Mit großer Vorsicht und viel Geschick reinigte und restaurierte der Archäologe sorgfältig jedes einzelne Stück. Schließlich war er bereit, das Puzzle, dass sich ihm darbot zusammenzubasteln. Für jedes Stück versuchte er genau die richtige Stelle zu finden, hier eins und dort eins. Langsam begann eine schöne Form Gestalt anzunehmen. Die Perfektion der präzisen Symmetrie zeigte sich. Volle, runde Seiten balancierten auf einem Fuß, der zu schmal erschien, dem Ganzen Halt zu geben.
Schließlich wurden seine Mühen belohnt. Fleiß und harte Arbeit hatte einen Wulst zerbrochenen Scherben in eine elegante Vase, einer der schönsten ihrer Art, die jemals gefunden wurde, verwandelt.
Alle, die die Wahrheit suchen, müssen auch solche Archäologen sein. Der Schmutz und Dreck der Tradition, der Schlamm des Heidentums, hat viele schöne himmlische Wahrheiten begraben. Um vorsichtig die Fehler beiseite zu schieben und die Wahrheit freizulegen, um sie in ihrer vollen Pracht wiederherzustellen, ist viel Fleiß und Mühe erforderlich. Das eine wichtige Prinzip, dass alle Wahrheitssucher im Auge behalten müssen, ist, dass die Wahrheit sich niemals widerspricht. Wenn ein Abschnitt der Schrift einem anderen Abschnitt zu widersprechen scheint, ist das eine klare Aufforderung: Grab hier! Es gibt noch mehr Wahrheit zu entdecken, die die Widersprüche in Einklang bringt.
Ein solcher Bereich der Schrift, der Bibelstudenten lange verwirrt hat, sind die Aussagen in Matthäus, Markus und Lukas, die mit klaren Aussagen im Johannesevangelium nicht übereinzustimmen scheinen. Wissenschaftler bezeichnen auch Matthäus, Markus und Lukas als "synoptische" Evangelien, wegen der großen Ähnlichkeiten in den Details eines jeden und auch wegen der angegebenen Reihenfolge der Ereignisse. Das vierte Evangelium, das des Johannes, unterscheidet sich von ihnen in manchen Kleinigkeiten.
Nirgendwo ist dieser scheinbare Unterschied deutlicher, als in der Aufzeichnung über das Passahfest der Kreuzigung. Die drei synoptischen Evangelien scheinen sich alle auf ein Datum für das Passah geeinigt zu haben, dass sich von dem im Johannesevangelium angegebenen, unterscheidet.
In Wirklichkeit gibt es gar keine Unstimmigkeit. Die Wahrheit widerspricht sich niemals! Es stimmt, dass in diesem Leben nicht alle Fragen beantwortet werden. Jahuwah beseitigt niemals alle Zweifel, weil er die persönliche Freiheit schätzt. Er wird Menschen niemals zum Glauben zwingen, wenn sie nicht glauben wollen. Es wird also immer einen Haken geben, an die jeder seinen Zweifel aufhängen kann, der nicht glauben will. In solchen Gebieten ist es das Privileg des Gläubigen, den Glauben an ihn auszuüben, der niemals lügt. Das heißt, eine sorgfältige Untersuchung der Beweise zeigt die Harmonie aller vier Evangelienberichte. Jedes Evangelium liefert Stücke für das Puzzle, das, wenn es richtig verstanden wird, beweist, dass es keine Unvereinbarkeit gibt.
Die Texte, die viele verwirrt haben, sind diese:
Matthäus 26,17 - "Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger nun zu [Jahushua] und sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir dir das Passahmahl zu essen bereiten?" (Schlachter 20001)
Markus 14,1 - "Es war aber zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die obersten Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten."
Lukas 22,7 - "Es kam aber der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem man das Passah schlachten mußte."
Die Verwirrung entsteht, wenn die obigen Texte mit dem Bericht von Johannes über das letzte Abendmahl verglichen werden, wie er in Johannes 13 zu finden ist: "Vor dem Passahfest aber, da...[Jahushua] wußte, daß seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zum Vater zu gehen: wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende." (Johannes 13,1)
In diesem, wie in allen anderen Bibelpuzzeln, liefert die Schrift auch die Antwort. Das Gesetz des Mose, das der Gesetzgeber, Jahushua, perfekt gehalten hat, liefert eindeutig die Zeitparameter für das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote.
„Im ersten Monat, am vierzehnten [Tag] des Monats, zur Abendzeit, ist das Passah...[Jahuwahs]. Und am fünfzehnten Tag desselben Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote für...[Jahuwah]. Da sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen. Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten,...“ (3. Mose, 5-7)
Diese Passage verweist eindeutig auf zwei verschiedene Daten, für zwei verschiedene heilige Termine:
- Das Passahfest am 14. Abib
- Der erster Tag der ungesäuerten Brote am 15. Abib
Johannes 13 sagt einfach: "Vor dem Passahfest aber, da…." Die Synoptiker scheinen sogar den in 3. Mose gegebenen Daten zu widersprechen!
