass uns die Wiederkunft Jahushuas genau so nahe ist wie der Moment unseres Todes.
Seine Rückkehr wird plötzlich und überraschend eintreten. Auch unser Leben kann schnell vorbei sein kann. Jeden Tag stehen Tausende von Menschen auf und gehen zur Arbeit –ohne dabei daran zu denken, dass sie einem Herzinfarkt, einem Autounfall oder einem aus dem Ruder gelaufenen Überfall zum Opfer fallen könnten. Vieles kann dazu führen, dass wir von einem Moment auf den anderen unser Leben verlieren. Gerade deshalb ist es so wichtig, jetzt die richtige Entscheidung zu treffen. Nimm heute die gute Nachricht und deine Erlösung von Herzen an.
Für jeden uns ist das Erscheinen des Erlösers so nahe wie unser letzter Atemzug. Wenn wir gestorben sind, wird in dem nächsten Moment, den wir bewusst erleben, die Wiederkunft stattfinden, weil sie zeitgleich mit der ersten Auferstehung erfolgt.
Nimm heute die Erlösung an. Denn dann wirst du – unabhängig davon, ob du in dem Moment der Rückkehr Jahushuas noch lebst oder auferstehst – mit Jahuwah im Reinen sein und ihm in Frieden begegnen.