- Matthäus: Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger nun zu Jahushua.
- Markus: Zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote.
- Lukas: Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an dem man das Passah schlachten musste.
Wenn wir die verschiedenen Wahrheitsstücke dieses Schriftpuzzles zusammenbasteln, müssen die Daten für das Passahfest, sowie für das Fest der ungesäuerten Brote, die uns in 3. Mose 23 gegeben werden, auch eingehalten werden. Diese sind quasi der „Rand“ des Puzzles. Sie können nicht beiseite geschoben werden. Es muss also eine andere Erklärung dafür gefunden werden, warum die Synoptiker scheinbar das Passahfest und den ersten Tag der ungesäuerten Brote auf den selben Tag platzieren.
Der erste Punkt, den man in Betracht ziehen muss, ist, dass sowohl in Matthäus 26,17, als auch in Markus 14,1 Worte in die englische Übersetzung eingefügt worden sind, die im Originaltext nicht auftauchen. Die kursiv geschriebenen Wörter sind die Worte, die die Übersetzer zum Text hinzugefügt haben. Sie erscheinen nicht im Original:
- "Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger..." (Matthäus 26,17)
- "Es war aber zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote…." (Markus 14,1)
Ohne die eingefügten Worte sagt Matthäus einfach: "Am ersten der ungesäuerten Brote traten die Jünger...“ Wenn die eingefügten Worte bei Markus ausgelassen werden, steht dort: "Es war aber zwei Tage vor dem Passah und den ungesäuerten Broten…. . . "
Im Text von Matthäus stammt das Wort "ersten" vom Wort πρώτος (prōtŏs) ab, was "vor allem“ (in Zeit, Ort, Ordnung oder Bedeutung) bedeutet.2 Es kann bedeuten, "Anfang" und "Beste", aber es kann auch, korrekt übersetzt werden, mit "vorher". Wenn man πρώτος (prōtŏs) mit "vorher" übersetzt, steht in Matthäus 26,17: „Vor den ungesäuerten Broten traten die Jünger...“ Dies stimmt wieder mit Johannes 13,1 überein: "Vor dem Passahfest aber,...“
Markus muss im Kontext dessen betrachtet werden, was unmittelbar darauf folgt, nämlich der Bericht über die Salbung Jahushuas in Bethanien während des Festes in Simons Haus. Zunächst ist es jedoch notwendig, dass man versteht, wie die Israeliten bestimmte Phrasen genau verwendeten, vor allem „Passah“ und „ungesäuertes Brot“. Das liefert uns das nächste Stück für unser Bibelpuzzle.
„Eine Studie über die Gliederung der Passionswoche. . . wird zeigen, dass die im N [euen] T [estament] verwendete Phrase τά ἄζυμα ("ungesäuertes Brot"),. . .sich in einigen der Evangelienberichten auf die Passahzeit bezieht. Dieser Ausdruck ist ein typischer synoptischer Begriff. Und natürlich hätten Markus und Lukas anscheinend verstanden, dass zum Zeitpunkt ihres Schreibens die Namen für die Feste τò πάνοχα und τά ἄζυμα im allgemeinen austauschbar verwendet wurden.3 Allerdings scheint der zweite dieser Begriffe Lukas am besten gefallen zu haben, um die Passahzeit zu beschreiben,4 und wahrscheinlich auch Matthäus.5 Josephus kennt auch den alternativen Gebrauch dieser beiden Begriffe zur Beschreibung der Feste in seiner Zeit.6 Er nennt sogar den "Vierzehnten" den "Tag der ungesäuerten Brote." 7, 8
Sprache ist flüssig und Begriffe werden häufig auf mehr als eine Art verwendet. So wie das Wort "Weihnachten" für den 25. Dezember benutzt wird, wird es auch oft auf die ganze Weihnachtszeit, die Zeit des Jahres oder den Monat Dezember angewendet. Zur Zeit des Messias waren die Begriffe "ungesäuertes Brot" und "Passah" zu festlichen Begriffen geworden, die auf die ganze Woche angewendet wurden, die an Passah begann (14. Abib) und durch die ganze siebentägige Festwoche des Festes der ungesäuerten Brote ging, die am 15. Abib begann.
Zwei bekannte Schriftsteller des ersten Jahrhunderts n. Chr. verwenden "Passah" und "Fest der ungesäuerten Brote" austauschbar, manchmal benutzen sie "ungesäuertes Brot", wenn sie Passah meinten, ein anderes mal galt „Passah“ dem ganzen Fest. Diese Schriftsteller sind Philo von Alexandria (20 v. Chr. - 50 n. Chr.) und Josephus (37 n. Chr. - ca. 100 n. Chr.).
„Damit man die Passahaussagen von Schriftstellern des ersten Jahrhunderts verstehen kann, ist es wichtig, dass die Begriffe, die sie für die Feste verwendeten, katalogisiert und interpretiert werden. Im Allgemeinen sind diese rituellen Wörter und Phrasen eine unbekannte Sprache und können von ganz anderer Bedeutung, als ihre englische Übersetzung sein. Zum Beispiel wird das griechische Wort πάσχα oder φάσκα, das man manchmal finden kann, etwa zwölfmal bei Josephus benutzt. Wir übersetzen es mit Passah, was gemeinhin als Abendmahl zu verstehen ist. Aber Josephus benutzt das Wort normalerweise austauschbar als Bezeichnung für die achttägige Woche des Fests der ungesäuerten Brote, und nur dreimal bezieht es sich direkt auf den 14. Nisan [Abib] und auch nur dreimal bedeutet es Abendmahl. Und offensichtlich ist noch keine Verwendung ans Tageslicht gekommen, wo πάσχα nur das eigentliche Abendmahl bezeichnet, obwohl es sich auf das Passahopfer und das Abendmahl zusammen beziehen kann. Bei Josephus gibt es etwa fünfundzwanzig Verweise auf diese Opferzeremonie.“9
Ein Beispiel für die Verwendung der austauschbaren Begrife „Passah“ und „Fest der Ungesäuerten Brote“ bei Josephus finden wir in Kriege II.I.1-3, wo er sagt:
„Und nun, da das Fest der ungesäuerten Brote schon gekommen war, das von den Juden Passah genannt wird, das eine so große Anzahl von Opfern verlangt, kommen einerseits unzählige Menschen aus dem Lande zur Zeremonie, Während auf der anderen Seite die im Tempel standen, die um die Ärzte trauerten, die Rekruten für ihre Fraktion beschaffen sollten.“10
In diesem Abschnitt gab Josephus den Kontext für einen Aufstand der Israeliten, der am 14. Abib, dem Passah, der nach den Tod von Herodes dem Großen stattfand. Er leitet diesen Abschnitt ein, indem er sagt, dass "das Fest der ungesäuerten Brote schon gekommen war", und dann erklärt er, dass das Fest selbst von den Israeliten "Peschach / Passah" genannt wurde. Genau so verwendeten auch die synoptischen Evangelien den Begriff.
„Es ist deutlich geworden, dass für Josephus die Begriffe, die verwendet wurden, um die beiden Festzeiten zu bezeichnen, ungenau geworden waren und sogar austauschbar verwendet wurden. Dieser Josephus könnte an einer Stelle den achttägigen Zeitabschnitt als das Fest der ungesäuerten Brote beschreiben und an anderer Stelle Passah als Synonym für das Fest der ungesäuerten Brote verwenden oder sich damit einfach nur auf die ganze Passahzeit beziehen. . . Im alltäglichen Gebrauch wurde zwischen dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote nicht mehr unterschieden und auch der 14. Nisan (Abib) wurde mit der Festzeit einfach gleichgesetzt.“11
Der Grund, warum die Begriffe so oft austauschbar verwendet wurden, ist einfach darauf zurückzuführen, dass am Passah auch ungesäuertes Brot gegessen wurde, nicht nur während der sieben darauf folgenden Tage. "Die Phrase τά ἄζυμα [ungesäuertes Brot] hatte zweifellos ihren Ursprung in der Praxis des A [lten] T [estaments], dessen primitives Gesetz vorschlug, dass man das ungesäuerte Brot am vierzehnten Tag des ersten jüdischen Monats zusammen mit dem gebratenen Lamm essen sollte."12 Der Sauerteig (Hefe) wurde am 14. aus den Häusern entfernt, und zum Passahmahl an dem Abend wurde ungesäuertes Brot gegessen.
„Die Kontroversen, die sich aus diese Texten ergeben haben, stammen weitgehend von der Annahme her, daß Philo und Josephus das Wort πάσχα [Peschach / Passah] immer für die Passahfeier am 14. Nisan [Abib] verwenden. Aber im Gegenteil, wie schon erwähnt wurde, beziehen sie dieses Wort normalerweise auf das ganze Fest der ungesäuerten Brote. Und es sollte ihm auch keine andere Bedeutung zugeschrieben werden, es sei denn, sie wird im Text vertreten.“13
Wenn man nun klar verstanden hat, dass "Passah" und "ungesäuertes Brot" austauschbar verwendet wurden, wenn sie sich auf die Feste bezogen und sich auf die ganze Festzeit oder auf einzelne Tage beziehen konnten, kann man sich auch noch einmal Markus 14,1 genauer ansehen und die Textabschnitte, die direkt darauf folgen:
„Es war aber zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die obersten Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten; sie sprachen aber: Nicht während des Festes, damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht! Und als er in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen war und zu Tisch saß, da kam eine Frau mit einem Alabasterfläschchen voll Salböl, echter, kostbarer Narde; und sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goß es aus auf sein Haupt.“ (Markus 14,1-3)
Der Grund, warum dieser Bericht Verwirrung hervorgerufen hat, ist, weil er dem Bericht von Johannes zu widersprechen scheint:
„Sechs Tage vor dem Passah kam... [Jahushua] dann nach Bethanien, wo Lazarus war, der tot gewesen war und den er aus den Toten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun dort ein Gastmahl, und Martha diente. Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen. Da nahm Maria ein Pfund echten, köstlichen Nardensalböls, salbte… [Jahushua] die Füße und trocknete seine Füße mit ihren Haaren; das Haus aber wurde erfüllt vom Geruch des Salböls.“ (Johannes 12,1-3)
Man sollte keine Zeit damit verschwenden, über die unterschiedlichen Berichte zu streiten, wohin genau Maria das Öl gegossen hat: Markus sagt, auf Jahushuas Kopf, Johannes sagt auf seine Füße. Jeder Ermittler weiß, dass sogar Berichte von Zeugenaussagen sich scheinbar unterscheiden, weil einer Person eine besondere Sache auffällt, eine andere sich jedoch auf etwas anderes konzentriert, obwohl beide Berichte wahr sein können. Die einfache Antwort ist, dass Maria das Salböl auf die Füße des Erlösers und auf seinen Kopf gegossen hat.
Der wirklich offensichtliche Konflikt entsteht über Markus' deutliche Aussage, dass das Passah in ZWEI Tagen stattfindet, während Johannes' Bericht besagt, dass Jahushua SECHS Tage vor dem Passah nach Bethanien kam. Um diesen scheinbaren Widerspruch zu lösen, ist es wichtig, die Schrift so zu nehmen, wie sie geschrieben steht und nicht zusätzliche Bedeutung hinein zu interpretieren, die nicht da ist.
„Es ist leicht, etwas zu schlussfolgern, wenn der Text selbst . . . keine "unausweichliche Schlussfolgerung" anbietet. Die Texte von Bethanien sind ein Beispiel dafür. Hat Johannes gesagt, dass die Salbung sechs Tage vor dem Passah stattfand? Nein! Was der Text sagt, ist, dass „sechs Tage vor dem Passah KAM... [Jahushua] dann NACH Bethanien" (Johannes 12,1, Hervorhebung hinzugefügt). Nach dieser Aussage, wird die Berichterstattung über die Salbung mit dem griechischen Wort oun eingeleitet, was "also, also dementsprechend, also folglich, weil das so war" bedeutet (Thayer). Oun bezieht sich einfach nur auf das nächste Ereignis, über das Johannes sich entschied zu berichten. Es muss nicht bedeuten, dass die Mahlzeit am selben Tag stattfand, an dem [Jahushua] nach Bethanien kam.14 Im Gegensatz dazu beschreibt Markus eine Reihe von Ereignissen. Zu der Zeit, „zwei Tage vor dem Passah" (Markus 14,1a) verschworen sich die jüdischen Führer, um [Jahushua] zu töten (Markus 14,1b). Dies geschah, als [Jahushua] "in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen war und zu Tisch saß," (Markus 14,3). Das sagt uns, dass die Salbung in Bethanien zwei Tage vor dem Passah stattfand, und [Jahushua] sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien kam (oder vier Tage davor).
Also widerspricht der Bericht von Johannes dem Bericht von Markus nicht. Aber um die vollständige Übereinstimmung zwischen Johannes und Markus bezüglich dieses Themas voll schätzen zu können, ist es notwendig, die Aufmerksamkeit auf das allererste Passah zu lenken, das in der Schrift aufgeschrieben wurde. Wie bereits gezeigt wurde, wurden die Begriffe "Passah" und "ungesäuertes Brot" austauschbar verwendet, und bezogen sich auf die Festzeit eines Jahres. Was man dabei oft übersieht, ist jedoch, dass die "Festzeit" nicht am 14. des Monats begann, sondern schon früher am Zehnten, als eine sehr wichtige Vorbereitungsarbeit durchgeführt wurde.
„Und Jahuwah redete zu Mose und Aaron im Land Ägypten und sprach: Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll für euch der erste Monat des Jahres sein. Redet zu der ganzen Gemeinde Israels und sprecht: Am zehnten Tag dieses Monats nehme sich jeder Hausvater ein Lamm, ein Lamm für jedes Haus;… Dieses Lamm aber soll makellos sein, männlich und einjährig. Von den Schafen oder Ziegen sollt ihr es nehmen, und ihr sollt es aufbewahren bis zum vierzehnten Tag dieses Monats. Und die ganze Versammlung der Gemeinde Israels soll es zur Abendzeit schächten.“ (2. Mose 12,1-3. 5-6)
Der zehnte Tag des ersten Monats war der Tag, an dem jeder Haushalt ein perfektes Lamm oder Zicklein als Opfergabe auswählen sollte. Da es ein Symbol für den Erlöser war, sollte jedes Tier vollkommen sein, ohne einen einzigen Runzel oder Makel. Diese Jungtiere nahm man dann zu sich nach Hause, sie wurden gewaschen, gestreichelt und gefüttert. Dabei verbanden sich die Gefühle der Familie mit dem kleinen Geschöpf. Und wenn das Tier dann geschlachtet wurde, hatte es eine viel größere Wirkung auf die Familie, als Symbol für das Lamm Jahuwahs, dass für die Sünden der Welt geschlachtet wurde.
Da wir nun verstehen, dass das Wort „Passah“ eine viel weitere Verwendung hatte, als nur den für das Datum des 14. Abib, haben eine Gelehrte vorgeschlagen, dass es tatsächlich der 10. Tag des Monats war - der Tag, an dem immer die Opfertiere ausgewählt wurden. Wenn man bedenkt, dass die Hebräer ihre Tage damals inklusiv zählten, nicht exklusiv,wie es heute geschieht, passt das Timing des Festes in Simons Haus perfekt zum Zeitrahmen des zehnten Tags des Monats.
Die Worte, die der Erlöser selbst sprach, scheinen darauf hinzudeuten, dass er die Bedeutung von Marias Salbung in genau diesem Licht verstanden hat. Als die Jünger anfingen, Marias Großzügigkeit zu kritisieren, sagte Jahushua: „Laßt sie! Warum bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan" (Markus 14,6) Danach kündigte er seinen Tod an, der nur vier Tage später geschehen sollte:
„Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und ihr könnt ihnen Gutes tun, wann immer ihr wollt; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im voraus zum Begräbnis gesalbt.“ (Markus 14,7 - 8)
Das Bankett war eigentlich ein "Dankeschön"-Abendessen, das dem Erlöser von einem reichen Pharisäer mit dem Namen Simon bereitet wurde. Jahushua hatte Simon von Lepra geheilt (siehe Markus 14,3) und in seiner Dankbarkeit, dass er gesund gemacht wurde, lud Simon den Erlöser, seine Jünger und Lazarus zu einem Festessen ein. Simons eigener Sohn war einer der zwölf Jünger. Es war dieser Jünger, der in der Bequemlichkeit seines eigenen Heims, zuerst die großzügige Gabe Marias kritisieren wollte, und damit auch impliziert kritisierte, dass der Erlöser diese annahm.
„Und als er in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen war und zu Tisch saß, da kam eine Frau mit einem Alabasterfläschchen voll Salböl, echter, kostbarer Narde; und sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goß es aus auf sein Haupt.“ (Markus 14,3)
Da spricht Judas, Simons Sohn15 der Ischariot, einer seiner Jünger, der ihn danach verriet: Warum hat man dieses Salböl nicht für 300 Denare verkauft und es den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war und den Beutel hatte und trug, was eingelegt wurde. Da sprach... [Jahushua]: Laß sie! Dies hat sie für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit.“ (Johannes 12,4-8)
Die anderen Jünger, die Judas für seinen Reichtum, seine Kultur und seinen Glanz bewunderten, folgten ihm darin schnell. Es war Judas' wütende Reaktion auf die sanfte Rüge des Erlösers beim Abendessen seines Vaters, die direkt dazu führte, das Judas Jahushua verriet und in die Hände der Priester auslieferte. Nach dem Bericht über die Rüge Jahushuas an die Jünger, sind die nächsten Worte bei Markus: „Da ging Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, hin zu den obersten Priestern, um ihn an sie zu verraten. Sie aber waren erfreut, als sie das hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte eine gute Gelegenheit, um ihn zu verraten." (Markus 14,10-11)
Weitere Indizien dafür, dass das Abendessen in Simons Haus am Zehnten des Monats stattfand, können in der Tatsache gefunden werden, dass die folgenden Ereignisse nach dem Fest in Simons Haus auftraten:
- Judas trifft sich mit dem Hohepriester und Führern, um Jahushua zu verraten. (Siehe Lukas 22,1-6)
- Am Tag nach Simons Fest fand der triumphale Einzug in Jerusalem statt. (Siehe Matthäus 21,1-11 und Johannes 12,12-15)
- Als er nach Jerusalem kam, räumte Jahushua den Tempel frei von den Händlern und Geldwechslern. (Siehe Lukas 19,45-48)
- Verschiedene Diskurse und Gespräche sind in den verschiedenen Evangelien berichtet, die in den Tagen nach dem triumphalen Einzug in Jerusalem geschehen sind, wie z.B. die Griechen, die darum bitten, Jahushua sehen zu dürfen. (Siehe Johannes 12,20-33)
Wenn das Bankett in Simons Haus am 12., nur zwei Tage vor dem 14., stattgefunden hätte, wäre nicht genug Zeit geblieben, dass alles noch geschieht, was in der Schrift aufgezeichnet ist, was zwischen dem Festmahl und dem letzten Abendmahl stattgefunden hat. Dies bestätigt, dass die Berichte von Markus und Johannes doch übereinstimmen.
Ein weiteres Puzzlestück passt genau in die Tatsache, dass alle vier Evangelien deutlich darüber berichten, dass die Kreuzigung, die am Passahfest stattfand, „ein Rüsttag“ war.
Matthäus 27,59 - 60 und 62 - „Und Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in reine Leinwand und legte ihn in sein neues Grab, das er im Felsen hatte aushauen lassen; und er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging davon…. Am anderen Tag nun, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die obersten Priester und die Pharisäer bei Pilatus.“
Markus 15,42 - 43 - „Und als es schon Abend geworden war (es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat), da kam Joseph von Arimathia,… ; der wagte es, ging zu Pilatus hinein und bat um den Leib [Jahushuas].“
Lukas 23,53 - 54 - "Und er [Joseph aus Arimathia] nahm ihn herab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein in Felsen gehauenes Grab, worin noch niemand gelegen hatte. Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.
Das sind sehr eindeutige Beweise dafür, dass sich die vier Evangelien über die Daten des Passahfestes und des Festes der ungesäuerten Brote einig sind. Im Mondsonnenkalender der Bibel, findet das Passahfest des 14. immer am sechsten Tag der Woche statt.
Infolgedessen fiel der nächste Tag, der erste Tag des Festes der ungesäuerten Brote, immer auf den Siebenten-Tags-Sabbat, den 3. Mose 23,6 als den 15. Tag des Monats bestätigt. Die Schrift nennt den Vierzehnten / Passah, den "Rüsttag". Viele Sabbathalter beziehen den Begriff auf jeden sechsten Tag, da er den sechsten Tag als Arbeitstag bezeichnet und man sich auf den Sabbat am nächsten Tag vorbereitet, und es ist sicher möglich, dass die Israeliten den Begriff auf diese Weise benutzten. Die Schrift selbst gibt diese Bezeichnung aber nur dem Vierzehnten / Passahfest - dem Tag vor dem ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote.
Weil der erste Tag des Festes der ungesäuerten Brote immer auf einen wöchentlichen Sabbat fiel, wurde der Tag ein "Hoher Sabbat (Festtag)" genannt.
„Und er neigte das Haupt und übergab den Geist. Weil es Rüsttag war — jener Sabbat war nämlich ein hoher Festtag —, baten die Juden nun Pilatus, damit die Leichname nicht während des Sabbats am Kreuz blieben, dass ihnen die Beine zerschlagen und sie herab genommen würden.“ (Johannes 19,30-31)
Der Rüsttag war ein Arbeitstag. Es war der Tag, an dem der Sauerteig aus dem Haus entfernt wurde (ein Symbol der Sünde, die aus dem Seelentempel entfernt wurde). An ihm wurden die Passahlämmer geschlachtet, die auf den Messias deuteten, der für die Sünden der Welt geschlachtet werden sollte. Dieser Umstand, und das Timing des Rüsttages, wird noch durch einen Zwischenfall bestätigt, der in den synoptischen Evangelien aufgezeichnet wurde, der von Johannes nicht berichtet wird. Dieser Vorfall liefert noch ein weiteres Puzzleteil, das die biblische Darstellung der zeitlichen Ordnung des Passahs der Kreuzigung erklärt.
Es war üblich, dass verurteilte Verbrecher dazu gezwungen wurden, ihre eigenen Querbalken für die Kreuze, den Weg zur Hinrichtungsstätte zu tragen. Jedoch berichten Matthäus, Markus und Lukas alle, dass jemand anderes das Kreuz des Erlösers für ihn trug. Das war keine letzte Tat der Barmherzigkeit, die einem unschuldigen Mann erwiesen wurde. Aller Wahrscheinlichkeit nach, hatte der Erlöser einfach nicht die physische Kraft, seinen eigenen Querbalken zu tragen, wegen der schlaflosen Nacht, die er gerade hinter sich hatte, und wegen des Blutverlustes, den er durch die Geißelung erlitten hatte. Die römischen Soldaten lösten das Problem, indem sie jemand anderen zwangen, sein Kreuz für ihn zu tragen:
- "Als sie aber hinauszogen, fanden sie einen Mann von Kyrene namens Simon; den zwangen sie, ihm das Kreuz zu tragen." (Matthäus 27,32)
- "Und sie zwangen einen Vorübergehenden, der vom Feld kam, Simon von Kyrene, den Vater von Alexander und Rufus, ihm das Kreuz zu tragen." (Markus 15,21)
- "Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Feld kam, und legten ihm das Kreuz auf, damit er es…[Jahushua] nachtrage." (Lukas 23,26)
Einige Autoren glauben, dass die Erklärung von Simon, der "vom Feld kam", ein Hinweis darauf ist, dass dieser Simon auf dem Feld gearbeitet hat. Weil es jedoch so früh am Morgen war, ist es viel wahrscheinlicher, dass Simon nach Jerusalem zum Fest der ungesäuerten Brote reiste. Der Ausdruck "vom Felde kommen" impliziert eine Reise, die größer ist als die kurze "Sabbattagsreise", die an heiligen Tagen erlaubt war. Ob Simon nun auf dem Feld gearbeitet hat oder reiste, die einzige Möglichkeit, wie er entweder das eine oder das andere hätte tun können, wäre, wenn das Passahfest ein Arbeitstag war. Die Tatsache, dass die drei synoptischen Evangelien diese Geschichte enthalten, bestätigt, dass die vorherige Verwendung des Ausdrucks "Fest der ungesäuerten Brote" ein allgemein verständlicher Hinweis auf das Passahfest selbst war.
Der Bericht in Lukas ist ein bisschen anders. Dort heißt es: "Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an dem man das Passah schlachten mußte." (Lukas 22,7) Wie gezeigt wurde, wurden die Begriffe "Passah" und "Ungesäuertes Brot" sehr häufig verwendet, wobei der Tag, an dem das Opferlamm ausgewählt wurde, der 10., bis zum letzten Tag des Festes der ungesäuerten Brote (der 21.), und der direkt darauf folgende Siebenten-Tags-Sabbat (der 22.), eingeschlossen waren. In Lukas Kapitel 22 folgt dann eine ausführliche Beschreibung des letzten Abendmahls, die noch heute im Abendmahlsgottesdienst herangezogen wird. Das verbindende Puzzleteil zwischen den drei synoptischen Evangelien und dem Johannesevangelium findet man in der Tatsache, dass das letzte Abendmahl nur wenige Stunden vor dem Verrat des Erlösers gegessen wurde, und nicht das eigentliche Passahmahl war.
Auf Hebräisch, Aramäisch und Griechisch, genau wie im Englischen, gab es verschiedene Worte, um zu sagen, ob Brot mit Hefe (gesäuertes Brot) oder ohne Hefe (ungesäuertes Brot) gemacht wurde.
HEBRÄISCH
Ungesäuertes Brot = matzah (oder matzot im Plural)
Gesäuertes Brot = lekhem (oder lekhemim im Plural)
ARAMÄISCH
Ungesäuertes Brot = patireh
Gesäuertes Brot = lakhma
GRIECHISCH
Ungesäuertes Brot = azumos (oder azumon oder azuma im
Plural)
Gesäuertes Brot = artos (oder arton im Plural)
Ohne eine einzige Ausnahme wird jedes
Mal, wenn sich die Schrift auf das "Fest der ungesäuerten Brote"
bezieht, das Wort für Brot ohne Sauerteig verwendet: matzah, patireh,
azumos. Wenn sich die Schrift jedoch auf das Brot des letzten Abendmahls
bezieht, wird immer das Wort für gesäuertes Brot verwendet: lakhma,
artos. Deshalb fand das „letzte Abendmahl“ am Tag vor dem eigentlichen
Passahmahl statt.
Wie bereits gezeigt worden ist, sagen Johannes und Matthäus, dass das letzte Abendmahl vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote stattfand. In 1. Korinther 11,23 und 26-28 verwendet Paulus auch immer das Wort für Brot mit Sauerteig, wenn er über das letzte Abendmahl und seine spirituelle Bedeutung spricht. Obwohl Johannes gar nicht über das letzte Abendmahl berichtet, sondern sich auf die Fußwaschung konzentriert, die ihm voran ging, stimmen Matthäus, Markus und Lukas darin überein, dass das Brot, das am letzten Abendmahl benutzt wurde, gesäuertes Brot war und deshalb nicht das eigentliche Passahmahl sein konnte. Dies wird durch den Bericht in Johannes bestätigt, der sich wiederholt auf den Tag der Kreuzigung als den tatsächlichen Tag des Passahs bezieht und auf den der erste Tag des Festes der ungesäuerten Brote folgt. (Siehe Johannes 18,28; 18,39; 19,14; 19,31 und 19,42) Für eine ausführliche Erklärung dazu, siehe: Das letzte Abendmahl: War es das Passahmahl?
Das letzte Wahrheitsstück, das bekräftigt, dass alle vier Evangelien sich tatsächlich auf die gleichen Ereignisse an denselben Daten beziehen, kann in der Tatsache gefunden werden, dass die ganze Nation in der Feier von Pfingsten vereint war. Hätten sich die drei synoptischen Evangelien wirklich auf ein anderes Datum für Passah bezogen, als das, von dem im Johannesevangelium berichtet wird, dann hätte das ganz sicher die Zählung bis Pfingsten beeinflusst.
Kurz bevor der Erlöser nach seiner Auferstehung in den Himmel zurückkehrte, gab er seinen Jüngern klare Anweisung, dass sie in Jerusalem bleiben sollten: "Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, nicht von Jerusalem zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, die ihr [— so sprach er —] von mir vernommen habt, denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.“ (Apostelgeschichte 1,4-5)
Die Jünger gehorchten ihrem auferstandenen Meister. Die nächsten paar Tage waren eine Zeit der Herzesserforschung und Buße.
„Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.“ (Apostelgeschichte 2,1-4)
Pfingsten ist eines der jährlichen Feste, für dessen Feier alle frommen Israeliten nach Jerusalem zurückkehrten. Die Tatsache, dass Jerusalem mit diesen Pilgern aus fernen Ländern voll war, wird im nächsten Vers erwähnt.
„Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer aus allen Heidenvölkern unter dem Himmel. Als nun dieses Getöse entstand, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen zueinander: Siehe, sind diese, die da reden, nicht alle Galiläer? Wieso hören wir sie dann jeder in unserer eigenen Sprache, in der wir geboren wurden? Parther und Meder und Elamiter und wir Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadocien, Pontus und Asia; Phrygien und Pamphylien, Ägypten und von den Gegenden Libyens bei Kyrene, und die hier weilenden Römer, Juden und Proselyten, Kreter und Araber — wir hören sie in unseren Sprachen die großen Taten… [Elohims] verkünden! (Apostelgeschichte 2,5-11)
Diese unglaubliche Liste von Menschen israelitischen Bluts, die in so vielen verschiedenen Nationen und Orten lebten, bestätigt, dass sie auch für den ausdrücklichen Zweck in Jerusalem waren, das jährliche Pfingstfest zu halten.
Wenn Johannes und die anderen Evangelisten uneinig über die Chronologie des Datums für Passah gewesen wären, wie kommt es dann, dass nicht nur alle Jünger, sondern auch Juden aus allen Teilen des Nahen Ostens in vollem Einklang über das Datum des Pfingsfestes waren, das sie alle am selben Tag hielten? Wenn es eine Meinungsverschiedenheit über das Datum für Passah gegeben hätte, dann hätte es auch Abweichungen über das Pfingstdatum geben müssen.16
Weit davon entfernt, dass sie widersprüchliche Berichte über das Passah der
Kreuzigung liefern, sind sich die vier Evangelien alle einig! Die Unterschiede
in ihren Berichten bestätigen tatsächlich, dass alle harmonisch miteinander
sind und es keine Widersprüche gibt.
Die Wahrheit widerspricht sich niemals. Wenn es scheinbare Diskrepanzen gibt,
zeigen sie lediglich einen Bereich an, in dem zusätzliche Studien erforderlich
sind. In Bereichen, in denen die Weisheit Jahuwahs entschieden hat, dass nicht
jeder Grund zum zweifeln beseitigt werden soll, damit jeder seinen freien
Willen zum Glauben oder zum Zweifel einsetzen kann, soll man die Gläubigen sich
für den Glauben entscheiden lassen, denn "ohne Glauben aber ist es
unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu [Elohim] kommt, muß glauben, daß er
ist, und daß er die belohnen wird, welche ihn suchen." (Hebräer 11,6)
„Während der Kritiker des Glaubens schnell Behauptungen aufstellt und diese Behauptungen verwendet, um die Schrift zu diskreditieren, sollte der gläubige Schüler sich selbst dazu erziehen, die Worte (und das Schweigen) der Schrift sorgfältig zu analysieren. In den meisten (wenn nicht in allen) Fällen gehen die Rätsel, denen wir uns gegenübersehen auf unser eigenes Missverständnis des Textes zurück und nicht auf die Worte der Schrift selbst.“17
In dieser Zeit, in der das Wissen zunimmt und viele himmlische Wahrheiten wiederhergestellt werden, sollten sich alle ermutigt fühlen, jede Lehre ihres Glaubens für sich selbst zu studieren. Der Heilige Geist hat sich verpflichtet, alle in die Wahrheit zu führen, bei denen ein Glaubenspunkt fehlerhaft ist und die aufrichtig die Wahrheit suchen. "Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht." (Johannes 16,8)
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1 Alle Schriftstellen sind, wenn nicht anders angegeben, der Bibelübersetzung nach Franz-Eugen Schlachter (2000) entnommen. Auch sind alle Zitate aus Originalquellen eigene Übersetzungen.
2 #4413, The New Strong's Expanded Dictionary of Bible Words.
3 Markus 14,1; Lukas 22,1
4 Apostelgeschichte 12,3; 20,6
5 Matthäus 26,17
6 Ant [iquities], XVII.IX.3; B.II.I.3 usw.
7 B.V.III.1. Thackeray: "Als der Tag der ungesäuerten Brote auf den Vierzehnten fiel," usw.
8 Grace E. Amadon, "The Johannine-Synoptic Argument," (Originalmanusrikpt des veröffentlichten Artikels), Andrews University, James White Library,Collection 154, Box 2, Folder 1, S. 1, (Hervorhebung hinzugefügt)
9 Grace E. Amadon, "Important Passover Texts in Josephus and Philo," (Originalmanusrikpt des veröffentlichten Artikels), Andrews University, James White Library, Collection 154, Box 2, Folder 1, S. 1, (Hervorhebungen hinzugefügt)
10 Direkte Übersetzung von G. E. Amadon, ebd., S. 2
11 Barry D. Smith, “The Chronology of the Last Supper,” Westminster Theological Journal 53:1 (1991), S. 35-36.
12 Amadon, "The Johannine-Synoptic Argument," ebd., S. 3.
13 Amadon, "Important Passover Texts in Josephus and Philo," ebd., S. 9.
14 Oun "gibt nicht immer einen streng kausalen Zusammenhang, sondern kann auch in der Fortsetzung oder Wiederaufnahme einer Erzählung lose als zeitlicher Zusammenhang verwendet werden." (A Greek Grammar of the New Testament and Other Early Christian Literature. F. Blass, A. Debrunner and Robert Funk. Chicago: University of Chicago Press, 1961, 234-235)
15 Zur weiteren Bestätigung, dass Judas Iskariot der Sohn von Simon ist, siehe Johannes. 13,2-3 und 13,26
16 Amadon, "The Johannine-Synoptic Argument," ebd., S. 9.
17 Kyle Pope, “Dating Passover and the Last Supper,” Ancient Road Publications.